@Lucky Coyote
Fühle mich geehrt, dass du meinen Post Punkt für Punkt mit einer Replik wertschätzt.
Mit dem Leseverständnis hapert es aber noch etwas. So habe ich niemandem vorgeworfen auf der faulen Haut gelegen zu haben, im Gegenteil, ich habe zugestanden, dass alle fleißig waren, aber dass die Ergebnisse über das hinausgehen, was mit etwas mehr Zuckerwasser pro Stunde und 10 W Aerooptimierung machbar ist.
Entsprechend deines bewussten Missverstehens hast du einen Punkt in der Replik ausgelassen, den Verweis auf die Leichtathletik. Die reißen sich auch seit Jahrzehnten den A... auf und investieren Millionen in Sportwissenschaft, Trainingsmethoden, Carbonschuhsohlen etc. und erreichen doch nur marginal gains.
Im Radsport hingegen sollen wir glauben, dass Sportwissenschaft und Trainer vor 20-30 Jahren in jeder Hinsicht hinterm Mond waren und sich soviel verbessert hat, dass man nun einen unter Doping gemachten Rekord nach dem anderen pulverisiert, und das ganz sauber. Und das witzigerweise mit Leuten an den Schaltstellen, die genau aus der Dopingära kommen.
Nun, diese Erzählung von den verbesserten legalen Methoden würde ich auch streuen, wenn ich auf andere weniger legale Weise erreichte Leistungssteigerungen plausibel machen müsste. Wie denn auch anders, man kann ja schlecht von Wundern reden.
Wo wir uns einig sind, ist, dass wir es nicht wissen können.
Alles was wir haben, sind Leistungen, die über denen der Dopingära liegen und ohne Doping erzielt worden sein sollen durch Verbesserungen von Technik und Methoden. Diese Begründung wird von denen gestreut, die ein Interesse daran haben, möglichst harmlose Gründe zu finden, und zwar von Leuten, die gedopt und dazu gelogen haben oder Leute bezahlen, die gedopt und dazu gelogen haben. Es werden Strohmannargumente aufgebaut, indem der Stand der Sportwissenschaft und Trainingsmethoden der 90er und 00er Jahre als schlechter dargestellt wird, als er war.
Wir sollen glauben, dass ausgerechnet die Radsport-Dopingopas der 90er und 00er Jahre die heutige Generation sauber zu größeren Leistungen befähigen als sie selbst vollgedopt erbracht haben, dass diese Dopingopas zwar damals schlechtere Sportwissenschaftlter und Trainer waren oder hatten als vergleichbare Sportarten, durch Wunder aber zu Genies der sauberen Sportwissenschaft verwandelt worden sind - und dabei besser als die gesamte Leichtathletikwelt (als wenn da nicht alles an Methoden/Grundlagen etc. ausgetauscht würde)
Wie wahrscheinlich ist das?