Also
Shimano hat meines Wissen noch nie auf Leichtbau gemacht, immer auf Haltbarkeit, Funktion und evtl. Optik. Deswegen auch aktuell keine Carbonkurbeln... Obwohl sich die SP-7410 echt leicht anfühlt.
Das ist auch mein Eindruck: bei
Shimano hat die Alltagstauglichkeit unter ggf. widrigen Bedingungen immer Priorität - einerseits steckt da wohl der bekannte japanische (Ingenieurs-)Perfektionismus dahinter, andererseits vielleicht auch die Sorge vor unschönen Produkthaftungsprozessen im wichtigen Absatzmarkt USA ... Aber ich habe bei
Shimano eigentlich wirklich fast durchweg den Eindruck, dass sie sich darum bemühen, wirklich gute und brauchbare Produkte in allen Preiskategorien anzubieten - seien es Fahrradteile, sei es Angelzubehör ...
Einen wichtigen Unterschied macht bei Sattelstützen sicherlich neben dem Material und einer (ggf.) produktionsbedingt größeren Wandstärke die Frage, ob eine Sattelstütze nur gegossen bzw. aus Alurohr hergestellt, oder kaltgeschmiedet ist. Geschmiedete Stützen sind sehr viel robuster und können daher auch filigraner ausgeführt werden. Leider weiß man nicht immer, ob Sattelstützen nur gegossen, oder auch geschmiedet sind - das läßt sich von der Form her nicht sagen (abgesehen natürlich von den Versionen mit separatem Alurohr, wo dann allenfalls der Kopf geschmiedet sein kann). Ich gehe aber z. B. mal davon aus, dass eigentlich alle "Aero"-Sattelstützen (unabhängig vom Hersteller) geschmiedet sein dürften, da angesichts des schlanken Querschnitts Guß da kaum reichen dürfte.
Shimano gehörte übrigens zu den Fahrradteile-Herstellern, die schon sehr früh (Anfang der 1970er Jahre) mit dem Kaltschmieden von Aluminium angefangen haben (und ihre Anlagen übrigens auch mit Lohnaufträgen für andere Firmen ausgelastet haben).Generell ist aber der Qualitätsstandard bei Sattelstützen im Vergleich zu den 1980er Jahren inzwischen ziemlich hoch, und erfreulicher Weise wird heute auch oft die Aluminium-Legierung angegeben.
Paßt jetzt nicht ganz zum Thema Dura Ace, aber ich hatte gerade in dieser Woche wieder ein "Aha !"-Erlebnis mit einer Sattelstütze, eine Kalloy, NOS, dem Produktionsstempel nach vom Mai 1993, die mir schon in der Verpackung als defekt auffiel:
Der iBäh-Anbieter hat mir anstandslos und sofort Ersatz zugesandt; die gerissene Stütze wollte er nicht zurück, also habe ich mal "zerstörende Materialprüfung"
betrieben:
Der Kopf war tatsächlich nur (mit reichlich Öl) in das Schaftrohr eingepresst (was ich ein bißchen erschreckend fand ...); die Ursache für den Riß habe ich nicht entdecken können, weder hatte der Stutzen eine Gußnaht an der Stelle, noch wirkte die Passung jetzt übertrieben knapp (so weit man das bei einem gerissenen "Passungspartner" überhaupt noch rekonstruieren kann).
Und die Moral von der Geschicht' ? Hm, ich denke, dass diese und ähnliche Konstruktionen eher nicht wirklich 'up to the job' sind, und dass man im Zweifelsfall mit geschmiedeten einteiligen Sattelstützen prinzipiell sicherer fährt, selbst, wenn da vereinzelt auch mal welche brechen. Gerade bei gebrauchten Sattelstützen weiß man ja nie, was die schon so erlebt haben ...