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Die grosse Rumeierei - ich will mein Laufrad selber bauen

  • Ersteller Ersteller einbeiner
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Puh,
das scheint mir auch wenig, aber eigentlich macht mir geringe Spannung immer nur links zu schaffen. Wenn die unter ~500 ist, ist's auch beim testweise Zusammendrücken mit den Händen weich.
Vielleicht ist das eine Einzelfallbetrachtung, aber ich bemerke ein "Zickigwerden" beim Zentrieren, wenn die Spannung zu hoch wird. Das ist für mich dann der Hinweis, nicht höher zu gehen. Ist das so üblich?
 
Puh,
das scheint mir auch wenig, aber eigentlich macht mir geringe Spannung immer nur links zu schaffen. Wenn die unter ~500 ist, ist's auch beim testweise Zusammendrücken mit den Händen weich.
Vielleicht ist das eine Einzelfallbetrachtung, aber ich bemerke ein "Zickigwerden" beim Zentrieren, wenn die Spannung zu hoch wird. Das ist für mich dann der Hinweis, nicht höher zu gehen. Ist das so üblich?

Solange weiter Spannung aufbauen, bis die Felge beim zwischenzeitlichen Abdrücken an Form verliert, dann etwas Spannung rausnehmen und fertig zentrieren. So ist's vom weiland Brandt empfohlen, wenn ich mich recht erinnere. So habe ich's auch schon gemacht, ist aber länger her.
 
Wenn die Felge schon beim "chippen" ist, ist es oft schon zu spät! Das würde ich auf keinen Fall zur Regel machen. Manche Felgen quittieren die erste Verformung beim Abdrücken durchaus mit einem virulentem Schaden am Stoß.

Die alten, flachen Profile vertragen oft nicht mehr als etwa 900N. Hinten links wird das dann oft nicht mehr als gerade die Hälfte, mit aktuellen 11-fach Naben meist nur 45%.
Manche Speichenlängen-Rechner können in einer Art "Vorschau" das Verhältnis der Spannung angeben. DAs sit zwar nicht mehr als eine "Schätzung", aber für die Planung reicht es, um vielleicht Alternativen zu suchen.

"Herantasten" ist im Allgemeinen eine gute Strategie. Mit etwas Erfahrung merkt man dann, wann die Grenze des "Erträglichen" erreicht ist.
 
Solange weiter Spannung aufbauen, bis die Felge beim zwischenzeitlichen Abdrücken an Form verliert, dann etwas Spannung rausnehmen und fertig zentrieren. So ist's vom weiland Brandt empfohlen, wenn ich mich recht erinnere. So habe ich's auch schon gemacht, ist aber länger her.

Genau so hatte ich es mal bei einer sehr fragilen Felge mit Campa10x. Beim ganz normalen Abdrücken war auf einmal ein l
Chip drin. Dem war ein zickiges Verhalten vorausgegangen.
Ich konnte die Felge dann noch problemlos vorn verwenden und war im nächsten Anlauf dann aufmerksamer.
900/450 kommt hin. Geht, ist aber nicht wirklich bombproof.
 
Wenn die Felge schon beim "chippen" ist, ist es oft schon zu spät! Das würde ich auf keinen Fall zur Regel machen. Manche Felgen quittieren die erste Verformung beim Abdrücken durchaus mit einem virulentem Schaden am Stoß.

Die alten, flachen Profile vertragen oft nicht mehr als etwa 900N. Hinten links wird das dann oft nicht mehr als gerade die Hälfte, mit aktuellen 11-fach Naben meist nur 45%.
Manche Speichenlängen-Rechner können in einer Art "Vorschau" das Verhältnis der Spannung angeben. DAs sit zwar nicht mehr als eine "Schätzung", aber für die Planung reicht es, um vielleicht Alternativen zu suchen.

"Herantasten" ist im Allgemeinen eine gute Strategie. Mit etwas Erfahrung merkt man dann, wann die Grenze des "Erträglichen" erreicht ist.

Ich habe das hintere Rad jetzt mal antriebsseitig auf ~900N gebracht, links ist es dann noch die Hälfte.

Die Gelegenheit nutzend habe ich dann mal das vordere Rad geprüft - unter 400N. Das erscheint mir ein "bisschen" wenig - man muss ja nicht gleich ans obere Limit gehen aber das darf schon deutlich mehr sein denk ich mal. Ich glaube ab jetzt prüfe ich fremde Laufräder immer erst mal...

