Zum MTR könntet ihr mal was im 30kmh Thread oder so schreiben. Der Oelibär sonst auch im 40ziger. Würde mich interessieren wie Pacing, Ernährung und Gefühlslage so waren. Würde sowas auch gerne mal mit RR fahren.
MTR. Bin dort mit normalem Rennrad (Canyon Aeroad) ohne Auflieger oder sowas an den Start; ist ja für mich seit einiger Zeit mein persönlicher Battle, einfach gucken, wie man sich „unbewaffnet“ zwischen den Zeitfahrern behauptet.
Es war mein erstes Monster. Pacing hatte ich mir 80% als Hausnummer gesetzt, dann letzte Runde (4 x 34,5 km) gucken, ob man noch was drauflegen kann. Ziel war 37-38er Schnitt, da ich im Moor schonmal 100 Km mit 37,6 oder so hatte, da musste jetzt aber noch ne Stunde dran, und die „Einbrüche“ beim Monster sollen ja legendär sein (sind sie auch!)
Die ersten 2 Runden natürlich doch leicht drüber (82%), es ist halt so wahnsinnig verführerisch, ne kleine Schippe drauf zu legen, weil sich 80% einfach so „leicht“ anfühlen. Ich fühlte mich stark und unterfordert, macht lustige Grimassen zum Streckenfotografen, und hab mich drauf konzentriert, klein zu bleiben und den Kopf unten zu halten...
Dann Ende zweite, Anfang dritte Runde merke ich, dass der Puls leicht anfängt zu driften. Okay, also doch bei Rückenwind Pace leicht rausgenommen, „kann ich ja bei Gegenwind wieder drauflegen“.. war dann aber auch schon nicht mehr ganz so einfach. Zudem wurde der Wind von Runde zu Runde etwas stärker, nicht nur „gefühlt“.
Die vierte Runde war dann, wie schon befürchtet, komplett anders als die 100 Km zuvor. Quälend, leichte Krampfneigung spürend, bisschen mit Position und Kadenz experimentiert, dann gings.. aber die letzte Gegenwindgerade war einfach nur unendliche 9 km lang. Mit „Schippe drauflegen“ war da nix, dann wären sofort Krämpfe durchgekommen.. erst auf den letzten 4 Km hab ich nochmal draufgelatscht, da war dann nochmal Rückenwind. Wie sehr man sich auf Messers Schneide befindet, sieht man an der „Eskalation“ des Pulses am Ende, da hab ich mit „krassen“ 85% FTP finaliert.
Letztlich genau glatt 39er Schnitt, also über Ziel, war sehr zufrieden. Dass es schneller war als im Training, lag vermutlich einfach daran, dass ich mich einfach noch bewusster kleiner gemacht hab; Im Training zählen für mich eher die Watt, nicht die Durchschnitts-Km/h.
Ach so, Ernährung. Bin mit einer 950er Bottle am Rahmen los, dann nach Runde 2 und 3 jeweils ne 750er reichen lassen (Flaschen gibt man vorher beim Orga-Team ab, man kann sich 2mal was reichen lassen). Alles gefüllt mit Sponser Competition, allerdings etwas unterhalb der empfohlenen Dosierung. Dazu pro Runde ein Gel.
Statt langarm- hatte ich mich für kurzarm-Einteiler entschieden, dafür das erste Mal die Arme rasiert, als Kompromiss.
Helm war nen Specialized Evade, auch hier war mir der eine oder andere Lüftungsschlitz wichtiger als die letzte Sekunde.