Dann will ich euch mal auf eine Reise durch Wien mitnehmen. Wir fahren von der Volksoper am Gürtel die Währingerstraße stadteinwärts durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof. Dabei sehen wir einige der schlechtesten und gelungensten Radinfrastrukturprojekte der Hauptstadt.
Der schlechteste Punkt der Tour ist dann gleich zu Beginn am Gürtelradweg bei der Volksoper. Der Gürtelradweg begleitet den 6-spurigen Gürtel, meist entlang der überirdisch fahrenden U-Bahn. Eigentlich ist er sehr gut ausgebaut, bis auf diese Stelle:
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Zwischen zwei Straßenbahnhaltestellen und Ampeln liegt ein kleiner Asphaltzwickel, auf dem sich die Radfahrer drängen (hier von holländischen Leihrad-Touristen demonstriert). Fußgänger werden gezwungen den Fahrradweg zu kreuzen, um zum Zebrastreifen zu kommen (der junge steht auf dem Bild dort). Wenn eine Straßenbahn gerade hält, wird außerdem der Weg und die Sicht komplett blockiert ...
Lösung: eine der Autospuren zu einem Radweg umwandeln, wie auch bereits seit Jahren gefordert.
In der Innenstadt beliebt ist dann der Radweg an der Freyung, schmal, Kopfsteinpflaster und eh immer von Touristen begangen:
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Positiver wird es aber am Michaelerplatz vor der Hofburg. Über die Herrengasse, eine Begegnungszone (Gleichberechtigung Auto, Rad, Passant mit max. 20 km/h):
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geht es auf den Platz, früher war dieser ein kopfsteingepflasterter Kreisverkehr:
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Ich bin da gern gefahren, um Räder zu testen. Nach dem Michaelerplatz wusste man, was am Rad nicht fest genug verschraubt war und seine Kniescheiben durfte man auch neu richten ...
Nach Umbauten in diesem Jahr ist nun alles mit ebenen Platten belegt, und nur eine Hälfte befahrbar, die Touristen haben mehr Platz für sich und die Rütteltortur für Radler entfällt:
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Weiter geht es zum Karlsplatz, von diesem geht die Hauptverbindung Richtung Süden und Wien HBF, die Argentinierstraße ab. Neuerdings ist sie eine Fahrradstraße, Autoverkehr hat Nachrang.
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Die alte Fahrradspur für beide Richtungen verlief da, wo auf dem Bild das Auto parkt. Die enge Spur war besonders kritisch, da der Radverkehr bergab recht schnell war.
Nun ist dort der Parkstreifen und viele neue Bäume
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Ca. 500 m hinter der Kirche haben wir es dann sicher zum Hauptbahnhof geschafft
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