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Die grosse Rumeierei - ich will mein Laufrad selber bauen

  • Ersteller Ersteller einbeiner
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Ohne selbst vom Fach zu sein, finde ich eine Betrachtung in der Arbeit sehr bemerkenswert: die Berechnung der Felgenhornbelastung.
Das geht jetzt eindeutig weg vom Thema "Laufradbau", ich finde es nur so interessant, dass ich es hervorheben wollte.
(Vielleicht gehört's eher in den "Dicke Reifen"-Thread. Sorry, falls es hier stört.)

Wenn ich die Tabelle und Zeichnung auf Seite 23 richtig deute, steht da, dass die Streckenlast, die nach außen auf das Felgenhorn wirkt (hier Umfanglast genannt), bei einem 45 mm breiten Reifen mit 2,5 bar nur etwas mehr als halb so groß ist wie die eines 20 mm Reifens bei 10 bar ( 5,6 N / mm vs. 10 N / mm ). Und auch noch ein ganzes Stück kleiner als bei einem 30 mm Reifen auf 5 bar ( 7,5 N / mm ).
Diese kann zwar temporär stark erhöht werden, wenn Reifen und Schlauch durch z.B. Überfahren eines Bordsteins zusammengedrückt werden: Reduzierung des Volumens, dadurch Erhöhung des Drucks an dieser Stelle sowie ein veränderter Winkel, mit dem die Reifenkarkasse die Felge "am Haken zieht" führen zu einer um 9-62 % höheren Last, wird hier gesagt.

Meine laienhaften Schlüsse daraus wären nun, dass der 45er Reifen (2,5 bar) selbst in diesem Fall noch eine deutlich geringere Belastung für das Felgenhorn darstellt als der 20er Reifen auf 10 bar. Angenommen, der 20 mm Reifen deformiert sich beim Aufprall auf den Bordstein gar nicht, weil da drin so viel Luft auf so kleinem Raum ist, der 45er dagegen um die maximal angenommenen 62 %, dann stünden dennoch 10 N / mm beim schmalen Reifen ~ 9,1 N / mm beim dicken Reifen gegenüber ( 5,6 N / mm * 1,62 ).

Gut, das ist jetzt eine ziemlich idealisierte Darstellung, die von mir auch nochmal verkürzt wurde und die etliche "Real Life"-Bedingungen sowie andere Belastungsfaktoren für die Felge außer acht lässt. Ich sehe diese Werte auch gar nicht als absolut an, auf keinen Fall, aber was ich darin sehe ist eine Tendenz. Und diese Tendenz widerspricht den gängigen Meinungen von "Breite Reifen lassen eure schmalen Felgen explodieren". Damit will ich nicht die prinzipielle Gefahr von Felgenhornbrüchen negieren, aber sagen wir es so: ich bringe diese Tendenz nicht in Einklang mit der dogmatischen und untechnischen ETRTO-Tabelle zu Maulweiten und "zulässigen" Reifenbreiten.
Im Gegenteil, vorausgesetzt diese schriftliche Arbeit enthält nicht gravierende Mängel, die jedes Ergebnis ins Gegenteil verkehren, bedeutet ein sehr schmaler, sehr hart aufgepumpter Reifen eine größere "Gefahr" für jede Felge als ein fetter Reifen mit wenig Druckluft. Klingt für mich erstnmal nicht unlogisch, ist aber in Anbetracht des Furors, dem man manchmal ausgesetzt ist, wenn es um die geeigneten Felgendimensionen für breitere Reifen geht, einigermaßen erhellend.

Das nur als Randnotiz. Und jetzt weiter mit Laufradbau!
 
da hab ich dann doch schnell noch die frage, ob das eigentliche problem nicht die gefahr des abspringens des reifens ist, wenn zu breite reifen auf zu schmalen felgen gefahren werden???
 
