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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Also ich hab das jetzt rein „juristisch“, also emotionslos betrachtet, anders wird der Fall ja nicht bewertet. Das deckt sich dann ganz oft nicht mit meiner persönlichen Meinung.
Ich finde es aber auch fahrlässig, so wie die Mutter im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Ich bin immer selbst für die Verkehrssicherheit von meinem Fahrzeug verantwortlich. Das nimmt mir auch die Fachwerkstatt nicht ab. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, oder wie es so schön blöd heißt. Ich bin selbst Familienvater und bis vor kurzem mit Hänger unterwegs. Was mir da an ungesicherten Kindern so entgegenkommt geht auf keine Kuhhaut. Das gilt auch für die Anschnallpflicht im Auto. Jetzt hat es mal jemanden von genau denen getroffen, die sonst so unbesorgt durch die Gegend gondeln. Das ist sowas von tragisch und ich könnte, wenn ich der Vater oder die Mutter wäre, nicht damit leben.
 
Sorry, dann habe ich das mit den Rückstrahlern nicht gelesen. So what, das Rad wurde ja auch erfaßt, der Unfall findet also auch ohne den Hänger statt.
Nur kann ich mich als Fahrer des KfZ aus der Vollschuld ziehen, Schmerzensgeldzahlungen und ähnliches werden vermindert/entfallen und das Signal an andere Autofahrer ist fatal, so ein Prozeß hat ja Musterwirkung nicht wahr?. Der tadellose Lebenswandel als Begründung übrigens für die kleinere Schuld .. . .
Wir wissen nicht, wer hier seines lebens noch froh wird, Faktum bleibt, daß der tadellos im leben wandlende Autofahrer statt (möglicherweise aus Ehre) sich die Vollschuld zu geben, den juristischen und anwaltlichen Spielraum nutzt um aus der Sache mit minimalem Schaden rauszukommen.
Außer Frage steht nur, daß die Mutter ihres Lebens eher weniger froh sein wird.
Hieß es nicht irgendwann
Frauen und Kinder zuerst?
Aber das war in prägenderhistorischen Zeiten.
 
Ich bin ein paar Jahre lang einen Kleintransporter auch über Landstraße gefahren. Es ist deine Entscheidung Gas geben oder aufpassen. Hey da fährt ein Auto von hinten in ein Fahrrad mit Anhänger.
 
Nein, der Unfall hätte nicht zwingend auch ohne den Hänger stattgefunden. Vielleicht war das Fahrrad selbst beleuchtet und wäre gesehen worden. Du interpretierst da was rein, was nicht sicher klar ist.
Es war ein EBike, die sind eigentlich immer beleuchtet. Aber Bitte, ich will nichts interpretieren, wenn Ihr so ein Urteil akzeptiert, tut ihr radfahrenden Müttern keinen gefallen. Auch mit Wimpel und Helm und und und. Vielleicht eine Pflicht zum Blaulicht?
 
Ich bin lange und viel mit Hänger unterwegs gewesen. In Deutschland müssen die nicht beleuchtet sein, aber je nach dem, wo die Rückleuchte des Rades befestigt ist, verdeckt er diese. Auch halte ich Rückstrahler nicht für ausreichend. Daher hat unser Hänger immer Akkulicht. Eine Helmpflicht gibts in Deutschland ebenfalls nicht, die halte ich auch für nicht zielführend da die Kinder mit Hlm nicht ordentlich im Hänger sitzen können. Stört ja auch beim anlehnen. Außerdem sind die meisten Hänger eh wie ein Käfig gebaut, wenn das Kind darin ordentlich angeschnallt ist, können schwere Kopfverletzungen nur dann stattfinden, wenn der Hänger so massiv gerammt wird, dass er zerquetscht wird. Was dann noch der Helm bringt müsste man testen. Nichtsdestotrotz ist es logisch, dass die Frau eine Mitschuld bekommt, wenn das Gefährt nicht entsprechend der StVO ausgerüstet war, bzw, die Helmpflicht nicht eingehalten wurde. Man bekommt ja schon als Radfahrer in D ohne Helmpflicht eine Mitschuld, wenn man ohne Helm eine schwere Kopfverletzung erleidet, die ein Helm evtl. verhindern hätte können. Was das bringt und ob die Strafe sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Meine Mutter hatte auch mal eine Strafe wegen fahrlässiger Körperverletzung bekommen, weil sie einen Unfall verursacht hat und wir auf der Rückbank uns verletzt hatten. Ich denke, meiner Mutter war die Strafe recht egal, viel wichtiger war, dass es für uns keine bleibenden Schäden gab. Ihre eigenen Kinder verletzt zu haben, war garantiert Strafe genug.
 
