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Dellen smart repair Kurzfassung

Wir wissen doch zwei Juristen drei Meinungen :rolleyes: Streit unter Fachleuten ist noch schlimmer als Besserwisserei unter Laien und Halbwissenden:confused:
Ist ja kein Streit,sondern Austausch.Der Spruch von einem Bekannten(2 Radmech. Meister) "Ist auch ein Lehrberuf":rolleyes:genau so wie Spengler/Karosseriebauer.................Sind alles nur Handwerker,wie auch Juristen:D
 
Würde als alter Elektroniker auch sagen dass es zumindest auf den Bildern so aussieht als wäre das Zinn nicht richtig geflossen. Sieht wie gebappter Batzen aus.
 
Das glaube ich ja auch, frage mich aber immer wieder, warum eigentlich nicht. Schließlich sind wir doch auch zum lernen hier.
Mitunter kommt es bestimmt vor, dass fundierte Kenntnisse einfach nicht (mit)geteilt werden. Das muss man dann akzeptieren, aber das stellt ja kein Problem da denn woher soll man denn auch wissen, dass uns da jemand in einem konkreten Fall sein Fachwissen vorenthält.
Sollte dann doch mal jemand andeuten, dass er etwas fachlich fundiertes beizutragen hätte aber es nicht zu sagen gedenkt, dann kann man andererseits fast sicher sein, dass er keine Ahnung hat:p.

Die Idee das Thema "Dellen ausbessern" mal anzugehen finde ich gut. Die bisherigen Einwände fand ich ebenfalls fundiert genug um daraus etwas lernen bzw. sich ein Bild machen zu können.
 
Würde als alter Elektroniker auch sagen dass es zumindest auf den Bildern so aussieht als wäre das Zinn nicht richtig geflossen. Sieht wie gebappter Batzen aus.
Würde als alter Hobbyelektroniker ohne „Lizenz zum Löten” voll zustimmen: zumindest an den Kanten sieht es aus wie eine klassische „Klebelötung”.
Verursacht durch große Wärmeableitung des Rahmenrohres wäre eine recht hohe Erhitzung der Schadstelle nötig, damit das Lötzinn unter Flußtemperatur eine zuverlässige metallische Verbindung mit dem Stahl eingeht.

Bei einem Rahmen, den man komplett entlackt bekam und für den sich das Für und Wider einer Neulackierung gegenüber dem Behalt des Originallackes erst gar nicht stellt, würde ich dennoch abwägen, wie wichtig mir eine perfekte Oberfläche, frei von Dellen, gegenüber der Offensichtigkeit der Schadstelle ist. Ich finde es immer wichtiger, weiterhin Sicht auf eine mir bekannte Schadstelle blicken zu können, anstatt sie der Optik wegen zu verdecken, wodurch eventuell stattfindende Verschlechterungen, wie etwa Rost oder gar Rißbildung, meinem Blick dauerhaft entzogen würden.

Ohne die Diskussion durch das Vorbringen von Vorbehalten gegenüber einer, aus meiner Sicht unnötigen Erneuerung der Lackierung ersticken zu wollen, hier dennoch zwei Fotos des Oberrohres eines recht seltenen englischen Rennrades aus c.1947. Was auch immer diese deutliche Delle verursachte — der Rahmen ist in sich gerade, die Originallackierung erscheint in einer wundervollen, reichen Patina. Warum sollte ich ihn lackieren wollen?

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Zunächst einmal danke an Olddutsch für die dokumentierte Reparatur der Delle. Ob die Reparatur fachgerecht ausgeführt wurde, kann ich nicht beurteilen, interressant ist aber, dass es eine machbare Option bei Dellen ist, die den Rahmen nicht strukturell geschwächt haben. Warum jedesmal ein neue und unnütze Diskussion über das Thema Neulack vs. Patina in fast jedem Thread losgetreten werden muss, erschließt sich mir nicht. Der eine mag Rost und Patina und will den Zustand eines alten Rahmens erhalten, der andere möchte Renovieren. Warum kann man nicht akzeptieren, dass beides letzlich die Entscheidung des Besitzers ist. Es geht doch hier in 99,9% der Fälle um das persönliche Geschmacksempfinden und nicht um den Erhalt einzigartiger Kulturgüter.
 
Würde als alter Elektroniker auch sagen dass es zumindest auf den Bildern so aussieht als wäre das Zinn nicht richtig geflossen. Sieht wie gebappter Batzen aus.

Irrtum beim auszinnen fließt kein Zinn,sondern es wird teigig aufgetragen,das heißt man muss den Punkt treffen kurz bevor es flüssig wird
 
Jetzt verstehe ich das Mißverständnis erst. Mit den Augen eines Elektronikers muß das wie Pfusch aussehen. Den großzügigen Auftrag von Karosseriezinn kann man im Film auf der vorigen Seite ab ca. 4:20 gut verfolgen. Dann sieht das so aus wie auf den Bildern von @Olddutsch. Da fließt nichts - hoffentlich, sonst tropft's nämlich runter - das wird in der Tat regelrecht "gebatzt".

Ich kann an der Demo von Olddutsch keinen Mangel erkennen. Die kleinen Lunker auf dem letzten Bild sind auch akzeptabel. Die gehen mit ein bißchen Füller raus.

