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für Freunde des Hercules

Aha,
geht ja schon super los hier.
Danke für den Link zu den Pedalen...hab da nichts dazu gefunden.
Der Lack scheint original zu sein, nur habe ich weder ein Bild mit dem Schriftzug, noch mit diesem Stuerkopfkleber gefunden.
Den einzigen Hinweis auf frühe Hercules Rennräder gab dieser Prospekt von 1936:
5184_5.jpg

Ich habe mir auch schon überlegt, ob es sich eigentlich um einen RR-Rahmen (gutes Rohr und von der Verarbeitung eigentlich auch keinen Anschein auf ein Sportrad) handelt, der dann aus der damaligen Not in den 40er Jahren mit hilfe von Diamantteilen zu einem Sportrad umgerüstet wurde.
neulich gab es ja auch mal im Was ist das Wert-Fred eine Anfrage zu einem Köthke mit Diamant Vorbau...wäre wirklich interessant, ob die Teile in den 30-50er Jahren gerne dazugekauft wurden

Rahmennummer habe ich bis jetzt noch keine gefunden.
Werd mich aber dann nochmal genauer auf die Suche begeben.
 
Ich denk ich werd das gute Stück jetzt erst mal vorsichtig auseinandernehmen und den Rahmen dann reinigen.
Evtl kommen dann ja noch Merkmale zum Vorschein die ein bisschen Licht ins Dunkel bringen können.

Bei altesrad.net hab ich nur mal die Suchanfrage bemüht, diese hat aber nicht viel ergeben, außer den Link zur Rahmennummerngrafik.
 
Danke...

Kannst Du mir als Laie bitte sagen, wie ich das anhand von Bildern erkennen kann?

Der Aufkleber ist weg vom Rahmen, aber die Ausstattung ist ja eigentlich eher oben anzusiedeln, oder?

Der schwarze Vorbau spricht für die späten 80iger, die Lackierung eher früher.

Keine Schutzblechösen, kein Toledo, also tippst Du auf Salerno mit Umbauten.

Sind 190,- Euro zu viel?

Dankeschön für Dein Wissen;)

Oli
 
sticker vom deutschen meister, aber die muffen sehen schon etwas minder verarbeitet aus. klar hat es nen kettenhalter und geschmiedete ausfaller, aber dürft was vor ajaccio oder parallel drunter laufendes gewesen sein. da die gabel ja nicht mal annähernd original ist, ists ja auch nicht so wichtig oder? ;)
 
Da ist mir das hier doch viel sympathischer. Oder eigentlich ist es das erste mir richtig sympathische Hercules-Rad...

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Ich bin über Umwege zufällig auf diesen Beitrag gestoßen. Da ich ein solches Rad besitze und sonst nicht viel zu diesem Rad zu finden ist, habe ich mich hier angemeldet, um wenigstens das, was ich dazu weiß, öffentlich zugänglich zu machen. Anbei findet ihr ein paar Fotos von meinem Rad.

Es handelt sich um ein Hercules Europa-Rad. Das Fahrrad ist Baujahr 1966, mein Vater hat es damals (mit 16) von seinem ersten selbst verdienten Geld gekauft. Ich meine mich zu erinnern, daß er mal was von 150DM gesagt hat, aber sicher bin ich mir nicht. Die meisten der Veränderungen an dem Rad hat er 1987 oder 1988 ausgeführt (die Sturmey-Archer-Fünfgang-Nabe ist Baujahr 87, ich bin Baujahr 89, irgendwann dazwischen hat er das Rad aufgewertet), einige weitere dann, als ich das Rad übernahm (wann weiß ich nicht mehr, müsste ungefähr 2005 gewesen sein).

