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Klassiker Fotorallye - historische Mühlen

Die verschwundenen Mühlen bei Leinburg
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Den Weiler Fuchsmühle besucht man am besten mit allterrain-tauglichem Gerät.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Fuchsm%C3%BChle_(Leinburg) Mikmaq Creative Commons Attribution 3.0 Unported
in der Wikipedia gib es eine schöne Winteraufnahme aus 2010, auf der auch ein Mühlstein zu sehen ist. Auf meiner Aufnahme ist er mittlerweile zwischen Büschen versteckt. Auch steht hier noch ein großes gelbes (Mühlen?)Gebäude, das es inzwischen nicht mehr gibt.
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Südlich der Fuchsmühle befindet sich seit über hundert Jahren das Wasserwerk Krämersweiher.

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Am 30. August 1890 verkündet in öffentlicher Sitzung die Kammer des Innern im Namen Seiner Majestät des Königs von Bayern, dass „die Müllerseheleute Johann Konrad und Barbara Herrmann von Fuchsmühle verpflichtet sind, gegen vorgängige volle Entschädigung nach Maßgabe des Gesetzes vom 17. November 1837 die Zwangsabtretung von Grundeigenthum zu öffentlichen Zwecken an die Stadt Nürnberg zum Eigenthum abzutreten".

In der „Urteilsbegründung" heißt es u. a.:
„indem die Erschließung ergiebiger Zuflüsse zu der bestehenden Wasserleitung angesichts der sich stets mehrenden Bevölkerungszahl Nürnbergs geeignet ist, ein dringendes öffentliches Bedürfnis zu befriedigen, weshalb dieselbe auch schon bei Anlegung der Ursprungswasserleitung ins Auge gefaßt war". Weiter: „Eine Schädigung des Betriebes der Fuchsmühle, welche deren Auflassung zur Folge hätte, und auch der Bestand der Rößmühle ist keineswegs gefährdet".

Naja, die Fuchsmühle hat dann wirklich weiterexistiert, das Sägewerk ist ja immer noch vorhanden.

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wendet man sich gen Süden, sieht es gleich mal so aus. Offensichtlich werden immer noch neue Brunnen gebohrt.

Die oben erwähnte 'bestehende Wasserleitung' ist die Wasserleitung von der Ursprungsquelle nach Nürnberg. Bereits am 9. November 1882 beschloss das Königlich bayerische Staatsministerium des Innern, „daß behufs Herstellung einer Wasserleitung von der Ursprungsquelle bei Leinburg zur Stadt Nürnberg gegen die Besitzer jener Grundstücke und nutzbaren Rechte, deren Abtretung oder Belastung mit einer Dienstbarkeit bzw. deren Ablösung nach Maßgabe des vorgelegten Projekts als notwendig sich darstellt, gegebenenfalls das Zwangsentäußerungsverfahren eingeleitet werden wird“.

Eines der Opfer der Maßnahmen war dann letzendlich die Roersmühle.

Auch wenn man zunächst noch glaubte sie erhalten zu können, hat sie die Stadt Nürnberg gekauft und niederlegen lassen.

Fortsetzung folgt.......
 
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Meine Tour am ersten Mai führte mich am Nonnenfließ vorbei. Das Nonnenfließ ist 11 km lang und daran wurden 7 Mühlen betrieben.
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Die Obermühle.
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dazu der Mühlteich
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die Reste der Mittelmühle.
Das Nonnefließ war in den Neunzigerjahren noch ein sprudelndes Flüßchen mit Forellen etc. Durch andauernde Trockenheit in Ostbrandenburg ist es teilweise nur noch ein trauriges Rinnsal.
 
Bei der Feierabendtour am Donnerstag hatte ich auch nochmal die Gelegenheit für ein paar Mühlenfotos.

