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Gabelschaft kürzen - an alles gedacht?

Der Überstand entlastet den Schaft weil er komplett gleichmäßig geklemmt wird und nicht der oberere Teil der Vorbauklemmung das Rohrende quetscht. Klar kann man sagen dass das bisher immer so gehalten hat und das tut es auch in 99 von 100 Fällen, aber deshalb kann man an der Stelle denoch auf das letzte 1% an Sicherheit mitnehmen. Wir fahren schliesslich auch mit Helm und im Auto mit Gurt obwohl es in dne allermeisten Fällen nicht zum Unfall kommt.
 
Ja, den Überstand lasse ich auf jeden Fall. Auch wenn es nur ein bisschen mehr Sicherheit gibt. Für mich ist der Sicherheitsaspekt da wichtiger als die Optik. Und ich neige nun doch zum selber Sägen - dann habe ich notfalls auch noch ein wenig Spielraum. Scheinbar ist das ja nicht so kompliziert, bzw. man kann nicht so viel falsch machen.

Wichtig war mir, dass ich alles bedacht habe, was die Länge des Schafts angeht. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, habe ich da alles bedacht.

Wenn ich dann selber säge: Bringt es etwas den Schaft an der Stelle, an der ich Säge, mit Klebeband zu umkleben? Und was nimmt man da, Panzertape oder Paketband? Und ich habe keinen Schaubstock zur Verfügung. Aber die Gabel auf einen Tisch zu legen, festzuhalten und dann vorsichtig zu sägen sollte auch funktionieren, oder?
 
Ja, den Überstand lasse ich auf jeden Fall. Auch wenn es nur ein bisschen mehr Sicherheit gibt. Für mich ist der Sicherheitsaspekt da wichtiger als die Optik. Und ich neige nun doch zum selber Sägen - dann habe ich notfalls auch noch ein wenig Spielraum. Scheinbar ist das ja nicht so kompliziert, bzw. man kann nicht so viel falsch machen.

Wichtig war mir, dass ich alles bedacht habe, was die Länge des Schafts angeht. Aber wenn ich das richtig verstanden habe, habe ich da alles bedacht.

Wenn ich dann selber säge: Bringt es etwas den Schaft an der Stelle, an der ich Säge, mit Klebeband zu umkleben? Und was nimmt man da, Panzertape oder Paketband? Und ich habe keinen Schaubstock zur Verfügung. Aber die Gabel auf einen Tisch zu legen, festzuhalten und dann vorsichtig zu sägen sollte auch funktionieren, oder?
Jung mach doch keine Doktorarbeit daraus! Um sicher zu gehn dass es funktioniert sägst halt den Schaft weiter oben ab und erst dann an der richtigen Stelle, oder Du sägst ihn 10x an höheren Stellen ab für eine Doktorarbeit
 
Hallo zusammen,

da meine Gabel hinüber ist kommt morgen eine Neue. Deren Schaft muss gekürzt werden. Da ich das noch nie gemacht habe, wollte ich mich einmal versichern, ob das so, wie ich mir das vorgestellt habe, passt oder ich etwas übersehe.

Zunächst einmal der Überstand des Schafts über dem Vorbau. Nach meiner Recherche sollte der Gabelschaft etwas aus dem Vorbau herausragen, um den Schaft zu schonen. Klingt sinnvoll; möchte ich so machen. Habe da keine genaue Angabe gefunden. Sollten 4 mm ausreichen?

Dann habe ich mir mal aufgezeichnet wie das Ganze aussehen soll, um nichts zu übersehen. Das Bild habe ich angehängt. Übersehe ich etwas oder sollte das so hinhauen? Also der Gabelschaft soll 4 mm aus dem Vorbau herausschauen. Darauf kommen dann noch die 2 mm des Kompressors. 2 x 5 mm Spacer, wobei der Obere konisch zuläuft und auf diesen kommt die Steuersatzkappe. Diese ragt etwa 1 mm nach unten/innen. Somit sollte zwischen der Oberkante des Kompressors und der Unterkante der Steuersatzkappe etwa 3 mm Luft sein.

