Die Speichenspannung links kann bei einem Hinterrad mit vielen Ritzeln, aber wenig Einbaubreite so gering werden, dass man wenig Vertrauen ins Ergebnis hat; z.B. 11-fach bei 130 mm.
Das funktioniert mit einer halbwegs stabilen Felge normalerweise trotzdem, wenn die linken Speichen beim Anzupfen zumindest noch irgendwie "pling" machen, statt "petsch".
Was auf der Suche nach mehr Spannung hinten links helfen kann:
- weniger Speichen insgesamt = höhere Spannung auf der einzelnen Speiche (das funktioniert aber nicht mit jeder superleichten, filigranen Felge)
- weniger Speichen links = höhere Spannung auf der einzelnen linken Speiche (z.B. 24-Loch mit 16 rechts und 8 links; Nabe und Felge müssen dazu passen; die Felge braucht dafür eigentlich nur unausgerichtete Speichenlöcher)
- dünnere Speichen links = mehr elastische Verformung der einzelnen Speiche, fühlt sich "wackelfreier" an
- anderes Kreuzungsschema rechts und links (das geht aber nicht immer so aus, wie man vorher glaubt)
- Nabe mit unterschiedlich großen Flanschen rechts und links (geht auch nicht immer so aus, wie man glaubt)
- Nabe und Rahmen auf größere Einbaubreite auslegen, z.B. 135 mm: Die 5 mm kommen bei der Nabe immer nur links dazu, die Felge sitzt also relativ zur Nabe mittiger
- gebundene und verlötete Kreuzungsstellen links (damit wenigstens nix wackelt, wenn schon keine gescheite Spannung drauf ist)
- oder mehrere davon gleichzeitig
Tensiometer sind gerade bei den ersten selbstgebauten Rädern eher verwirrend, als effektiv - vor allem, wenn man versuchen will, wirklich gleichmäßige Speichenspannung pro Seite rundum zu bekommen.
Mal kurz ausgeliehen, ist so ein Gerät aber gut zum Testen, ob man wenigstens in etwa im passenden Bereich liegt.
Intererssant wird die Spannung nochmal, wenn
Reifen und Luftdruck auf dem Rad sind: Da ändert sich nämlich so einiges.