Also, ich weiß ja nicht, ob der TE noch mitliest, aber vielleicht gibt es ja ähnlich betroffene. Und genau wie ähnlich betroffene, ähnlich "denkende". Deshalb mal einiges Grundsätzliche, aber eben wirklich nur für einen "Fitness-Radler". Denn das geht eindeutig aus seinen Beiträgen hervor:
- Er möchte nicht schneller/besser werden, soweit er von Geschwindigkeit schreibt dient es immer nur dem übergeordneten Ziel, nicht zuzunehmen.
- Das Ziel, nicht zuzunehmen, hat er eindeutig zum alleinigen Hauptziel erhoben.
- Er möchte aber auch nicht abnehmen.
Er hat eine etwas verschrobene Denke, aber die haben viele Anfänger, weil sie den menschlichen Organismus Null verstehen. Man könnte sich darüber lustig machen, und ich gestehe, ich war kurz davor, als ich den Satz gelesen habe, daß er zum Nase putzen nicht vom Rad steigt. Aber gut, die meisten Dinge, die er denkt, sind komisch, aber nicht gerade selten. Deshalb mal ein paar "Grundweisheiten":
- Man kann nicht "auf Vorrat abnehmen": Wenn er durch Grillparties und andere kalorien-intensive Freizeitaktivitäten nicht zunehmen will, dann wird das Radfahren a) sicherlich nicht dazu führen, daß er mehr zunimmt, als ohne und b) durch den Sport wird sicher die Fähigkeit des Körpers, das Gewicht zu regulieren und zu halten, verbessert.
- Darüber hinaus wird aber nicht viel passieren, denn nicht das Radfahren reguliert über den höheren Verbrauch das Gewicht, sondern der Organismus reguliert das Gewicht.
- Damit haben wir dann auch schon die erste Erkenntnis gewonnen und demgegenüber den ersten entscheidenden Denkfehler aufgedeckt: nicht wir regulieren unser Gewicht durch Kalorienzählerei und dergl., sondern der Organismus selbst reguliert.
- Wir können diese Regulation nicht besser machen als der Körper. Da fehlt es dem TE ganz entschieden an Wertschätzung für die Leistung der Natur, anders kann man es nicht sagen.
- Wir können es nicht besser machen, aber wir können es schlechter machen. Und auf der anderen Seite: Wir können ihn unterstützen.
- Wenn jemand 8 Std./Woche am Otto-Normalverbraucher gemessen doch recht intensiv Sport macht, braucht er sich über sein Gewicht, soweit es wie im vorliegenden Fall total normal ist, nicht einen einzigen Gedanken machen. Ich wiederhole: Nicht einen einzigen Gedanken!
- Alkohol trinken und übermäßig essen ist, wenn es über das Maß hinaus geht, daß wir einfach Spaß am Leben haben und dadurch automatisch "von innen heraus" gesund bleiben, der Eigenregulation nicht förderlich.
- Ob wir die 8 Std./Woche nun 10 -15 % intensiver Sport machen oder weniger intensiv, ob die dabei verbrauchten Kalorien 10 - 15 % mehr oder weniger sind, all das hat auf den positiven Einfluß des Trainings auf die Selbstregulation des Körpers Null Einfluß. Das ist und bleibt eine positiver Einfluß.
Was folgt daraus? Die aufgeworfene Alternative mit einem erwarteten Kalorien-Verbrauchsunterschied von +/- 10 % oder so, ist eine vor dem Hintergrund seiner eigentlich Problemstellung "Ich will mein Gewicht halten" absolut überflüssige Frage. Wie gesagt: Trainingsmäßig hat er mit seinen 8 Std./W. seinen Job gemacht.
Offenbar hat er jetzt aber nicht genug Vertrauen in seinen Körper und befürchtet, dann eben doch zuzunehmen, wenn wieder "die Grillsaison beginnt".
Das wird er leider auf sich zukommen lassen müssen. Denn: Wenn es passiert und er - trotz Fortsetzung des regelmäßigen Trainings - zunimmt und das nicht innerhalb weniger Tage wieder runter ist, dann stimmt woanders was nicht. Möglichkeiten:
- Er hat irgendeine Krankheit, die ihn im wahrsten Sinne des Wortes einen "Grillangriff auf seine Gesundheit" schlechter "verdauen" läßt.
- (Nur theoretische, wenig wahrscheinliche Möglichkeit, die aber bei "verkopften" Menschen auftritt) Er hat seinem Körper durch dauernde erdachte, geplante und dann auch durchgeführte "Eingriffe" wie "Trainingsattacken", Diäten, Hungerphasen, Schlucken von Medikamenten usw. derart die Selbstregulation "aberzogen", daß der wirklich nicht mehr reagieren kann.
- Er hat es einfach bei den Grillparties übertrieben.
Ich halte es für wenig wahrscheinlich, daß irgendetwas anderes als Letzteres sein Vorhaben "Gewicht halten" durchkreuzen kann. Das heißt aber überhaupt nicht, daß das überhaupt dazu kommen muß.
Ich sage: Laß es auf dich zukommen, die Gefahr, die du da siehst, existiert vor dem Hintergrund der geschilderten Sachlage nicht! Es sei denn, er hat uns nicht die ganze Wahrheit erzählt.
Alle anderen Denkfehler, die er macht, sind unerheblich (er macht schon noch ne Menge davon, es kann einem übel davon werden, aber das hilft ihm nicht, sein Gewicht zu halten. Es hilft nicht mal mir, welches zu verlieren).