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Klassiker als Sportgerät?!

Helm hin oder her, die Idee mit dem Bergzeitfahren finde ich Klasse.
Man könnte ja dann ein auf das Profil abgestimmtes Rad...
 
Helm hin oder her, die Idee mit dem Bergzeitfahren finde ich Klasse.
Man könnte ja dann ein auf das Profil abgestimmtes Rad...

Naja! Wenn es mit dem Bergzeitfahren nächstes Jahr hier was wird, ist das mit dem Profil leicht zu klären. Nach oben, einfach nur rauf.
Aber unser Alpe d'Huez ist nicht ganz so schlimm. Keine 21 sondern nur 2 Kehren und ein paar Kurven. Insgesamt etwa 2 km und 110 hm.
Also etwa 5,5% Schnitt und 10% maximal. Die Besten werden unter 10 Minuten brauchen, manch einer vielleicht knapp 20 Minuten, je nach Fitness und Rad. Die, die oben sind dürfen dann ausnahmsweise gegen die Fahrtrichtung wieder runter zur Kehre wo wir ein Picknick abhalten sollten und den "Kollegen" beim quälen zuschauen können. Vielleicht kann ich einen Fahrer von uns auf neuestem Carbon überreden eine Zeit als Vergleich vorzulegen. Alles in allem aber "just for fun". Schön eingebaut in einen Rahmen mit Ausfahrt, Essen und Trinken und schönen Biergartengesprächen, Teiletausch und Teilehandel.
Jetzt habe ich ja erstmal ein Jahr Zeit, wieder was auszudenken.
 
Es ist definitiv so, daß an den RTFs und Sportfahrten an denen ich mich herumtreibe, Klassiker unter der statistischen Nachweisgrenze bewegt werden.

Selbstverständlich ist ein Klassiker der gut in Schuß ist und auch regelmäßig bewegt wird bei jeder Sportveranstaltung voll einsatzfähig. Allein, es gibt viele Gründe, die dies nicht geschehen lassen. Ist einer möglicherweise, daß Sammler nicht unbedingt Fahrer sind und umgekehrt?

...

Ich jedenfalls bedaure es, nur sehr sehr wenige Klassik-aficionados auf deutschen RTF Runden zu sehen und das gute Material nur bei Traktorausfahrtsähnlichen Retrofolklore zu erleben . . . .
Wenn du am vorletzten Wochenende bei der Albextrem mitgefahren wärest, hättest du einige schöne alte Stahlrösser gesehen. Mein 93er Merckx MX-Leader war eindeutig nicht das älteste Fahrrad.
 
Ich bin gerade am überlegen...

Das ist doch die berühmte "rheinische Verlaufsform", entsprechend des englischen "present progressive" :D

.... Im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung wäre ich hier ans aktuelle Reglement (Helmpflicht) gebunden.

Das find ich offen gestanden gar nicht so schlimm. Beim Criterium in Oudenaarde (Retro Ronde van Vlaandern) gab's für den Wettkampf auch eine Helmpflicht.
http://www.rennrad-news.de/forum/threads/retro-ronde-van-vlaandern-2013.120078/page-2#post-2802259
Wobei Sturzringe auch akzeptiert wurden.
Die Ausfahrt am Sonntag konnte dann jeder bestreiten, wie er wollte.
 
ich finde auch, dass man die räder fahren sollte. Klar, ich hab auch das ein oder andere an der Wand hängen, aber nach ein paar Monaten werden die einfach mal ausgetauscht und bewegt.
Man sah ja auch erst letztens in der Doku über Mont Ventoux auf arte, dass ein Eddy Merckx ziemlich gut mithalten konnte mit den Carbonschlitten der heutigen Zeit. Klar ist womöglich keiner von uns so ein kanibale wie der Eddy Merckx, aber die Räder sind auch heute noch ziemlich belastbar ;)
Also...fahren fahren fahren poparen...;)
 
Nein....
helge-schneider-64702.jpg
 
In der gleichen bemerkenswerten Doku sieht man auch, daß ein Rad von 1987 ziemlich gut mithalten kann. Aber Eddy ist ein ermutigendes Beispiel für den Einsatz von Klassikern, nach wie vor. ;)
 
Naja, vermutlich waren auch die Berufsfahrer mit den Eingangrädern schneller als die meisten von uns. Also haben wir keinen Grund, um irgendwas anderes als Hollandrad zu fahren.

