a.j.h.
Rennradklassik-1%er
Ich möchte diese "verzogene Rahmen-Geschichte" nicht unnötig strapazieren, aber trotzdem mal einen Gedanken dazu geben:
Stahl ist ein äußerst dankbares Material. Es kündigt sein Versagen an, man sagt, es ist sehr "duktil".
Dieses Material hat bemerkenswerte elastische und plastische Verformungseigenschaften.
Wir belasten unsere Rahmen ausschliesslich im elastischen Breich, erst nach einem Unfall kommt es manchmal zu Belastungen, die das Rohr in den plastischen Bereich dehnen.
Oder auch nicht: Diese verzogenen Rahmen sind offensichtlich in der Druckzone deformiert, das heisst, dass sie geknickt sind, aber nicht zwangsläufig über den elastischen Bereich gezogen/gedehnt wurden. Wenn man diese Deformierung rückgänging macht und den Querschnitt widerherstellt, ist eigentlich alles o.k. (solange die Zugzone im Rohr nicht in den plastischen Breich gedehnt wurde und /oder der Knick nicht schon zu Brüchen innerhalb der "Faltung" geführt hat).
Ein Rohr in einem Rahmen wird praktisch nicht in den plastischen Bereich "gedrückt", sondern das Schadensbild ist ein Knicken der Druckzone.
DAS muss man nach Augenmass in jedem Fall einzeln entscheiden können.
Ich würde z.B. keinen gerichteten Rahmen fahren, den ich nicht vorher (vor dem Richten) gesehen habe. Ich habe andererseits auch kein Problem damit, dann einen gerichteten Rahmen zu fahren, weil ich mir über die Duktilität bewusst bin.
Der Rahmen wird niemals plötzlich auseinanderfallen - wie beispielsweise im Muffen verklebte Alurahmen (Alan, Vitus etc.). Oder noch schlimmer: Diese bekloppten "Titanal"-Rohre in den 90'ern. Ich kann mich gut an die ersten Giant-Cadex-Rahmen erinnern (so letztes Drittel der 80'er), die ab Rahmenhöhen > 60 cm sehr dumme Unfälle bei Triathleten in den USA verursacht haben (sogar Querschnittslähmung nach Sturz). Das ging damals durch die Presse, aber wohl nicht in der Tour-Zeitschrift (warum auch immer).
Argumente, die gar nicht gehen, sind sowas wie:" Der-und-der fahren schon seit Jahren mit krummen Rahmen, also kann jeder das machen".
Ich frage dann denjenigen ganz gerne, ob er mir das garantieren bzw. unterschreiben würde. Und dann kommen nämlich die ersten Zweifel.
Und so sehe ich das vor allem bei Werkstätten auch: Die haben da gewisse juristische Stolperfallen. Eine Herstellergarantie gibt's bei soch alten Rahmen sowieso nicht, aber bei einem Neurad erlischt jegliche Herstellergewährleistung nach solch einer Reparatur.
Mein Fazit: Der Rickert-Rahmen ist in der Beschreibung dargestellt und der Verkäufer hat einen Preis aufgerufen. Keine Mogelpackung - alles total korrekt.
Wäre es meine Rahmenhöhe, käme ich ins Grübeln. Vielleicht lässt der sich ja wieder richten...?
Und dieses Werkzeug brauche ich auch mal - auch, wenn's nicht verliehen wird.
Stahl ist ein äußerst dankbares Material. Es kündigt sein Versagen an, man sagt, es ist sehr "duktil".
Dieses Material hat bemerkenswerte elastische und plastische Verformungseigenschaften.
Wir belasten unsere Rahmen ausschliesslich im elastischen Breich, erst nach einem Unfall kommt es manchmal zu Belastungen, die das Rohr in den plastischen Bereich dehnen.
Oder auch nicht: Diese verzogenen Rahmen sind offensichtlich in der Druckzone deformiert, das heisst, dass sie geknickt sind, aber nicht zwangsläufig über den elastischen Bereich gezogen/gedehnt wurden. Wenn man diese Deformierung rückgänging macht und den Querschnitt widerherstellt, ist eigentlich alles o.k. (solange die Zugzone im Rohr nicht in den plastischen Breich gedehnt wurde und /oder der Knick nicht schon zu Brüchen innerhalb der "Faltung" geführt hat).
Ein Rohr in einem Rahmen wird praktisch nicht in den plastischen Bereich "gedrückt", sondern das Schadensbild ist ein Knicken der Druckzone.
DAS muss man nach Augenmass in jedem Fall einzeln entscheiden können.
Ich würde z.B. keinen gerichteten Rahmen fahren, den ich nicht vorher (vor dem Richten) gesehen habe. Ich habe andererseits auch kein Problem damit, dann einen gerichteten Rahmen zu fahren, weil ich mir über die Duktilität bewusst bin.
Der Rahmen wird niemals plötzlich auseinanderfallen - wie beispielsweise im Muffen verklebte Alurahmen (Alan, Vitus etc.). Oder noch schlimmer: Diese bekloppten "Titanal"-Rohre in den 90'ern. Ich kann mich gut an die ersten Giant-Cadex-Rahmen erinnern (so letztes Drittel der 80'er), die ab Rahmenhöhen > 60 cm sehr dumme Unfälle bei Triathleten in den USA verursacht haben (sogar Querschnittslähmung nach Sturz). Das ging damals durch die Presse, aber wohl nicht in der Tour-Zeitschrift (warum auch immer).
Argumente, die gar nicht gehen, sind sowas wie:" Der-und-der fahren schon seit Jahren mit krummen Rahmen, also kann jeder das machen".
Ich frage dann denjenigen ganz gerne, ob er mir das garantieren bzw. unterschreiben würde. Und dann kommen nämlich die ersten Zweifel.
Und so sehe ich das vor allem bei Werkstätten auch: Die haben da gewisse juristische Stolperfallen. Eine Herstellergarantie gibt's bei soch alten Rahmen sowieso nicht, aber bei einem Neurad erlischt jegliche Herstellergewährleistung nach solch einer Reparatur.
Mein Fazit: Der Rickert-Rahmen ist in der Beschreibung dargestellt und der Verkäufer hat einen Preis aufgerufen. Keine Mogelpackung - alles total korrekt.
Wäre es meine Rahmenhöhe, käme ich ins Grübeln. Vielleicht lässt der sich ja wieder richten...?
Und dieses Werkzeug brauche ich auch mal - auch, wenn's nicht verliehen wird.