Nach dem Gesetz des abnehmenden Grenznutzen sind die letzten 5% mit Aufwand in der 3ten Potenz zu erreichen: es wird also weniger.
Das ist leider nur zum Teil und für ganz bestimmte Aspekte richtig. Bei dem Design und den damit über Messung nachweisbaren sowie auch gehörmäßig entsprechenden Effekten zuzuzählenden Veränderungen verhält es sich so, dass z.B. die Reduktion der Restwelligkeit im Netzteil ungefähr diesem Gesetz des Grenznutzens folgt.
Ob Du da also z.B. den Strom oder die Spannung konstant hältst oder die Qualitätsstufe eines Elkos änderst, bringt nachher prinzipiell nicht mehr sonderlich viel; Kondensatoren oder Kabel tauschen an (fast) egal welcher Stelle des Signalwegs auch nicht. Nicht-induktive und nicht-magnetische Bauteile zu verwenden dagegen schon.
Bei Phonostufen steht die Entzerrung und damit der resultierende Frequenzgang im Vordergrund, noch wichtiger und fast nie "diskutiert" und leider auch nicht immer im Design berücksichtigt ist aber die Phasenlage und diese hängt vom Schaltungsdesign und den verwendeten Kondensatoren ab. Hier ist Dein "Grenznutzen" aber eben nicht zwangsläufig mit Geld/ Preis und/ oder Aufwand verheiratet.
Ähnlich verhält es sich bei Tonabnehmern und Tonarmen.
Tonabnehmer werden z.B. in der Szene mehrheitlich über "Klang" (Bass, Hochton) und damit vom eingestellten Abschluss abhängigen Größen bewertet. Der eigentlich Unterschied aber spielt sich in Sachen Plastizität und Räumlichkeit (und das sind Größen, welche von der Phasenlage und dem Verzerrungsspektrum abhängig sind) ab.
Es gibt ja nicht so viele Tonarme mit Edelstahl-Armrohr auf dem Markt; prominente Vintage-Vertreter sind eben jener PA-70 vom Pioneer/ Exclusive PL-70 und z.B. der Fidelity Research FR-64s. Insofern war ich damals schon ziemlich gespannt die zwei nebeneinander stehen zu haben und auch in einem SetUp vergleichen zu können.
Der FR-64s hat einen sehr natürlichen Ton, der PA-70 hat einen eher etwas irrealen, psychedelischen Zuckerguss und ist damit etwas weiter von der Realität entfernt. Der PA-70LII (der mit dem Wechsel-Carbon-Armrohr vom PL-70LII) weist diese Eigenart dagegen nicht auf.
Klar kann man jetzt die Frage stellen, wie sich die Realität genau definiert; messtechnisch sieht man nämlich im Frequenzgang quasi nichts. Zumindest nichts, was diesen Unterschied belegen würde.
Vergleicht man dann gegen andere Tonarme (hier z.B. Linn Ittok LVII, Audio Technica AT-1100, Schick 9,6" und 12", Ortofon AS-212 (nicht so eine OEM Krücke von einem TFK S-500 sondern ein Echter), RMG-212i, SMG-212, MIcro Seiki MA-505, Technics EPA-500, EPA-100, SONY PUA-286, Ultra Craft AC-400 MKII, SAEC WE-308N, Grace G-545F, Linn Akito, Mission 774, Victor ARM-1000 .........), dann liegt der FR-64s und der PA-70LII ganz einfach deutlich näher an der Realität.