Passt das so alles oder gibt es noch Hinweise/Anmerkungen? Habe ich evtl. etwas übersehen?

Liebe Grüße,
Felix

Alles soweit im Prinzip richtig. Ob es nun 4mm oder 2mm oder 5mm sind, hängt auch von dem verwendeten Expander und dem Vorbau ab. 10mm ist ein bisschen viel (rein optisch) und kann optimiert werden. Mit diesem Expander z.B. https://www.bike24.com/p2191236.html kannst du oben recht flach bauen, allerdings reicht die Länge bei manchen Vorbauten nicht aus (Klemmfläche des Expanders sollte immer die gesamte Vorbauhöhe stützen).
Wenn alles passt, kommt man sogar mit einem 2mm Spacer über dem Vorbau aus, aber dann muss man alles optimieren (inkl. interne Dicke der Top Cap).
 
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Alles soweit im Prinzip richtig. Ob es nun 4mm oder 2mm oder 5mm sind, hängt auch von dem verwendeten Expander und dem Vorbau ab. 10mm ist ein bisschen viel (rein optisch) und kann optimiert werden. Mit diesem Expander z.B. https://www.bike24.com/p2191236.html kannst du oben recht flach bauen, allerdings reicht die Länge bei manchen Vorbauten nicht aus (Klemmfläche des Expanders sollte immer die gesamte Vorbauhöhe stützen).
Wenn alles passt, kommt man sogar mit einem 2mm Spacer über dem Vorbau aus, aber dann muss man alles optimieren (inkl. interne Dicke der Top Cap).
Danke für deinen Beitrag, das hilft mir. Mir ging es mit diesem Thread vor allem darum mir von erfahreneren Schraubern die Sicherheit zu holen, dass ich an alles gedacht habe. Einerseits - was ab ist ist ab - und andererseits möchte ich da alles richtig machen, um nicht einen Unfall wegen unsachgemäßem Schrauben zu riskieren. Ich habe bisher alles am Rad was nicht mit Laufrädern zu tun hat selbst gemacht aber an so eine Sache musste ich mich noch nicht ran wagen.

Ich habe noch einen anderen Expander hier, der extrem flach und schick ist aber leider weist der das gleiche Problem auf, wie in den Bewertungen zu dem den du vorschlägst zu lesen ist. Er lässt sich in dem Gabelschaft nicht festklemmen. Selbst bei 8 nm rutschte der noch im Schaft, wenn ich das Lagerspiel einstellen wollte. Mag auch an dem Innendurchmesser des Gabelschafts liegen. Ich werde einfach bei dem bleiben, den ich habe. Da kann ich sichergehen, dass alles passt, da der von Werk verbaut war und außerdem ist der schön lang. Zudem freue ich mich auch über einen "nur" 1cm Spacerturm, nachdem ich 2 Jahre mit einen 2,5cm Spacerturm unterwegs war.

Der Expander, den ich habe, liegt innen an dem Gabelschaft direkt am oberen Rand an (hat eine Hülse). Da du sagst der Überstand hängt auch von dem Expander ab; heißt das ich könnte auch einfach mit 2 mm Überstand arbeiten? Dann hätte ich 2 mm Überstand des Gabelschaftes, 2 mm Expander, 1 mm Top Cap und wenn ich 2 mm Luft zum Einstellen des Steuersatzes einplane wäre ich dann immerhin bei 7 mm womit ich absolut leben könnte.
 
Ist das irgendeine superleichtbau Gabel oder warum machst Du dir soviele Gedanken um den Überstand? Bei einer handelsüblichen Carbongabel wirst Du auch mit 0mm Überstand keine Probleme bekommen.
 
