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Gravelbike oder Rennrad? Meinungen?

Wenn du bewusst auch abseits der Straße unterwegs sein möchtest, dann würde ich immer zum Gravel greifen, auch wenn die Absichten noch so kurz sind. Außerdem bist du mit einen Graben Gravel, mit 2fach Antrieb, einfach am flexibelsten. Im Zweifelsfall kaufst du einfach einen zweiten Laufradsatz, den man sowieso besitzen sollte, mit Rennradbereifung. Diese Option steht einen reinrassigen Rennrad auch nicht so viel hinterher.
 
Jein. Üblicherweise, wie du schreibst, ja. Aber gravel wird einfach je Hersteller anders interpretiert.
Ich habe hier von einem Hersteller zwei Geometrieabbildungen angehängt. Einmal gravel, einmal endurance.
Welches ist gravel, welches endurance? Die Größe ist jeweils die gleiche.
der rechte Rahmen ist das Gravel Rad. Mehr Tretlagerabsenkung (da dickere Reifen), deutlich längerer Hinterbau, etwas kürzer, weniger Überhöhung, Hollandrad-Lenkwinkel.

Die Unterschiede sind doch recht deutlich.
 
Gravelbike oder Rennrad? Ein richtiges Rennrad fährt sich mit ordentlicher Überhöhung. Der Rest ist heute Gravel/Endurance oder früher Trekking. Die Frage muss also lauten: Überhöhung oder nicht?
 
Leider falsch.
Links Cube nuroad c62 rechts Cube attain GTC jeweils Größe 53.
Aua, meine Vorstellung einer RR Geometrie ist das nicht. Wer fährt denn freiwillig so nen langen Hinterbau und so flache Lenkwinkel auf der Straße? Mein Opa.

Ist aber auch echt ne optische Krücke:
7I6lNBUj_ap3jZ_GCFiHi0HTk.jpg
 
+1 für Endurance.

Was mir bei Gravel auffällt sind die meist recht breiten Lenker und zunehmend sehr fetten Reifen. In höheren Preisklassen zudem meist Einfach-Schaltungen, so scheint mir. Bei der Geometrie scheint es beim Gravel alles geben - von Cross-Genen zu Randonneur-Genen, da muss man jeweils kucken.

Endurance ist in allem gemäßigt: Man kann bis 35mm Reifen montieren, es sieht aber auch mit 25 noch vernünftig aus, der Lenker ist mindestens 2 cm schmaler, das Rad ist vermutlich leichter, man hat tendenziell eine relativ entspannte Sitzposition, trotzdem hat man in der Regel mehr "Compliance" als beim Rennrad, und mit 32mm Reifen kann man schon mal ganz entspannt ein Stückchen Wald- oder wassergebundenen Kiesweg fahren. Für mich der perfekte Allrounder (naja, ich hab mir trotzdem nach 2 Jahren einen Racer danebengestellt).

Mein Eindruck ist, die Gravels werden immer extremer und kommen langsam da an, wo vor 20 Jahren ein MTB Hardtail war.
 
Aua, meine Vorstellung einer RR Geometrie ist das nicht. Wer fährt denn freiwillig so nen langen Hinterbau und so flache Lenkwinkel auf der Straße? Mein Opa.

Ist aber auch echt ne optische Krücke:
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Ist halt jetzt auch nur eine Meinung.
Das Rad ist ein top seller, fährt sich hervorragend und es hat eine endurance Geometrie, wie du es oben vorgeschlagen hattest; anstatt gravel. Natürlich kommt es immer auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden an.
Was ich aber zeigen wollte ist gelungen.
Man kann nicht per se sagen nimm ein endurance Rad, das passt für dein Profil besser weil die Geometrie deutlich unterschiedlich ist.
Im übrigen hat ja das nuroad einen noch flacheren Lenkwinkel.
Ich fahre es aber richtig gerne und komme damit auch toll ums Eck. Ist halt etwas Fahrtechnik, was hier gefragt ist.

Aber das können wir gerne mal, wenn du wieder im Landkreis Starnberg bist und wir beide Zeit haben sollten, bei einer Ausfahrt ausführlich erläutern. Du darfst dich gerne melden. Ich lade dich dann gerne auf Kaffee und Kuchen ein.
 
Wenn ich mich und meine zahlreichen Vereinsfreunde*innen ankucke, von den alle die vorhanden Radtypen nutzen, dann erkenne ich eher das ein typisches Gravel das MTB ersetzt. Bis auf wenige MTB Spezialisten sind alle eher auf dem Gravel für die Offroad Runden. Für die Strasse ist das Gravel mit profillosen Reifen gut, wenn man dann aber wieder auf die richtige Strassenmaschine steigt spürt man einen riesigen Unterschied.
 
Mein Weg vor knapp 22 Monaten war ähnlich. Ich habe in der Zeit auf ein Gravelbike gesetzt: Canyon Grail AL 1by für rund EUR 1.800. Es sollte am Anfang nicht zu teuer sein, weil ich schauen wollte, ob ich beim Biken bleiben würde. Im ersten Jahr bin ich damit alles in der Region gefahren, um Straßen und Waldwege zu erkunden. Das Gravelbike war perfekt dafür. Es ist bis jetzt rund 11 Km gelaufen.

