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Giro d’Italia 2024

Ist halt nen schmaler Grat wo spezielle technische Fähigkeiten (zB auch bei schlechten Bedingungen nen Pass runterfahren) dazu gehören wenn man den besten Fahren sucht und ab welchen Punkt es gefährlich und unverhältnismäßig wird. Gefrierender Regen auf so einer Abfahrt ist vermutlich eher 2teres.

Paris-Roubaix bei Regen unter 10 Grad mit Matsch und Wasser aufm Kopfsteinpflaster um die Kurve (vermutlich nicht viel anders als Schnee auf so einer Abfahrt) setzen sicher aber genug genüsslich auf die Couch und sprechen von epischen Rennen und nur die Harten kommen in den Garten.

In einer Rundfahrt nach 2 Wochen gefahren und noch einer weiteren hinten dran muss man sowas glaube ich nicht unbedingt haben. Vielleicht auch bissl viel Roulette.
 
Hier jetzt alles in einen Topf zu werfen, finde ich ehrlich gesagt etwas plump.
Der Apo-Reiter hat nicht alles in einen Topf geworfen sondern ein (!) zur allgemeinen Haltung widersprechendes, durchaus erwähnenswertes Argument vorgebracht.

Es gibt Gefahren und Wetterverhältnisse, die sind einfach unverhältnismäßig und gleichzeitig unnötig,
Der ganze Giro ist unnötig. Da sind Leute auch schon bei allerbesten Bedingungen - trockene, für italienische Verhältnisse hervorragende Strasse, 23 Grad - gestorben.

darum geht es hier.
Und das "Ist doch Unterhaltung/Show"-Argument ist auch einfach nur überholt:
Natürlich ist Sport Unterhaltung. Es wird kein einziges ernsthaftes Problem auch nur schon angegangen, geschweige denn gelöst. Und der Radsport ist deshalb ganz gross, weil er Sachen vorführt, die man sich als Otto Normal nicht vorstellen kann. Dazu gehört halt auch das überwinden von hohen Bergen und weiten Distanzen bei ganz schwierigem Wetter.

Dann könnten wir ja auch die Gladiatorenspiele aus dem alten Rom wieder einführen...
Sport, auch der Radsport, ist der Teil Spiel von "Brot und Spiele". Das ist eine ganz natürliche Erbfolge seit der Römerzeit

Trägt nicht zu einer differenzierten Diskussion bei.
Den Ball spiele ich gleich an dich zurück. Oben behauptest du, der Apo-Reiter würde alles in einen Topf werfen und das sei billig, äh: plump, dabei hat er ein neues, valuables Argument vorgebracht.

Weiter stellst du die Leute, die dafür argumentieren, man möge das Rennen wie geplant laufen lassen, in eine recht unmenschliche Ecke - Befürworter von Gladiatorenspiele.

Das ist selber nicht wirklich differenziert.

Ich meine, was haben hier einige für eine Erwartungshaltung auf der heimischen Couch: Dass Sportler im besten Fall immer und überall ihr Leben riskieren sollen? Ansonsten ist es keine Unterhaltung?
Naja, wenn man halt nur noch die letzten paar Dutzend Kilometer fährt, weil das Wetter ach so garstig ist - ich weiss, ich übertreibe gewaltig, der Rhetorik willen - dann ist es halt nicht mehr einer Grand-Tour würdig.

Man könnte ja, um Gefahren möglichst zu eliminieren, das Rennen gar nicht mehr austragen, und das Ergebnis einfach auswürfeln. Pogacar bekäme dann einen Würfel, der auf drei Seiten eine Sechs enthielte. ;)

Just for the record: ich bin skeptisch bezüglich der heutigen Fahrt über den Umbrail; man könnte auch irgendwo im Münster- oder Etschtal starten. Aber es gibt dennoch Argumente, die dafür sprechen. Ich sehe das durchaus differenziert (sic!).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist halt nen schmaler Grat wo spezielle technische Fähigkeiten (zB auch bei schlechten Bedingungen nen Pass runterfahren) dazu gehören wenn man den besten Fahren sucht und ab welchen Punkt es gefährlich und unverhältnismäßig wird. Gefrierender Regen auf so einer Abfahrt ist vermutlich eher 2teres.
Gefrierenden Regen gibt es bei diesen Bedingungen kaum. Die Strasse ist nicht gefroren, da über 0 Grad, und der Schnee ist auch schon sehr nass und wird auf der (möglicherweise gesalzenen) Strassen recht schnell nur noch Wasser sein.

