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"Dackelschneider" - was gibt es überhaupt noch zu kaufen?

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Re: "Dackelschneider" - was gibt es überhaupt noch zu kaufen?
Ich mag das mal auseinandernehmen.

Stahlrahmen dürften mit "federnd" treffend beschrieben sein. Ein montierter Dackelschneider wird also nicht in die Versuchung kommen unnötige energieraubende Hubarbeit leisten zu wollen.
Da bin ich bei Sulka, aeltere Rahmen vor dem Steifigkeitswahn sind federnder als welche der letzten Jahre. Fuer leichtfuessiges Rollen durften aber in erster Linie Gabel und Geo im vorderen Bereich verantwortlich sein.

Allerdings hat zu hoher Reifendruck negative Auswirkungen auf andere gute Reifeneigenschaften (Haftfähigkeit/Kurvenstabilität).
Den Performanceverlust durch huepfen statt walken wuerde ich hier auch noch aufzaehlen wollen.

Rollwiderstand ist beinahe Geschwindigkeistunabhängig,lediglich 0,35% (0,03W)
zwischen Schrittgeschwindigkeit und 50km/h.
Ok.

Ein 25mm breiter Reifen hat einen ca.9% höheren Luftwiderstand als ein 23mm breiter Reifen (2W).
Hoert sich viel an, aber welchen Anteil insgesamt hat der Reifen am Gesamtluftwiederstand. Ich denke fast nichts, ergo uninteressant, bei Schlappen breiter 40 vielleicht ...

Radlasten für vorne und hinten getrennt zu kalkulieren ist nicht verkehrt.
Jo, wie ja auch unterschiedlicher Druck vorn/hinten keine schlechte Idee ist.

Besonders der Schlauch kostet Leistung. Je leichter und elastischer um so geringer der Beitrag zum Rollwiderstand.
Dicke, schwere Schläuche können schlimmstenfalls leichten Reifen ihre Fähigkeit energiesparend und geschmeidig abzurollen rauben...
Ist glaube ich nur interessant bei sehr leichtlaeufigen Reifen, flexiblen Flanken. Was ist denn mit kleinstmoegliche Schlauchgroesse vs. groestmoegliche? Ich spuere da Unterschiede, beim Pumpen wie beim Fahren.

Neue Reifen sind durch Technologiefortschritt besser als alte Reifen .
Bestimmt. Frage: Wo bekomme ich einen alten, aber neu und geschmeidig gebliebenen Reifen zum Vergleich her?

Wie auch immer man testet:
Ein Ergebnis oder eine Empfehlung, die ich ernst nehmen kann, kann nur spezifisch fuer ein Rad, ein Fahrergewicht, einen Fahrertypen und einen Anwendungszweck sein. Sowas Pauschales wie duenner und haerter ist besser ist bestimmt auch mal richtig, aber in vielen Faellen auch falsch.

Meine Vorgehensweise bei der Reifenwahl:
Wenn Pannenschutz eine nachrangige Rolle spielt greife ich zu einem Reifen mit moeglichst flexibler Flanke. Das ist fuer mich die halbe Miete. Ueber den Grip entscheidet dann die Gummimischung, nur bei Matsch oder massiv grobem Gelaeuf ist signifikantes Profil erstrebenswert.

Ich habe 23er Schlauchreifen, die schlechter rollen als 35er oder 40er Draht/Falt. Und 24er und 25er die trotz hoeherem Druck Querfugen besser wegdaempfen als 30er. Ich habe den gleichen Reifen als 30er und 35er und der 35er ist in allen Belangen besser Und nu?

Das mit breiteren Felgen ist probierenswert. Ich koennte mir vorstellen, dass sich das Verhalten breiter Schlappen kurveneingangs positiv veraendert.
 
Stimmt: darüber diskutieren muß man nicht. Mir macht keiner weis, daß Breitlatschen besser rollen. Das widerspricht allen Regeln der Physik.

So einfach ist das glaube ich nicht. Der schmale Reifen verformt sich bei gleicher Last viel mehr ueber die Laenge, beim dicken Schlappen geht's eher ueber die Breite. Nehmen wir die Flanke als deutlich weicher an als die Laufflaeche wird beim schmalen Reifen prinzipiell mehr Walkarbeit geleistet.
Das jetzt mit echten Zahlen und unterschiedlichen Druecken durchspielen kann und will ich nicht. der Ansatz ist aber sicherlich nicht so falsch.

Davon ab,
man kann auch einfach aus Spass an der Freude Dackelschneider fahren :)
 
Zitat von JUR:
Ein 25mm breiter Reifen hat einen ca.9% höheren Luftwiderstand als ein 23mm breiter Reifen (2W).​
Hoert sich viel an, aber welchen Anteil insgesamt hat der Reifen am Gesamtluftwiederstand. Ich denke fast nichts, ergo uninteressant, bei Schlappen breiter 40 vielleicht ...
Mal angenommen der vordere Reifen macht 25% des gesamten Luftwiderstandes des Fahrrades aus, was IMO ein eher hoch angesetzter Wert ist. Dann bedeutet eine 25mm Reifen gegenüber einem 23mm Reifen also eine Erhöhung um 2,25 % des Luftwiderstandes des Fahrrades.

