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Aufbaufaden Der Reihe nach.....

Hier ein kleiner Krimi mit ziemlichen Spannungsbögen.

Ende Mai lief auf Ebay ein Bianchi ds ich den Aussehen nach trotz falschem Lack und Bapperln in die 60er Jahre verortet hatte.
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Auf Nachfrage erhielt ich vom Verkäufer die Rahmennummer: 999410.
Für Brückengrünverächter ist das nur eine Nummer, für Bianchisti treibt es den Puls auf Werte wie sie Elefantino beim Anstieg 2000 am Mont Ventoux gehabt haben mag.
Ich habe ambitioniert aber durchaus im Vernunftbereich mitgeboten und, etwas unerwartet, den Zuschlag erhalten.
Die Posta Italiana hatte zu Corona Zeiten etwas gebraucht aber am 2 Juli kam das Paket an.
Die gewaltige Vorfreude wurde rasch gedämpft als ich den Zustand der Verpackung sah.
Die Gabel war noch im Rahmen und keines der Ausfallenden war mit einem Distanzhalter versehen.
Beim Einbauversuch der Laufräder dann dieses:

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Den Frust habe ich erst mal weggeatmet, anschließend den Verkäufer informiert und die Formaltäten für die Transportversicherung abgeklärt.
Die Reise mit Axel nach Italien war sowieso für den nächsten Tag geplant, also habe ich das Rad vollständig zerlegt und die nicht passenden Teile auf etwa +500 € kalkuliert (Bremsen und Lenker/Vorbau,LRS,Kurbel,SW Sattelstütze).
Bei Alberto Masi und Simone habe ich dann das Trauerstück vorgezeigt und eine lange Diskussion mit Flüchen auf die Unehrlichkeit der Menschen, die Ungerechtigkeit des Universums und die Schlechtigkeit des Schicksals ausgelöst.
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Irgendwann nahm Simone dann große Werkzeuge in die Hand und fing an zunächst die Gabel grob und da mithilfe eines Richtwerzeugs in die ursprüngliche Form zu bringen.
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Und hinterher hatte ich Schwierigkeiten den Herrschaften auch nur einzigen Euro in die Hand zu drücken.

Die Quintessenz zur Provinenz des Rahmens war dann diese: Alberto wollte allenfalls dem vorderen Rahmendreieck Originalität zubilligen wohingegen Simone dem Rahmen Echtheit attestierte und lediglich Bedenkenen hinsichtlich der Gabel hatte.
Mein Laune war nun etwas besser, besonders auch weil Alberto dem von mir in Ghent als Masi Special angebotenen, aber von mir als falsch lackiertem Gran Criterium Rahmen (hauptsächlich der konkaven Sattelstrebenspiegel wegen) qualifizierten , Rennrad sowohl als Masi Special als auch aus den Jahren 58/59 stammend verifizierte.
Lediglich die wohl später angebrachten Bohrungen im Tretlagergehäuse fanden nicht seine Gnade und lösten wieder großes Kopfschüttelen über den bereits oben erwähnten Zustand des Planeten aus.
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Und ich hatte das Ding noch auf 580€ runtergehandelt.

Aber dazu später, wenn ich das Rad aufbaue, mehr.
 
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Hier ein kleiner Krimi mit ziemlichen Spannungsbögen.

Ende Mai lief auf Ebay ein Bianchi ds ich den Aussehen nach trotz falschem Lack und Bapperln in die 60er Jahre verortet hatte.
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Auf Nachfrage erhielt ich vom Verkäufer die Rahmennummer: 999410.
Für Brückengrünverächter ist das nur eine Nummer, für Bianchisti treibt es den Puls auf Werte wie sie Elefantino beim Anstieg 2000 am Mont Ventoux gehabt haben mag.
Ich habe ambitioniert aber durchaus im Vernunftbereich mitgeboten und, etwas unerwartet, den Zuschlag erhalten.
Die Posta Italiana hatte zu Corona Zeiten etwas gebraucht aber am 2 Juli kam das Paket an.
Die gewaltige Vorfreude wurde rasch gedämpft als ich den Zustand der Verpackung sah.
Die Gabel war noch im Rahmen und keines der Ausfallenden war mit einem Distanzhalter versehen.
Beim Einbauversuch der Laufräder dann dieses:

