Ich mag ja Mädels, aber ...
Im Laufe des Jahres, beim Betrachten all der farbenfrohen Berichte von diversen Klassikerveranstaltungen, ist mir ein ziemlicher Widerwille zur Teilnahme aufgekommen. Bislang empfand ich es immer als sportliche Herausforderung z.b die 135erRunde um Gaiole in akzeptablem Endzustand zu bewältigen. Mittlerweile scheint mir das alles noch viel mehr zur Posernummer verkommen zu sein als es ohnehin schon war (2011,2012)., Das Prosecco-Vorspiel, das zwanghafte Kostümieren (Retro(repro)rad mit Wolltrikot) und die unvermeidliche Präsenz von Schotterstrassen, ich zweifle daß das dem Geist des klassischen Radsportes noch entspricht.
Vielmehr habe ich das Gefühl es geht um das Sehen und gesehen werden. Das Zeigen und gezeigt bekommen wäre ja noch schön, wenn die Velo-Eigner (noch besser Ausleiher) nicht fahren würden was der Geldbeutel hergibt sondern was das Herz glücklich macht.
Natürlich könnte ich mich amüsieren wenn die Ventile reihenweise den Berg runter abreißen, aber 1. wünscht man keinem eine Panne und 2. ist es kein Spaß in mitten eines Haufens von Dilettanten Rennrad zu fahren.
Wenn ich dann noch berücksichtige welch ein Gehacke und Gegiere ich im Netz um das klassische Rennrad miterleben darf (oder muß) verliere ich fast die Lust.
Ich denke ich baue vielleicht noch ein Rad mit 'nem gemufften Rahmen und Rahmenschaltern auf, wofür ich bereits die meisten Teile habe, und dann bleibe ich bei Schremsern und fahre Sonntags mi'm Carbonrad. Die Klassiker nur noch werktags wenn keiner zuschaut.
Um das klar zu stellen, ich mag viele der seriösen Kollegen hier und auch einige Spaßvögel, aber manchmal herrscht einfach Spackenalarm und Spekulatius.
Das törnt ab.