Möglich! Extreme Kombinationen würde ich auch vermeiden wollen. Aber ich bin hier mal angegangen worden für 30er Reifen auf ner 13,5c Felge, das sitzt noch immer. Deshalb die Aufmerksamkeit. ;)
 
Möglich! Extreme Kombinationen würde ich auch vermeiden wollen. Aber ich bin hier mal angegangen worden für 30er Reifen auf ner 13,5c Felge, das sitzt noch immer. Deshalb die Aufmerksamkeit. ;)
Dass es hält, zumindest auf dem Einer, würde ich nicht anzweifeln, ist ja kaum anders als die vielerprobte Kombination 13c & 28mm-Reifen. Optimal ist aber beides nicht mehr. Dadurch, dass der Reifen so eng zusammengezogen wird, gibt es beim Rollen mehr Walkarbeit (bremst und macht warm) und bei niedrigerem Druck fängt der Reifen schneller an, in scharf gefahrenen Kurven seitlich wegzukippen. Beides lässt sich in Grenzen durch hörheren Druck ausgleichen, mindert aber den Komfort und sorgt bei rauher Straße auch wieder für leicht erhöhten Rollwiderstand. Und beim Tandem müsste man den Druck je nach Kombination oftmals über's aufgedruckte Limit anheben, was weder Felgen, noch Reifen gefällt.

Viele sagen, dass ihre 28er Reifen auf 13c Felgen genauso gut laufen wie auf breiteren, es mag also vom Reifen (und vor allem dessen Flexibilität) abhängen. Ich selbst habe jedenfalls erlebt, dass ein Paar 28mm Michelin Dynamic Classic auf 'nem Tourenrad mit 22c-Felgen deutlich besser liefen, als auf 'nem Rennrad mit 13c-Felgen.
 
Mit den "richtigen" Teilnehmern, kannst Du Dir auch bei dem Thema eine Menge Hass auf Dich ziehen. Und das, obwohl dessen Wichtigkeit vernachlässigbar ist.
Ich kann nmich erinnern mal die ETRTO Tabelle "verteidigt" zu haben, die einfach als das zu nehmen, was sie ist, eben ledigliche eine Art "Normvorgabe", die Hersteller und Händler ein wenig legale "Rückendeckung" gibt und vor allem auch genauso für einfachste U-Profil-Felgen u.ä. gelten muß - die Fahrradwelt besteht ( leider) nicht nur aus hochweritgstem "Edel-Material".
Weia, da war dann einer, der hat fast einen Tobsuchtsanfall bekommen, als ob die Tabelle eine Anleitung zum Totschlag wäre.

Im gleichen Faden habe ich ebenfalls eine "Studienarbeit" zerlegt, deren Ungereimtheiten selbst für einen nur mittelmäßigen Neuntklässler offensichtlich waren. Das Ding war von vorn herein als eine Art "Versuch" angelegt. Aber irgendwie bedeutet für viele Kritik auch gleich die Abwertung ( der hat sich doch so viel Mühe gegeben, da sollte man eigentlich nur applaudieren) desjenigen, der das verzapft hat, obwohl eigentlich genau das der Sinn einer solchen Arbeit ist.
 
Hier ist noch etwas Lesenswertes, für diejenigen, die sich für das Thema interessieren:
http://www.reimer-mann-verlag.de/pdfs/101586_1.pdf
Zur aktuellen Diskussion passt der Text ab Seite 19 unten (Kap. 2.2) bis Seite 23 etwa.

Danke - sehr informativ!

Ob eine schmale Felge einen Breiten Reifen aushält?
Ich habe bei der ERTO Tabelle immer den Eindruck, dass vergessen wurde, dass man den breiten Reifen mit geringerem Druck fährt ....
Wenn da für die Felgebreite X max. 30mm mit z.B. 7 bar nicht vertretbar sind, dann gelten doch für mich andere Grenzen, wenn ich den 30er nur mit 3.5 bar fahren will?!
Das Problem von Roy (Bleibt der Reifen auf der Felge?) ist in diese Empfehlung mit reingemischt und wir wissen alle wie unterschiedlich Reifen und Felgen ausfallen.

Ungeachtet dessen:
Man kann den Vorteil des breiten Reifen so einfach nicht ideal ausnutzen. Geht man immer weiter mit dem Druck runter, gibt's irgendwann das unangenehme Umklappen in schnellen Kurven. Man kann (völlig subjektiv) ein Gefühl dafür entwickeln, ob ein Reifen mit weniger Druck noch "besser" laufen würde, bilde ich mir ein.
Ein Vergleich des gleichen Reifens auf breiterer Felge bestätigt mir so ein Gefühl dann.

Ich fahre auch solche Kombis (30mm auf 13C) weil das Material eben da ist. Das ist dann immer noch komfortabler als ein 25mm Reifen, aber ich finde auch spürbar, dass sich das mit einer breiteren Felge und weniger Druck optimieren liesse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte ein MTB Laufrad radial einspeichen.
Speichenköpfe nach Innen oder Aussen?
Vor- bzw. Nachteile?
Mein Bauchgefühl sagt mir Aussen.
 