Nun zu den erfolgten Veränderungen, zumindest, soweit sie mir spontan einfallen:

Hinterradnabe SA 5-Gang (m.w. original: Sachs 3-Gang mit Rücktritt. Die zwei einzelnen Schalthebel sind von vor '87, mein Vater hat sie noch irgendwo aufgetrieben, nachdem der neue kombinierte Schalthebel aus Kunststoff, der beide Züge bedienen konnte, recht schnell den Geist aufgegeben hat)
Altenburger Synchron hinten, neue Bauart (original nur vorn, da ist auch noch die von '66 dran)
Alufelgen (original verchromte Stahlfelgen, die waren nach gut 20 Jahren total vergammelt)
Bremsklötze original Altenburger "nur für Alufelgen" (steht tatsächlich auf den Klötzen drauf)
vorderer Schutzblechhalter des vorderen Schutzbleches und die "Gallionsfigur" (Hercules-H) fehlen, weil zeitweise ein Frontgepäckträger montiert war. Liegen aber noch in der Schublade.
Lampe vorn ist natürlich nicht original, möglicherweise liegt das Original auch noch in der Schublade.
Dynamo AXA (einer der ganz wenigen guten Seitenläufer, das Original war der übliche Schrott)
Lenker und Bremsgriffe (was genau original drauf war, weiß ich nicht, müsste eine Art Stadtrad-Lenker gewesen sein, zwischenzeitlich hatte mein Vater einen Randonneur-Lenker drauf), der Vorbau mit seiner passenden Farbgebung ist jedoch original. Der original-Bremsgriff war natürlich der übliche Altenburger.
Tretlager FAG (original war das damals typische Billig-Konuslager, das man das erste mal nachstellen musste, als man mit dem Rad vom Händler nach Hause gefahren war. War eine der ersten Veränderungen.)
Schloss AXA (natürlich)
Gepäckträger mit Rücklicht (die Originalfunzel ist noch dran aber inaktiv, der Originalgepäckträger war wohl verchromt und mit Gummi-/Schaumstoffstreifen auf den Querstreben versehen, die sich zu klebrigem Matsch wandelten, während der Träger selbst rostete (könnte noch irgendwo rumliegen))
möglicherweise der Sattel (keine Ahnung, was ggf. original war, aber das Rad aus der Auktion scheint den gleichen oder einen ähnlichen zu haben, könnte also auch original sein)

Der Rest müsste noch original sein. Von den Schutzblechen mit dem handgemalten Verzierungsstreifen über die gut laufende Vorderachse (Union, lt. meinem Vater kurz bevor man bei Union zwecks Einsparung das Material billiger gewählt hat) bis zu den inzwischen klapperigen Pedalen.

Eine Kleinigkeit zu den Bremsen: Die Synchronbremsen, insbesondere in Verbindung mit Stahlfelgen, haben ja einen außerordentlich schlechten Ruf. Mein Vater wunderte sich immer, weshalb, da seine vordere Altenburger recht brauchbar bremste. Der Grund zeigte sich kürzlich beim Zerlegen: Die Altenburger von '66 hat noch richtige Gleitlagerbuchsen aus hartem Metall, die von '87 nutzt als Lagerfläche den dickeren Teil der Schrauben, die die Bremsen zusammenhalten. Die Lagerflächen der alten Bremse sahen noch besser aus, als die der neuen, obwohl die neuere erheblich weniger benutzt wurde.

Ich will das Rad jetzt etwas aufhübschen, rostige Teile konservieren, evtl. Lack ausbessern und, soweit es geht, auf optisch passendere Teile umrüsten (Bremshebel, Griffe, Gepäckträger, Beleuchtung), damit aus der zusammengewürfelten Stadschlampe wieder ein ansehnliches Stück wird.

Zu dem Rad aus der Auktion:
So ein Blecheimer für Werkzeug wie auf dem Bild aus der Auktion liegt, glaube ich, auch noch in der Schublade, könnte also original sein.
Lampe und Lampenhalter dito, beim Lenker habe ich keine Ahnung.
Schaltung könnte original sein, schließlich wurde der Rahmen damals auch als Rennradrahmen beworben (was er natürlich nicht wirklich ist)
Die Sattelstütze ist umgedreht (irgendein Idiot von Fahrradhändler in meiner Gegend macht das auch ständig, damit Frauen mit kurzen Armen an den Lenker kommen, anstatt ihnen einen kürzeren Vorbau und/oder einen kleineren Rahmen zu geben, und schon ist die Geometrie des Rades im Eimer und die Frauen mögen nicht mehr gern radfahren, deswegen fällt mir das auf)

Kommentare und Anregungen ausdrücklich erwünscht. :-)

Viele Grüße
Jan, der sich jetzt erstmal an die Schmierung seiner frisch erworbenen Dura-Ace 7400 Pedale fürs komplett mit DA 7402 ausgestattete Gazelle Champion (Mondial) macht.
 