Letzten Winter bin ich mehr Straße gefahren, weil die Waldwege zu schlammig waren, und habe bemerkt, dass das Gravelbike zwar funktioniert, aber ein reines Roadbike besser wäre. Dann ab Frühling 2022 bin ich mit dem Gravelbike auch mehr Trails gefahren, und es hat mir viel Spaß gemacht. Ich habe aber bemerkt, dass das Gravelbike schnell an die Grenzen kommt, Flowtrails ohne Hindernisse sind ok, ab Wurzeltrails wäre ein Fully besser.

Das hat mich dazu geführt, zwei weitere Bikes anzuschaffen: Ein Cube Agree SLT für reine Straßenfahrten und ein Scott Spark RC für Trails. Das Gravelbike werde ich natürlich weiter fahren, weil mir die Kombination von Waldwegen und Straße auf meinen langen Ausfahrten am Wochenende am meisten Spass macht. Dafür wiederum sind Fully und Roadbike nicht die erste Wahl.

An Deiner Stelle würde ich ein Einsteiger-Gravelbike bis max EUR 2.200 kaufen und einen zweiten günstigen Alu-Laufradsatz für reine Straßenfahrten. Wenn Du nach ca. 1 Jahr noch dabei bist und für die Straße upgraden möchtest, kauf Dir ein reines Roadbike mit elektronischer Schaltung für viel Geld.

Edit: Alternative hierzu, die bereits von anderen angesprochen wurde: Endurance Bike mit bis 35 mm Reifenbreite. Dazu ein Laufradsatz mit 28 mm Straßenreifen und ein weiterer Laufradsatz mit 33 mm Crosserreifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin zusammen. Habe das bisschen Offtopic oben mal aufgewischt.

Einfach beim Thema bleiben.
 
Wenn es ein sportliches Gerät sein soll, und Specialized auch geht, könnte man noch ein Crux nennen.

Ich persönlich würde keinesfalls auf ein Asphaltgerät setzen, sondern schon so, dass auch breitere Reifen mit 40 mm gehen.

Erweitert die Streckenauswahl enorm. Mir ist es auf Straße außerdem zu gefährlich geworden, aber das kommt ja auch auf die Gegend an.

Ein anderer Aspekt wäre noch gewesen, was der Freundeskreis fährt (Streckenwahl) und ob das Rad auch zum Commutern geeignet sein soll (Schutzblechösen).
 
Er nannte ja das Diverge Comp, was mir aber zu tourenlastig wäre.

Das Crux Comp geht doch so vom Preis und er will das ja eh über Jobrad machen.

Hat aber keine Ösen.
 
Du schreibst, dass du dich für ein Rennrad interessierst, dir Kollegen aber ein Gravel empfohlen haben.

Mein Tipp: Sch**ß drauf, was dir irgendwer empfiehlt, weil er/sie es besser/toller/hipper findet oder "auch hat" und kauf dir das Rad, von dem du beim Angucken Bock bekommst, zu fahren!

Meine Meinung: Wenn du Straße fährst, kauf ein Rennrad. Wenn du Offroad fahren willst, kauf ein Mountainbike. Ich finde, Gravelbikes sind total gehyped aber die können weder das eine noch das andere richtig.

Aber wie gesagt, meine Meinung ist egal, Radkauf ist nie Vernunft, Radkauf ist immer Emotion. Ich fahre als Zweitrad (eigentlich als Erstrad, bin erst vor 2 Jahren zum Rennrad gekommen) einen Downhiller...den brauche ich auch nicht für das, was ich damit mache. Aber verdammt, ich liebe dieses Bike!

Passen muss das Bike natürlich, das setze ich mal als gegeben voraus ;-)
 
Er nannte ja das Diverge Comp, was mir aber zu tourenlastig wäre.

Das Crux Comp geht doch so vom Preis und er will das ja eh über Jobrad machen.

Hat aber keine Ösen.
über 4000 € fürs erste Sportrad finde ich weit weg von „geht doch“. Aber ist nur meine Meinung.
 
Du schreibst, dass du dich für ein Rennrad interessierst, dir Kollegen aber ein Gravel empfohlen haben.

Mein Tipp: Sch**ß drauf, was dir irgendwer empfiehlt, weil er/sie es besser/toller/hipper findet oder "auch hat" und kauf dir das Rad, von dem du beim Angucken Bock bekommst, zu fahren!

Meine Meinung: Wenn du Straße fährst, kauf ein Rennrad. Wenn du Offroad fahren willst, kauf ein Mountainbike. Ich finde, Gravelbikes sind total gehyped aber die können weder das eine noch das andere richtig.

Aber wie gesagt, meine Meinung ist egal, Radkauf ist nie Vernunft, Radkauf ist immer Emotion. Ich fahre als Zweitrad (eigentlich als Erstrad, bin erst vor 2 Jahren zum Rennrad gekommen) einen Downhiller...den brauche ich auch nicht für das, was ich damit mache. Aber verdammt, ich liebe dieses Bike!

Passen muss das Bike natürlich, das setze ich mal als gegeben voraus ;-)
Superqualifizierter Beitrag.
 
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