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Ötztaler Pacing-Sheet (by kapi)

Danke.

Heißt für mich so ein bisschen:
Es ist ambitioniert und wahrscheinlich bist du an die Höhe angepasst, weshalb du dir die Strategie leisten kannst/willst.
Wenn man aus dem Flachland kommt, vielleicht etwas weniger gut/breit trainiert ist und es lieber etwas verhaltener angehen möchte (falls man sich verschätzt, um Reserven am Ende zu haben), dann geht man ein paar Prozent runter.

Wer in seinem Training bisher nie/selten SST übt, wird mit der Belastung meiner Meinung nach nicht klarkommen.
 

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Re: Ötztaler Pacing-Sheet (by kapi)
Bei der Höhe ist einerseits Akklimatisierung hilfreich, andererseits gibt es auch genetische Unterschiedliche.

Akklimatisierung ist eigentlich nicht „eingerechnet“, solange man keine grundsätzlichen (also) genetische Probleme mit Höhe hat sollte es passen.
Wenn ich in den Link bzw. die von pjotr verlinkte Studie gucke (https://www.rennrad-news.de/forum/t...lle-auf-über-1800-m-höhe.194120/#post-6176136), dann steht da grob gerundet: Aerobe Leistungsfähigkeit auf 2.000 m Höhe liegt bei rund 90% (der von Meereshöhe). Die FTP sollte also auch bei nur noch rund 90% liegen.
Ich habe großzügig gerundet. Nehmen wir mal 95% für 1.000 m Höhe. Die nicht-akklimatisierten Zahlen sind laut Studie sogar schlimmer.

Habe ich meine FTP auf Meereshöhe bestimmt, bin ich auf 2.000 m Höhe bei eingestellten 85% also schon ganz schön nah an der Schwelle (~95%).
Habe ich meine FTP auf bspw. 1.000 m Höhe bestimmt, würden die 85% grob 90% entsprechen.

Was ich nicht weiß: Lässt sich das so einfach rechnen? (Zumindest der Abstract der 2. erwähnten Studie erwähnt 12% Leistungsverlust bei der 50-min-Leistung, was gut mit der FTP korreliert; andererseits auf 3.200 m Höhe)
Deswegen auch die Überlegung, ob man nicht versucht, eine "angepasste" 85% zu fahren, mit der Höhe also sukzessive nachlässt.
 
Lässt sich das so einfach rechnen?
Kurze Antwort: Nein :D

Längere Antwort: Es ist nicht so, dass es sich anfühlt, du würdest mit 95% deiner FTP fahren, sondern es fühlt sich eher so an, dass einfach "nicht mehr geht". Die Rückmeldungen deines Körpers und deiner Sensoren (HF/Watt) passen nicht zu deinem gewohnten Körpergefühl. Es ist nicht so, dass deine Beine keine Kraft mehr hätten, sondern irgendwo wird ein Teil deiner Leistung "abgezogen", es verpufft im Nichts, lost in translation... man hat das Gefühl irgendwie ein wenig "ins Leere zu treten" und (ver)zweifelt im Kopf. Dieser mentale Aspekt ist m.E. das wichtige, dass man das weiß und erwartet.

Daher kann man das auch nicht so prozentual umrechnen, ganz zu schweigen davon, dass jeder anders ist/reagiert.

Am besten ist es, wenn man vorab mal die Gelegenheit hat, einige Alpenpässe zu fahren, um herauszufinden, wie der eigene Körper mit Höhe umgeht. Zu empfehlen ist insbesondere das Stilfser Joch, da kriegen nämlich auch die Motorräder die letzten paar Hundert Höhenmeter keine Luft mehr :D
 
FAQ - Tipps und Tricks

Nach welchem Prinzip wurde das Sheet erstellt?

Grundsätzlich teile ich (wie unschwer zu erkennen) den Ötztaler in 9 Segmente, weil es geht beim Ötztaler praktisch nur bergauf (4 Pässe), oder bergab 5x.

Bei den Anstiegen rechne ich im Prinzip die Geschwindigkeit nach einer physikalischen Formel aus, das ist relativ einfach. Die Schwierigkeit besteht darin, einen sinnvollen Wert für die Wattleistung festzulegen, das erfolgt sinnvollerweise mit einem Parameter der sich von der relativen FTP ableitet. Jürgen Pansy hat einfach für jeden Berg einen fixen Wert angenommen zB für das Kühtai 85%. Das Problem ist, dass die Spitzenfahrer eine rel FTP von über 5 W/kg haben, 9h Fahrer aber nur noch 3,7 W/kg, es wäre Schwachsinn für beide 85% für das Kühtai anzunehmen, oder anders gesagt, die Formel von Pansy funktioniert nur für bestimmte Fahrer. Ich habe daher aus statistischen Werten versucht, eine dynamische Formel abzuleiten, damit komme ich am Kühtai auf 87% FTP für Fahrer mit 4,5 W/kg, aber 85% FTP für Fahrer mit 3,5 W/kg. So hab ich das bei allen Anstiegen gemacht.

Die Abfahrten werden rein statistisch (ohne physikalische Hintergründe) hochgerechnet, aber auch dynamisch (zB "Angsthasenfaktor").

Der Brenner ist ein Spezialfall, eigentlich ein Berg, aber mit nur 2% durchschnittlicher Steigung spielt der Windschatten eine zu große Rolle, ich rechne daher statistisch mit Dynamisierung über FTP.

Ist die berechnete Zeit realistisch?
Die errechnete Zeit stellt so ziemlich das Optimum dar, ich würde mich nicht sklavisch daran halten, sondern:
-es als generellen Anhaltspunkt nehmen was (theoretische) erreichbar wäre
-für das Training im Vorfeld die errechneten Werte als Basis nehmen
-beim Ötzi soll es vor allem helfen nicht zu überpacen und eine Ahnung zu bekommen wie man liegt
-man kann ein Gefühl bekommen wie sich Änderungen von Gewicht oder FTP auf die Zeit auswirken

Laut dem Sheet soll ich am Kühtai 250W treten, wie ist das zu verstehen, von unten bis oben gleichmäßig?
Grundsätzlich ist das als Durchschnittsleistung zu verstehen (AVG, nicht NP), da die Leistungsfähigkeit mit der Höhe abnimmt sollte man mit etwas höherer Leistung beginnen, bei Flachstücken reduziert man die Leistung, in Steilstücken wird sie erhöht.
Herzlichen Dank für die Arbeit und das tolle Sheet - deckt sich halbwegs mit meinem für nächste Woche. Lol Angsthasenfaktor :-D .
 
Falls jemand am Kühtai einen persönlichen Betreuer stehen hat würde es mich freuen wenn ich mich anschließen dürfte...(bitte um PN)
 
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