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Kurzum...

Ich würde versuchen, das Rad wieder in den originalen Zustand zu versetzen!

So wie es momentan dasteht, ist das bestimmt eine funktionale Lösung, optisch m.M.n. aber eine Zumutung!

Die Kombination, welche man auf dem letzten Bild sieht, ist auch nicht optimal, denn um ein Leichtlaufrad daraus zu bauen, ist der Rahmen viel zu schwer.

Mit zeitgenössischen Komponenten versehen, geputzt, poliert und gewienert, könnte daraus bestimmt wieder ein schickes Teil werden!
 
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Kurzum...

Ich würde versuchen, das Rad in den originalen Zustand zu versetzen!

So wie es momentan dasteht, ist das bestimmt eine funktionale Lösung, optisch m.M.n. aber eine Zumutung!

Die Kombination, welche man auf dem letzten Bild sieht, ist auch nicht optimal, denn um ein Leichtlaufrad daraus zu bauen, ist der Rahmen viel zu schwer.

Mit zeitgenössischen Komponenten versehen, geputzt, poliert und gewienert, könnte daraus bestimmt wieder ein schickes Teil werden!

Sehe ich sehr ähnlich. Ganz original ist keine Option, da ich weder Rücktritt, noch Dreigang, noch Stahlfelgen will, aber ich strebe schon ein möglichst zeitgenössisches Aussehen an. Die Nabe und die Felgen fallen ohnehin nur Kennern auf. :-)
 
Erstmal Glückwunsch und viel Spass mit dem Teil, in welcher Form auch immer.

Sehe ich sehr ähnlich. Ganz original ist keine Option, da ich weder Rücktritt, noch Dreigang, noch Stahlfelgen will, aber ich strebe schon ein möglichst zeitgenössisches Aussehen an. Die Nabe und die Felgen fallen ohnehin nur Kennern auf. :)

Sehe ich ganz ähnlich. Grade bei älteren deutschen Fahrrädern bin ich geneigt zu sagen, Originalzustand schön und gut - zum Anschauen... Fahrräder sind aber zum Fahren da, und wer fährt muß auch mal bremsen. Wenn ich da an die Räder meiner Jugend mit Stahlfelgen denke, grauenhaft. Alufelgen gab es auch schon in den 60ern, wäre also grundsätzlich nicht unzeitgemäß, auch wenn der deutsche Michel sowas nicht kannte.

Interessant finde ich, daß Altenburger früher Metallbuchsen in der Lagerung hatte (Messing wahrscheinlich, oder Sinterbronze?). Schade, aber auch typisch, daß die später weg gespart wurden.

Einige Punkte die mir so zu dem Rad auffallen:

- Axa Traction HR: einer der besten Seitenläufer auf dem Markt, hier fände ich einen ebenso guten verchromten Nordlicht passender. Falls gewünscht, sollte sich ein zeitgenössischer Dynamo noch auftreiben lassen. Ausfallsichere Verkabelung kriegt man mit einigem Aufwand auch einadrig hin.

- Der schwarze Gepäckträger geht gar nicht, weder von der Form noch der Farbe. Wenn der originale nur mäßig angerostet ist, lässt sich sowas mit viel Zeit und Politur wieder erstaunlich gut hinkriegen. Regelmäßig schützen ist dann Pflicht, am besten mit Autowachs, Atlantik Radglanz ist superschnell aufgetragen aber auch eher wieder weg. Trotzdem sollte man damit Regen meiden, ganz zu schweigen von Salzlake. Wie der dann mit den angegammelten oder entfernten Auflagen aussieht, ist dann noch so eine Sache.

- Der Vorbau:
dsc00068-jpg.118742

sieht mir arg nach einem berüchtigten Selbstmördervorbau aus. Damit meine ich diese Form mit stilisierter Muffe und (hohl?) gegossenen Ausleger. Außerdem sollte bei Rundkonus das Ende vom Vorbauschlitz rund aufgebohrt sein.
 