Die Mühle in Schnaitheim an der Brenz:
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Für Interessierte ist sogar der Zugang erlaubt:
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Daher noch ein paar Bilder des Wasserrads (offensichtlich nicht in Betrieb):
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Der Abfluss aus der Mühle:
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...wenn man schon mal dabei ist, sieht man überall nur noch Mühlen und kommt nicht mehr zu Radfahren. Im Tal der Reichenbach fiel mir von weitem diese verlassenen Mühle auf.

https://www.google.com/maps/@49.5812069,10.8246388,166m/data=!3m1!1e3
Die Erkundung brachte leider nicht die erhofften schönen Bilder, sondern ein Bad in Brennesseln.

Anfahrt

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Dieser kleine Bach soll die mal in Schwung gebracht haben:

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Die vielen Nebengebäude lassen aber mehr auf einen landwirtschaftlichen Erwerb schließen. Näher gekommen, erschließt sich ein weiteres Fotothema: Türen und Fenster

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und ein potentiell neues Thema: Hundehütten

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aus Stein eine aussterbende Bauart

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Ich noch kurz der Ausgangspunkt meiner Inspiration:
das gigantische Lebenswerk auf 900 Seiten von Wolfgang Mück - mehr als eine Doktorarbeit

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Is das schön hier! @fuerdieenkel HASTUDASGELESEN? 900 Seiten, ich brech zsamm!
Und das Schild von @cshorn : UNGLAUBLICH!

Wir müssen uns iwas überlegen, dass mehr Loit hier reingucken, is doch nicht wahr, was da an Reaktionen drunter auftaucht, bei SO VIEL ENGAGEMENT, HINGABE, usw
Natürlich mal wieder purer Eigennutz - bald kommt meine näxte Windmühlr, diesmal ne vollständige.
 
Wettermäßig kann ichmichnich mehr rausreden, heute schon gar nicht. Also AUF!

Die ganz große Windmühlen sause nördlich Hildesheim, Porta Westfalika @Oldie-Pedalleur ! pass op! usw. kommt später, heute musste erstmal die einzige intakte Windmühle Südniedersachsens im weiten Umkreis (bis Burgstemmen) erneut begutachtet werden. Damit steigere ich von -1923 abgebrannt- über -Mühlenstumpf in Form eines Schachbauern- bis zum möglichen Maximum, denn man sagte mir, dass das Objekt vollständig funktionsfähig sei und am internationalen(?) Mühlentag, der üblicherweise Pfingsten begangen wird, auch im Betrieb gezeigt wird. Zumindest wurde offenbar die STROITER WINDMÜHLE komplett restauriert und hat sich vor ein paar Jahren zu diesem Zeitpunkt tatsächlich gedreht. (muss ich morgen recherchieren, hatte andere Sachen dazu gehört).

Annäherung, noch ca. 3km
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Man sieht sie von der Bahnstrecke Kreiensen-Paderborn aus, sehr früh nach Passieren des ehemaligen Bahnhofs Naensen.

Bei weiterer Annäherung bestätigt sich der Verdacht, den das erste Foto nährt: Was macht dieses bekloppte Haus da ?
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Diese Chicken Shacks stehen in direkter Hauptwindrichtung, und ich nehme an, dass die zu einer Zeit entstanden sind, als das Schixal der Mühle praktisch feststand. Diese Gebäude werden nicht mehr genutzt, und es wäre im Sinne des Denkmalschutzes, sie vollständig zu entfernen! Zwar wird in der Nachbarschaft noch eine Gärtnerei betrieben, die hat aber letztluich keinen Einfluss auf diese absurde Situation. Die Windmühle steht dort sonst in beherrschender Alleinlage.
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Es ist ein Gallerieholländer. Ahnt man nicht, bevor man diesen Blick hat. Der Turm ist wahrscheinlich ein 16-Eck - alles andere wär echt zu kompliziert! und hat eine Holz"vertäfelung" zur Hauptwindrichtuing. Jetzt muss ich noch dokumentieren, dass ich mit dem Radl da war:
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und das führt mich zu dem zweiten Anlass dieses Ausflux: ich musste testen, ob mein vor vielen Jahren verunfalltes PINARELLO ASOLO SPEZIAL noch gesellschaftsfähig ist. Dazu unten mehr.