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Den Frust habe ich erst mal weggeatmet, anschließend den Verkäufer informiert und die Formaltäten für die Transportversicherung abgeklärt.
Die Reise mit Axel nach Italien war sowieso für den nächsten Tag geplant, also habe ich das Rad vollständig zerlegt und die nicht passenden Teile auf etwa +500 € kalkuliert (Bremsen und Lenker/Vorbau,LRS,Kurbel,SW Sattelstütze).
Bei Alberto Masi und Simone habe ich dann das Trauerstück vorgezeigt und eine lange Diskussion mit Flüchen auf die Unehrlichkeit der Menschen, die Ungerechtigkeit des Universums und die Schlechtigkeit des Schicksals ausgelöst.
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Irgendwann nahm Simone dann große Werkzeuge in die Hand und fing an zunächst die Gabel grob und da mithilfe eines Richtwerzeugs in die ursprüngliche Form zu bringen.
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Und hinterher hatte ich Schwierigkeiten den Herrschaften auch nur einzigen Euro in die Hand zu drücken.

Die Quintessenz zur Provinenz des Rahmens war dann diese: Alberto wollte allenfalls dem vorderen Rahmendreieck Originalität zubilligen wohingegen Simone dem Rahmen Echtheit attestierte und lediglich Bedenkenen hinsichtlich der Gabel hatte.
Mein Laune war nun etwas besser, besonders auch weil Alberto dem von mir in Ghent als Masi Special angebotenen, aber von mir als falsch lackiertem Gran Criterium Rahmen (hauptsächlich der konkaven Sattelstrebenspiegel wegen) qualifizierten , Rennrad sowohl als Masi Special als auch aus den Jahren 58/59 stammend verifizierte.
Lediglich die wohl später angebrachten Bohrungen fanden nicht seine Gnade und lösten wieder großes Kopfschüttelen über den bereits oben erwähnten Zustand des Planeten aus.
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Und ich hatte das Ding noch auf 580€ runtergehandelt.

Aber dazu später, wenn ich das Rad aufbaue, mehr.
Ja, das war wohl eine der spannenderen Reisen. Viel gelernt, viel gesehen - vor allem, dass in Sachen alte Rahmen nicht viel in Stein gemeiselt ist. Meine besondere Freude hatte ich ob der frühen Datierung des Masis, da es doch meinerseits etwas Überredungskunst bedurfte, dass @pplan den käuflich erwarb. Die später angebrachten Bohrungen im TL-Gehaeuse erachte ich sogar als sinnvolle Massnahme, auch wenn das zum Zeitpunkt der Rahmenherstellung wohl noch nicht ueblich war.
 
Zuhause angekommen begann dann eine mehr oder weniger gründliche Literaturstudie.
Bianchi hatte eine Rennabteilung (Reparto Corse) die zunächst bis 1968 existierte und in der viele der Maßschneider Mailands von Guiseppe De Grandi bis Guiseppe Drali dereinst ihr Handwerk verrichteten.
Von 1952 bis 1968 wurden exakt 480 Rahmen gebaut die die Nummern 999001 bis 999480 trugen und von vielen Radsport Helden von Coppi bis Altig und Gimondi zu großen Siegen gefahren wurden.

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Die Rahmen wurden alle mit Maßen und Fahrer in einem Heft dokumentiert.
Die Nummer 410 hat mit den Nummern 406 und 407 zwei direkte Nachbarn die im Web gut dokuntiert sind und Renato Longo als Crossräder dienten.
1958 wurde Renato Longo italienischer Meister der Amateur-Steher sowie Vize-Meister im Querfeldeinrennen. In den folgenden Jahren konzentrierte er sich erfolgreich auf den Querfeldein-Sport. Zwischen 1959 und 1972 wurde Longo fünfmal Weltmeister und zweimal Vize-Weltmeister sowie zwölfmal italienischer Meister in dieser Disziplin. Zudem gewann er achtmal das Cyclocrossrennen in Solbiate Olona sowie viermal das Critérium Martini in Vincennes. Insgesamt errang er rund 230 Siege. Seine großen Rivalen in diesen Jahren waren der Kölner Rolf Wolfshohl und der Belgier Eric De Vlaeminck. (Wikipedia)
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Neben sehr vielen Gemeinsamkeiten mit diesen Rädern hat min Rad auch zwei Signifikante unterschiede.
Die hinteren Ausfallenden haben keine Bohrungen und die Spitzen der Sattelstreben sind geschlossen verlötet und nicht V-förmig offen.
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Das ließ mich weiter an der Echtheit des Rahmens zweifeln.
 
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...und der Gabel, die übrigens Christian Pyttel noch einmal mit deutscher Präzision nachgerichtet hat.
Schon allein wegen der Vielzahl seiner selbst entworfenen und gebauten Vorrichtungen lohnt sich der Besuch in Rastatt unbedingt!