Es ist beinahe egal. Mit Bogen außen, bzw. Kopf innen, kann man die Seitensteifigkeit noch geringfügig erhöhen ( der Winkel ändert sich eben). Sinnvoll kann das bei schweren Fahrern sein oder bei sehr eng zueinander stehenden Flanschen.
 
MTB Laufrad radial

Darf ja jeder wie er will, aber: Warum? :idee:Radialspeichung bringt null Vorteile, hat nur Nachteile, eine Modeerscheinung, die in den späten 80'ern viele Vorderradnaben gehimmelt hat, die schlicht und einfach nicht dafür ausgelegt waren. Wenn der Flansch nicht genug Fleisch hat, reißt er aus. Richtig komisch wird's, wenn man dann noch 36-Loch-Naben nimmt.
 
Fachfrage, da ich keine Anleitung im netz finde:
ich speiche gerade ein LR ein, rechte antriebsseite dreifach, linke seite zweifach. auf der antriebsseite rechts habe ich die folgenden Speichen (9 stück) eingespeicht und stehe jetzt vor dem problem, dass ich nicht weiß wie ich die folgenden speichen für die linke seite mit 2fach gekreuzt einspeichen soll. Ich folge der anleitung auf der deutschen Sheldon Brown Seite..
(Ist eine Trommelbdrems-Dreigang-Nabe mit deutlich größerem Flansch)
Danke..
 
Du kannst auch erst auf einer Seite beide Richtungen einspeichen und dann die andere Seite machen. Dann fangst du wieder mit der Speiche neben dem Ventilloch an, achtest auf außen oder Innen wenn zugspeiche oder nicht und steckst sie eben in das Loch im Flansch, welches zwei näher an dem Ventilloch dran ist. Dann solltest du nur zweimal kreuzen. Kannste eigentlich auch machen, ohne vorher beide Richtungen einzuspeichen.
 
Du kannst auch erst auf einer Seite beide Richtungen einspeichen und dann die andere Seite machen. Dann fangst du wieder mit der Speiche neben dem Ventilloch an, achtest auf außen oder Innen wenn zugspeiche oder nicht und steckst sie eben in das Loch im Flansch, welches zwei näher an dem Ventilloch dran ist. Dann solltest du nur zweimal kreuzen. Kannste eigentlich auch machen, ohne vorher beide Richtungen einzuspeichen.
Jepp. Habe ich gelöst bekommen..
 
Ich meine mich zu erinnern, dass mal irgendwo im Forum ein tschechischer Shop mit günstigen Messuhren und auch Zentrierständern verlinkt war. Ich finde den link nicht mehr :(

Hab den kompletten Faden durch geblättert. Hier ist er nicht drin... kann jemand helfen?
 
Heute habe ich auch mal eine Laufradfrage - als ich mit @kokomiko auf einer kleinen Runde war fiel auf dass die hinten auf der Nichtantriebsseite drei Speichen lose waren. Daheim habe ich mir das dann mal angesehen und folgendes gefunden:
P1060765.JPG


3 Ösen schon weiter raus, andere schon ein wenig. Felge schlecht gefertigt oder Laufrad schlecht gebaut?
 
hab ich einfach bei einer open 4 cd, und die sind sonst unverwüstlich. wenn die speichen mit den defekten keine extrem hohen spannungen haben, tippe ich auf materialfehler.
kann man als ermahnung nehmen, die nippelköpfe an der kontaktfläche zur öse einzufetten, und das speichengewinde vor der montage mit leinöl zu benetzen. dann gleitet und bremst es, wo eben nötig.
 
Nippelköpfe sind geölt, Gewinde auch. Hohe Spannungen gibt es ja nicht da linke Seite hinten. Ich habe mal freundlich bei Erdmann gefragt :)
 
Ich habe hier ein Hinterrad bei dem eine DD-Speiche auf der Antriebsseite am Bogen gebrochen ist - eine passende Speiche hatte ich zufällig da, da DD wollte ich jetzt auch nicht das ganze Rad neu einspeichen.

Mavic MA2 Felgen - die aktuelle Spannung liegt im Bereich 70KGF, das erscheint mir etwas wenig? Andererseits möchte ich bei einer so flachen Felge wohl eher möglichst beim unteren Limit bleiben - wie hoch darf man denn so gehen?
 
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