Also die Sache mit dem Urlaubs-Stau entstand wie gesagt hauptsächlich um die C.-Zeit herum, indem ich (rückblickend leichtfertig) einfach keinen Sommerurlaub oder andere länger zusammenhängende Zeiträume Urlaub nahm. Das dass mal problematisch werden könnte war damals so noch nicht absehbar, denn meine Abteilung bestand zu der Zeit noch aus 4 Leuten, sodass man den angesammelten Urlaub später easy hätte abbauen/nehmen können.
Nun entwickelte sich die Sache aber dahingehend, dass ich quasi als einziger übriggeblieben bin und der Chef dummerweise kein Ersatzpersonal für die gegangenen Mitarbeiter mehr einstellen will (qualifizierte, brauchbare bekommt man auch sehr schwer). Nebenbei hat er noch selbstverschuldete finanzielle Leichen im Keller die jeden Monat gnadenlos Geld abziehen, ist deshalb trotz knackvoller Auftragsbücher permanent klamm und muss sich jetzt selber den Arsch vom feinsten abarbeiten, um Aufträge und Termine halbwegs bewältigen zu können, weil er halt keinen mehr einstellen will/kann.
Milchmädchenrechnung dabei ist irgendwie, dass er Gehalt und Personalkosten des fehlenden Mitarbeiters zwar einspart, gleichzeitig aber trotz Arbeit bis unters Dach pro Monat eben auch nicht mehr finanziellen Output zustande bringen kann als das, was mit nur 2 Mann eben machbar ist.
Die Firma ist übrigens eine rel. kleine Schweisserei mit üblen Stromkosten von 2,5k€ pro Monat, 5k€ Hallenmiete, bodenlos gewordenen Gaspreisen usw, das muss auch erstmal wieder reinkommen.
Soviel kurz zur Vorgeschichte, jedenfalls hatten wir mündlich auch schon einen Plan zum Urlaubsabbau vereinbart, der so aussah, dass ich einfach jede Woche Freitags einen Tag Urlaub nehme, dann wäre die Sache nach ca 1,5 Jahren gegessen.
Das wurde ganze 6 Wochen durchgehalten, dann ging das gejammer schon los "Können wir nicht mehr so machen, habe deswegen zu grosse Umsatzeinbusse".
Es läuft also so einiges ziemlich grenzwertig in dem Laden, eigentlich ein richtiger Lodderladen.
Sehe ich auch so aber Überstunden mache ich seit vielen Jahren schon nicht mehr.
Kann und will der Chef nicht bezahlen und ich würds eh auch nicht mehr machen. Die Zeiten des sich knechten lassens sind lange vorbei, die pers. Prioritäten stehen fest und als letzter Mohikaner in der Abteilung mit dem Hauptumsatz kann man sich das dann als kleinen Vorteil auch "rausnehmen".
Denn der Chef hier weiss genau, dass er einpacken kann, wenn sein letzter verbliebener Leistungsträger auch noch die Lust verliert, drum hat man in gewisser Weise relative Narrenfreiheit in manchen Sachen.
Naja, mal sehen was das noch wird mit den vielen Urlaubstagen. Werde ihn demnächst mal wieder darauf ansprechen aber viele Optionen hat er nicht.
Zuviel Arbeit für nur 2 Leute, Aufträge parallel abarbeiten wie früher mit mehr Mitarbeitern geht nicht mehr, nur noch eins nach dem anderen, bzw für den, der gerade am lautesten schreit