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Neben dem Umstand das die Gabel ungewöhnlich schwer ist ist auch die eingeschlagene Ziffer 999410 zumindest ungewöhnlich. Normalerweise ist das Produktionsdatum und evtl. die letzten drei Ziffern der Rahmennummer eingeschlagen.
Rahmengeo.jpg
 
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Hier erst mal ein paar Detailbilder des Rahmens.

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Vielleicht sieht man ja mehr, wenn der LAck erst mal runter ist? Könnte ja sein, dass der Rahmen später noch mal umgebaut wurde? Dann könnten ja andere Ausfaller reingekommen sein, weil die beschädigt waren und dabei wurden vieleicht die Spitzen geschlossen? Evtl. kann man das am nackten Rahmen sehen.
 
...und der Gabel, die übrigens Christian Pyttel noch einmal mit deutscher Präzision nachgerichtet hat.
Schon allein wegen der Vielzahl seiner selbst entworfenen und gebauten Vorrichtungen lohnt sich der Besuch in Rastatt unbedingt!

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Neben dem Umstand das die Gabel ungewöhnlich schwer ist ist auch die eingeschlagene Ziffer 999410 zumindest ungewöhnlich. Normalerweise ist das Produktionsdatum und evtl. die letzten drei Ziffern der Rahmennummer eingeschlagen.
zumindest passt die Gabel ja zum Rahmen.
 
...und der Gabel, die übrigens Christian Pyttel noch einmal mit deutscher Präzision nachgerichtet hat.
Schon allein wegen der Vielzahl seiner selbst entworfenen und gebauten Vorrichtungen lohnt sich der Besuch in Rastatt unbedingt!

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Neben dem Umstand das die Gabel ungewöhnlich schwer ist ist auch die eingeschlagene Ziffer 999410 zumindest ungewöhnlich. Normalerweise ist das Produktionsdatum und evtl. die letzten drei Ziffern der Rahmennummer eingeschlagen.
Die Gabel war doch nach dem Richten durch Simone perfekt? Die Campaglocken standen jedenfalls genau gegenüber :oops:
 
Die Hängepartie ging weiter, also habe ich mich gestern Abend an eine Koryphäe auf diesem Gebiet gewandt,
Paolo Tullini, dem Autor mehrer Bücher über die klassischen Bianchi Rennräder.
Und tatsächlich, obwohl er gerade im Urlaub weilt, kam heute Mittag schon die Antwort die ich hier, etwas holprig übersetzt, wiedergebe:

Lieber Peter,

Ich danke Ihnen für die Anerkennung meiner Bücher über italienische Rennräder.

Ihr Bianchi 999410 wird im Register der Bianchi-Rennabteilung im Jahr 1967 gemeldet und für den Parmenser Rennfahrer Gualazzini gebaut, der im Salvarani Team fuhr. Die genaue Messung von der Mitte des Tretlagers bis zum Ende des im Register angegebenen Sattelknotens ist cm. 58,5. Der Fahrer lebt noch, so dass er das Fahrrad immer erkennen kann, auch wenn es jetzt falsch montiert ist.

Meiner Meinung nach (ich stehe Alberto und Simone sehr nahe) wurde der Rahmen von der Bianchi Renn Abteilung gebaut. Ich sage es aus gutem Grund, da die Muffen nicht Standard sind. Die Gabel hat einen verbreiterten Seitenschlitz, auch wenn sie in der Unterer Teil gibt es das Datum des Monats und des Jahres der Herstellung zusätzlich zu den letzten 3 Zahlen, die 410 sind.

Ich hätte gerne ein Beispiel, wenn es im März 1967 gebaut worden wäre, hätte es dort gedruckt werden sollen: 03.67. 410., aber es kann auch da sein, weil sich die Rennabteilung in ihrem vorletzten Tätigkeitsjahr befand.

Ich habe ein Original-Fahrrad von Renato Longo wie das auf Ihrem Foto, aber ich bin im Urlaub und erinnere mich nicht auswendig an die Nummer. Sobald ich nach Bologna zurückkomme, überprüfe ich Sie und verweise Sie.

Ihr Fahrrad hätte eine sehr gute Lackierung verdient, wie das nur Andrea Bini in Reggio Emilia machen kann. Dann müssen einige Komponenten wie Lenker und Bremshebel usw. ausgetauscht werden.

Für Ratschläge stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.