Nun will man ja iwie nicht nur so ne Mühle zeigen, das Innendrin ist völlig unerreichbar. Aber ein Detail präsentiert sich am Heck: die Vorrichtung, die das Ding in den Wind stellt, wenn er mal nicht aus Westen
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(wo die modernen Kollegen stehen; da ist kilometerweit nix im Weg, wie sich das gehört)
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weht. Hat sicher einen tollen Namen, was mit -steert? Weiß nich
Dieses rechtwinklig zum Mühlenantrieb stehende Windrad treibt über Riemen osä (man sieht diese zwei Striemen nach unten) ein großes Zahnrad an, das die Kuppel sozusagen zwangsläufig in den Wind dreht. Ob das "automatisch" erfolgte, also ohne, dass eine Hemmung gelöst wurde? weißichmawiedanich. Auf jeden Fall turnt eigentlich niemand da oben rum, außer zum Schmieren. Das war übrigens in allen Mühlen
eine ständig zu erledigende Arbeit, überall musste mit Fett rumgeaast werden, dass es eine Art hatte. Und das während der ganzen Dreherei. Wahrscheinlich so ein Ding für die Lehrlinge, die da ab und zu "unter die Räder" kamen?

Hier ist verzeichnet, wer für die Rettung der Mühle verantwortlich war. Einbeck, die Bierstadt (s. "Werbeversprechen werden wahr - ein Schau(ff)ensterrad geht auf Reisen") ist ca. 10km entfernt.
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Ich werde Pfingsten keine Zeit haben, um die evtl.e Inbetriebnahme zu zeigen, schade. Was ich aber noch zeigen will, ist die Kirche - schon wiiiiieder ne K.? - von Stroit, denn genau wie im Nachbarort Ammensen hat man hier eine richtige Rakete hingestellt und nicht so´n verdruckstes Gebetskasterl:
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Überrascht mich total, passt überhaupt nicht zur Mentalität hier(?).

Und zum Schluss dieser zweite Anlass für die Radelei (ca. 80km): ich wollte mir klar werden darüber, ob ich mein olles PINA, erstes RR meinerseits, schwer verunfallt ca. 2008, noch verkehrssicher bewegt werden kann.
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Sieht natürlich ziemlich wild aus, fährt sich aber wunderbar. Nat zu klein, aber passend gemacht. Ob @Oude Baas das im Rapsfeldfaden akzeptiert? Übrigens totaler Zufall, ich wusst nix von dem neuen Faden.

Ich hab vor, dem Gerät zu verleihen an einen ehrgeizigen Schüler (kein Rennradler). Vorne Panne, STI rechts zickt - das ist wurscht! Die Stabilität und Manövrierbarkeit scheint trotz Stauchung kein Problem zu sein. Trotzdem eine ganz klassische
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:D
 
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Vorgestern war mein Ziel Komturei Lietzen, eine Art Gutsanlage der Templer aus dem frühen 13. Jahrhundert mit Denkmalgeschützter Wassermühle.
Auf dem Weg dorthin die Dampfmühle Neulangsow.
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In der Komturei Lietzen der Getreidespeicher aus dem Mittelalter:
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Das Foto der Mühle muss ich leider schuldig bleiben da ich sie einfach nicht entdecken konnte und einen Plan von der Anlage gab es nicht....
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Erst am Abend fand ich den Standort auf alten Messtischblättern, sie ist logischer Weise direkt hinter dem Getreidespeicher aber der Verlauf des Mühlenfließes ist heute ein anderer und ich hielt das Gebäude aufgrund fehlenden Wassers nicht für eine alte Mühle.....
 
@fuerdieenkel Du machst mich fertig! Für eine Windmühle 115km! Aber schööön!

Noch gehts nicht ins "Große Freie" nördlich Hildesheims, knapp südlich gibts auch schon was, nämlich in Marienrode. Das ist bekannt als Priorinnenbenediktinerwasweißich-Abtei und ich fand bei wikipedia auch ein superlustiges Detail:

Die Zisterzienser gaben dem Ort den heute noch gebräuchlichen Namen Marienrode, nachdem Bischof Johann I. von Brakel im Jahre 1259 die Mönche und Nonnen des Klosters Backenroth wegen sittlichen Verfalls vertrieben hatte.

