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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Pauschalieren kann man das nicht. Aber was da an Unterrichtsleistung im Lockdown von einigen Lehrkräften abgeliefert bzw. eben nicht abgeliefert wurde spottet jeder Beschreibung. Man verschanzt sich dann ganz gerne hinter schlechter technischer Infrastruktur, statt das Problem gemeinsam anzugehen.
In anderen Ländern (z.B. Vietnam) mit deutlich weniger Geld im Bildungshaushalt haben Schulen fast nahtlos auf Onlineunterricht umgestellt.
Das schrob Hilde ja, dass sich einige schwarze Schafe dort tummeln. Das funktioniert aber auch nur, weil es das System zulässt. Leider.
Und ja, ich habe mich in der Zeit nicht nur einmal aufgeregt und es sind auch ein paar unschöne Telefonate geführt und Mails ausgetauscht worden.
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Und das schreibt ein Lehrer 😈😂
Auch bei denen gibts welche, die mit möglichst wenig Arbeit durch Leben kommen wollen. Aber mit der Einstellung kommen die wenigsten durch Referendariat. Wenn das so ein lockerer Job wäre bei gleichzeitig so guter Bezahlung hätten wir nicht so einen massiven Lehrermangel. Falls du es mal ausprobieren möchtest, auch in B werden Vertretungskräfte gesucht. Soll ich dich vermitteln? PS: an der Schule gibts fast immer gute Radunterstellmöglichkeiten und Duschen!
 
nicht jeder lehrer ist verbeamtet. lehrern kann man viel unterstellen, faulheit wäre da aber bei weitem nicht das erste was mir einfällt ;)
Faulheit kann übrigens sehr produktiv sein, da die dazu führt, dass man sich überlegt, wie man neue Wege begeht um mit weniger Aufwand das gleiche Resultat erzielt oder mit gleichem Aufwand einen besserern.
 
Das schrob Hilde ja, dass sich einige schwarze Schafe dort tummeln. Das funktioniert aber auch nur, weil es das System zulässt. Leider.
Und ja, ich habe mich in der Zeit nicht nur einmal aufgeregt und es sind auch ein paar unschöne Telefonate geführt und Mails ausgetauscht worden.
Wobei ich mich eher auf Verwaltungsfachkräfte bezog. Ich habe da, auch und besonders in der Schulverwaltung Erfahrungen gemacht, die mit Faulheit nicht zu umschreiben sind. Eher mit extrem standhafter Arbeitverweigerung. Das wiederum wirkt sich natürlich auch auf die Arbeitsfähigkeit der Schulen und Lehrer aus.

Im Homeschooling habe ich eher mit Schülern massiv schlechte Erfahrungen gemacht: wochenlanges totstellen, nichtbearbeiten von Aufgaben, einloggen aber nicht teilnehmen an Videokonferenzen, stumpfes kopieren von Lösungen ohne den Namen des Bearbeiters zu entfernen, ... Mit Eltern, die Aufgaben bewusst nicht weitergeleitet haben, weil sie meinten, ihr Kind solle diese Aufgaben nicht bearbeiten oder hätte dafür keine Zeit oder oder oder hatte ich auch zu tun.
Das soll aber nicht heißen, dass es nicht auch bei Lehrern schwarze Schafe gibt. Allerdings nicht in dem Maße, wie in der Verwaltung, da es als Lehrer gar nicht so leicht ist, seine Arbeit zu verweigern.
 
Wobei ich mich eher auf Verwaltungsfachkräfte bezog....
Ich habe meine Ausführungen auch auf das System der Ämter und Verwaltungen bezogen. Eine Unterscheidung zwischen Beamten und Verwaltungsangestellten möchte ich persönlich gar nicht vornehmen, da ich a) den Unterschied auf die Schnelle gar nicht erkenne und b) ich auch nur Einzelfälle auf beiden Seiten kenne die einen die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen.

Auch bei Deinem Corona-Beispiel: Es gab sowohl Lehrer als auch Schüler, welche sich wirklich reingehangen haben (meine Gören wurden gezwungen sich freiwillig richtig reinzuhängen ;) ). Es gab aber auch das Gegenteil, was ich bei Schülern verstehen kann, ich war ja auch mal jung, bei Lehrern aber verwerflich finde.

Aber wo will man anfangen, wenn man den gesamten Beamten- und Verwaltungsapparat reformieren möchte?
 
Am besten mal ganz Oben.

Krasse Arbeitsverweigerung werfe ich z.B. dem aktuellen Verkehrsminister vor (wo ist der Plan, die erforderlichen CO2 Einsparungen im Verkehrssektor zu erzielen?) und auch dem Mann, der sich vor ~2 Jahren überall als "Klimakanzler" hat plakatieren lassen...
Das ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft, alle schauen immer nur nach oben und sagen, die arbeiten nicht richtig, verdienen zu viel. Da muss ich dann ja auch nicht richtig arbeiten. Ich denke, wir sollten auf allen Ebenen anfangen.
 
