Daheim hockt die Familie und wartet, man verpasst schöne Momente und ist kein Teil dessen, was eigentlich wichtig ist im Leben. Und das ist bestimmt nicht der persönliche (falsche) Ehrgeiz.
Ich darf da von mir sprechen, wenn ich unterwegs bin, wartet niemand. Denn, "der Rest der Familie" beschäftigt sich wunderbar mit sich selber und am Abend erzählen wir uns, was wir erlebt haben.
Wobei, soweit muss das Ganze einschränken, mein sportlicher "Egotrip" geht jetzt auch nicht soweit, als das sich meine Familie dem unterordnen muss. Sondern ich denke, wir haben da eine gute Waage. Meiner Ansicht nach ist der Stress dann vorprogrammiert, wenn die Waage nur in eine Richtung ausschlägt. Ich kenne auch genug Männer, ich habs an anderer Stelle erzählt, die dürfen nichts ohne das GO der Madame. Da ist, meiner Meinung nach, die Waage auch nicht gerecht verteilt. Wobei ich da einen Freund im Kopf habe, der ist sehr froh, dass seine Frau ihm sagt, wo es langgeht.
In meiner "Karriere" als Mann, Vater, Teilnehmer einer Beziehung seit mittlerweile 25 Jahren habe ich das sehr starke Gefühl, das einige Partnerschaften selber mit sich in Konkurrenz leben. Das beide Partner immer darum kämpfen, wer nun den höchsten Anspruch auf "Me-Time" hat, bzw. das sich immer einer benachteiligt fühlt. Ob das nun so ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen, aber so fühlt sich das an. Und wenn dem so ist, dann sollte man das doch mal ganz klar ansprechen.
Mir fallen auch sehr dolle Pärchen / Beziehung auf, die treten IMMER zu zweit auf. Da gibt es nicht das Individuum mit seinen individuellen Bedürfnissen sondern die Beziehung ist ein, hat sogar ein "wir" zu sein. Und eine Person steuert das Konstrukt.
Ich habs an anderer Stelle erzählt, ich hab lange Hochzeiten fotografiert. Und schon vor dem Ja Wort hatte ich so oft das Gefühl, dass diese Beziehung nicht gesund sein kann.
Was mir so auffällt, ist, das häufig, wenn Kinder ins Spiel kommen, der Druck zunimmt. Und zwar baut meiner Beobachtung nach, die Frau Druck auf, weil sie die Kinder bekommen hat, und nun schlichtweg auf Entlastung besteht, alleine nur dadurch, dass der Kerl zu Hause ist. Ob der nun was macht oder nicht, egal. Aber wenn "sie keinen Spass hat", darf er das auch nicht haben.
Ich kenne genug Frauen, die bestehen drauf, dass die Kerle weiterhin im Schlafzimmer schlafen, wenn die Kinder klein sind, damit sie ja bloss mit wach werden. "Hast die das mit eingebrockt, mitgegangen, mit gefangen".
Als Gegenbeispiel, ich durfte immer alleine schlafen, damit ich pennen kann. Schließlich gehe / ging ich auch 43 Stunden arbeiten. Meine Frau meinte, reicht doch wenn eine schlechte Laune hat. Ich war dann zur Stelle, sobald ich konnte oder wirklich gebraucht wurde. Auf der anderen Seite hat meine Frau Schicht gearbeitet, und da war es selbstverständlich, gerade am Wochenende oder bei Nachdiensten, das ich entlastet habe wo es nur ging und meine Frau alleine schlief.
Na ja. Jede Familie muss ihren Weg finden. Übrigens, getrennt schlafen....zelebrieren wir seit quasi 14 Jahren mittlerweile. Für uns definitiv ein Baustein für eine glückliche Beziehung. Und ich kann beruhigen, nichts schläft da zwischeneinader ein, außer, das beide immer gut schlafen