Das hätte ich mir gerne mitangesehen! Sehr ansehnliches Teil übers Wasser:
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Die Windmühle steht nur 150m entfernt, hat aber - das überrascht, dürfte trotzdem historisch unabweisbar sein - reingarnix mit der Poperei zu tun, denn sie wurde betrieben von 1839 bis 1939. Und 1839 war die Macht des Klerus noch extrem geschwächt, die Enteignungen der napoleonischen Zeit wirkten noch. Gerade zu dieser Zeit schossen aber die Windmühlen in der Region wirklich wie Pilze aus dem Boden.
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YEAH! Eine Bockwindmühle! Auf die hab ich sowiesowieso am meisten Bock, weil aus Holz!Holz!Holz! und bisschen Stein und bisschen Metall. Ein interessanter Aspekt zu ihrer raschen Verbreitung damals im Hildesheimer Land, denn ich vermute, dass das schlicht stressfreier war für den Besteller: alles war in einer Hand. Es gab zwar auch Kappenwindmühlen, die zimmermannstechnisch aus Holz konstruiert waren, aber das war um einiges aufwändiger. Würde mich nicht wundern, wenn die Bockwindmühlen Elemente der Serienfertigung enthielten.

Man sieht diesem Exemplar allerdinx an, dass es "frozen" ist (s. Treppe! - es ist nicht möglich, den Kasten in den Wind zu drehen). Es steht auf dem Gelände einer Jugendfreizeiteinrichtung, der "Kasten" enthält iwelche Gemeinschaftsräume. Logisch ist die Umgebung mal wieder mühlenfeindlich (WEG MIT DEN BÄUMEN!). Das Annäherungsfoto aus ein km Entfernung ist leider verdorben.

Das wars eigentlich auch schon, Mühle mit Faaraad:
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Mühlen-RR oder Schrott (@DaleCannon ) - dazu bitte im OT-Faden nachsehen)

Ansonsten war das echt nervig, weil zwischen Diekholzen (Nachbargemeinde von Marienrode) und Sibbesse eine grandiose Straßenkurvenlandschaft zu permanentem Schaulaufen des Verbrennerzeitalters einlädt (zwei Lambos, ein Wehrmachtsgespann undundund). Natürlich war auch hier mal mehr Windmühle - wie ich gerade gesehen hab, zählt das "große Freie" nördlich HI auch nur bis drei - kläglich, kläglich! Die sonstigen Spuren sehen so aus:
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Das ist dann hinter Sibbesse. Iwo gibts zu dem ehem. Objekt ne Infotafel, aber das war mir dann doch zu abwegig. Landschafts- und Streckenschönheit heute: hundert Punkte! Auch Wrisbergholzen - Alfeld: episch schööön!

Nur so nebenbei: die Mitführung des Kompaktwerkzeux hatte sich echt gelohnt. Musste die Kette um zwei Glieder kürzen, weil ein Kettenniet sich auf einer Seite verabschiedet hatte.
 
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@fuerdieenkel Du machst mich fertig! Für eine Windmühle 115km! Aber schööön!

Noch gehts nicht ins "Große Freie" nördlich Hildesheims, knapp südlich gibts auch schon was, nämlich in Marienrode. Das ist bekannt als Priorinnenbenediktinerwasweißich-Abtei und ich fand bei wikipedia auch ein superlustiges Detail:

Die Zisterzienser gaben dem Ort den heute noch gebräuchlichen Namen Marienrode, nachdem Bischof Johann I. von Brakel im Jahre 1259 die Mönche und Nonnen des Klosters Backenroth wegen sittlichen Verfalls vertrieben hatte.