Bis bald, Paolo Tullini

Tara , ich habe ein echtes Radrennrad

Die Rahmenhöhe meiner Grafik is als CC angegeben,das Verzeichnis arbeitet mit CT.

Dies ist der vermutete Fahrer Ercole Gualazzini und ein link zu seiner Geschichte:

Geschichte von Ercole Gualazzini
Als kraftvoller und schneller Athlet im Ziel hätte er mehr gewinnen können, wenn er es auch wegen seines großzügigen Temperaments nicht vorgezogen hätte, ein taktisches Spiel mit Engagement und Schwung zum Vorteil der Führer seiner Teams, insbesondere Gimondi, De Vlaeminck, Sercu und Saronni, durchzuführen . Nach einigen trockenen Saisons der Siege mit Salvarani wechselte er zu Max Meyer, mit dem er 1969 seinen ersten Sieg errang: die Etappe von Bilbao bei der Tour of Spain. Nach seiner Rückkehr nach Salvarani sicherte er sich zwei der drei Etappen, den Giro dell'Indre et Loire '70 und die Etappe des Benevento del Giro '71. das von St. Jean de Monts in Tour '72 und Olbia in der Tour von Sardinien '73 mit Bianchi.
Nachdem er nach Brooklyn gegangen war, gewann er 1974 eine weitere Etappe des Giro (Valenza) und eine der Tour (Roscof). Beim Giro d'Italia gewann er 1976 erneut in Verona und 77 in Triest für Scic, womit er zu Beginn der Saison auch die Sassari-Cagliari dominierte.
Nach dreizehn Saisons als Profi zog er sich Ende 1978 mit einem Dutzend Siegen aus dem Wettkampf zurück

http://www.borgodelpozzo.it/sgunden/ErcoleG/Egualaz.htm
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Mit einer Körpergröße von 181cm und 83 kg Gewicht ist auch der Wunsch nach einer robusten Gabel nicht ganz ungewöhnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gabel war doch nach dem Richten durch Simone perfekt? Die Campaglocken standen jedenfalls genau gegenüber :oops:
Perfektion bezeichnet in Italien und bei deutschen Ingenieuren zwei verschiedene Dinge.
Ob das Praktisch noch etwas bringt ist die zweite Frage.
Ich hatte die Gabel bei Christian weil ich möglicherweise eine leichtere Gabel nachbauen werde.
Mal sehen.
 
Mit einer Körpergröße von 181cm und 83 kg Gewicht ist auch der Wunsch nach einer robusten Gabel nicht ganz ungewöhnlich.
Kommt mir bekannt vor. Mein Vater war auch so ein Altig-Typ, Modell schwerer Sprinter. Die Gabel seines Bahn-Rufas ist auch von einer ganz anderen Klasse, als man das sonst so in der Hand hat. Muss man nicht mal wiegen, merkt man sofort.
 
Perfektion bezeichnet in Italien und bei deutschen Ingenieuren zwei verschiedene Dinge.
Ob das Praktisch noch etwas bringt ist die zweite Frage.
Ich hatte die Gabel bei Christian weil ich möglicherweise eine leichtere Gabel nachbauen werde.
Mal sehen.
Du wirst doch wohl nicht bei so einem Rad da rein pfuschen wollen? Du wiegst ja auch nicht weniger als der Fahrer, für den das Rad gebaut wurden und daher wäre eine stabile Gabel im Sprint doch von Vorteil... ;)
PS: ein Profi, der kleiner ist als ich und 10kg mehr wiegt, cool. Das machen sonst nur Bahnsprinter...
 
Perfektion bezeichnet in Italien und bei deutschen Ingenieuren zwei verschiedene Dinge.
Ob das Praktisch noch etwas bringt ist die zweite Frage.
Ich hatte die Gabel bei Christian weil ich möglicherweise eine leichtere Gabel nachbauen werde.
Mal sehen.

Würde ich nicht machen. Wenn die dazu gehört, wonach es aussieht, dann ist das Gewicht doch egal. Insgesamt eine sehr interessante Geschichte :daumen:
 
Das war der Rahmen für den Paris-Roubaix Einsatz.
Die Hängepartie ging weiter, also habe ich mich gestern Abend an eine Koryphäe auf diesem Gebiet gewandt,
Paolo Tullini, dem Autor mehrer Bücher über die klassischen Bianchi Rennräder.
Und tatsächlich, obwohl er gerade im Urlaub weilt, kam heute Mittag schon die Antwort die ich hier, etwas holprig übersetzt, wiedergebe:

Lieber Peter,

Ich danke Ihnen für die Anerkennung meiner Bücher über italienische Rennräder.