Grundsätzlich dürfte der Umbrail bei diesen Bedienungen weniger gefährlich sein, als wenn es trocken ist: alle werden langsamer fahren und i.a.R. geht man bei solchen Bedingungen auch weniger Risiken ein. So gesehen müsste man Pässefahrten bei warmem Wetter abbrechen. ;)
 
Vermutlich die "fairste" Lösung wäre die Abfahrt neutralisiert zu fahren / mit dem Auto runter fahren und die Etappe zwei zu teilen.. Analog zu San Remo 2013 (Frage ist halt ob man dafür genug Autos hätte)
 
Etwas viel Polemik, hm?

Klar ist da Polemik dabei. Aber im Kern kann ich die Aussage absolut nachvollziehen, denn den Veranstaltern kann es gar nicht gelingen, es allen Fahrern Recht zu machen. Ab wann irgendetwas "extrem" ist, ist eben ziemlich subjektiv und die Tendenz zu Null-Risiko geht hier auch aus meiner Sicht klar in eine falsche Richtung.

Denn jeder Fahrer kann sich anziehen wie er will, er kann auch so schnell abfahren oder sprinten wie er will. Er muss eben selbst entscheiden, was er bereit ist zu investieren, um zu gewinnen. Diese Entscheidung per Protokoll auszuhebeln, wird Rennen töten.
 
Vermutlich die "fairste" Lösung wäre die Abfahrt neutralisiert zu fahren / mit dem Auto runter fahren und die Etappe zwei zu teilen.. Analog zu San Remo 2013 (Frage ist halt ob man dafür genug Autos hätte)
IMO kann man dann das Rennen auch gleich in Müstair starten - entweder man fährt die Berge, oder man fährt sie halt nicht.
 
Gefrierenden Regen gibt es bei diesen Bedingungen kaum. Die Strasse ist nicht gefroren, da über 0 Grad, und der Schnee ist auch schon sehr nass und wird auf der (möglicherweise gesalzenen) Strassen recht schnell nur noch Wasser sein.

Grundsätzlich dürfte der Umbrail bei diesen Bedienungen weniger gefährlich sein, als wenn es trocken ist: alle werden langsamer fahren und i.a.R. geht man bei solchen Bedingungen auch weniger Risiken ein. So gesehen müsste man Pässefahrten bei warmem Wetter abbrechen. ;)
Ich bin ganz bei Dir. Wenn es nicht gefährlich ist, kann man das durchaus als Teil der Aufgabe verstehen, auch bei nicht so schönen Bedingungen da runter zu fahren. Sonst sucht man halt den besten Schönwetterfahrer.

Freezing Rain war eine der beiden Begründungen in der Stellungname der Fahrergewerkschaft. S.O.

Diese Diskussionen sind ja nicht neu. Gravelpassagen, Kopfsteinpflaster etc führen ja im Rahmen von EtappenRennen häufiger für unterschiedliche Sichtweisen.
 
