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Aufbau Peugeot PY10 Course Professionnel Grand Luxe

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Gelöschtes Mitglied 62190

Ich starte dann auch mal einen Aufbau-Thread mit einem sehr extravaganten Peugeot. :) Peugeot und extravagant?!? Spinnt der? Peugeot war doch Massenware!!! :confused:

Nö. :cool: Wenn Peugeot-Räder - wie es oft geschieht - pauschal als "Massenprodukte" abgekanzelt werden, handelt es sich dabei um einen grandiosen Irrtum:

1975: 1. Platz Tour de France: Bernard Thévenet, Peugeot PY10
1977: 1. Platz Tour de France: Bernard Thévenet, Peugeot PY10


So scheiße kann's also nicht sein. :cool:



Im Radbereich hat die Firma alles hergestellt, vom einfachsten Rennsportrad bis zur Crème de la Crème. Letzterer widme ich diesen Thread.

Bis Mitte der 1970er Jahre war das allseits bekannte PX10 das Topmodell in der Produktpalette von Peugeot. Genauer gesagt: Bis 1974. In diesem Jahr gründete Peugeot in Paris einen speziellen "Workshop", in dem daraufhin ein neues Modell hergestellt wurde, angesiedelt in der Hierarchie über dem PX10. Das PY10.

Nach langer Suche habe ich endlich ein Exemplar in meiner RH gefunden. :)



Zunächst ein kurzer Steckbrief:

- Bj. 1976
- Rahmen u. Gabel: Reynolds 531
- Muffen: Nervex Professionnel
- Kurbel: Stronglight 105bis
- Schaltung: Simplex Super LJ, gold-anodisiert
- Bremsen: Mafac Competiton, gold-anodisiert
- Lenker, Vorbau, Sattelstütze gold-anodisiert
- Steuersatz: Stronglight Competition
...





:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

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Re: Aufbau Peugeot PY10 Course Professionnel Grand Luxe
Super, ich bin gespannt, wie es weitergeht. Von 1976er Prestige Peugeots kann man gar nicht genug haben
py10_2.jpg
 
Sehr schick! Und mit Steuerrohrschild statt nur Aufkleber! Soll trotzdem deutlich leichter sein als das PX10. ;) Mir ist vorgestern bei der Recherche nach meinem PX10 ein NL-Prospekt untergekommen, da ist das PY10 als "de fiets van Thevenet" mit "ca. 9,0 kg" angegeben. PX10 mit ca. 10,0.

Durch den dezenten Lack springen die goldenen Akzente nicht gleich so ins Auge. Wirklich edel! Auf den Thread freu ich mich! :)
 
Super Idee! Peugeot hat ja selbst als Massenhersteller keinen Murx gebaut, auch die Großserienmodelle waren gut und ordentlich gebaut, die Lackqualität ist fast schon phänomenal. Warum sonst sieht man jetzt noch so viele Peugeots in den Foren und in der Realität herumlümmeln?
Die Muffen sind seltsam. Nervex Pro sind mir so in Erinnerung:
bici_08Mai2011_3570.jpg

Deine sind auch irgendwie laubblattmäßig gestaltet, aber ähneln den Pros in keiner Weise:
large_PY10-3.jpg


Kann es sein, dass da ein anderer Hersteller bemüht wurde? Oder ein anderer Nervex-Satz verwendet wurde? Oder die Pro später anders aussahen?
Außerdem hat das Rad von René Herse lackierte normale Muffen. Obwohl es derselbe Jahrgang ist. Oder ist es ein anderes Modell? Mir ist nicht bekannt, dass es z.B: PX10 mit goldenen Komponenten gegeben hätte. Außerdem würde ich meinen, dass es bei René nur haut-de-gamme-Modelle gibt, also das gezeigte auch ein PY10 ist.

Ist es eigentlich gesicherte Erkenntnis, dass die Rennmaschinen der Profis wie Thévenet wirklich bei Peugeot gefertigt wurden oder hat man da einen Maßrahmenbauer bemüht und die Rahmen dann bei Peugeot lackiert und dekoriert?
 
Das Konzept hinter dem PY10 war ja anscheinend, dem betuchten Kunden eine persönliches Maßrad bei weitgehend freier Wahl von Rahmengeometrie und -details anzubieten:

In 1974 Peugeot opened their prestige frame shop which specialized in the production of custom specification Reynolds tubed framesets. These custom frames were called PY-10's. Similar to a PX-10 in design and styling, a PY-10 could be ordered to a customers personal specifications. Options included, but were not limited to, custom geometry, color, components and braze on options. Quelle: cyclespeugeot.com

Ich denke, das schloss sowohl die Wahl der Muffen als auch die Optionen verchromt oder lackiert mit ein. Beim Rad von René Herse (der natürlich niemals die güldenen Komponenten an einem PX verbauen würde) sehe ich z. B. "normale" Muffen. Vielleicht waren dem damaligen Auftraggeber die floralen Nervex-Designs einfach nicht modern genug.
 