Das hätte ich mir gerne mitangesehen! Sehr ansehnliches Teil übers Wasser:
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Die Windmühle steht nur 150m entfernt, hat aber - das überrascht, dürfte trotzdem historisch unabweisbar sein - reingarnix mit der Poperei zu tun, denn sie wurde betrieben von 1839 bis 1939. Und 1839 war die Macht des Klerus noch extrem geschwächt, die Enteignungen der napoleonischen Zeit wirkten noch. Gerade zu dieser Zeit schossen aber die Windmühlen in der Region wirklich wie Pilze aus dem Boden.Anhang anzeigen 1260615YEAH! Eine Bockwindmühle! Auf die hab ich sowiesowieso am meisten Bock, weil aus Holz!Holz!Holz! und bisschen Stein und bisschen Metall. Ein interessanter Aspekt zu ihrer raschen Verbreitung damals im Hildesheimer Land, denn ich vermute, dass das schlicht stressfreier war für den Besteller: alles war in einer Hand. Es gab zwar auch Kappenwindmühlen, die zimmermannstechnisch aus Holz konstruiert waren, aber das war um einiges aufwändiger. Würde mich nicht wundern, wenn die Bockwindmühlen Elemente der Serienfertigung enthielten.

Man sieht diesem Exemplar allerdinx an, dass es "frozen" ist (s. Treppe! - es ist nicht möglich, den Kasten in den Wind zu drehen). Es steht auf dem Gelände einer Jugendfreizeiteinrichtung, der "Kasten" enthält iwelche Gemeinschaftsräume. Logisch ist die Umgebung mal wieder mühlenfeindlich (WEG MIT DEN BÄUMEN!). Das Annäherungsfoto aus ein km Entfernung ist leider verdorben.

Das wars eigentlich auch schon, Mühle mit Faaraad:
Anhang anzeigen 1260616Mühlen-RR oder Schrott (@DaleCannon ) - dazu bitte im OT-Faden nachsehen)

Ansonsten war das echt nervig, weil zwischen Diekholzen (Nachbargemeinde von Marienrode) und Sibbesse eine grandiose Straßenkurvenlandschaft zu permanentem Schaulaufen des Verbrennerzeitalters einlädt (zwei Lambos, ein Wehrmachtsgespann undundund). Natürlich war auch hier mal mehr Windmühle - wie ich gerade gesehen hab, zählt das "große Freie" nördlich HI auch nur bis drei - kläglich, kläglich! Die sonstigen Spuren sehen so aus:
Anhang anzeigen 1260618Das ist dann hinter Sibbesse. Iwo gibts zu dem ehem. Objekt ne Infotafel, aber das war mir dann doch zu abwegig. Landschafts- und Streckenschönheit heute: hundert Punkte! Auch Wrisbergholzen - Alfeld: episch schööön!

Nur so nebenbei: die Mitführung des Kompaktwerkzeux hatte sich echt gelohnt. Musste die Kette um zwei Glieder kürzen, weil ein Kettenniet sich auf einer Seite verabschiedet hatte.
Das Rad ist dir doch 3 bis 4 Nummern zu klein!?
 
Aber is doch klar, dass ich das an niemanden (dauerhaft) abgeben kann!

PS: im OT-Faden besser aufgehoben
 
Die Windmühle steht nur 150m entfernt, hat aber - das überrascht, dürfte trotzdem historisch unabweisbar sein - reingarnix mit der Poperei zu tun, denn sie wurde betrieben von 1839 bis 1939. Und 1839 war die Macht des Klerus noch extrem geschwächt, die Enteignungen der napoleonischen Zeit wirkten noch
...ja, ja.
Diese neue Windmühle schon, aber meiner laienhafte Recherche nach, haben Abteien in ihrer unmittelbaren Nähe immer auch eine Mühle am Wickel gehabt, um sich autak ernähren zu können. Vielleicht stand an gleicher Stelle ein Vorgängerbau oder so (halten ja nicht ewig diese Holzdinger).

Im Aurachtal habe ich auch so eine Coexistenz gefunden.

Blick über das Tal der Aurach auf die Klosterkirche Münchaurach. Bilderrätsel:
wo ist die Mühle?