Der Luftwiderstand des Fahrers macht am LW des Gesamtsystems ca. 80% aus - 20% des Luftwiderstandes kommen vom Fahrrad.

Dann erhöht also ein breiterer Reifen den Gesamtwiderstand um 0,5%.
 
Ist klar. Appeltauer spricht ja auch von 2 Watt absolut.
 
Auch wenn rein physikalisch gesehen, sich jeder Körper, auf den Eine Kraft einwirkt sich verformt: Auch dem schwersten Fahrer wird es nicht gelingen, einen Diamant-Rahmen vertikal auch nur annähernd so zu verformen, dass man von irgend einem "Feder-Effekt" sprechen kann.

Insofern ist da das Rahmenmaterial völlig egal. Diese Fachwerkskonstruktion aus stabilen Dreiecken ( gut, vorne irgendein Polygon) kriegt man einfach nicht klein.

Wenn ein Rahmen ausgelenkt wird, dann immer zur Seite, da leisten auch die im Vergleich steifen Rahmen den geringeren Widerstand....................... Ansonsten, Hilde hat es schon erwähnt, können nur die "frei schwingenden" Teile wie Gabel und Sattelstütze nachgeben.

Reifen und Aerodynamik: Es ist zwar nicht falsch, aber ein wenig kurz gedacht, wenn man nur die Stirnflächen vergleicht. Wenn Reifen und Felge quasi einen homogenen, idealerweise auch noch windschlüprig geformten Körper ergeben, geht der Effekt über die reine Stirnfläche hinaus: ein 23er Reife aufe einer 23mm Felge ist aerodynamisch günstiger als ein 20mm Reifen auf einer 18mm breiten Felge ( immer Außenbreite). Wenn die Systeme sich gleichen, mach wieder die Stirnfläche ein paar Promillepunkte.

Was den Rollwiederstand angeht, ist es wirklich so, dass der breitere Reifen bei gleichem Luftdruck leichter rollt ( die selbe Konstruktion vorausgesetzt). Die Grenzen liegen eben da, wo es kaum noch vertretbar wird ein vergleichsweise riesiges Luftvolumen auf 8bar zu komprimieren.

Umgekehrt hat dan der ( etwas) breitere Reifen bei etwas weniger Druck den gleichen Rollwiderstand, wie ein hart aufgepumter 20mm Dackelschneider.

Wenn also die Frage ist, warum das Angebot heute so beshränkt ist, an 20mm und weniger, dann einfach, weil es nicht wirklich einen triftigen Grund gibt, diese auch aufzuziehen....
 
Man darf auch nicht vergessen, dass ein Rad praktisch nie geradeaus faehrt - die Rechnungen und Pruefstaende aber genau davon ausgehen. Es ist ja mehr ein staendiges, sehr leichtes in die Kurve steuern. Hier sollte der schmale Reifen mit hohem Druck bzw. eine breite Felge prinzipiell im Vorteil sein, aber ich habe keine Ahnung wie wichtig dieser Anteil gg. dem Rollwiederstand bei rechnerischem Geradeauslauf ist.
 
Tut es eigentlich schon, auch wenn die Spur eines Fahrrades meist aus einer geraden Linie, geschnitten von der "Sinuskurve" des Vorderrades besteht. Mal mehr, mal weniger. Aber Du hast schon recht. Prüfstände und Messeinrichtungen sind letztlich nur eingeschränkte Abstraktionen der Wirklichkeit. Anders kann man aber kaum vergleichbare Daten sammeln.......

Der Generalfehler des geneigten Rennradfahrers ist m.E. , diese Werte als absolut übertragbar zu nehmen oder gar eindeutige Qualitätsaussagen treffen zu wollen. Das funktioniert so nun auch nicht...
 
was man auch - nicht meßbar - außer acht lassen sollte, wenigstens bei uns hobbyluschen die soviel zeit auf das thema verwenden, ist die kopfgeschichte:

der glaube versetzt berge. (naja, virtuell halt ... sonst würde ich vor der alpentour ggf. noch ner sekte beitreten ... ;-))

das rahmenmaterial ist wurscht, der rahmen oder wenigstens teile davon sollte an den richtigen stellen flexen, dann wird das auch was mit harten dackelschneidern.

in einen 150 tpi reifen einen ultralight- oder latexschlauch zu stopfen ist perlen vor die säue. wer bei einer feinen baumwollkarkasse am schlauch spart, kann sich auch den reifen sparen.

zur aerodynamik des laufrades gehört reifen und laufrad.
 