Ist das irgendeine superleichtbau Gabel oder warum machst Du dir soviele Gedanken um den Überstand? Bei einer handelsüblichen Carbongabel wirst Du auch mit 0mm Überstand keine Probleme bekommen.
Ich denke nicht. Ist eine Gabel des Rose ProSl von 2019. Bei dem Preis wird Superleichtbau nicht drin sein ;)

Ich habe hier einen Hinweis auf ein Video erhalten in dem eindrücklich erläutert wird warum 0 mm Überstand zu Problemen führen kann. Und ich muss sagen, mir ist viel wichtiger mir keine Sorgen machen zu müssen, dass da etwas kaputt geht als Spacer über dem Vorbau zu haben. Funktion und Sicherheit ist mir wichtiger als Optik. Und mir keine Gedanken machen zu müssen, ob da evtl. etwas passieren könnte. Ich habe natürlich auch sonst noch hier und da etwas zu dem Thema gelesen und ich finde die Erklärung, warum man etwas Überstand lassen sollte sehr einleuchtend. Es mag sein, dass es in gewissen Fällen nicht notwendig ist. Wenn das Rad z.B. ohne Überstand von Werk kommt und alle Orginalparts vorhanden wären würde ich das auch so belassen. Da dem aber nicht so ist gehe ich lieber auf Nummer sicher. Mal abgesehen davon, dass ich in dem Bereich keine Erfahrung habe. Es mag Schrauber geben, die so viel Erfahrung haben und Einschätzen können was geht und was nicht. Ich kann das jedoch nicht.
 
Ich denke nicht. Ist eine Gabel des Rose ProSl von 2019. Bei dem Preis wird Superleichtbau nicht drin sein ;)

Ich habe hier einen Hinweis auf ein Video erhalten in dem eindrücklich erläutert wird warum 0 mm Überstand zu Problemen führen kann. Und ich muss sagen, mir ist viel wichtiger mir keine Sorgen machen zu müssen, dass da etwas kaputt geht als Spacer über dem Vorbau zu haben. Funktion und Sicherheit ist mir wichtiger als Optik. Und mir keine Gedanken machen zu müssen, ob da evtl. etwas passieren könnte. Ich habe natürlich auch sonst noch hier und da etwas zu dem Thema gelesen und ich finde die Erklärung, warum man etwas Überstand lassen sollte sehr einleuchtend. Es mag sein, dass es in gewissen Fällen nicht notwendig ist. Wenn das Rad z.B. ohne Überstand von Werk kommt und alle Orginalparts vorhanden wären würde ich das auch so belassen. Da dem aber nicht so ist gehe ich lieber auf Nummer sicher. Mal abgesehen davon, dass ich in dem Bereich keine Erfahrung habe. Es mag Schrauber geben, die so viel Erfahrung haben und Einschätzen können was geht und was nicht. Ich kann das jedoch nicht.
Verstanden, dann macht ausreichend Überstand für Dich natürlich Sinn. Was ich letztendlich sagen will: Du musst Dir nicht über jeden Millimeter Gedanken machen in diesem Fall. Säg die Gabel ab...wird schon ;)
 
Da ist in den meisten Fällen gefährlicher Unsinn.
Wie kommst Du darauf? Ein üblicher Vorbau baut am Gabelschaft so ca. 40mm hoch. Wenn der nun 2-3mm unterhalb der Oberkante des Vorbaus endet, passiert da nichts - erst recht nicht, wenn man noch den entsprechenden Expander verbaut. Freilich sollte man den Gabelschaft nicht irgendwie abwürgen und dann nur bis in die Mitte des Vorbaus reichen lassen.

Einfach die gewünschte Länge anzeichnen, an der Schnittstelle mit Isolierband umwickeln und ablängen. Danach mit relativ feinem Sandpapier schleifen und mit Sekundenkleber oder so versiegeln. Ich würde ggf. eine Schnittführung benutzen - zur Not reicht da ein alter Vorbau. Sonst wird das schon ziemlich unpräzise.
 
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Du brauchst auch kein spezielles Werkzeug um den schaft richtig gerade zu sägen, nimm einfach eine Schlauchschelle hab ich schon zig mal gemacht und eine normale Eisensäge reicht auch.
Ja, das geht auch als Führung. Und etwas anderes als ein normales Metallsägeblatt habe ich noch nie genommen. Einfach mit Gefühl durchsägen und nicht durchdrücken, ist wirklich keine Hexerei.
 
