Was ich meine ist: Unten wie heute noch üblich, Konus auf die Gabel geschlagen, Schale ins Steuerohr. Oben das Lager in der gleichen Lage eingebaut, also Konus ins Steuerrohr eingeschlagen, Schale mit eingeschnittenem Gewinde zum auf das Gabelgewinde schrauben. Zwischenring mit Nase und Kontermutter drüber, fertig. Also zwei unterschiedliche Lagerschalen. Ohne größeren Spalt als heute üblich. Mag sein, daß es sowas in billig länger gegeben hat, wobei ich es eher andersherum erwartet hätte.
Im Prinzip kann man sagen, beide Lager sind nach unten undichter als nach oben und haben keine Stelle, in der Wasser stehen kann, wodurch sie immer abtrocknen. Bei heutigen Steuersätzen mit zwei gleichen, ins Steuerrohr eingeschlagenen Lagerschalen kann zumindest theoretisch immer in der oberen Lagerschale Wasser stehen, was man durch Dichtringe zu verhindern versucht.
Aber wahrscheinlich ist der Grund für die Änderung ähnlich wie du sagst, bei heutigen, günstigen Steuersätzen wird ja an beiden Enden des Steuerrohres die gleiche Lagerschale eingesetzt. Andererseits muß ich gestehen, daß ich bislang keine aktuellen hochwertigen Steuersätze zerlegt habe, vielleicht habe ich dadurch ja solche Steuersätze übersehen.
Nach längerer Suche habe ich tatsächlich noch einen Steuersatz gefunden, der nach diesem klassischen Schema aufgebaut ist: http://store.velo-orange.com/index.php/components/headsets/vo-alloy-headset-in-iso-or-jis-size.html
hier auch zur Hälfte eingebaut zu sehen:
http://johns-recycled-bicycle.blogspot.de/2013/04/fuji-single-speed-fixed-gear-conversion.html
Oder hier eine Darstellung eines alten Campagnolo-Steuersatzes (50er Jahre) und eines Stronglight (70er Jahre), die den gleichen schematischen Aufbau zeigen:
http://www.velobase.com/ViewComponent.aspx?ID=9b960555-f433-4dfa-90b3-6dc0dc72f2bb&Enum=111
http://www.velo-pages.com/main.php?g2_itemId=25430
Gruß
Jan