Etwas lebensnaher: Fleche Wallone 2013, zwei 6-Gänger mit Heldenkurbel und ein Triple/9-fach Antrieb - alle kommen gleichzeitig an. La Redoute zeigte: Fahren oder Schieben ist eine Frage der Einstellung, im Kopf und am 11-fach Antrieb ;)

Ein Rad muss passen, stabil sein (bergauf/bei Gewalttritt und bergab), die zur Lage passende Übersetzung bieten und im guten technischen Zustand sein = möglichst reinbungsfrei laufen und vernünftig bremsen. Solange man das realisieren kann und keine hochkompetitiven Fahrten unternimmt, braucht man kein leichter / mehr Gänge / Schremser. Wenn man sich mit anderen misst, dann muss man wohl damit leben, dass gleichstarke Fahrer kleine Vorteile haben. Der Rest ist dann Spaß an Material, Aussehen und Technik.
Ich fahre (sportlich) nur min. 8-fach und mit Schremshebeln und kann mir vorstellen, irgendwann mal - mit mehr Platz und Geld - aus Spaß an Material, Aussehen und Technik etwas schönes rahmengeschaltetes zu nehmen und damit auf RTFs und Ausfahrten den kleinen Wettbewerb zu suchen :)

Aber eigentlich finde ich dieses "habe bergauf mal wieder nur Spinner auf ihren alten Stahlgurken überholt" oder "ich hab so nen peinlichen fetten Typen auf seinem 6000 Euro Renner abgezogen" Geblubber immer wieder verstörend. Radfahren ist Ausdauersport und es gibt so viele Leute, die "noch nicht mal" Rennen fahren und einem so meilenweit voraus sind, unabhängig vom Alter. Und das finde ich toll! Die wirklich fitten Leute sieht man nicht oder nur kurz und dann von hinten, egal ob auf Stahlrad oder Carbonrakete.
 
Ich trainiere im Moment hauptsächlich mit einen Klassiker (leicht modernisiertes Raleigh Corsa). Einfach weil ich da 30mm CX Comp reifen reinbekomme und sich so auch über die schlecht geflickten Deichwege brettern kann.
In diesem Segment konnte ich mit der Konfiguration sogar einen Bestzeitr ausfahren, obwohl das Schalten am rahmen einen Tick länger dauert. Dafür muss better ich über jedes Loch in der Straße :) Das macht einfach Spaß
Sonst bin ich vieleicht 1 km im Schnitt langsamer.
Ich hab sogar schon ein Intervalltraining mit dem Klassiker gemacht. Meiner Meinung nach hängt die Qualität des Trainings hängt wirklich nicht am Material
 
Ich fahre erst regelmäßig Rad, seit ich mich von meiner Aludose verabschiedet habe. Meine Räder sind so alt wie ich oder ein bisken älter, was ich toll finde. Aber nicht wegen des Retro-Hypes, sondern weil wir so lange Zeit nichts von unserer Existenz wussten, jetzt erst zueinandergefunden haben und unglaublich viel Spaß miteinander haben :rolleyes:.
Sport und Training mit dem Klassiker sind wohl eine Frage des Geschmacks. So wie manche Leute auf alte deutsche Küche, Analogfotographie und das Nokia 3310 stehen, nicht auf halbe Erbsen mit Fischfiletextrakt und einem Klecks Soße auf einem unverhältnismäßig großem Teller, Allesautomatischindenarschschiebekameras und Akkuhälteinentaghandys.
 
Es gibt sehr starke, rationale Gründe, einen Klassiker sportlich zu bewegen....
und anders als in fotografie und telefonie keinen wirklichen Paradigmenwechsel
 
Es gibt sehr starke, rationale Gründe, einen Klassiker sportlich zu bewegen....
Und auch emotionale,. mein Raleigh hab ich mir vom Zivildienst abgespart. Da kommt natürlich keine neues Rad (was ich auch habe und schätze) ran. Deshalb liebe ich es so. Aber eben nicht als Museumsstück sondern als Rennrad
 