Wie kommst Du darauf? Ein üblicher Vorbau baut am Gabelschaft so ca. 40mm hoch. Wenn der nun 2-3mm unterhalb der Oberkante des Vorbaus endet, passiert da nichts - erst recht nicht, wenn man noch den entsprechenden Expander verbaut. Freilich sollte man den Gabelschaft nicht irgendwie abwürgen und dann nur bis in die Mitte des Vorbaus reichen lassen.

Einfach die gewünschte Länge anzeichnen, an der Schnittstelle mit Isolierband umwickeln und ablängen. Danach mit relativ feinem Sandpapier schleifen und mit Sekundenkleber oder so versiegeln. Ich würde ggf. eine Schnittführung benutzen - zur Not reicht da ein alter Vorbau. Sonst wird das schon ziemlich unpräzise.
Das wurde schon x-mal diskutiert. Wenn du 100% genau weisst, was Du tust, und genau die richtige Kombination von Vorbau und Expander benutzt, dann kann es ohne strukturelle Nachteile gelingen, keinen Spacer über dem Vorbau zu brauchen. Es aber einfach jemandem so umkommentiert anzuraten, der das das erste mal macht, halte ich für gefährlichen Unsinn.

1.) Ein Rohr (egal welchen Materials) ist an seinem Ende strukturell sehr viel schwächer als in der Mitte. Nimm Dir mal ein beliebiges Blechrohr (Besenstiel o.Ä) und versuche, es in der Mitte mit dem Daumen einzudrücken. Dann mach das gleiche an der Kante des Rohres. Voila.

2) Je nachdem, wo genau an einem Vorbau die beiden Schrauben angebracht sind, erfolgt der Kraftfluss der oberen Schraube teilweise ein paar Millimeter unter der Oberkante des Vorbaus, öfter aber eher am oberen Rand.

3) Wenn nun der Schaft so gekürzt wird, dass dieser unterhalb der Oberkante im Vorbau sitzt (was in den meisten Fällen Voraussetzung dafür ist, einen Spacer oben wegzulassen, da sonst zu wenig Platz zur Einstellung der Vorspannung da ist) dann ist es je nach Vorbau sehr oft so, dass der Kraftfluss der oberen Schraube genau auf (oder sogar über) die Kante des Schafts presst. Wenn Du dann beide Schrauben gleich fest anziehst, drückst Du die obere Kante des Schaftes zusammen. Dein Schaft ist jetzt nicht mehr gleichförmig. Das multipliziert die Chance, dass Du entweder bei der Montage oder im Betrieb eine Delamination des Schaftes verursachst. Eine solche Delamination verringert die Festigkeit massiv, dein Vorbau bewegt sich dann ständig ein wenig auf dem (eh sehr kurzen) Schaftende, es entstehen Stress Risers und damit dann irgendwann Risse.

4) Nun kannst Du argumentieren "mit einem genau passenden Expander verhindert man das", aber das hat 2 Probleme:

- Erstens, jeder Expander hat einen mehr oder weniger dicken Rand, der dafür sorgt, dass der Expander nicht ins Rohr fallen kann, minimal 1-2mm aber oftmals mehr. Dieser Bereich stützt den Schaft nicht von innen ab. Die Chance ist eher groß, dass dieser Bereich dann genau auf Höhe des Kraftflusses der oberen Schraube sitzt und dort genau gar nichts tut.

- Zweitens, der Expander ist NICHT dazu gedacht, ein selbst verursachtes strukturelles Defizit wieder auszugleichen, das ist Pfusch (damit das gelänge, bräuchtest Du genaue Informationen über die spezifischen Eigenschaften genau deines Schaftes inkl. Modulus etc - einfach mal auf gut Glück pi mal Daumen anknallen kann nämlich zur Folge haben, dass Du den Schaft von innen ausbeulst, das ist genauso schlecht. Schau Dir zu dem Thema mal die Videos von Luescher Teknik auf Youtube an, der demonstriert dies sehr gut.) Vielmehr ist der Expander dazu da, von innen den Druck des Vorbaus auszugleichen und damit zusätzliche Sicherheit zu erzeugen - das funktioniert aber nur, wenn die Klemmung des Vorbaus den Schaft gleichmäßig belastet.