Ich denke heute passiert nix, fürs verlegen hinter dem Pass ist zu wenig Zeit für die Logistik.
Man konnte es kommen sehen…
 
Nicht wenige Radprofis schildern dieses Thrill auch als den besonderen Reiz in diesem Sport.
Und wenn sich Leute gern in Gefahr begeben, sollte man sie nicht davon abhalten, weil die Show dann besser ist?
Frag das mal die Fahrer, die gerne fahren würden, weil sie mit dem Bedingungen gut klar kommen und sich einen Vorteil versprechen
Wer sich im Radsport Vorteile verspricht, wenn Schnee liegt und Gefahren für Leib und Leben drohen, der ist vielleicht im falschen Sport...
Ich meine, was haben hier einige für eine Erwartungshaltung auf der heimischen Couch: Dass Sportler im besten Fall immer und überall ihr Leben oder zumindest ihre Gesundheit riskieren sollen? Ansonsten ist es keine Unterhaltung?
So schaut's aus!
Jeder, der den Giro fährt hat gewusst, auf was er sich einlässt.
Und wenn nicht, dann soll er es halt bleiben lassen, oder? Und seine Karriere als Radrennfahrer gleich mit, wenn man nicht einer der Top20-Fahrer ist, wird man sich das kaum leisten können...
Rennradfahren hat ein größeres Risiko als Fußball spielen 😉 ziemlich schwaches Argument, dann dürfte es ja auch keine Sprengmeister oder berufe mit hohem Risiko geben 😂
Arbeitsschutz gilt auch für Sprengmeister - da wird jedes ausschließbare Risiko ausgeschlossen und nicht (für die Couch-Rennfahrer) gesundheitsgefährdendes gemacht.
Sport, auch der Radsport, ist der Teil Spiel von "Brot und Spiele". Das ist eine ganz natürliche Erbfolge seit der Römerzeit
Römer waren die mit den Gladiatoren, oder? Da ging's um Kämpfe, aber nicht um Sport - aber der eine oder andere freut sich anscheinend, wenn die Fahrer vom Rad gehoben werden müssen, weil sie vor Kälte nicht mehr können, oder wenn sie an einer gefährlichen Stelle stürzen...
Naja, wenn man halt nur noch die letzten paar Dutzend Kilometer fährt, weil das Wetter ach so garstig ist - ich weiss, ich übertreibe gewaltig, der Rhetorik willen - dann ist es halt nicht mehr einer Grand-Tour würdig.
Wie lange ist denn eine Grand Tour würdig? Und ist diese "Grant-Tour-Würdigkeit" die Gesundheit (mancher) Fahrer wert?
Gefrierenden Regen gibt es bei diesen Bedingungen kaum. Die Strasse ist nicht gefroren, da über 0 Grad, und der Schnee ist auch schon sehr nass und wird auf der (möglicherweise gesalzenen) Strassen recht schnell nur noch Wasser sein.
Die Straße ist da oben über 0 Grad (vielleicht ist nicht jedem bewußt, dass Straßen auch dann glatt sein können, wenn nur der Untergrund und nicht die Lufttemperatur über 0 Grad ist)?
Aber so wie Du's beschreibst, ist das da das Paradies, wundert mich, dass da nicht mehr drauf Bock haben...
Grundsätzlich dürfte der Umbrail bei diesen Bedienungen weniger gefährlich sein, als wenn es trocken ist
😂
 
Am Ende sehe ich es so: Die Fahrer können noch am besten entscheiden, was für sie vertretbar ist und was nicht. Und hier haben sich offensichtlich in seltener Einigkeit die Fahrervertreter aller Teams entschiedenen, dass sie es nicht für vertretbar halten. Find' ich gut.
Und dann muss es auch nicht sein, dass Ding zu fahren. So wichtig isses auch nicht...
 
Und wenn sich Leute gern in Gefahr begeben, sollte man sie nicht davon abhalten, weil die Show dann besser ist?
Das ist ein Null-Argument, weil die Leute sich immer (!) in Gefahr begeben. Ich erinnere an einen Donnerstag Mitte Juni letzten Jahres... 🙁

Der Rest deines Postings ist auch nicht besser und wird damit unkommentiert stehen gelassen.
 
Ich denke heute passiert nix, fürs verlegen hinter dem Pass ist zu wenig Zeit für die Logistik.
Man konnte es kommen sehen…
Was braucht man denn an Logistik? Einschreiben in Livigno, alle hops rein in Fahrzeuge, Müstair aussteigen und los gehts. Ist ja nicht viel anders als wenn es zwischenzeitlich neutralisiert ist...
 