Ihr Bianchi 999410 wird im Register der Bianchi-Rennabteilung im Jahr 1967 gemeldet und für den Parmenser Rennfahrer Gualazzini gebaut, der im Salvarani Team fuhr. Die genaue Messung von der Mitte des Tretlagers bis zum Ende des im Register angegebenen Sattelknotens ist cm. 58,5. Der Fahrer lebt noch, so dass er das Fahrrad immer erkennen kann, auch wenn es jetzt falsch montiert ist.

Meiner Meinung nach (ich stehe Alberto und Simone sehr nahe) wurde der Rahmen von der Bianchi Renn Abteilung gebaut. Ich sage es aus gutem Grund, da die Muffen nicht Standard sind. Die Gabel hat einen verbreiterten Seitenschlitz, auch wenn sie in der Unterer Teil gibt es das Datum des Monats und des Jahres der Herstellung zusätzlich zu den letzten 3 Zahlen, die 410 sind.

Ich hätte gerne ein Beispiel, wenn es im März 1967 gebaut worden wäre, hätte es dort gedruckt werden sollen: 03.67. 410., aber es kann auch da sein, weil sich die Rennabteilung in ihrem vorletzten Tätigkeitsjahr befand.

Ich habe ein Original-Fahrrad von Renato Longo wie das auf Ihrem Foto, aber ich bin im Urlaub und erinnere mich nicht auswendig an die Nummer. Sobald ich nach Bologna zurückkomme, überprüfe ich Sie und verweise Sie.

Ihr Fahrrad hätte eine sehr gute Lackierung verdient, wie das nur Andrea Bini in Reggio Emilia machen kann. Dann müssen einige Komponenten wie Lenker und Bremshebel usw. ausgetauscht werden.

Für Ratschläge stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.


Bis bald, Paolo Tullini

Tara , ich habe ein echtes Radrennrad

Die Rahmenhöhe meiner Grafik is als CC angegeben,das Verzeichnis arbeitet mit CT.

Dies ist der vermutete Fahrer Ercole Gualazzini und ein link zu seiner Geschichte:

Geschichte von Ercole Gualazzini
Als kraftvoller und schneller Athlet im Ziel hätte er mehr gewinnen können, wenn er es auch wegen seines großzügigen Temperaments nicht vorgezogen hätte, ein taktisches Spiel mit Engagement und Schwung zum Vorteil der Führer seiner Teams, insbesondere Gimondi, De Vlaeminck, Sercu und Saronni, durchzuführen . Nach einigen trockenen Saisons der Siege mit Salvarani wechselte er zu Max Meyer, mit dem er 1969 seinen ersten Sieg errang: die Etappe von Bilbao bei der Tour of Spain. Nach seiner Rückkehr nach Salvarani sicherte er sich zwei der drei Etappen, den Giro dell'Indre et Loire '70 und die Etappe des Benevento del Giro '71. das von St. Jean de Monts in Tour '72 und Olbia in der Tour von Sardinien '73 mit Bianchi.
Nachdem er nach Brooklyn gegangen war, gewann er 1974 eine weitere Etappe des Giro (Valenza) und eine der Tour (Roscof). Beim Giro d'Italia gewann er 1976 erneut in Verona und 77 in Triest für Scic, womit er zu Beginn der Saison auch die Sassari-Cagliari dominierte.
Nach dreizehn Saisons als Profi zog er sich Ende 1978 mit einem Dutzend Siegen aus dem Wettkampf zurück

http://www.borgodelpozzo.it/sgunden/ErcoleG/Egualaz.htm
Anhang anzeigen 813895
Mit einer Körpergröße von 181cm und 83 kg Gewicht ist auch der Wunsch nach einer robusten Gabel nicht ganz ungewöhnlich.
Ich wünsche dir ganz von Herzen, dass die Geschichte so korrekt ist. Dann haettest du wirklich verdientes Glück mit beiden Rahmen! Ich drücke die Daumen. Du kannst ja ggf noch ne Meinung von dem anderen Italiener einholen, dessen Name mit gerade nicht einfällt.
 
Würde ich nicht machen. Wenn die dazu gehört, wonach es aussieht, dann ist das Gewicht doch egal. Insgesamt eine sehr interessante Geschichte :daumen:


Dito, Selbst wenn die Gabel nicht zum Rahmen gehoeren sollte, so ist es doch immerhin eine original Bianchi-Gabel. Sowas dazugeschustertes fände ich dem Rahmen nicht würdig.
 
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