Nun, da Weihnachten vorbei ist, hoffe ich, ihr habt alle das große Fressen mit nicht allzuvielen Familienstreitigkeiten überlebt. :-)

Erstmal Glückwunsch und viel Spass mit dem Teil, in welcher Form auch immer.



Sehe ich ganz ähnlich. Grade bei älteren deutschen Fahrrädern bin ich geneigt zu sagen, Originalzustand schön und gut - zum Anschauen... Fahrräder sind aber zum Fahren da, und wer fährt muß auch mal bremsen. Wenn ich da an die Räder meiner Jugend mit Stahlfelgen denke, grauenhaft. Alufelgen gab es auch schon in den 60ern, wäre also grundsätzlich nicht unzeitgemäß, auch wenn der deutsche Michel sowas nicht kannte.

Interessant finde ich, daß Altenburger früher Metallbuchsen in der Lagerung hatte (Messing wahrscheinlich, oder Sinterbronze?). Schade, aber auch typisch, daß die später weg gespart wurden.

Ich weiß es nicht genau, würde aber auf eine harte Stahlsorte tippen. Die Materialpaarung Aluminium/Stahl ist ja nicht ungewöhnlich. Der Stahl ist bloß bedeutend härter, als der von den Schraubbolzen der späteren Variante.
Kleines Detail am Rande: Die Unterlegscheiben an den Bremsbolzen waren bei der alten Variante mal blau lackiert. Mir fiel beim zerlegen noch abblätternder Lack entgegen.

Einige Punkte die mir so zu dem Rad auffallen:

- Axa Traction HR: einer der besten Seitenläufer auf dem Markt, hier fände ich einen ebenso guten verchromten Nordlicht passender. Falls gewünscht, sollte sich ein zeitgenössischer Dynamo noch auftreiben lassen. Ausfallsichere Verkabelung kriegt man mit einigem Aufwand auch einadrig hin.

Danke für den Tip mit dem Nordlicht. Mein Vater hat vor Erscheinen des AXAs übrigens jahrelang nach einem Bosch mit zweifach kugelgelagerter Welle gesucht, ihm ist aber lediglich die spätere, gleitgelagerte Variante über den Weg gelaufen. Der originale Dynamo war übrigens wohl ein Daimon, entsorgt, nachdem die Gleitlager (möglicherweise auch nur das eine Gleitlager, ich weiß nicht, ob der noch zwei hatte) wirklich fertig waren.

- Der schwarze Gepäckträger geht gar nicht, weder von der Form noch der Farbe. Wenn der originale nur mäßig angerostet ist, lässt sich sowas mit viel Zeit und Politur wieder erstaunlich gut hinkriegen. Regelmäßig schützen ist dann Pflicht, am besten mit Autowachs, Atlantik Radglanz ist superschnell aufgetragen aber auch eher wieder weg. Trotzdem sollte man damit Regen meiden, ganz zu schweigen von Salzlake. Wie der dann mit den angegammelten oder entfernten Auflagen aussieht, ist dann noch so eine Sache.

Der originale Gepäckträger existiert leider doch nicht mehr. Hauptproblem dabei war aber nicht der Rost, sondern daß das schaumgummiartige Zeug, mit dem die Querstreben belegt waren, schmierig wurde. Alter Schaumstoff löst sich halt gerne mal auf. Mal sehen, was sich da hübsches als Ersatz auftreiben läßt. Nichtdestotrotz vielen Dank für die Konservierungstipps, die kann ich an anderen Stellen gebrauchen. :-)

- Der Vorbau:
dsc00068-jpg.118742

sieht mir arg nach einem berüchtigten Selbstmördervorbau aus. Damit meine ich diese Form mit stilisierter Muffe und (hohl?) gegossenen Ausleger. Außerdem sollte bei Rundkonus das Ende vom Vorbauschlitz rund aufgebohrt sein.