.... und die Tendenz zu Null-Risiko geht hier auch aus meiner Sicht klar in eine falsche Richtung.
Warum muss man jeden Versuch, überhaupt etwas für die Sicherheit tun zu wollen, gleich so extrem interpretieren wollen?

Diese Entscheidung per Protokoll auszuhebeln, wird Rennen töten.
Also tun wir gar nichts, damit's nicht zu viel wird?

Null Risiko geht in dem Sport nicht. Das weiß auch jeder. Aber deswegen alle Bemühungen so plump abzuwürgen ist nicht zielführend.
 
Warum fährt man nicht einfach den oberen Bogen (hellblaue Linie)...?

Bildschirmfoto 2024-05-21 um 11.08.30.png
 
Vermutlich die "fairste" Lösung wäre die Abfahrt neutralisiert zu fahren / mit dem Auto runter fahren und die Etappe zwei zu teilen.. Analog zu San Remo 2013 (Frage ist halt ob man dafür genug Autos hätte)

Das hier zeigt das Verständnis-Problem exemplarisch. Denn das Wetter ist grundsätzlich fair - es ist nämlich für jeden gleich.

Jetzt wird zu Gunsten der Fahrer, die sich diesen Bedingungen nicht stellen wollen, eingegriffen und damit das Rennen zu Ungunsten derjenigen, die damit klar kommen, verändert. Was dann tatsächlich unfair ist.
 
Die CPA hat einstimmig entschieden. So viele Fahrer können das also nicht sein die unbedingt über den Pass fahren wollen, weil sie sich dank ihrer besonderen Fähigkeiten den großen Erfolg erhoffen.
 
Warum muss man jeden Versuch, überhaupt etwas für die Sicherheit tun zu wollen, gleich so extrem interpretieren wollen?
Ich interpretiere gar nichts, ich sehe die Diskussionen quasi bei jedem Rennen und erkenne die Tendenz, die sich aus jedem Statement der Fahrer-Vereinigung auch eindeutig ablesen lässt.


Also tun wir gar nichts, damit's nicht zu viel wird?

DAS ist Polemik. Denn es wird ja alles mögliche getan - nur kann man Wetter nun mal nicht beeinflussen und gehört der Umgang damit zu den elementaren Bestandteilen des Radsports.
 
Jetzt wird zu Gunsten der Fahrer, die sich diesen Bedingungen nicht stellen wollen, eingegriffen und damit das Rennen zu Ungunsten derjenigen, die damit klar kommen, verändert. Was dann tatsächlich unfair ist.
Es geht aber nicht primär um "nasse Straße" (da würde ich Dir zustimmen) sondern um Schnee, ggfls. Minustemperaturen und Glätte.
Als ich das letzte Mal geguckt habe, war Radsport kein Wintersport...
 
Nun ja. Es wird schon jemand vor Ort sein, der weiß es nur unschön oder doch gefährlich ist. Irgendwer muss es halt entscheiden. Und 1000 andere sitzen dann daheim und wissen es besser und sehen es anders.

3 Wochen Rundfahrt inkl. den ganzen Aufwand an die Wand zu fahren kann ja auch ganz schön blöd sein. Dass die Teams das im Zweifel eher vorsichtiger sehen kann ich von diesem Standpunkt aus auch verstehen.
 
Denn es wird ja alles mögliche getan - nur kann man Wetter nun mal nicht beeinflussen und gehört der Umgang damit zu den elementaren Bestandteilen des Radsports.
Alles mögliche - aber Fahren bei Schnee und Glätte muß schon sein? :rolleyes:

In der Formel 1 ist auch jedes Jahr einer (oder mehrere) gestorben, bis sich die Fahrer in den 70ern auf die Hinterbeine gestellt haben, da waren vermutlich auch viele der Ansicht, dass die toten Fahrer Teil des Berufs sind...
 
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