Die Gesetzeslage in Österreich kenne ich nicht.
Wenn das Rücklicht des Fahrrads durch den Hänger nicht verdeckt ist, dann ist eindeutig der Autofahrer allein schuld, weil er den nötigen Abstand (in D sind das 1,5 Meter) nicht eingehalten hat.
Als ich auf seiner Höhe war, habe ich ihn durchs offen Beifahrerfenster angebrüllt mit "Ey, kein Licht, bist du bescheuert?".
Vorbildlicher Verkehrsteilnehmer, Danke dafür!
 
Es war ein EBike, die sind eigentlich immer beleuchtet. Aber Bitte, ich will nichts interpretieren, wenn Ihr so ein Urteil akzeptiert, tut ihr radfahrenden Müttern keinen gefallen. Auch mit Wimpel und Helm und und und. Vielleicht eine Pflicht zum Blaulicht?
Das Ebikes immer beleuchtet sind, halte ich für ein Gerücht. Ich akzeptiere auch nicht das Urteil, ich schrieb ja oben schon, dass ich oft anderer Meinung bin, aber ich bin immer dafür die Tatsachen erst einmal zu beleuchten (blöder Wortwitz an der Stelle, mangels Alternative) und nicht vorschnell zu urteilen.
Die wirkliche wahre Schuld liegt vielleicht bei der Gemeinde, beim Land oder wem auch immer, weil immer noch zu wenig Radwege vorhanden sind, um Radfahrer zu schützen. Vielleicht trägt ja dieser Unfall wenigstens dazu bei, dass mal wieder darüber diskutiert wird. Ansonsten diskutiert man nämlich wieder nur über die Unzulänglichkeiten der Justiz. Und das bringt das Thema Radwege nicht weiter.
 
Ich bin ja nun kein Militanter Radler, aber hier packt mich doch eine gewisse WUT

https://www.tagesspiegel.de/gesells...-richter-gibt-mutter-teilschuld/25292386.html
Und zeigt doch klar, wie es manche mit der Verkehrswende halten.

hab mich dazu hier schonmal ausgelassen, der Tagesspiegel ist unübertrefflich in seiner subtilen Wortwahl, die radfahrende Opfer zu Tätern macht.... jaja, Juristen interessieren sich für Teilschuld, mir kommt da nur die Galle hoch
 
Liebe Mitleser,
nur zum Verständnis:

die juristische Seite der "Schuld" ist das eine. Was mich entsetzt, ist das gesellschaftliche Achselzucken, mit der eine solche Tat abgehandelt wird. Man versteckt sich geradezu hinter formalen Aspekten, um eine ganz andere Form der Verantwortung nicht diskutieren zu müssen.
Frauen und Kinder zuerst. Das ist kein Satz aus dem BGB, dem StGb, der StVzo etc etc.
 
Liebe Mitleser,
nur zum Verständnis:

die juristische Seite der "Schuld" ist das eine. Was mich entsetzt, ist das gesellschaftliche Achselzucken, mit der eine solche Tat abgehandelt wird. Man versteckt sich geradezu hinter formalen Aspekten, um eine ganz andere Form der Verantwortung nicht diskutieren zu müssen.
Frauen und Kinder zuerst. Das ist kein Satz aus dem BGB, dem StGb, der StVzo etc etc.

selbst wenn es keine Tat war, sondern ein tragisches Unglück, stört mich das auch, das Achselzucken..... Mitgefühl, Trauer, Entsetzen, Trost für die Schuldigen und Unschuldigen?
 
Der gesellschaftliche Umgang ist doch wieder was ganz anderes und war gar nicht Gegenstand der obigen Diskussion. Da ging es doch um Schuld bzw. Teilschuld im juristischen Sinne.
Im übrigen wäre der Fall nicht weniger schlimm, wenn der Vater gefahren wäre. Zum Thema Frauen und Kinder zuerst.
Ich glaube aber ich weiß sowas Du mit gesellschaftlichem Achselzucken meinst. Man stumpft bei der ganzen Nachrichtenflut aber auch ab. 100 Tote Kinder in Homms macht heute auch kaum noch betroffen. Traurig, aber Realität.
 
Das steht nun wirklich in keinem Zusammenhang mit dem tragischen Unfall; und die Stadt heißt Homs…
Tippfehler, aber darum gehts ja gar nicht.
So aus dem Gesamtkontext meines Post rauszitiert, ergibt das natürlich wenig Sinn.
Das hat rein gar nichts mit dem konkreten Unfall zu tun, wohl aber mit dem gesellschaftlichen Achselzucken und war lediglich ein Beispiel dafür.
Warum juckt Dich so ein tragischer Unfall mehr, als tausende Tote pro Tag auf der ganzen Welt?
Weil es so nah ist? Würde es Dich noch mehr treffen, wenn es im Nachbarort passiert wäre. Vermutlich ja. Sogar ganz sicher.
Ist doch ganz natürlich, sonst käme keiner mehr mit seinem Leben klar. Was wird denn hier konkret erwartet? Weil ein tragischer Radunfall in Österreich passiert, machen wir eine Sternfahrt nach Wien? Was erwartet ihr denn an Mitgefühl, Trauer und Entsetzen von der Gesellschaft und in welcher Form? So etwas passiert jeden Tag. wie soll man damit umgehen? Jeden Tag trauern?
 