Danke für den Hinweis. Es ist zumindest schonmal kein AVA-"death stem" und im Gegensatz zu diesem hat er lediglich einen Schlitz und dieser hat zwar keine Entlastungsbohrung, aber immerhin einen "Entlastungskeil". Diese Bauform soll angeblich weniger anfällig sein, und der Vorbau ist immerhin vor dem amerikanischen bike boom (ab ca. 1970) gebaut worden, in dem die Qualität angeblich abfiel. Insofern kann man ihn wohl noch fahren. Nichtdestotrotz wird der Vorbau von nun an regelmäßig kontrolliert. Bislang ist er unauffällig.

Noch etwas fiel mir heute ein, was nicht mehr original ist: Die Räder waren mal mit Flügelmuttern befestigt. Ganz edle, mit Elfenbeinfarbenen Kunststoffüberzügen. Die sind mal vom Rad geflogen, weil sie hinten nicht ordentlich hielten und mit der Umstellung auf 5-Gang nicht mehr nutzbar waren, und vorn eine der verbleibenden irgendwann verbogen war. Liegen noch in einer Schublade.

Viele Grüße und einen guten Rutsch
Jan
 
Kleines Detail am Rande: Die Unterlegscheiben an den Bremsbolzen waren bei der alten Variante mal blau lackiert. Mir fiel beim zerlegen noch abblätternder Lack entgegen.
Jo, an dieses Detail kann ich mich auch noch erinnern. Auch bei anderen Herstellern (Universal, Weinmann in rot)

Danke für den Hinweis. Es ist zumindest schonmal kein AVA-"death stem" und ..
Du hast einen (Atax-)Philippe, die hab ich auch als gefährdet im Hinterkopf. Unabhängig vom Hersteller oder Ursprungsland halte ich alle hohl gegossenen Vorbauten für riskant. Ich weiß schon, warum ich bei Vorbauten und Sattelstützen auf geschmiedete Teile setze. Spätestens nach dem Bruch einer Sattelstütze auf einer vierspurigen Straße ohne Randstreifen oder Gehweg im dichten Feierabendverkehr :eek: Die war eigentlich nur zum Testen beim Aufbau montiert, aber bekanntlich hält nichts so lange wie ein Provisorium. Oder auch doch nicht...

Noch etwas fiel mir heute ein, was nicht mehr original ist: Die Räder waren mal mit Flügelmuttern befestigt. Ganz edle, mit Elfenbeinfarbenen Kunststoffüberzügen. Die sind mal vom Rad geflogen, weil sie hinten nicht ordentlich hielten und mit der Umstellung auf 5-Gang nicht mehr nutzbar waren, und vorn eine der verbleibenden irgendwann verbogen war. Liegen noch in einer Schublade.
Such mal nach "Velo classic Heinz Fingerhut". Vielleicht hast Du ja Glück, auch für andere Teile. Achte bei den Achsmuttern auf das richtige Gewinde, bei SA müsste das FG 10,3 sein = 13/32 " x 26 tpi. Mess sicherheitshalber nach.

Viele Grüße und einen guten Rutsch
Danke gleichfalls
 
Du hast einen (Atax-)Philippe, die hab ich auch als gefährdet im Hinterkopf.[...]
Hm, dann muß ich mich wohl doch mal nach einer stilistisch passenden Alternative umsehen.
Such mal nach "Velo classic Heinz Fingerhut". Vielleicht hast Du ja Glück, auch für andere Teile. Achte bei den Achsmuttern auf das richtige Gewinde, bei SA müsste das FG 10,3 sein = 13/32 " x 26 tpi. Mess sicherheitshalber nach.
Wird nix, unabhängig vom Gewinde, mit den beidseitigen Schaltkettchenführungen der Fünfgangnabe passen keine Flügelmuttern. Jedenfalls nicht vernünftig. Ist mir aber auch nicht wichtig. Für andere Teile hingegen ist der Hinweis sehr interessant. Danke dafür!