Eben, es reicht in NRW bereits der Bachelor um im Schuldienst unter zu kommen.
Das ist in dieser Pauschalität falsch. Die generelle Herabsetzung des Qualifikationsniveaus für Lehrer, wie sie z. Zt. diskutiert wird, ist davon abgesehen extrem umstritten. Der Zugang mit dem Bachelor in den Schuldienst in NRW ist gebunden an eine einjährige Einführungsphase, die Beschränkung auf ein Fach sowie keine Verbeamtung. Bachelorabsolventen sind nicht lehramtsfähig. Dazu ist ein Universitätsabschluss bzw. FH-Master Voraussetzung. Ich finde es ein wenig irreführend, da durch eine solche Äußerung der Eindruck entsteht, mit dem Bachelor geht es auf die Lebenszeitstellen, an deren Ende A14 oder 15 steht. Das ist nicht zutreffend.
 
Wo wir schon dabei sind: In der Lehrerausbildung wäre ein sehr viel höherer und schwerer gewichteter Anteil an Pädagogik wünschenswert.
Das mag von Fach zu Fach und von Uni zu Uni unterschiedlich sein, aber in Bielefeld fand ich das völlig ausreichend. In Bio etwas wenig, in Sport dafür etwas viel. Mag vielleicht daran liegen, dass von vielen Fächern versucht wird, den Sportlehrern das Pädagogisch-Erzieherische aufzudrücken, da das ja im Sport eh nebenbei geht und man ja auch eh nichts sinnvolles zu tun hat (außer Fußball). Fast 7 Jahre Ausbildung und eine Abwägung zwischen fachlichen und pädagogischen Inhalten sollte ja eigentlich reichen für den Einstieg ins Berufsleben.
 
... kann man noch so viel rein packen wie man will. Am Ende zählt, wer vor der Klasse bestehen kann.

Und da muss ich schon etwas den Hut ziehen, die heute das Lehramt ausüben, früher war der Lehrer, oder bei mir fast nur Lehrinnen, eine Respektperson, das ist heute leider ein Fremdwort, mein Dad war auch Pauker, wenn auch zu 90 % im gewerblichen Bereich, ich hatte das auch sehr ins Auge gefasst, bin aber im nach hinnen sehr froh einen anderen Weg gegangen zu sein.
 
... kann man noch so viel rein packen wie man will. Am Ende zählt, wer vor der Klasse bestehen kann.
Das Problem ist in meinen Augen, dass man gute Lehrkräfte nur ganz schwer objektiv / durch Noten ermitteln kann.
Ich kenne Leute, die maximal eine Lehre/ Ausbildung gemacht haben, die ich sofort einstellen würde, ich kenne auch fertige Lehrer/innen mit 55, die sich seit 25 Jahren durch ihren Job quälen (und auch eine Qual für andere sind)..
Es gibt zwar Studien dazu, was guter Unterricht ist, aber wie die Persönlichkeit gestrickt sein muss- das ist sehr sehr schwer mit reinen Fakten zu ermitteln.
Es wird aber so oder so -und nach wie vor- im Studium nur sehr wenig vermittelt, worauf es eigentlich später ankommt. Meiner Meinung nach im Grundschulbereich noch am ehesten. Dafür ist es im Gym-Bereich wirklich eine Katastrophe, wie wenig Empathie manche Leute mitbringen und damit locker-flockig alle Prüfungen und Hürden überwinden, um dann auf die Schule losgelassen zu werden.
Man muss auch einfach sagen, dass der Beruf gerade finanziell so attraktiv ist, dass viele ihn in meinen Augen aus den falschen Gründen wählen...
 
Das Problem ist in meinen Augen, dass man gute Lehrkräfte nur ganz schwer objektiv / durch Noten ermitteln kann.
Ich kenne Leute, die maximal eine Lehre/ Ausbildung gemacht haben, die ich sofort einstellen würde, ich kenne auch fertige Lehrer/innen mit 55, die sich seit 25 Jahren durch ihren Job quälen (und auch eine Qual für andere sind)..
Es gibt zwar Studien dazu, was guter Unterricht ist, aber wie die Persönlichkeit gestrickt sein muss- das ist sehr sehr schwer mit reinen Fakten zu ermitteln.
Es wird aber so oder so -und nach wie vor- im Studium nur sehr wenig vermittelt, worauf es eigentlich später ankommt. Meiner Meinung nach im Grundschulbereich noch am ehesten. Dafür ist es im Gym-Bereich wirklich eine Katastrophe, wie wenig Empathie manche Leute mitbringen und damit locker-flockig alle Prüfungen und Hürden überwinden, um dann auf die Schule losgelassen zu werden.
Man muss auch einfach sagen, dass der Beruf gerade finanziell so attraktiv ist, dass viele ihn in meinen Augen aus den falschen Gründen wählen...
Das ist ein wichtiger Punkt. Die Besoldung bei Verbeamtung Gym/Ge ist mit A13 durchaus üppig, als Einstiegsamt wohlgemerkt. Das ist identisch zu Juristen im öffentlichen Dienst. Das ist in zahlreichen anderen akademischen Berufen, gerade auch sozialwissenschaftlichen, nicht der Fall. Dort finden sich viele im gehobenen Dienst wieder - trotz Uni-Abschlusses. Ganz davon abgesehen, dass dort überwiegend im Angestelltenverhältnis gearbeitet wird.
Andererseits sind - und das hat m. E. auch mit dem hohen Einstiegsamt zu tun - die Entwicklungsmöglichkeiten in Richtung A14, 15 oder gar 16 wiederum eher begrenzt. Das läuft auf den klassischen Laufbahnstellen der öffentlichen Verwaltung durchaus anders. Ob auch das dazu führen mag, dass manchen die Motivation flöten geht...ich weiß es nicht.
 
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