Eine Frage noch zum Abdrücken: Ich baue meine Laufräder nach Musson und Sheldon, da werden die Speichen durch kräftiges Drücken der Vierergruppen bzw. zwei aufeinanderliegende Speichen mit einem ollen Kurbelarm gegeneinander gedrückt. Ich glaube das was hier abdrücken genannt wird habe ich noch nie gemacht - was macht ihr da eigentlich? :)
Hmm - sowas?
laufradbau-bei-r2-bike~2.jpg
 
Ich "verziehe" immer die Felge. Also als wenn ich sie zu einem Chip verbiegen wollte. Also nicht nur in eine Richtung drücken, sondern in zwei. An mehreren Stellen. Also die Arme auf die Felge gelegt und mit den Händen in entgegengesetzter Richtung gezogen und den Unterarmen gedrückt.
Das schont die Lager (muss mir keinen Kopp machen, ob Konus- oder Rikula).
 
Ich mache Musson, Sheldon und Abdrücken :D:D:D Viel hilft viel.
Nein,
Abdrücken mit Holz mit Loch ist gut. Durch die Entlastung können sich Verdrehungen auflösen bzw. Durch die Belastung Speichen setzen.
Sheldons Methode mit der Linken Kurbel ist eine Alternative, die m. E. besser setzt, aber nicht entlastet.
Musson 2 Paar parallele Speichen drücken ist noch ne Alternative. Hilft m.E. nicht sooo viel, finde ich aber trotzdem gut, weil dabei grobe Patzer in der Spannung auffallen und man ein gutes Gefühl für die richtige Spannung bekommt.

Und zu alledem biege ich die Speichen schon beim Einfädeln so gut wie möglich über den Flansch.

Ich mache nicht dauernd alle 3, sondern nach einem Durchgang dies, später mal das, in der Hoffnung so jede Stelle am Ende mal erwischt zu haben.

Beim VR brauchst natürlich keine 900. 400 sind aber trotzdem etwas wenig.
Das VR wird auch nicht besser, wenn es statt 700 800 bekommt.
 
Zu meinem "Standard-Prozedere" gehört:

Nachdem die Speichen einigermaßen Spannung aufweisen, biege ich alle mit einem Kurbelarm oder bei engen Kreuzungen mit etwas anderem alle Speichen mal durch, damit sich die Bögen so gut es geht an den Flansch setzen, bzw. dass sie gerade von Flansch zu Felge verlaufen.

Nach dem Zentrieren drücke ich einmal jede Seite rundum ab. Das dient allein dazu, die Verdrehungen der Speichen zu lösen. Es würde auch dazu dienen die Bögen an die Flansche zu drücken, aber ich für meinen Teil habe dazu nicht die "Gewalt".
Bei Messerspeichen ist das i.d.R. nicht notwendig, da die ja festgehalten werden können und nicht verdreht sind.
Das "Abdrücken" kann auch komplett gegen die "Kurbelarm-Methode" oder einem anderen Prozedere, was Speichen komplett entlastet, ersetzt werden.

Um die Lager macht man sich im Übrigen zu Unrecht Gedanken: Alles was passieren kann, wenn man eine Nabe mit Wälzlagereinheiten, die nur gesteckt ist, über die Achse abdrückt ist, dass Dir die Lager entgegen kommen.
Um Wälzlager ernsthaft zu beschädigen, wenn man sie axial belastet, braucht es schon eine gewisse Grobheit.

Aber ich mach das alles auch nicht immer gleich, sondern vollkommen willkürlich, je nachdem, was ich meine, was erforderlich ist. Es kommt lediglich darauf an, dass das Rad am Ende keiner weiteren Nachbehandlung bedarf, als einem Setzen weitgehend vorgebeugt wird.

Wer "Routinemäßig" erst einspeicht, dann einfährt und wieder neu zentriert, macht auch nichts falsch. Die Bögen können auch schon beim Einlegen der Speichen an den Flansch gedrückt werden, bei manchen Speichen-Naben-Paarungen wird das sogar notwendig, weil man sonst nicht weiter kommt.

Vollkommen ausschließen, dass ein Rad nachbehandelt werden muß, würde ich trotz aller Vorbeugung nie. So genau hat das niemand in der Hand.

Ein gut gebautes Laufrad hat:

Einen guten Rundlauf, gleichmäßige, in der "richtigen Tonlage" ( was "von bis" geht und nicht punktgenau - und richtig bedeutet, dem Rad angemessen) liegende Spannung und die Speichen müssen sich nicht mehr setzen.
EDIT: Idealerweise ist es so zusammengebaut, dass sich die Nippel künftig noch drehen lassen, also eine Nacharbeit noch möglich ist.
Wie man dahin kommt, ist prinzipiell egal.
Und um es vollständig zu machen: Das ist genau das, was gemeint ist, wenn man von einem "besonders sorgfältigem Aufbau" spricht. Mehr steckt nicht dahinter.

