B
be.audiophil
@Linda_Bln 
Ja, diese Dokumentationen sind schwer verdaulich, manchmal auch historisch wohl nicht ganz korrekt. Das tut der Sache aber an sich wohl eher keinen Abbruch, da es hier auch ausreichend ist, wenn es nur um die Botschaft geht.
@reisberg und Andere
Puh, ich glaube das Thema ist viel zu ernst, als daß man darüber überhaupt streiten kann. Es geht um Verantwortung übernehmen, Empathie zeigen und mehrheitlich um das Verstehen. Das hat für mich dann auch nichts mehr mit Politik im eigentlichen Sinne zu tun.
Ja, ich komme aus einer Zeit, da wurde Politik noch wirklich groß geschrieben. Dabei wurde in jeder Lebenslage politisiert und poltisch gefochten. Man mßte und wollte Farbe bekennen.
Für meinen obigen Beitrag von gestern z.B., welchen ich sinngemäß seinerzeit meinem Geschichtslehrer im Unterricht entgegnete, als dieser - bekennender Kommunist und bekennendes KPD-Mitglied - von Schuld zu faseln begann, erhielt ich dafür von diesem und weil ihm diese Äußerung nicht ins politische Konzept paßte in der Halbjahresnote in Geschichte einen Sechser. Ja, das waren noch gänzlich andere Zeiten und wir haben es gelernt politische Themen zu verstehen, aufzubereiten, zu diskutieren und auch für diese zu streiten. Aber wir erlernten damals auch eine ganz bestimmte Form der Diskussionskultur. Diese war anfänglich quasi noch von Fäusten geprägt und näherte sich erst viel später einer verträglichen politischen Streitkultur an. Ok, 1989 in den ersten Wahlkämpfen in den neuen Bundesländern wurde das von der heutigen Linken und damaligen SED-und Stasi-Offizierstruppe SED/PDS zuerst wieder zurück in die Steinzeit geführt, danach aber besserte es sich auch wieder. Ich könnte aus der Zeit bis ungefähr 1998 und isnbesondere um 1989/90 herum sehr viele Geschichten erzählen, die heute Viele gar nicht mehr glauben würden; damals gehörte das zur politischen Auseinandersetzung und politische für eine Sache und das Land eintreten ganz einfach dazu.
Heute aber begreift sich die Masse als vornehmlich unpolitisch. Auch formuliert es der Ausspruch "Politik und Demokratie sind nicht immer nur die Anderen" wirklich treffend. Die Verpflichtung, die ich gestern abend in meinem Beitrag erwähnte, bedeutet nicht, daß man von Anderen einfordert, ebenso für eine Sache einzustehen, sondern daß man selbst und eigenständig für die Sache und das Thema einsteht. Das ist also vollkommen unabhängig davon, daß der Nachbar das Selbe tut oder ähnlich denkt und versteht.
Deshalb machen überzogene Forderungen und überzogene Blickwinkel auf das Verhalten Anderer keinen Sinn; im Gegenteil: diese belasten nur das eigene Handeln und Verständnis.
Da aber die Masse eben unpolitisch ist, darf man diese auch nicht überfordern. Das bedeutet, daß man bei der Wahl der selbst angewandten Mittel zur Umsetzung dessen, was man vielleicht Zivilcourage nennen kann, sich nicht nur beschränken sondern auch die Wahl der Mittel sehr gut bedenken und an das Umfeld anpassen muß. Und es gibt kein mehr oder weniger an Zivilcourage. Deutlich wird dies, wenn man sich mal die Situation vor Augen führt, die @Linda_Bln schon versucht hat zu beschreiben, als Sie quasi die Frage stellte, was die Menschen in der NS-Zeit haben wirklich tun können und wie man selbst reagiert hätte, wenn man in dieser Zeit gelebt hätte? Diese Frage ist a) gar nicht einfach zu beantworten und b) schärft sie das Bild, was Zivilcourage ist und daß es für Zivilcourage eigentlich keine Wertung gibt. Zivilcourage ist also heute nichts anderes, als unser Erbe anzutreten.