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Mal etwas näher hingeschaut und einen verschämten Blick über den Zaun geworfen.

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Das Aurachtal ist wie eine Perlenkette bestückt mit Wassermühlen. Ich hatte die Tage meinen Fokus aber mehr aufs Radfahren gelegt und Emskirchner Mühle, Schneemühle, Leitsmühle, Hessenmühle und Lenzenmühle rechts liegengelassen - obwohl nicht gänzlich:

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Wie Du richtig vermutest: die Abtei Marienrode hatte eine Mühle bzw verfügte über eine. Das war aber ne Wassermühle.

Ob diese relativ neue Windmühle einen Vorgänger hatte, dazu müsste man vor Ort in Archiven forschen. Im Netz stößt man nur andauernd auf diese Kinderfreizeiteinrichtung.
 
Asche auf mein Haupt, Kreide fressen!
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Was schrub ich da am 7. November letzten Jahres?
...

Mein nach wie vor bevorzugtes Navitool ist ja die Karte, die auch mal älter sein darf. Ein Autoatlas von 2001/2 hat inzwischen Löcher vom vielen Hingucken. Hier die Region, von der ich in meinem Beitrag sprach:

Sehr schön zu erkennen das Symbol unter dem S von Sarstedt. Verlässlich allerdinx ist das überhaupt nicht: die Mühle östlich von Barnten (4cm unter dem T von Sarstedt) gab es wohl nie, die von Össelse ist noch eingetragen (obwohl wg in den 70ern abgebrannt). Bei Burgstemmen ist die Karte so verletzt, dass es nicht eindeutig ist - ist aber wohl nicht eingetragen. Immerhin lohnt es sich vllt, in Bennigsen zu schauen.
Oh wie pvaltsch! Die Barntener Mühle stellt den seltenen Fall "mittendrin" dar, sehr gepflegt, aber ... seht selbst:
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Es ist ein gepflegter Wohnturm draus geworden, dem man seine Vergangenheit gut ansieht. Das spektakuläre "Gehänge" - nun ja, verzichtbar, würde eh nur gammeln. Kann man das "in Ehren alt werden" nennen? Es geht auf jeden Fall schlimmer!

Wahrscheinlich hat mich ein bissi die nicht eingezeichnete ICE-Trasse - logisch! war 2001/2 noch nicht vorhanden! - verwirrt, verläuft ca. 100m entfernt, zu finden ist sie ganz einfach. Im Netz nix!

Was lern ich draus? Glaub den "alten" Karten! Was im Falle Ingeln-Össelse allerdings ... zeig ich näxtes Mal. Und dann kann es sein, dass ich morgen den Rest nördlich Hildesheims besuchen kann, auf der Rückreise von einem Autobeschaffungsgeradel zur Abholung eines Küchensofas in Witten. Aber das ist eine andere Geschichte!

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Hatten wir die schon? Im „Unterwegs mit dem Klassiker“-Faden hatte ich sie zumindest schon mal gezeigt. Die Lüftelberger Mühle von 1664 gehörte bis Mitte der 90iger Jahre zur Burg Lüftelberg. Nach Besitzwechsel wurde das Mühlengebäude saniert. Die Lüftelberger Dorfgemeinschaft finanzierte 2009 den Bau und die Montage eines neuen Mühlrads an der Gebäudeaußenseite. Das Mühlrad ist nicht mehr in Betrieb. Der Mühlgraben ist noch andeutungsweise zu erkennen. Mit meinen Rennrädern komme ich da öfter vorbei. Immer wieder schön.

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Wo sind wir stehengeblieben, die Wasserleitung nach Nürnberg. Also Szenenwechsel, wir kämfpen uns wieder mit dem Offroadzweirad durch unwegsames Gelände.
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hier gibt es erstmal keine Mühle sondern...