Was definitiv in den Bereich der "Laufradbau-Esoterik" gehört und was man durch keine Methode der Welt erreichen kann: Jede Art, mit der irgendjemand meint, man könne es "noch haltbarer" machen, wie "stress relieving" und andere lustige Ideen.

Wenn man alles berücksichtigt hat und das Rad muß dennoch oft nachbehandelt werden oder bricht frühzeitig zusammen, dann ist die Zusammenstellung suboptimal gewählt, was die Komponenten betrifft. Das kann Absicht sein ( z.B. "Aero" oder Leichtbau), dem "Sachzwang" geschuldet ( z.B. wie besprochene "weiche" Klassiker-Laufräder), oder man hat nicht genug darüber nachgedacht......
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!
Ich habe hier einen Pelissier HF LRS, der ein wenig Zuwendung braucht. Selber sanieren trifft es wahrscheinlich besser als selber bauen. Ich hoffe trotzdem hier richtig zu sein.

Es geht um diesen hier:
1-jpg.507392


Pelissier 2000, Mavic record du monde de l'heure (32 Loch vorn & hinten), Prym Speichen (2 - 1,8 - 2mm) und Prym Nippel (dem Gewicht nach verzinktes Messing).
Lager tauschen kommt die Woche, bekomme ich hoffentlich hin. Mir geht es jetzt um Speichen und Felgen:
Beim Vorderrad ist eine Speichenkreuzung über dem Ventilloch. Das würde ich gern ändern und quasi jede Speiche um ein Loch versetzen. Dazu hätte ich ganz simpel die Speichen nahe der Nabe mit einer ordentlichen Portion Klebeband fixiert, alle Nippel gelöst und die Felge entsprechend gedreht. Dann die Speichen wieder eingefädelt und angezogen.

So würde ich keine neuen Abdrücke in den Flansch der Nabe setzen und komme halbwegs zeitnah zu einem Ergebnis. Gibt es einen Grund das NICHT so zu machen?

Beim erneuten Festziehen der Speichen - sollte man die Nippel / Speichenköpfe schmieren? Wenn ja, wie?
Sonstige Tipps, Tricks und Hinweise gern gesehen.
 
Vermutlich wird das nicht so hinhauen. Beim kurzen Überfliegen kann ich nur sehen, dass an den passenden Stellen die Speichen jeweils zum gegenüber liegenden Speichenloch in der Felge geführt werden müßten.... kann mich aber auch irren.

Mir würde das zu lange dauern und ich würde alle Speichen rausnehmen und neu einlegen. Das geht für mich schneller.

Neue Abdrücke hin oder her: Entweder lassen die sich vermeiden oder eben nicht..... wäre mir egal, wenn es nicht anders zu machen wäre.....

Wenn vorhanden würde ich "frische" Nippel verwenden, der Einfachheit halber. Die Gewinde mit Leinöl o.Ä die Sitze mit Sprühwachs, wenn es nötig ist. Aber letztere beiden Vorschläge sind letztlich nur Geschmacksache..........
 
Beim Vorderrad ist eine Speichenkreuzung über dem Ventilloch. Das würde ich gern ändern und quasi jede Speiche um ein Loch versetzen. Dazu hätte ich ganz simpel die Speichen nahe der Nabe mit einer ordentlichen Portion Klebeband fixiert, alle Nippel gelöst und die Felge entsprechend gedreht. Dann die Speichen wieder eingefädelt und angezogen.


In der Regel sind die Speichenlöcher in den Felgen nicht mittig, sondern leicht versetzt gebohrt. Wenn du genau um eine Speiche versetzt, dann gibt das Probleme, weil du dann ins 'falsche Loch' kommst. Neu einfädeln ist besser. http://www.fa-technik.adfc.de/Werkstatt/Einspeichen/ Mit dieser Anleitung komme ich gut klar.
 
@baumhaus - fixiere die Speichen mit etwas Klebeband an den Kreuzungen, nicht an der Nabe, und achte, wie schon erwähnt, auf den Versatz der Löcher in der Felge. Da das Muster ja so bleibt würde ich es so probieren. Die Schwierigkeit sehe ich da eher im anschließenden Zentrieren.
 