Solange die Delle an sich das Rohr nicht dermaßen schwächt, daß es im Betrieb wegknickt, halte ich das für eine absolut fachgerechte Reparatur. Ich würde vor Beginn versuchen, das Rohr "über's Knie" zu knicken. Wenn es standhält, fein. Karosseriezinn macht die Stelle nicht stabiler.

Verschiedene Disziplinen, hoffe ich konnte vermitteln. ;)
 
hast du gut vermittelt .. =)

frage ist doch final nur, wo man mit der smart repair drauf hinaus will und welchen anspruch man selbst wofür hat - dann ist doch alles in ordnung.
 
Jetzt verstehe ich das Mißverständnis erst. Mit den Augen eines Elektronikers muß das wie Pfusch aussehen. Den großzügigen Auftrag von Karosseriezinn kann man im Film auf der vorigen Seite ab ca. 4:20 gut verfolgen. Dann sieht das so aus wie auf den Bildern von @Olddutsch. Da fließt nichts - hoffentlich, sonst tropft's nämlich runter - das wird in der Tat regelrecht "gebatzt".

Bei allen Anleitungen die mir im Netz untergekommen sind, wird das Metall mit Zinnpaste vorbehandelt. D. h. eine hauchdünne Zinnschicht aufgetragen bevor 'gebatzt' wird. Benötigte Flussmittel, bzw Reste der Paste sind ein absolut agressives Zeug. Dann möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass das Karosseriezinn stark bleihaltig ist. Dämpfe und Schleifstaub sind daher hochtoxisch.
 
frage mich aber immer wieder, warum eigentlich nicht. Schließlich sind wir doch auch zum lernen hier.
Da geht es wohl um 'Betriebsgeheimnisse', 'Geheimrezepte', Eifersüchtelei, Konkurrenz, Pfründesicherung und Alleinstellung.
Das findet man bei Handwerks- und Lehrberuflern eigentlich sehr häufig. Da geht es nicht um die scientific community, sondern um den Wettbewerbsvorteil.

Ist wie mit dem 'Geheimen Zusatz' im Fim Der Millionenfinger mit Adriano Celentano ;)


Wenn ich z.B. verbeulte Rohre als Einziger so kaschieren kann, dass es keiner merkt, dann kann ich Verbeultes einkaufen und Kaschiertes verkaufen, und meine Gewinnspanne ist größer...

Ich möchte hier keinem (auch @Olddutsch nicht) so etwas unterstellen, aber so erkläre ich mir i.A. das Schweigen der Experten.
 
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Ich habe das Verzinnen in den 90 er für mehrere Fahrzeugrestaurierungen erlernt und zuletzt in den 2000ern bei der Restaurierung meines Lancia angewandt. Mein Lackierer und Karosseriebauer mit diesen Vorarbeiten damals immer zufrieden und hatte am Lancia sogar mit mir gemeinsam verzinnt, so dass ich mir noch einige weitere Kniffe habe aneignen können. Spannend dass auf dem letzten Bild kein Zinn mehr zu sehen ist. Du willst uns doch hoffentlich nicht für blöd verkaufen

Zur Erklärung der Delle auf dem letzten Bild:

Olddutch hat das Rohr zur Demonstration der Haltbarkeit seiner Arbeit nach dem Verzinnen mechanischem Stress ausgesetzt, es dafür extra noch einmal abgeknickt oder sonstwie verbeult.
(gegebenfalls bitte korrigieren)

„Für blöd” wurde hier also gewiß niemand von Olddutch verkauft; mit etwas Nachdenken hätte aber einjeder selbst darauf kommen können, vor allen Dingen der, für den sich Olddutch extra die Mühe dieser Demonstration gemacht hatte.

Zwar werde ich als Freund originalbelassener Lackierungen dennoch kein Freund dieser Technik werden, haltbarer als das Ausfüllen mit Zwei-Komponenten-Harzen scheint mir das Verzinnen jedoch zweifelsfrei zu sein; eine Verfüllung mit Zwei-Komponenten-Harz wäre unter dieser Belastung gewiß sofort gebrochen oder gar weggeplatzt.
 
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Ich finde es auch recht arm, das ganze als handwerklich schlecht darzustellen. Und das auch vor allem mit so viel Nachdruck.

Für mich als Laie sieht das ganze sehr ordentlich aus. Und ob man es handwerklich noch besser oder gar perfekt machen kann, steht doch auf einem ganz anderen Blatt. Klar gibt es sicherlich technische Raffinessen oder einfach das handwerkliche Können von jemanden der diese Technik von der Pike auf gelernt hat und regelmäßig anwendet.

Deswegen ist es aber die Arbeit von @Olddutsch noch lange kein Pfusch!

(wobei ich den beruflichen Hintergrund von Olddutsch nicht kenne und somit nicht beurteilen kann, ob er das Handwerk beruflich erlernt hat)

Zumal der "Stresstest" doch die mechanische Haltbarkeit ganz gut demonstriert.

Und das das Zinn auf allen Bildern noch drauf ist, sieht echt ein Blinder mit Krückstock.... ;)
 
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