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für Freunde der Berliner Radbaukunst

Sagt mal ihr Berliners. Wenn die Gabel bzw das Ausfallende vorn 2 Ösen hat - ist das eher ein untrügerisches Zeichen für einen Touren/Sportradrahmen oder ist gab es bei Grunow/Hanow oft diese Doppelösen auch bei Rennrädern?
Hier ein Beispiel, es weist sonst nichts auf einen Sportrad/Tourenrahmen hin
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So Aufbau ist fertig und irgendwie gehört das Rad auch hier gezeigt.


Ein von Heinz Paupitz 1956 unter der Marke „FBL“ Lightweight gelöteten Rahmen Modell „Champion du monde“, vertrieben von „Hübner und Koch“. Laut Informationen im www hat Heinz Paupitz von 1953 bis 1958 für Hübner und Koch gearbeitet, im Anschluss war er als Selbständiger tätig.
Speziell an diesem Rahmen ist das patentierte "OKA System" Ausfallende sowie ein spezieller REG Doppelsockelgegenhalter, der Rahmen ist für eine Schaltung mit Doppelzug wie bspw. einer Huret Special Louison Bobet vorbereitet. Ansonsten klar Reynolds 531 Rohrsatz mit Nervex Pro Muffen damaliger "state of the arts" wenn man so möchte.
Farbe laut Katalog „Carbon-Schwarz“.

Hier mal ein Auszug aus einem damaligen Katalog.

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Für den Aufbau (Komplettneuaufbau ausgehend vom Rahmen) habe ich mich etwas am Katalog orientiert aber auch an den damals verfügbaren Teilen und bin teils etwas in die modernere Richtung gegangen, so dies als authentische Aufrüstung eines damaligen Fahrers vertretbar ist 😊
Der Lack war teils arg patiniert und hat leider viele Fehlstellen, ich habe versucht hier den Originalzustand bestmöglich zu erhalten. An den verchromten Muffen sieht man es teils kupfern durchschimmern, dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es damals Engpässe bei gewissen Materialien gab und so vor der Chromschicht verkupfert statt vernickelt wurde.
Wie oben erwähnt ist der Rahmen für ein Doppelzugschaltsystem vorgesehen gewesen, da das Schaltauge aber die typische Campa-Nase hatte und auch die Decals mehrheitlich Campa zeigten habe ich mich für einen Aufbau mit Campa Komponenten entschieden als da wären:
Gran Sport Schaltwerk mit Record Schalthebel + Record Umwerfer mit Gegenhalter + Record Niedrigflanschnaben mit Mavic Schlauchreifen (Schraubkranz fünffach von Regina).
Gebremst wird mit der Standard Weinmann 730 Seitenzugbremse. Die Kurbelgarnitur eine Duprat Professionel R.E.C.O.R.D. Keilkurbel mit TA Specialites „Ref. 173“ Doppelkettenblattadapter für 3 Arm Kurbeln (lt. Katalog!), Innenlager Stronglight Hohlwelle. Pedale Lyotard 45 CA mit Christophe Special Pedalkörben.
Der Sattel stammt von Ideale, Modell „TB80“. Gesteuert wird mit einer Titan Maes Kint Vorbau- und Lenkerkombination, Steuersatz ist noch der Originale mit "Lightweight" gelabelt. Ein abnehmbarer REG Flaschenhalter rundet den Aufbau ab.
Das Rad fährt sich wirklich klasse und FBLs sind leider recht selten geworden.
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An den verchromten Muffen sieht man es teils kupfern durchschimmern, dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es damals Engpässe bei gewissen Materialien gab und so vor der Chromschicht verkupfert statt vernickelt wurde.

Solche Probleme gab es im Westen auch? 😅
Das allerdings am Nickel gespart wurde hab ich noch nie gehört - interessant! In der DDR war ab und an das Chrom knapp, da wurden die Teile dann einfach nur vernickelt ausgeliefert...

Ein schönes Rad mit ner tollen Geschichte und spannenden Aufbau. Ich bin definitiv auch für den KdM 😈
 
Solche Probleme gab es im Westen auch? 😅
Das allerdings am Nickel gespart wurde hab ich noch nie gehört - interessant! In der DDR war ab und an das Chrom knapp, da wurden die Teile dann einfach nur vernickelt ausgeliefert...

Ein schönes Rad mit ner tollen Geschichte und spannenden Aufbau. Ich bin definitiv auch für den KdM 😈
KdM ists drin Juni 2021 :-)
 
An den verchromten Muffen sieht man es teils kupfern durchschimmern, dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass es damals Engpässe bei gewissen Materialien gab und so vor der Chromschicht verkupfert statt vernickelt wurde.
Hm - eigentlich galt und gilt die Schichtenfolge verkupfert - vernickelt - verchromt als Standard für eine haltbare Verchromung - jede der galvanischen Schichten braucht die vorhergehende für eine möglichst gute Haftung und damit für lange Haltbarkeit.
Daher glaube ich eher nicht, dass eine Firma, die seinerzeit für Qualitätsprodukte bekannt war, ganz auf eine Nickelschicht hätte verzichten wollen bzw. können.
Wenn man also an diesem Rad das Kupfer durchschimmern sieht, bedeutet das vermutlich eher, dass die Nickelschicht unregelmäßig oder insgesamt zu dünn ausgeführt worden ist, was natürlich - abhängig von der "Handwerkskunst" des jeweiligen Verchromers (und dem Zustand der galvanischen Bäder) - schon mal vorkommen kann.