Ist es eigentlich gesicherte Erkenntnis, dass die Rennmaschinen der Profis wie Thévenet wirklich bei Peugeot gefertigt wurden oder hat man da einen Maßrahmenbauer bemüht und die Rahmen dann bei Peugeot lackiert und dekoriert?
Was Thévenet für Rahmen gefahren ist und wie das die anderen Fahrer gehalten haben, kann ich nicht sagen. Es war jedoch auch bei Team Peugeot nicht unüblich oder gar unmöglich fremde Rahmen unter Peugeotlabel zu fahren. Hennie Kupier ist wohl 79/80 Zieleman Rahmen gefahren, aber das war schon die Generation Super Competition. Nix mehr mit gülden anodisierten Anbauteilen.

3724028552_302043834c.jpg
 

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Ich freue mich sehr auf diesen Faden! Geht ja schon ausgesprochen schick los! :daumen:

Nö. :cool: Wenn Peugeot-Räder - wie es oft geschieht - pauschal als "Massenprodukte" abgekanzelt werden, handelt es sich dabei um einen grandiosen Irrtum:

1975: 1. Platz Tour de France: Bernard Thévenet, Peugeot PY10
1977: 1. Platz Tour de France: Bernard Thévenet, Peugeot PY10


So scheiße kann's also nicht sein. :cool:
Super Idee! Peugeot hat ja selbst als Massenhersteller keinen Murx gebaut, auch die Großserienmodelle waren gut und ordentlich gebaut, die Lackqualität ist fast schon phänomenal. Warum sonst sieht man jetzt noch so viele Peugeots in den Foren und in der Realität herumlümmeln?

Wie wahr! :bier:
 
Die Chrom-Muffen an vents PY10 sind die richtigen. Es gab diese Bling-Bling Version mit verchromtenMuffen und noch mehr goldenen Teilen (z.B. Lenker und Vorbau) als Thevents 1975er PY10 hatte. Ansonsten war ein PY10 eine sehr individuelle Angelegenheit mit vielen Optionen.
Während Ende der 1960 Peugeot Fahrer wie Merckx auch auf als Peugeot gelabelten Masi Rahmen unterwegs waren, stammten die Räder von Thevenet und Kollegen tatsächlich aus Peugeots Prestige Werkstatt. Das wurde da auch sehr aufmerksam vom in Frankreich stark an technischen Dingen interessierten Publikum verfolgt.
peugeot.jpg


Die umfangreichsten Geschichten und Bilder zum PY10 gibt es hier:
http://veloretrocourse.proboards.com/thread/15
 
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Die Chrom-Muffen an vents PY10 sind die richtigen. Es gab diese Bling-Bling Version mit verchromtenMuffen und noch mehr goldenen Teilen (z.B. Lenker und Vorbau) als Thevents 1975er PY10 hatte. Ansonsten war ein PY10 eine sehr individuelle Angelegenheit mit vielen Optionen.
Während Ende der 1960 Peugeot Fahrer wie Merckx auch auf als Peugeot gelabelten Masi Rahmen unterwegs waren, stammten die Räder von Thevenet und Kollegen tatsächlich aus Peugeots Prestige Werkstatt. Das wurde da auch sehr aufmerksam vom in Frankreich stark an technischen Dingen interessierten Publikum verfolgt.
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Die umfangreichsten Geschichten und Bilder zum PY10 gibt es hier:
http://veloretrocourse.proboards.com/thread/15

Danke für den schönen Link und an alle für das rege Interesse, die tollen Beiträge etc.! :)

Ich finde ja immer wieder, das das eine der geilsten Geschichten überhaupt ist:

Spitzenfahrer wie Merckx und Simpson haben, als sie für Peugeot gefahren sind, fremdgelabelte Rahmen von Masi etc gefahren. Und nicht gewonnen. Und dann kommt Mitte der 70er Thèvenet und gewinnt die Tour 2x auf einem echten Peugeot. :cool::D

Ich bin gerade am strippen und zeige nochmal ein paar Fotos. Mit dem Thread und dem Aufbau werde ich mir Zeit lassen, denn dieses Rad soll richtig schön werden. :)









 
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