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historische Gemäuer mitten im Wald
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1885 wurde hier der erste Trinkwasserhochbehälter in Betrieb genommen. Hier landet das Wasser, das einstmals die Mühlen antrieb im Hochbehälter. Auf Grund der Höhe der Anlage, kann die Stadt, bis auf die Burg, ohne Pumpen mit Trinkwasser versorgt werden. Wesentliche Teile der Anlage sind mehr oder minder noch um Ursprungszustand. So sind die Sandsteinstollen, die das Wasser in Richtung Stadt leiten 2009 zum ersten mal neu verputzt worden. Die Graugussrohre die 1885 bis 1895 gefertigt wurden, sind im verganagenen Jahr innen mit Kunststoff ausgekleidet worden, um Verluste so gering wie möglich zu halten.
 
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Am Gedenktag der männlichen Toxizität ... äh, naja, so schlimm ist es ja nicht mehr, also Himmelfahrt, gewährte mir die Rückbringung eines Sofatransportfahrzeux die Möglichkeit, mal eine Windmühlen-Hotspot-Region zu streifen.
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das Grosse Freie ! - da wird doch der Wind sicher leichtes Spiel haben. Aber weit verfehlt, diese Interpretation: hier gab es im Mittelalter eine Ansiedlung von Bauern, denen man Sonderrechte in Gerichtsbarkeit und anderen Abhängigkeiten zugestand und die sie sich über einige Jahrhunderte bewahren konnten, was allerdinx der Tatsache geschuldet war, dass sich die stärkeren Feudalkräfte gegeneinander ausspielen ließen. Immerhin hat sich der Begriff - es gab auch das "Kleine Freie" - bis heute gehalten, diese Karte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts präsentiert ihn ja noch prominent.

Für unsere Mühlenrecherche spielt das allenfalls eine indirekte Rolle, hatte sich doch evtl ein Hang zur Unabhängigkeit und Selbständigkeit in der Gegend bewahrt. Denn in der napoleonischen Zeit gehörte sie zum als Musterländle konzipierten "Königreich von Westphalen" (man schreibt das gerne so, denn das heutige Westfalen war kaum tangiert), das Napoleons Bruder Jerome von Kassel aus in ungeahnte wirtschaftliche Prosperität boomen sollte. Dazu gehörte die Aufhebung vieler Restriktionen beim Ansiedeln von Gewerbe, auch Mühlenbau war streng reglementiert und @fuerdieenkel hatte dazu auch mal was geschrieben.

Nun also, zwischen 1807 und 1813, durfte jeder! Und das führte gerade hier zu einem ungeheueren Bauboom gerade von Bockwindmühlen. Die waren schneller und billiger zu errichten und hatten aber auch wegen der waxenden Konkurrenz nicht so eine große Kapazität, was ihrer Auslastung natürlich entgegenkam. In dieser Zeit entstanden ungefähr in dem Bereich, der als das Grosse Freie bezeichnet wurde (geht noch etwas weiter nach Süden), über 30 von ihnen. Gegenüber angrenzenden Regionen war dieser Typ damit stark überrepräsentiert, zumal er eigentlich schon technisch überholt war. Die Kappenwindmühle hatte länxt übernommen.

Jetzt eine kleine Tragik meiner Erzählung: beide besuchten Mühlen hatten mit dieser Entwicklung im 19. Jhrh. nix zu tun... Ich hoffe aber, im Laufe des Jahres darauf zurückkommen zu können, denn die Bockwindmühle im Freilichtmuseum Detmold stammt aus dieser Zeit. Verbindendes Element; sehn wir gleich. Viele meiner Informationen hier inkl. der gezeigten Karte stammen aus einem Buch über diese Mühle.

Zunäxt aber START! in Össelse und das bleibt ganz am Ende von einer (Bockwind-)Mühle:
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Ein Straßenschild ohne jeglichen weiteren Hinweis. Dort hinten hat sie gestanden, in den 80ern abgebrannt, stand schon lange still, hmm, war wohl im Weg. Ein Anwohner konnte mir noch das Haus des Müllers bezeigen, eines derer rechts, und erinnerte sich gut an Kinderspiele in der Ruine.