Nickel als Rohstoff ist nicht selten, daher gibt es eigentlich keine Knappheitsprobleme; es kommt allerdings tatsächlich immer mal wieder zu Marktpreisschwankungen - als ich Ende der 1980er Jahre ein Motorrad restauriert und mit Edelstahlschrauben ausgerüstet habe, bin ich voll in damalige Hochpreisphase geraten ... :( :

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Zuletzt bearbeitet:
Hm - eigentlich galt und gilt die Schichtenfolge verkupfert - vernickelt - verchromt als Standard für eine haltbare Verchromung - jede der galvanischen Schichten braucht die vorhergehende für eine möglichst gute Haftung und damit für lange Haltbarkeit.
Daher glaube ich eher nicht, dass eine Firma, die seinerzeit für Qualitätsprodukte bekannt war, ganz auf eine Nickelschicht hätte verzichten wollen bzw. können.
Wenn man also an diesem Rad das Kupfer durchschimmern sieht, bedeutet das vermutlich eher, dass die Nickelschicht unregelmäßig oder insgesamt zu dünn ausgeführt worden ist, was natürlich - abhängig von der "Handwerkskunst" des jeweiligen Verchromers (und dem Zustand der galvanischen Bäder) - schon mal vorkommen kann.

Nickel als Rohstoff ist nicht selten, daher gibt es eigentlich keine Knappheitsprobleme; es gibt allerdings tatsächlich immer mal wieder zu Marktpreisschwankungen - als ich Ende der 1980er Jahre ein Motorrad restauriert und mit Edelstahlschrauben ausgerüstet habe, bin ich voll in diese Hochpreisphase geraten ... :( :

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ok klingt auch schlüssig… dann war die Schicht vermutlich nur hauchdünn aufgetragen.
 
Da ich jetzt auch einen Herrmann Büchner; Berlin - Rahmen habe. Gibt es in der Zwischenzeit neue Schätzchen von Büchner die noch nicht hier im Faden aufgetaucht sind oder gar neuere Infos?
 
Der Grund warum einige andere Projekte gehen müssen, Konzentration auf die Berliner Räder;-)
Und noch die Fotos hinterher. Unverkennbar Büchner. Typisch verdickter Bremssteg, Dracula Ausfallenden, Gabelbrücke oval. Der Lack hat unglaubliche Tiefenwirkung evtl. sogar lasiert. Interessante Kombination goldorange mit dunkelrotem Farbverlauf.
1952 als Baujahr.
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So hier noch ein paar Bilder und eine Frage.
Das Büchner ist Geburtsjahr 1952, ich möchte es zweifach vorn fahren. Was gib es ausser Hebelumwerfer noch für epochenpassende Umwerfermöglichkeiten mit Hebelbedienung? Vor meinem geistigen Auge sehe ich einen alten Huret Umwerfer mit Seiltugsteuerung funktionsweise wie die Hebelausführung. Wie heisst der? Gibt es evtl alte Simplex Zugumwerfer aus der Zeit?
Achso die Lenkerbandfarbe ist auch noch nicht geklärt…
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...meiner Meinung war Huret der erste, der Seilzugumwerfer in großer Stückzahl verkauft hat.

Von diesen Modellen gab es zwei Generationen (geschlossener und offener Käfig). Hier die jüngere Ausführung:



Simplex JUY und Cyclo Rosa kamen dann etwas später...


Fein den habe ich auch gerade hier gefunden - genau den hatte ich vor meinem geistigen Auge.

https://velobase.com/ViewComponent.aspx?ID=986EA58E-6B86-4022-8C57-DD5EA65D91DF&Enum=113&AbsPos=3
Darf ich mal ne doofe Frage stellen. ich kenne das von den bauartähnlichen Hebelumwerfer. Der Körper oben ist ja fest und nur das Leitblech bewegt sich im Körper. welche Achslänge fährst du und passt das mit dem Körper ohne das die Pedalarme daran schleifen= ich hatte das mal mit einem Doppelkettenblatt und vermutlich einer zu schmalen Achse, den Huret Hebelumwerfer konnte ich nicht fahren da der Körper immer am Pedalarm geschliffen hat...

und noch eine Frage wenn ich mir die Zugführung ansehe - nutzt du einen Doppelschalthebel am Unterrohr?

sodenn wer hat noch einen von diesen Huret Umwerfern? seid nicht knausrig her damit :)
 
...da müsste ich das Rad mal besuchen gehen, um die Wellenlänge zu messen.
Jedenfalls kenne ich das Streifproblem nicht.

Der korrospondierende Schalthebel sieht so aus:




Meiner Meinung nach benötigt der Rahmen eine doppelte Umlenkrolle auf dem Trelager, wenn er für Umwerfer dieser Art gedacht war...

der Rahmen war für einfach Kettenblatt vorn gedacht - das Doppelkettenblatt möchte ich haben :)
 
...da müsste ich das Rad mal besuchen gehen, um die Wellenlänge zu messen.
Jedenfalls kenne ich das Streifproblem nicht.

Der korrospondierende Schalthebel sieht so aus:




Meiner Meinung nach benötigt der Rahmen eine doppelte Umlenkrolle auf dem Tretlager, wenn er für Umwerfer dieser Art gedacht war...


nochmal ne Frage zum Hebel der war speziell für die Umwerfer+Schaltwerksbedienung Huret gedacht wenn ich mir die Aufnahme für den Schaltzug ansehe (so gülden)? der ist nicht baugleich mit der Louison Bobet, korrekt? dürfte ich das Foto mal für eine Suchanzeige nutzen?
 
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