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Guiding - Und wer macht es wenn "Cheffe" nicht kann?

Ist Cheff:in nicht da (Achtung: OnToppic :cool:) und die Vertretung plant den Wochenend-Groupride zu sorglos anhand der STRAVA Heatmap, kann das auch nach hinten losgehen. Bspw. bei uns müsste der Track dann an den viel befahrenen Seenrad- und Fusswegen entlanggehen, was ich für eine Wochenendausfahrt in größerer Gruppe als absolutes NoGo bezeichnen würde, da viel zu konfliktbeladen und nicht Gruppen geeignet, es sei denn Startzeit ist 8 Uhr, oder die Gruppe ist ganz klein.
 
Für mich sind Komoot und Co. eigentlich nur ein digitales Abbild der Karte. Die Planung selbst möchte ich im Groben immer noch selbst machen. Dabei entdeckt man auch mal neue Wege oder interessante Routen, das Überraschungsmoment möchte ich keinem Algorithmus überlassen und die "ausgetretenen Pfade" im Umkreis von 50-60 km ums Heimatrevier kenne ich gut genug.
Sehe ich genauso. Plane immer jede Kreuzung selbst, auch anhand von Komoot Fotos uns Segment-Namen. Im Erzgebirge habe ich so selbt für Einheimische unbekannte asphaltierte Wege durch den Wald gefunden, nicht viele und nicht lang, aber traumhaft schön.
 
Wie halten es eure Gruppen und Guides mit Pausen? Gibt es geplante Pausen und wenn ja, wie oft, wo und wie lange? Ich selbst habe eine Abneigung gegen Kaffeepausen bei Gruppenfahrten (von mir aus gerne am Ende), freue mich aber über ein paar koordinierte Bio-Pausen. Die Blase hält nicht mehr so lange.
Habe ich bei meinen Runden anfangs auch nicht gemacht, ausser mal kurz an einer Tanke die Flaschen auffüllen und vllt. ein Teilchen essen. Mittlerweile plane ich sie offiziell ein, und wenn es nur der Netto ist oder eine Tanke, weil nix anderes offen hat. Jeder weiß dann vorher Bescheid, Mal für eine 1/4 Stunde irgendwo hinsetzen, und sei es nur ein Bordstein, wird extrem dankend angenommen.

Und hier:
https://www.komoot.com/de-DE/highlight/1918758
darf man eigentlich sowieso nicht vorbei fahren. 😍

Aber auch hier Achtung: große Gruppen = lange Pause. Da kommt schnell eine Stunde zusammen, wenn 50 Leute in eine kleine Tanke einfallen. Ich plane da Stopps gerne in Gewerbegebieten, wo mehrere Tanken oder Imbisse offen haben. Muss man dann per Google Maps analysieren.
 
Wie halten es eure Gruppen und Guides mit Pausen? Gibt es geplante Pausen und wenn ja, wie oft, wo und wie lange? Ich selbst habe eine Abneigung gegen Kaffeepausen bei Gruppenfahrten (von mir aus gerne am Ende), freue mich aber über ein paar koordinierte Bio-Pausen. Die Blase hält nicht mehr so lange.
Bio-Pausen wie du schreibst, halbwegs koordiniert und nach Bedarf.
(Finde ich btw. ganz witzig, da "die Alten" bei uns nach alter Schule fast nix trinken unterwegs und trotzdem oft genug zum Brunzen anhalten. Ich sauf wie ne Kuh und brauch auch nicht mehr Stops.) :D

Sonst auf den 2h-Touren keine Pausen, dafür populärerweise ein abschließender Einkehrschwung.

Bei den längeren Touren nach aktuellem Bedarf, eher homöopathische Dosis. Also auch eher z.B. vom Wetter abhängig. Kalt = irgendwann kurze Kaffeepause zum Aufwärmen, heiß/ schwül = Getränkepause
Es sei denn, das ganze ist von vornherein als Ausflug in einen bestimmten Ort angelegt, wo die Kaffee- oder Mittagspause erklärtes Fahrtziel ist.
 
Außerdem gibt es immer noch Gegenden in Deutschland, die eher ländlich geprägt und dünn besiedelt sind, ergo eine ÖPNV- und Taxi-Wüste darstellen und man jemanden nicht mitten in der Wallachei zurücklassen kann, ggf. noch völlig orientierungslos und ohne Plan, wie er/sie in die Zivilisation zurückkommt.

