Liebe fünf anderen Mühlenfreunde, es stand noch etwas aus, und die Adresse eines Foristen, dem ich was STI-ges gebastelt habe, brachte die Chance,
das internationale Mühlenmuseum Gifhorn
zu besuchen. Nun ja... es war nicht die "Erfüllung meiner Mühlenträume"...
Das Museum geht auf das unermüdliche Basteln eines Dilettanten (bitte die positive Begriffsdeutung nehmen!) zurück, der Vielzahl von Mühlenmodellen hortete. Irgendwie hat er es mit Unterstützung seiner Familie geschafft, in mehreren Schritten dieses Großprojekt zu initiieren (wird alles dokumentiert, interessiert hier sicher nicht). Auf dem Gelände stand vorher nie eine Mühle, es gab auch keinen See. Hier ein Blick von der Sammlung nachgebauter Windmühlen aus dem Mittelmeerraum auf das Gelände (ich stehe auf der Plattform einer mallorcinischen, hinter mir der Nachbau der Daudet´schen Mühle aus Fontvieille/Provence)
Da tummelt sich so einiges, es ist halt ein Sammelmuseum, das heutigen Museumskonzepten überhaupt nicht mehr entspricht. Im Hintergrund, dort wo rechts von der Mitte der gigantische Nachbau der Mühle von Sanssouci ihre Flügel in den Himmel reckt,
gibt es auch einen frei zugänglichen Bereich mit wunderschönen herausgeputzten Fachwerkhäusern, Gastronomie und Laden, der natürlich alles andere als authentisch wirkt. Etwas rechts von der Mitte das große Haus beherbergt die Bastelwut des Initialzünders. Viele seiner Modelle sind allenfalls... nett, andere beschäftigen sich mit der Geschichte (von Tieren angetriebene Mühlen) und archaischen Dingen wie dieses Zeugnis aus Herat/Afghanistan:
Horizontalwindmühlen scheint es noch heute in dieser Region zu geben. (Ach die angeblich
einizige Windmühle Österreichs, Retz(?) im Weinviertel, wird im Modell gezeigt.
@Canasso übernehmen Sie!)
Ich möchte, bevor ich in einem zweiten Teil kurz auf die internationale Sammlung eingehe, für mich interessanteste Splitter herausgreifen: Das Modell einer Sägemühle, einer als ganzer Mühlenkörper drehbaren Paltrockmühle offenbarte ein interessanten Detail, das leider im Foto nicht ganz gut rüberkommt:
Sägemühlen scheinen die Kraft sehr weit oben abzunehmen, die Kurbelwelle liegt direkt unter der Flügelwelle. Daraus resultierend ungeheuer lange Pleuelstangen, was sich natürlich günstig auf deren Auslenkung auswirkt. Kaum zu glauben, dass man einen solchen Okolythen komplett drehen konnte.
Der zweite Splitter ist etwas sehr Besonderes: die fast komplett untergegangenen Schiffsmühlen.
(Verzeihung für die mäßige Lesbarkeit des Textes)
Irgendwo stand glaubich, dass das gezeigte Exemplar von der Donau gerettet wurde. Es ist eine sehr pittoreske Erscheinung:
Ein Blick ins Innere (von hinten). Linkerhand der winzige Wohnbereich, passt gerade ein Bett rein. Und auf der rechten Seite halb hinter mir der Abtritt, glaubich. Damit war klar, was hinten und vorne ist
Der einzige Mahlgang befindet sich im ersten Stock und ist platzmäßig irre eingeschränkt. Da müssen Zwerge gearbeitet haben. Noch ein Bild von halbvorn, der Mahlgang liegt in der "Gaupe" hinter der gröffneten blauen Tür:
Ach bevor ichs vergesse, wo ist der Nachweis, dass das erradelt ist?
@ols69 und
@byf können bestätigen, dass ich mit dem Rad unterwex war (nach Zuganfahrt), und 20 km von zHaus hab ich beim W.Busch-Brunnen in Lüthorst noch ein Foto gemacht. Die GAZELLE schnurrte wie ein Kätzchen.