Ja, diese Dokumentationen sind schwer verdaulich, manchmal auch historisch wohl nicht ganz korrekt. Das tut der Sache aber an sich wohl eher keinen Abbruch, da es hier auch ausreichend ist, wenn es nur um die Botschaft geht.
@reisberg und Andere
Puh, ich glaube das Thema ist viel zu ernst, als daß man darüber überhaupt streiten kann. Es geht um Verantwortung übernehmen, Empathie zeigen und mehrheitlich um das Verstehen. Das hat für mich dann auch nichts mehr mit Politik im eigentlichen Sinne zu tun.
Ja, ich komme aus einer Zeit, da wurde Politik noch wirklich groß geschrieben. Dabei wurde in jeder Lebenslage politisiert und poltisch gefochten. Man mßte und wollte Farbe bekennen.
Für meinen obigen Beitrag von gestern z.B., welchen ich sinngemäß seinerzeit meinem Geschichtslehrer im Unterricht entgegnete, als dieser - bekennender Kommunist und bekennendes KPD-Mitglied - von Schuld zu faseln begann, erhielt ich dafür von diesem und weil ihm diese Äußerung nicht ins politische Konzept paßte in der Halbjahresnote in Geschichte einen Sechser. Ja, das waren noch gänzlich andere Zeiten und wir haben es gelernt politische Themen zu verstehen, aufzubereiten, zu diskutieren und auch für diese zu streiten. Aber wir erlernten damals auch eine ganz bestimmte Form der Diskussionskultur. Diese war anfänglich quasi noch von Fäusten geprägt und näherte sich erst viel später einer verträglichen politischen Streitkultur an. Ok, 1989 in den ersten Wahlkämpfen in den neuen Bundesländern wurde das von der heutigen Linken und damaligen SED-und Stasi-Offizierstruppe SED/PDS zuerst wieder zurück in die Steinzeit geführt, danach aber besserte es sich auch wieder. Ich könnte aus der Zeit bis ungefähr 1998 und isnbesondere um 1989/90 herum sehr viele Geschichten erzählen, die heute Viele gar nicht mehr glauben würden; damals gehörte das zur politischen Auseinandersetzung und politische für eine Sache und das Land eintreten ganz einfach dazu.
Heute aber begreift sich die Masse als vornehmlich unpolitisch. Auch formuliert es der Ausspruch "Politik und Demokratie sind nicht immer nur die Anderen" wirklich treffend. Die Verpflichtung, die ich gestern abend in meinem Beitrag erwähnte, bedeutet nicht, daß man von Anderen einfordert, ebenso für eine Sache einzustehen, sondern daß man selbst und eigenständig für die Sache und das Thema einsteht. Das ist also vollkommen unabhängig davon, daß der Nachbar das Selbe tut oder ähnlich denkt und versteht.
Deshalb machen überzogene Forderungen und überzogene Blickwinkel auf das Verhalten Anderer keinen Sinn; im Gegenteil: diese belasten nur das eigene Handeln und Verständnis.
Da aber die Masse eben unpolitisch ist, darf man diese auch nicht überfordern. Das bedeutet, daß man bei der Wahl der selbst angewandten Mittel zur Umsetzung dessen, was man vielleicht Zivilcourage nennen kann, sich nicht nur beschränken sondern auch die Wahl der Mittel sehr gut bedenken und an das Umfeld anpassen muß. Und es gibt kein mehr oder weniger an Zivilcourage. Deutlich wird dies, wenn man sich mal die Situation vor Augen führt, die @Linda_Bln schon versucht hat zu beschreiben, als Sie quasi die Frage stellte, was die Menschen in der NS-Zeit haben wirklich tun können und wie man selbst reagiert hätte, wenn man in dieser Zeit gelebt hätte? Diese Frage ist a) gar nicht einfach zu beantworten und b) schärft sie das Bild, was Zivilcourage ist und daß es für Zivilcourage eigentlich keine Wertung gibt. Zivilcourage ist also heute nichts anderes, als unser Erbe anzutreten.