Als Klassikerfahrer ist man bei RTFs einfach gelassener, da muss man nicht traurig sein, wenn man nicht als erster oben am Berg ist und kann sich freuen, wenn man andere abhängt.
Aber eigentlich ist das auch nicht so wichtig. Bei meiner letzten RTF war ich einer von mittlerweile sehr wenigen Stahlfahrern (auf der großen RR-Runde hab ich noch deren 2 ausgemacht), wurde aber unterwex von anderen Teilnehmern angesprochen und hab mich nett unterhalten. Bis einer von uns weitergestiefelt ist. An der Auffahrt zum Fichtelberg hat mich ein (natürlich jüngerer) Stahlfahrer nach einem lockeren Plausch einfach abgehängt.
Entscheidend ist doch, wie verbissen man das alles sieht. Wer seine Freude hat am Pedalieren, der kann sie auf vielerlei Weise haben. Wem es gefällt, auf funkelnden Chrom und bunt lackierten Stahl zu blicken und dabei noch eine gute Figur zu machen, der hat nicht mehr so viel Auswahl.
 
Bei mir ist es so, daß mir den einen Tag ein alter, den anderen Tag wieder ein moderner Renner Spaß macht. Vor allem aber habe ich am Wochenende wieder festgestellt, daß es mir immer weniger um sportliche Höchstleistungen geht, solange es eine schöne Fahrt ist, ist es o.K. und wenn noch dazu nette Leute dabei sind noch besser.

Ich glaube fast, hätten wir am Wochenende einen Pokal für den Schnellsten vergeben, hätte das die Freude kaum steigern können. Es hätte nur dazu geführt, daß es weniger legere zugegangen wäre wegen angesprochener Helmpflicht und manch einer sich dann erst gar nicht auf die Strecke getraut hätte. So konnte jeder, wie er wollte und es gab schöne Bilder.

Mir kommt es vor, als würde mit zunehmendem Alter der Weg zum Ziel. Das gilt nicht nur für mich, sondern auch für meine Räder. Auf dem modernen Renner fühle ich mich schon mal angestachelt, mich mit Blick auf den Tacho zu fordern. Beim alten Stahl ist das Wurst, Hauptsache gutes Wetter, schöne Straßen und ich fühle mich bereits angekommen, wo ich hin möchte.
 
Wenn ich einen Tacho am Klassiker hätte, würde er mich auch anstacheln. Ohne Uhr und Tacho ist das Fahren aber sehr intuitiv, man lauscht nach innen und fahrt nach "Gfui", wie der Münchner sagen würde.
Es kommt natürlich auch auf die Gesellschaft an. Alleine bin ich meist schneller, außer in Begleitung noch schnellerer Fahrer. Aber darum geht es ja nicht. Es gibt vielerlei Arten, RR zu fahren, eine davon ist schnell zu fahren, eine andere ist es, einfach den Leichtlauf zu genießen. Und dann gibts noch andere. Vor ein paar Jahren gabs hier mal ein Thema zum Thema "warum fahren wir Rad?", da hab ich mich schonmal ausführlich dazu geäußert.
 
ob schnell oder meditativ hängt doch mehr von Radtyp ab, nicht so sehr ob modern oder Klassiker. Diesen Jahr hab ich mir z.b. Randonneur/ Tourencrosser für die langen Stecken aufgebaut. Aber selbst mir Gepäckträger und Schutzblechen kann man ziemlich schnell fahren :)
Und als Sport kann man das auch schon wegen der Streckenlänge verbuchen, auch wenn da bei mir das Naturerlebnis auf schönen, aber meist auch schlechten, Wegen und Pfaden im Vordergrund steht.
Da ich die Wege nur mit GPS finde hab ich automatisch ein Tacho. Mal spornt es mich an, mal nicht.

Auf dem modernen Renner fühle ich mich schon mal angestachelt, mich mit Blick auf den Tacho zu fordern
Ich hab öfter mal den Ehrgeiz mit den Klassiker die gleichen Zeiten zu fahren wie mit dem modern Renner. Sozusagen ein interner Wettkampf den ich auch als Anreiz nutze mal an die Grenze zu gehen .
Da ich die letzten Jahre vor schwerpunktmäßig gelaufen bin und ich jetzt primär radel, bin ich auch in der Sondersituation im fortgeschritten Alter noch recht stetige Leistungssteigerungen ( vom relativ niedrigen Niveau aus)erleben zu dürfen. Das genieße ich
 
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