Kurz: nur mit dem "richtigen" Vorbau ( -> Kraftfluss der oberen Schraube eher mittig), sehr genauer Messung, und genau dem richtigen Expander Plug lässt sich dein Ratschlag sicher verwirklichen. Mit den meisten Vorbauten und Plugs klappt das aber gar nicht.

Jedem ist selber überlassen, wie wichtig ihm ein technisch sicheres Rad ist, und wie sehr ihn ein Spacer optisch stört. Die heutigen Gabelschäfte sind meist überdimensioniert, daher brechen die auch sicherlich nicht gleich zusammen, wenn man Deiner Methode folgt.
Aber "best practice" ist das in keinem Fall. Gerade, weil ein gebrochener Gabelschaft fast immer einen Sturz mit dem Kopf voran über den Lenker bedeutet. Es gibt kaum ein Teil, welches sicherheitsrelevanter ist.

PS: Teilweise gibt (oder gab) es Gabelhersteller, die Spacer über dem Vorbau verboten haben. Das hatte Produkthaftungsgründe - es gab Unfälle, wo Leute mit mehreren cm an Spacern über dem Vorbau gefahren sind, und einen mitgelieferten (ungeeigneten) Expander dann so angeknallt haben, dass die Klemmfläche über dem Vorbau sass und von innen das ungestützte Rohr sprengte.
 
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Was das Sägen selbst angeht hoffe ich kurzfristig einen Termin in einer Werkstatt zu bekommen, da ich zu viel Sorge habe da etwas falsch zu machen. Würde dann die Gabel mit angezeichneter Schnittstelle fix reinreichen.
Wenn du das Ding eh in die Werkstatt gibst such dir ne Radwerkstatt, nimm Rahmen, Vorbau, Steuersatz und Spacer mit und dann musst du gar nichts selbst messen. Habe ich so gemacht.
 
Das wurde schon x-mal diskutiert. Wenn du 100% genau weisst, was Du tust, und genau die richtige Kombination von Vorbau und Expander benutzt, dann kann es ohne strukturelle Nachteile gelingen, keinen Spacer über dem Vorbau zu brauchen. Es aber einfach jemandem so umkommentiert anzuraten, der das das erste mal macht, halte ich für gefährlichen Unsinn.

1.) Ein Rohr (egal welchen Materials) ist an seinem Ende strukturell sehr viel schwächer als in der Mitte. Nimm Dir mal ein beliebiges Blechrohr (Besenstiel o.Ä) und versuche, es in der Mitte mit dem Daumen einzudrücken. Dann mach das gleiche an der Kante des Rohres. Voila.

2) Je nachdem, wo genau an einem Vorbau die beiden Schrauben angebracht sind, erfolgt der Kraftfluss der oberen Schraube teilweise ein paar Millimeter unter der Oberkante des Vorbaus, öfter aber eher am oberen Rand.

3) Wenn nun der Schaft so gekürzt wird, dass dieser unterhalb der Oberkante im Vorbau sitzt (was in den meisten Fällen Voraussetzung dafür ist, einen Spacer oben wegzulassen, da sonst zu wenig Platz zur Einstellung der Vorspannung da ist) dann ist es je nach Vorbau sehr oft so, dass der Kraftfluss der oberen Schraube genau auf (oder sogar über) die Kante des Schafts presst. Wenn Du dann beide Schrauben gleich fest anziehst, drückst Du die obere Kante des Schaftes zusammen. Dein Schaft ist jetzt nicht mehr gleichförmig. Das multipliziert die Chance, dass Du entweder bei der Montage oder im Betrieb eine Delamination des Schaftes verursachst. Eine solche Delamination verringert die Festigkeit massiv, dein Vorbau bewegt sich dann ständig ein wenig auf dem (eh sehr kurzen) Schaftende, es entstehen Stress Risers und damit dann irgendwann Risse.