Tja, ein bekanntes Muster. Habe mich manchmal schon gefragt, ob man mit einem beliebig aufgestellten "Bahnhofsstraße"nschild nachweisen kann, dass man früher Bahnanschluss hatte...:rolleyes:

Leider hatte ich einen engen Zeitplan, deswegen habe ich das näxte Objekt (eigentlich das zweitangefahrene) etwas stiefmüttlich behandelt. Die Mühle von Machtsum ist rrrichtig alt, nämlich von 1638 ! Und verkörpert das Verbindende, von dem ich sprach: sie stand bis 1888 im 13km Luftlinie nordwestwärts gelegenen Müllingen (nahe an meinem Startort) und wurde hierhin transloziert, ein häufiger Vorgang bei Bockwindmühlen (die BWM im Freilichtmiseum kommt aus Großlopke, auf der Karte am unteren Rand rechts neben dem großen M von HILDESHEIM; beide nun gezeigten Mühlen befinden sich leider ganz knapp unter dem gezeigten Kartenausschnitt). Ein Bürgerverein hat sie Ende der 70er des vergangenen Jahrhunderts unter seine Fittiche genommen und zur "einzigen funktionstüchtigen Windmühle der Region" restauriert (?). CHAPEAU!
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Der Mühlenfuß ("Bock") ist vor langer Zeit ummauert worden, ein effektiver Schutz für das sonst der Witterung ausgestzte luftige Fundament. Mir war nicht recht klar, ob ich überhaupt ganz nah rankommen konnte, es führt kein richtiger Weg hin. Deswegen nur noch ein weiteres Foto von hinten:
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Die zweite Mühle stellt eine Besonderheit dar, eine Sonderbauform der Bockwindmühle, entwickelt mal wieder in den Niederlanden: die Paltrockmühle Asel. Sie wurde als normale BWM 1850 in Schliestedt, Kreis Wolfenbüttel - 60km !!! strictly east - errichtet und wanderte 1894 an ihren heutigen Standort nahe Asel/Harsum, dort umgebaut, was eine größere Kapazität bewirkte. Der Name leitet sich nicht vom Faktenrock ab, sondern wahrscheinlich vomn der Bekleidung Pfälzer Einwanderer in die Niederlande (die womöglich dort auf dem Wege nach Amerika hängengeblieben sind - diese Geschichte gibts auch in der Hähe von Emden).

Hier die Annäherung von Norden
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Aus der Nähe sieht man den "Trick": Das ganze Mühlengebäude steht auf einem Rollkranz und ermöglicht den Einbau einer durchgehenden Königswelle wie in der Kappenwindmühle. Das untere "Stockwerk" ist damit nicht verschenkt und wahrscheinlich werden An- und Ablieferung auch iwie einfacher zu handhaben sein. Entgegen der Behauptung der Machtsumer (einzige funktionstüchtige...) deutet vieles darauf hin, dass hier noch gemahlen werden kann - aber ist ja ein anderer Typ (eine von nur vier in Niedersachsen)
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Hier noch mal etwas besser zu sehen der "Pfälzer Rock" und sonstiges Geasel:
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Eine "automatische" In-denWind-Dreherei wie neulich am Stroiter Galerieholländer gezeigt ist hier natürlich nicht möglich, daher diese Einrichtung am "Steert":
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Dass ich zu eilig unterwex war, habe ich dann zHaus festgestellt: Hohenhameln wär locker drin gewesen, Ilten bei Sehnde ... Aber es bleibt auch noch einiges im Westen meines Startortes. Da allerdinx regiert schon die Kappenwindmühle.

Zum Schluss noch mal etwas Mittelalterliches, das ich vor Jahren schon mal im "Unterwex ..."-Faden gezeigt habe:
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da wäre ich achtlos dran vorbeigefahren, wäre ich letztlich nicht in Gegenrichtung unterwex gewesen - weiß ja jeder!? Alles sieht komplett anders aus!

Dazu gibts einen wiki-Artikel, sehr spannendes Geschehen damals - und wahrscheinlich entschieden von der Dame linx im Vordergrund.:D
 
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