Diese all-inclusive Einstellung ist sehr schwierig, man bedenke auch auch unabhängig vom physischen Fitnesszustand kann immer etwas passieren, dass ein Rennradfahrer schauen muss, wie er nachhause kommt z.B. bei einem Defekt. Also einen Plan B muss man auch bei einem Groupride parat haben.

Was anderes mag es bei bezahlten Veranstaltungen sein - wobei selbst bei geguideten Reisen wie z.B. Quäldich keine Fitnesskontrollen gemacht werden - sondern das auf eigene Verantwortung läuft.
 
Wie halten es eure Gruppen und Guides mit Pausen? Gibt es geplante Pausen und wenn ja, wie oft, wo und wie lange? Ich selbst habe eine Abneigung gegen Kaffeepausen bei Gruppenfahrten (von mir aus gerne am Ende), freue mich aber über ein paar koordinierte Bio-Pausen. Die Blase hält nicht mehr so lange.

Bei Ausfahrten unter 2,5 Std. machen wir mitten drin eigentlich keine Pause, nur wenn es deutlich über 3 Stunden /100 KM geht.
Dann gibts in der Regel Einkehr im Cafe für Kuchen/Kaffee/Brötchen/Wasser auffüllen.
Das sind dann in der Regel auch Punkte, wo man als Fahrer, dem es nicht so gut geht abdrehen kann.

Alternativ hast du idR bei mir auch alle 30 Min. einen Punkt, wo man gut nach Hause abdrehen kann (nur geradeaus/ca 20-30 Min), oder man fährt gleich eine klassische acht.
 
Diese all-inclusive Einstellung ist sehr schwierig,
Zwischen all-inclusive und im Wald stehen gibt's noch nen ziemlich breiten Bereich an anderen, möglichen Situationen.

man bedenke auch auch unabhängig vom physischen Fitnesszustand kann immer etwas passieren, dass ein Rennradfahrer schauen muss, wie er nachhause kommt z.B. bei einem Defekt. Also einen Plan B muss man auch bei einem Groupride parat haben.
Das ist auch nochmal was anderes und nicht das, worum es ursprünglich ging.
Um nen Plan B zu haben, muss man zumindest erstmal grob wissen, worauf man sich einlässt. Das war auch der eigentliche Aufhänger.
100km flach um ne Großstadt sind kein Thema. Da findet sich auch jederzeit ne Möglichkeit zum Abbruch.
100km von ner Provinzklitsche aus ins Niemandsland sind ne andere Geschichte. Um nen Plan B haben zu können, muss man wenigstens ungefähr wissen, wie der Plan A aussieht.
 
Also einen Plan B muss man auch bei einem Groupride parat haben.
Meinen Plan B hatte ich dem Mitfahrer als Option genannt, da ich glaube dass auch er schnell merkte, dass das im Mittelgebirge schon am ersten langen Anstieg nichts wird: er bekommt meinen Autoschlüssel (wir waren mit PKWs früh ins Erzgebirge gefahren) und muss spät. 15 Uhr auch am Auto sein, da wir dann die geplante (!) Runde fertig haben werden. Den ersten Anstieg (immerhin knapp 600 Hm) habe ich ihn aber fahren lassen, er kam fast 30 min nach dem Schnellsten oben an. Er ist dann flach im Tal gefahren, dank Komoot war das kein Problem für ihn.
 
Alternativ hast du idR bei mir auch alle 30 Min. einen Punkt, wo man gut nach Hause abdrehen kann (nur geradeaus/ca 20-30 Min), oder man fährt gleich eine klassische acht.
Oder man fährt klassisch 1x außen rum um die Stadt / den Ort, wieder mit Track und ca. Durchschnittsgeschwindigkeitsvorgabe, sodass man auch unterwegs zusteigen kann. Meine große Jahresabschlussrunde zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich oft so geplant.
 
Wir hatten das Thema dieses Jahr in Varianten schon.

Üblicherweise läuft die Erinnerung/Einladung zu den Standard-Ausfahrten hier vor Ort, wie vermutlich überall, über eine kurze WA-Nachricht "da und wann" vom jeweils meistgenutzten Guide gegen Mittag.

