Ah, danke, der Scan erklärt noch ein paar Kleinigkeiten. Die Schriftart für "34CrMo4" treffe ich leider nicht hundertprozentig, daran wurde wohl auch im Original ein wenig rumgebastelt. Den Unterschied sieht man aber vermutlich nicht mal im direkten Vergleich.
Im PDF findest Du den Mannesmann-Bepper in der gewünschten Größe und links daneben nochmal als normalgroßer Rohrsatzaufkleber, falls das Riesending zu aufdringlich werden sollte. Ein PDF ist zum Anschauen und ggf. Probedrucken daheim gedacht, das andere für den richtigen Druck mit den hoffentlich richtigen Farben.
Und jetzt kommt ziemlich viel Text für die Erklärung eines winzigen Aufklebers:
Das Druck-PDF ist ausgelegt für Ecosolvent-Farben inklusive Metallic und deckendem Weiß auf einem Roland Versacamm-Drucker, wie ihn z.B. der Druckeronkel verwendet. Dort würde ich das auch machen lassen, weil sich kaum jemand anderes an die Metallictöne herantraut: sie werden normalerweise zu selten benötigt und würden dann immer wieder eintrocknen. Herr Drexel hat auch wirklich Erfahrung damit, wie die Dateien passend aufgebaut werden müssen und wie die Farben wirklich aussehen; bei den Metallictönen kann man das am Bildschirm nämlich kaum einschätzen.
Den "Roland" musst Du Dir wie einen großen Tintenstrahldrucker vorstellen, der mit lösemittelhaltiger, autolackähnlicher Tinte arbeitet und ein paar zusätzliche Farbpatronen hat, z.B. für Weiß und Silber. Weiß wird zuerst gedruckt, dann die Metallictöne und darüber die "Normalfarben", wie wir sie aus dem Zeitungsdruck und von den üblichen Bürodruckern kennen. Die Normalfarben sind nicht deckend, der Untergrund (= Rahmenlack) würde ohne Weiß also durchscheinen.
Weiß kann man grundsätzlich vollflächig vordrucken, falls nötig und gewünscht (deshalb kommt es ja auch zuerst). Hundertprozentig deckend ist das Ecosolvent-Weiß zwar auch nicht, aber das würde nur auf dunklem Untergrund im direkten Vergleich mit reinweißem Lack auffallen.
Die darüberliegenden Normalfarben außer Schwarz müssen den weißen Untergrund "überdrucken", weil die farbigen Objekte sonst "Löcher" im Weiß aussparen würden. Dabei wird deutlich, dass man bei der Vorlagenerstellung mit normalen Office-Programmen und vielen Freeware-Spielzeugen komplett verloren hätte, ebenso mit eingescannten Vorlagen und reinen Pixelgrafiken.
Das Silber wirkt durch die sehr feinen Partikel "chromähnlicher" als silberner Autolack, wird aber durch lösemittelhaltigen Klarlack etwas matter. Es ist die Basis für alle anderen Metallicfarben, die direkt beim Drucken "nass-in-nass" aus den Normalfarben beigemischt werden. Deshalb wirken die verschiedenen Goldtöne auch eher "beigemetallic", als wirklich flammend golden. Auf den Metallicfarben halten die anderen Farben nicht mehr so richtig und wirken sehr blass, also kann man leider keine Cromovelato-Effekte durch farbiges Überdrucken von Silber erzeugen. Die Roland-Farbpalette bietet aber viele brauchbare Alternativen. Farbige Elemente ohne Metallic und schwarze Texte müssen aus den Metallicbereichen ausgespart werden, um satt zu drucken.
Wirklich deckendes Weiß und einen fühlbar dickeren Farbauftrag bekommt man mit UV-Tinte statt Ecosolvent, aber dort gibt es keine Metallicfarben. Also entweder, oder.
Der zweite Screenshot erklärt den Dateiaufbau, dort habe ich die Elemente in den einzelnen Farben einfach mal verschoben:
Ganz unten liegt Weiß (könnte auch vollflächig sein, muss aber nicht), darüber der Silberstreifen mit "Löchern" für den schwarzen Text, darüber das Metallicblau mit Löchern für Weiß, darüber der schwarze Text. Der Drucker trifft die einzelnen Bereiche sehr genau und ohne sichtbaren Versatz, also kann man sich weitere Tricks aus der Druckvorstufe in diesem Fall sparen.
Du kannst die Aufkleber beim Druckeronkel auf klarer Selbstklebefolie oder klarer "Wasserschiebefolie" bekommen, letztere in zwei verschiedenen Stärken (nimm die dickere). Der Druck ist auch ohne Klarlack einigermaßen witterungsbeständig, wird aber von Lösemitteln und Wachsen angegriffen. Für einen einfarbigen, schmucklosen Rahmen würde ich Selbstklebefolie nehmen und gleich auf dem Drucker passend zuschneiden lassen (dann baue ich Dir noch eine Schneidekontur drum), aber wenn der Rahmen sowieso Klarlack bekommt, ist die Wasserschiebefolie wesentlich sinnvoller. Zuschneiden musst Du dann zwar selbst, aber das Zeug ist so dünn, dass unexakte Konturen im unbedruckten Rand unterm Klarlack nicht mehr auffallen.
Zum perfekten "Draufschlurpen" kannst Du ein paar Tröpfchen Spiritus auf den Rahmen pinseln, bevor der nasse Aufkleber vom Trägerpapier geschoben wird, oder etwas Spülmittel ins Wasser geben, oder sogar ein paar Krümel Tapetenkleister. Mit einfachem Wasser bilden sich manchmal winzige Luftbläschen unterm Dekor, die dann hell durchscheinen; beim vollflächig deckenden Mannesmann-Motiv wäre das aber egal.
Vor dem Lackieren lässt Du die Schiebebilder am besten ein paar Tage in Ruhe austrocknen.
Wenn Du die Daten wegschickst, kopier gleich die Checkliste in Deine Mail:
https://www.druckeronkel.de/blog/checkliste-eco-solvent/
Frag ggf. nochmal bei Mannesmann nach, ob Du das Motiv für Deinen Rahmen offiziell nachdrucken lassen darfst - und frag den Druckeronkel, ob das Metallicblau "RWV-MT-09F" in etwa zum Original von Deinen Fotos passt.
Für die Umsetzung so eines kleinen Motivs hast Du normalerweise zwei Möglichkeiten: Eine A4- oder A5-Seite vollmachen und dadurch Übungs- und Reserveexemplare bekommen, oder zwei bis drei bei irgendeinem anderen, passenden Auftrag irgendwann mitlaufen lassen und etwas länger warten. Sag mir nochmal kurz bescheid, wie Du es machen willst, dann packe ich ggf. eine ganze Seite voll mit den Dingern.