Hossa, einmal diesen Thread durchgelesen - und wieder einmal staune ich, wieviel Kompetenz in Foren steckt. Beeindruckend!
 
Ganz interessante Diskussion in einem anderen Faden ( https://www.rennrad-news.de/forum/threads/bob-jackson-super-tourist-als-brevetrad.153857/page-7 ), die da eigentlich nicht so recht hingehört hin gehört:

https://www.reimer-mann-verlag.de/pdfs/101586_1.pdf
Seite 20/21

Es stellte sich heraus, dass im Lastfall nur die Speichen von Spannungsänderungen betroffen sind, die zwischen der Nabe und der Straße liegen, also zwischen Auflager und Widerlager. Die Spannungsänderungen ließen sich durch das Schwingungsverhalten messen wie bei einer Gitarrensaite. Die Messungen ergaben, dass sich die Felge im Lastfall durch den Straßenkontakt lokal abflacht und die dortige Speiche mit entsprechendem Druck belastet, so dass sich Zugkraft in der Speiche abbaut. Nur die Speichen am Ort der Belastung übernehmen die Last. Zwar sind zur Aufrechterhaltung der Vorspannung auch die restlichen Speichen notwendig, sie erhöhen ihre Spannung aber nur minimal, um die zusätzlichen Druckkräfte aus der Abflachung der Felge im belasteten Bereich auszugleichen (Abb. 2.5). Somit trifft das Bild einer hängenden Nabe, bei der ein Teil der Last nach oben abgehängt wird, nicht zu. Tatsächlich besitzt das Zugspeichenrad ganz ähnliche Eigenschaften wie das Druckspeichenrad, obwohl die Kräfte vollkommen gegensätzlich abgeführt werden.

Aber auch insgesamt sehr lesenswert.

Mich interessiert in diesem Zusammenhang (mal wieder):

Interessant finde ich die Anmerkungen zur Nabe und zur Felge (hier wie im Artikel). Das spielt beides sehr wohl eine Rolle.
Ich pers. rätsel immer noch daran rum, ob ein "belastungsgerecht" gebautes HR (1.8 rechts, 1.5 links) für stark asymetrische HR wirklich einen Vorteil bringt oder eine Nullnummer ist. :D
 
Mich interessiert in diesem Zusammenhang (mal wieder):

Interessant finde ich die Anmerkungen zur Nabe und zur Felge (hier wie im Artikel). Das spielt beides sehr wohl eine Rolle.
Ich pers. rätsel immer noch daran rum, ob ein "belastungsgerecht" gebautes HR (1.8 rechts, 1.5 links) für stark asymetrische HR wirklich einen Vorteil bringt oder eine Nullnummer ist. :D

Ich rekapituliere mal was ich mir gemerkt habe warum man links 1,5er Speichen nimmt - damit man mehr Spannung auf die Speichen bekommt als mit 1,8ern - also die Gefahr verringert dass die linken Speichen bei Belastung total entlastet werden.

Habe ich das noch richtig in Erinnerung?
 
Das ist die Idee.
Es müssen ja links die gleichen Kräfte an den Speichen anliegen- egal ob 1.5 oder 1.8.
Nun denkt man sich, dass die Spannung mit kleinerem Querschnitt höher werden muss. Ok. Dafür reagiert die dünne Speiche aber doch auch stärker auf eine Last von aussen.
0-Nummer?

Und was heisst das für die Stabilität des gesamten Laufrades?
 
Es ist ( fast) eine Nullnummer: Man gewinnt auf der flacheren Seite, also rechts, Antriebs-seitig, mutmaßlich etwas mehr Steifigkeit. Aber sonst nichts.
 
Das ist die Idee.
Es müssen ja links die gleichen Kräfte an den Speichen anliegen- egal ob 1.5 oder 1.8.
Nun denkt man sich, dass die Spannung mit kleinerem Querschnitt höher werden muss. Ok. Dafür reagiert die dünne Speiche aber doch auch stärker auf eine Last von aussen.
0-Nummer?

Und was heisst das für die Stabilität des gesamten Laufrades?

Es gibt ja keine Last von aussen, nur eine Verringerung der Spannung. Und dafür ist die dünnere Speiche ja besser geeignet weil die Spannung höher gewählt werden kann.

Im Zweifelsfall hat man minimalst niedrigeres Gewicht und eine etwas bessere Dauerhaltbarkeit. Ich habe die Laufräder die ich selbst fahre alle so gebaut - bis auf eine Erdmann-Felge die sehr rasch mit losen Ösen aufgewartet hat hält das auch. Mir persönlich reicht das :)
 
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