Zunächsteinmal werde ich mich aber bei der örtlichen Fahrradselbsthilfewerkstatt umschauen, da könnte z.B. gut von einem zerlegten 60er-Jahre-Rad ein passender Gepäckträger rumliegen, ein zweiter Altenburger/Weinmann 126 S Bremshebel sowieso (und vielleicht auch eine zweite Altenburger Synchron im alten Design mit den alten Lagern). Der originale Gepäckträger sah übrigens so aus (ohne die angeschraubte Verlängerung für den Reflektor):
hercules_damenrad_vintage_50er_xl.jpg


Das schwarze Gummizeug auf den Querstreben ist natürlich schlecht zu erkennen. Und an den "Höckern" waren wohl mal Plastikclips als Anschlag für das Gepäck. Die Griffe auf dem Bild sind übrigens auch die originalen zu meinem Rad, aber an der Stelle kommt original für mich nicht infrage, da gehört für mich Lenkerband hin.

Gruß
Jan

Ps: Zum Abschluß ein für Hercules-Freunde eher trauriges Bild. Stümperhaft entlackt wäre mein Rad offenbar mehr wert.
icon_bonk.gif
 
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Hm, dann muß ich mich wohl doch mal nach einer stilistisch passenden Alternative umsehen.
Es ist wohl nicht richtig rübergekommen: ich bin mir nicht sicher ob das tatsächlich ein Selbstmördervorbau ist oder nicht. Vielleicht können andere ja noch was dazu sagen, oder Du fragst im Franzosenfaden.
 
Mal ne Frage: Wann kamen eigentlich die Steuersätze mit invertiertem oberem Konuslager aus der Mode? Mit einem solchen ist mein Hercules jedenfalls ausgestattet. Ich hatte es jetzt zum ersten mal offen. Obwohl die fast 50 Jahre alten Schmierstoffe praktisch tot waren und die Lagerflächen grenzwertig abgenutzt, ist keinerlei Rost dort zu finden, schon nicht schlecht.

Ich hab hier übrigens noch ein paar Details aus den Erinnerungen meines Vaters:

Die Vorderradnabe ist wohl das, was man wohl bei Union damals als Rennradnabe verstand (in Rillen abgedrehter Nabenkörpber, Flügelmuttern). Hier mal ein Bild von zwei solchen Naben.

Union Nabe.JPG


Wenn der Rahmen als "Rennrad" ausgestattet war, bekam er nicht nur eine Zehngang-Kettenschaltung, sondern auch Alufelgen spendiert. Insofern ist die Alu-Nachrüstung fast original.

Und eine Anekdote am Rande: Die Sturmey-Archer-5-Gang-Nabe wurde 1966 eingeführt, ist insofern also sogar Zeitgemäß, wenn man mal davon absieht, daß ich die erst in den 80ern auf den Markt gekommene Alu-Version habe. Aber die Form der Nabe unterscheidet sich kaum.

Heute Morgen beim Brötchenholen (erste Fahrt mit dem Rad nach "großer Inspektion", also komplett zerlegen, reinigen, neu schmieren, dabei zum ersten Mal seit Jahrzehnten das Rad putzen) bin ich übrigens fast vom Glauben abgefallen, als ich das erste Mal bremste: Die olle (ebenfalls überholte), fast 50 Jahre alte Altenburger packt verdammt respektabel zu, wenn man seine Alufelgen mal putzt... :D

Viele Grüße
Jan

Ps: Bilder vom überarbeiteten Rad kommen natürlich auch noch, aber erstmal muß ich noch die erwähnten, unhübschen Teile austauschen. Fahrbereitschaft herstellen war erstmal das wichtigste. :)
 
Mal ne Frage: Wann kamen eigentlich die Steuersätze mit invertiertem oberem Konuslager aus der Mode? Mit einem solchen ist mein Hercules jedenfalls ausgestattet. Ich hatte es jetzt zum ersten mal offen. Obwohl die fast 50 Jahre alten Schmierstoffe praktisch tot waren und die Lagerflächen grenzwertig abgenutzt, ist keinerlei Rost dort zu finden, schon nicht schlecht.
Du meinst, wo oben kein Konus ist sondern eine Schale? Am besten noch mit einem großen Spalt wo man die Kugeln sehen kann... Bei Billigrädern hat sich dieser Mist mindestens bis Ende 90er gehalten, wenn nicht noch länger. Spart bei der Produktion pro Rad wahrscheinlich einen halben cent, weil man oben und unten die gleichen Schalen nehmen kann.
 
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