4) Nun kannst Du argumentieren "mit einem genau passenden Expander verhindert man das", aber das hat 2 Probleme:

- Erstens, jeder Expander hat einen mehr oder weniger dicken Rand, der dafür sorgt, dass der Expander nicht ins Rohr fallen kann, minimal 1-2mm aber oftmals mehr. Dieser Bereich stützt den Schaft nicht von innen ab. Die Chance ist eher groß, dass dieser Bereich dann genau auf Höhe des Kraftflusses der oberen Schraube sitzt und dort genau gar nichts tut.

- Zweitens, der Expander ist NICHT dazu gedacht, ein selbst verursachtes strukturelles Defizit wieder auszugleichen, das ist Pfusch (damit das gelänge, bräuchtest Du genaue Informationen über die spezifischen Eigenschaften genau deines Schaftes inkl. Modulus etc - einfach mal auf gut Glück pi mal Daumen anknallen kann nämlich zur Folge haben, dass Du den Schaft von innen ausbeulst, das ist genauso schlecht. Schau Dir zu dem Thema mal die Videos von Luescher Teknik auf Youtube an, der demonstriert dies sehr gut.) Vielmehr ist der Expander dazu da, von innen den Druck des Vorbaus auszugleichen und damit zusätzliche Sicherheit zu erzeugen - das funktioniert aber nur, wenn die Klemmung des Vorbaus den Schaft gleichmäßig belastet.

Kurz: nur mit dem "richtigen" Vorbau ( -> Kraftfluss der oberen Schraube eher mittig), sehr genauer Messung, und genau dem richtigen Expander Plug lässt sich dein Ratschlag sicher verwirklichen. Mit den meisten Vorbauten und Plugs klappt das aber gar nicht.

Jedem ist selber überlassen, wie wichtig ihm ein technisch sicheres Rad ist, und wie sehr ihn ein Spacer optisch stört. Die heutigen Gabelschäfte sind meist überdimensioniert, daher brechen die auch sicherlich nicht gleich zusammen, wenn man Deiner Methode folgt.
Aber "best practice" ist das in keinem Fall. Gerade, weil ein gebrochener Gabelschaft fast immer einen Sturz mit dem Kopf voran über den Lenker bedeutet. Es gibt kaum ein Teil, welches sicherheitsrelevanter ist.

PS: Teilweise gibt (oder gab) es Gabelhersteller, die Spacer über dem Vorbau verboten haben. Das hatte Produkthaftungsgründe - es gab Unfälle, wo Leute mit mehreren cm an Spacern über dem Vorbau gefahren sind, und einen mitgelieferten (ungeeigneten) Expander dann so angeknallt haben, dass die Klemmfläche über dem Vorbau sass und von innen das ungestützte Rohr sprengte.
Soweit ich etwas von Physik verstehe stimmen Deine Überlegungen oder können zumindest stimmen. Der Expander ist allerdings sehr wohl dazu da, das Zusammendrücken des Gabelschaftrohres durch den Vorbau zu verhindern - das tut er auch an dessen Ende. Ich würde daher wenn immer möglich den vom Rahmen- bzw. Gabelhersteller mitgelieferten Expander einsetzen. Bei einem seriösen Produzenten ist man damit auf der sicheren Seite. Wenn man natürlich bei einem bzgl. Gewicht auf Kante genähten Rahmenset dann z.B. auch noch einen Tune GumGum einsetzt, und dann den Vorbau auch noch mit dem maximal zulässigen Drehmoment anknallt, ist das sicherlich nicht optimal. Der Punkt ist doch (wie Du es ja auch selber schreibst), dass eine solid konstruierte Gabel (und von Rose erwarte ich nun wirklich nichts anderes) da ohnehin Reserven hat. Es zeigt sich ja auch im Profiradsport, wo in der Regel ohne Spacer über dem Vorbau gefahren wird. Es gab in den letzten Jahren kaum mehr Brüche von Gabelschäften und die dort auftretenden Belastungen dürften ganz andere sein, als sie der Hobbyradler seinem Rad zumutet. Ich halte das deshalb zwar nicht für falsch, letztlich aber eine ziemlich akademische Diskussion.
 