Ein Kratzer im Auto wühlt die meisten mehr auf als jedes tragische Geschehen weiter weg.
?
Als Beispiel perfekt, kann man dieses doch sogleich zum Falle selbst erheben.
Wertigkeit, der Stellenwert körperlicher Unversehrtheit im Vergleich zu materiellen Gütern.
Wenn ein 6,5t schwerer Leichtlastkraftwagen, bei Tempolimit/Geschwinigkeitsgrenze von 50 Kilometer pro Stunde, gegen Mittag rum, auf einer, in einer dicht besiedelten Wohngegend liegenden Straße, als Berufsfahrer, mit 84 kmh über eine für Ihn rot zeigende Lichtzeichenanlage (LZA) / Lichtsignalanlage (LSA), gemeinhin unter Ampel geläufiger, 'brettert', man möge mir die saloppe aber lapidare Bezeichnung verzeihen, und mit mir kollidierte (eine frontale Kollision, ich gegen die Motorhaube ?), als welcher, ebenso die für mich noch rot signalisiernde Lichtsignalanlage, missachtend und habe dabei dieses Fahrzeug in Höhe von fast 11.000€, beschädigt, auch die Blinker hinten. (Habe davon zum Glück nur 20% latzen dürfen)
Femurfraktur rechts ,Claivuculafraktur rechts , subdurales Hämatom, Haarriß an einer Schädelplatte.
Schuldteilung ich 20% Gegner 80%.
Waren 24000€ Schmerzensgeld.
Der Dipolmingeniuer, welcher beim Prozess zu Rate gezogen ward, berechnte auch, dass es zu keiner Kollison gekommen wäre bei Wahrung ähm Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.
:bier:
 
Tippfehler, aber darum gehts ja gar nicht.
So aus dem Gesamtkontext meines Post rauszitiert, ergibt das natürlich wenig Sinn.
Das hat rein gar nichts mit dem konkreten Unfall zu tun, wohl aber mit dem gesellschaftlichen Achselzucken und war lediglich ein Beispiel dafür.
Warum juckt Dich so ein tragischer Unfall mehr, als tausende Tote pro Tag auf der ganzen Welt?
Weil es so nah ist? Würde es Dich noch mehr treffen, wenn es im Nachbarort passiert wäre. Vermutlich ja. Sogar ganz sicher.
Ist doch ganz natürlich, sonst käme keiner mehr mit seinem Leben klar. Was wird denn hier konkret erwartet? Weil ein tragischer Radunfall in Österreich passiert, machen wir eine Sternfahrt nach Wien? Was erwartet ihr denn an Mitgefühl, Trauer und Entsetzen von der Gesellschaft und in welcher Form? So etwas passiert jeden Tag. wie soll man damit umgehen? Jeden Tag trauern?
100 im Krieg ermordete Kinder, zu einem Unfall im Straßenverkehr, wo eigentlich das Urteil die spezielle Ungerechtigkeit aufweist?
Wirklich?
Mangelde Kontextualität.
Nicht der selbe Rechtsstaat, status quo Krieg, Prinzip der Ähnnlichkeit und möglichen Wiederholbarkeit führen zu einem erhöhten Juckreiz, wie vielleicht auch zuvor schon erfolgter, schuldfreier, aber schmerzhafter wie anhaftender Kontakt zu motorisierten Fahrzeughaltern :bier:?

Wie man damit umzugehen hat,
gesunder Aktionismus - selbst tätig werden, bei sich anfangen. Nicht Autos sind der Feind oder der verkehrte Verkehr und Staat - Radfahrer sind der jammernde Feind / das jammernde Problem, basta.
Man muss sich (ganz integer:D) integrieren, auch in den Verkehr :D.
Und ja auch Ich lehne die Schutzstreifen massiv ab.
 
Sorry, aber Du hast es leider auch nicht verstanden was ich deutlich machen wollte.

1. Es ging im weiteten Verlauf nicht mehr um das Urteil.
2. Die hundert Kinder waren ein BEISPIEL für die Gleichgültigket unserer Gesellschaft.

Vielleicht schreib ich ja auch zu verschwurbelt.





...oder ihr lest nicht richtig?
 
Sorry, aber Du hast es leider auch nicht verstanden was ich deutlich machen wollte.

1. Es ging im weiteten Verlauf nicht mehr um das Urteil.
2. Die hundert Kinder waren ein BEISPIEL für die Gleichgültigket unserer Gesellschaft.

Vielleicht schreib ich ja auch zu verschwurbelt.





...oder ihr lest nicht richtig?
Generell keine Ahnung.
Hier in diesen Fällen, eher ersteres :D, gewiss - zweifelsohne ?. (also nicht 1. & 2.) :D.

edit: verschrieben... -_-
nun korrigiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
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