Zwei der vier meistgenutzten Guides hier im Dorf sind derzeit krank oder verletzt, einem fehlt aktuell wohl die Motivation. Das wissen so auch alle der rund dreihundert "Konsumenten".

Wieso wird in den WA-Gruppen, in Anbetracht der bekanntermaßen fehlenden Guides, gefragt: "Wird heute gefahren?" und nicht einfach geschrieben "Ich bin heute pünktlich am Treff!"?

Das ist übrigens kein GenZ-Phänomen, die Boomer, die Xe und die Ypsilons können das genauso gut.

Edit: Die Guides/"Cheffes" hier im Dorf reden natürlich miteinander. Und alle sind irgendwie angesäuert, dass sie den Stab nicht zumindest gelegentlich an andere übergeben können ohne dass der jeweilige Treff binnen drei Wochen implodiert.

g.

Mit Interesse verfolge ich diesen Thread, da ich in den 90ern mehrjährig Übungsleiter beim Uni-Radsport war.
Die Gruppen waren damals für Studenten und Hochschulangehörige ausgeschrieben, fester Termin im Sommersemester.
Die Teilnehmerzahl variierte von 1 bis ca 20, meist wetterabhängig. Die Gruppe war am Semesteranfang durchaus sehr inhomogen, hat sich im Laufe der Saison aber zusammengefunden. Die Älteren werden es noch kennen, damals gab es kein Handy, kein Navi und kein Google Maps, Komoot oder Strava.

Es war immer ein Übungsleiter oder Stellvertreter anwesend, ein paar einfache Grundsätze, die die meisten Gruppenteilnehmenden kennen, hab ich vor der Ausfahrt mitgeteilt:

  • Gemeinsam losfahren, gemeinsam ankommen
  • Wer die Gruppe verläßt meldet sich ab
  • Jeder fährt auf eigenes Risiko
  • Fahren in der Gruppe wird geübt
  • Hindernisse werden angezeigt
  • Am Berg wird oben gewartet
  • Es wird durchgewechselt
  • Wer nicht hinterherkommt meldet sich lautstark
  • Das Tempo wird angepasst

Dafür, dass wir es mehrjährig geschafft haben, alle unfallfrei wieder an den Ausgangspunkt zurückzubringen bin ich sehr dankbar. Über zu geringe Trainingsreize hat sich fast niemand beklagt.

Es empfiehlt sich in so vielen Gruppen wie möglich Erfahrungen zu holen.

Vor Corona organisierte ich Ausfahrten im Verein, meist über 100 Km. Die Strecken kenn ich gut oder fahre ich zuvor ab, zuletzt ein Ausflug zur TdF 2019 nach Obernai, eine Route wollte vorab keiner. Navi hab ich zwischen den Ohren, zur Unterstützung hab ich eine Printversion der Karte der Strecke dabei und ein Ortsverzeichnis. das sieht z.B. so aus:

Streckenverlauf:
  • Kehl Bhf
  • Canal de la Bruche
Wegen Baustelle:
  • Canal bei Kolbsheim ab zur Avenue de la Concorde
  • in Industriegebiet Ernolsheim Richtung Dachstein
  • Am Restaurant dela Gare Richtung Altorf
  • Griesheim pres Molsheim
  • Rosheim
  • Entlang TdF-strecke bis Barr
  • Barr
  • Bourgheim
  • Valff
  • Westhouse
  • Sand
  • Matzenheim
  • Osthouse
  • Erstein
  • Canal de la Rhone au Rhin
  • Pflimlin Brücke
  • Goldscheuer
  • Marlen
  • Kehl
Das Treffen wurde per eMail angekündigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn es OT ist, muss ich anmerken, dass ich etwas schockiert bin über scheinbar mancherorts übliche Gepflogenheiten. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass Gruppenfahrten alle unter dem Motto "gemeinsam losfahren, gemeinsam ankommen" laufen, d.h. auf Langsamere ggf. gewartet wird (sei es oben am Berg oder nach dem Sprint) und auch sonst niemand z.B. bei Pannen zurückgelassen wird. So kenne ich es jedenfalls.

Jetzt lese ich hier was von "drop rides" und dass man auch bei Gruppenfahrten immer selber schauen sollte, wie man nach Hause kommt :eek:
 
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