Der Expander ist allerdings sehr wohl dazu da, das Zusammendrücken des Gabelschaftrohres durch den Vorbau zu verhindern
Bei richtig angebrachtem Vorbau (mit Überstand des Schaftes) ist er nicht notwendig, das Rohr verformt sich dann nämlich nicht, zumindest wenn man die passenden Anzugsmomente einhält. Der Expander ist dann ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor. Bei der Variante "Schaft endet unterhalb der Vorbau-Oberkante" wird er aber nun zwingend notwendig, um eine Verformung zu verhindern, die Sicherheit der Konstruktion basiert nun darauf.
Ersteres ist der technisch saubere Weg, zweiteres kann zwar funktionieren, ist aber nicht fail-safe (falscher/verrutschter/falsch angezogener Expander) und damit m.M.n. Pfusch.

Ich würde daher wenn immer möglich den vom Rahmen- bzw. Gabelhersteller mitgelieferten Expander einsetzen. Bei einem seriösen Produzenten ist man damit auf der sicheren Seite.
Das ist mit wenigen Ausnahmen eben grade nicht der Fall. Das erste, was ich bei neugekauften Rädern mache, ist es den Expander gegen was vernünftiges zu tauschen. Bei meinem letzten (2021 SS Evo) war z.B. diese ingenieurtechnische Meisterleistung dabei:

CDE.jpg

Muss man glaube ich nichts zu sagen.

Es zeigt sich ja auch im Profiradsport, wo in der Regel ohne Spacer über dem Vorbau gefahren wird.
Da muss der Schaft (und alles andere) aber auch nur eine Saison halten. Und die Mechaniker sind Profis und wissen was sie tun.

Aber wie Du sagst, sofort brechen wird Dein Schaft nicht, und wenn alles richtig montiert ist kann er auch ewig halten, aber "Deine" Methode ist halt nur für Leute geeignet, die die Technik & Risiken genau kennen und entsprechend bei der Erstmontage & Wartung Acht geben, aber nicht als allgemeingültiger Tip a la "einfach absägen, wird schon halten". ;)
 
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Danke für deinen Beitrag, das hilft mir. Mir ging es mit diesem Thread vor allem darum mir von erfahreneren Schraubern die Sicherheit zu holen, dass ich an alles gedacht habe. Einerseits - was ab ist ist ab - und andererseits möchte ich da alles richtig machen, um nicht einen Unfall wegen unsachgemäßem Schrauben zu riskieren. Ich habe bisher alles am Rad was nicht mit Laufrädern zu tun hat selbst gemacht aber an so eine Sache musste ich mich noch nicht ran wagen.

Ich habe noch einen anderen Expander hier, der extrem flach und schick ist aber leider weist der das gleiche Problem auf, wie in den Bewertungen zu dem den du vorschlägst zu lesen ist. Er lässt sich in dem Gabelschaft nicht festklemmen. Selbst bei 8 nm rutschte der noch im Schaft, wenn ich das Lagerspiel einstellen wollte. Mag auch an dem Innendurchmesser des Gabelschafts liegen. Ich werde einfach bei dem bleiben, den ich habe. Da kann ich sichergehen, dass alles passt, da der von Werk verbaut war und außerdem ist der schön lang. Zudem freue ich mich auch über einen "nur" 1cm Spacerturm, nachdem ich 2 Jahre mit einen 2,5cm Spacerturm unterwegs war.

Der Expander, den ich habe, liegt innen an dem Gabelschaft direkt am oberen Rand an (hat eine Hülse). Da du sagst der Überstand hängt auch von dem Expander ab; heißt das ich könnte auch einfach mit 2 mm Überstand arbeiten? Dann hätte ich 2 mm Überstand des Gabelschaftes, 2 mm Expander, 1 mm Top Cap und wenn ich 2 mm Luft zum Einstellen des Steuersatzes einplane wäre ich dann immerhin bei 7 mm womit ich absolut leben könnte.
Mach mal ein Foto von dem Expander, dann kann ich dazu mehr sagen. Klingt aber erst einmal vernünftig.
 
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