Wenn der Rahmen (!) vertikal flext und es sich nicht um einen mit einer aktiven Federung ausgestatteter solcher handelt, sollte man sich Sorgen machen......

Mit der "Kopfgeschichte" und dem Glauben gebe ich Dir uneingeschränkt recht..........

Wie viel Fäden pro Zoll "verlegt" sind, sagt ja noch nicht viel. Wenn es 150 "Würste" in drei Lagen sind, wird das wohl etwas mehr Kraft kosten, sind es 150 feine Fäden nebeneinander, können die auch aus Polyester sein und so gut laufen wie eine Karkasse aus Baumwolle oder Seide......... Es sei denn, man klatscht ein Kilo Gummi drauf................... Aber dann ist es schon fast wieder egal, wie dei Karkasse beschaffen ist...
 
wenn der hauptrahmen vertikal flext sollte man sich sorgen machen, ja ;-) aber ich sehe ihn mal mit hinterbau, lenkkopf und gabel.
zudem ist mit flexen ja nicht gemeint, daß man das dingen verbiegen kann und das metermaß dranhält ;-)
 
Der Hinterbau ist vertikal noch stabiler als der Hauptrahmen. Was bleibt, ist die Gabel.

besteht der Hinterbau aus geraden Rohren stimmt das. Deshalb gibt es ja Hinterbauten mit S-Bend oder Bögen, weil die Dreiecke dann in eine bestimmte Richtung nachgeben können. Ist sicher nicht die Welt aber schon relevant.

Ansonsten ist meine Erfahrung auch dass man mit Bereifung/Laufrädern/Luftdruck mehr rausholt als mit allem anderen zusammen. Selbst mein Oversize Alubock ist mit Neutrons und 24 mm Latex-Bereifung auf Pflaster eine Wonne, das selbe Rad mit Hochprofilern und Butyl hingegen eine Foltermaschine
 
Besser gesagt: sie sollen den Eindruck erwecken, dass sie es könnten. Den Beweis, dass gebogene Sattelstreben einen Effekt haben, sind diese bisher noch schuldig geblieben.

Liegt vermutlich daran, dass die primäre Aufgabe des Rahmens ist, vertikalen Belastungen zu wiederstehen und eben nicht, nachzugeben......
 
Die Dreifaltigkeit aus Rahmen/Gabel, Laufrädern und Schlauch/Reifen ist schon in der Summe für die Performance verantwortlich. Was da im einzelnen wie nachgibt und sich aufaddiert ist doch entscheidend.
Wie sonst kommen solche Eindrücke wie von Pedalierer genannt zustande?
Mir geht es übrigens ähnlich.
Warten wir mal ab, was der Appeltauer zu Laufrädern zu sagen hat...
 
Der Beweis ist doch recht einfach im Modell anchvollziehbar. Baue ich eine Dreieck aus Geraden Verbindungen kann ich es nicht komprimieren, baue ich es so dass die dünnsten Rohre (Sitzrohre) gebogen sind, so können diese im Lastfall nachgeben.
 
Die gebogenen Rohre verhalten sich in dieser Dreieckskonstruktion nicht anders, als gerade Rohre. Bei Last biegen sie sich in der Mitte, je nach Winkel nach außen oder nach innen. Und um den gleichen Faktor, egal ob gebogen oder nicht.

Wenn sie wirklich vertikal nachgeben sollen, müßte man das Dreieick schon auflösen, löst aber auch die vertikale Stabilität auf.

Ich habe es schon weiter oben erwähnt: Es ist nicht so, dass nichts passiert. Aber selbst jemand in der Doppelzentner-Klasse wird die Rohre nur im Micrometerbereich "verbiegen". Jedenfalls vertikal.

Wenn der Rahmen durch Überlasten ausschlägt, dann letztlich da, wo der Widerstand am geringsten ist, nämlich immer zur Seite......

Bei "freischwingenden" Bauteilen ist natürlich anders.

Letztlich ist es so, dass auch unorthodoxe Hinterbauformen nicht mehr als einen optischen Eindruck dessen vermitteln, was der "komfortorientierte" Kunde sich vielleicht wünschen würde - und sich vielleicht einbildet, auch zu kriegen....
 
Also ich habe als Rennfahrer, um die Frage weiter oben zu beantworten, gerne auf die 22mm Conti Comp. 8 hinten und 7 vorne getan. Beim Kopfsteinpflaster ungefahr 6 bar hinten und 5 vorne.
Beim Bahnrennen auf Beton je nach "Glätte" 8-10 Bar, auf Holz 12. Da brauchts ja keinen Komfort. Man merkt schon, dass das schneller rollt auf Holz mit 12 Bar. Beim Steherrad vorne aber meist nur 6,5 (Beton) - 8 (Holz) da dort der Komfort sehr sichtig ist, sonst fallen die Hände ab.
Beim Cross immer so wenig wie möglich, bis runter auf unter 2 Bar. Je weniger Druck, desto schneller im Gelände.
 
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