Beinlängendifferenz die von ungleichen Oberschenkeln oder Hüftgelenken kommt muss man anders behandeln als kürzerer Unterschenkel bzw Fuß selbst…
Angenommen zwei Personen haben die selbe Schritthöhe, selbes Rad,
Sattel, Pedale und Schuhe…
Rechnerisch müssten also beide nach den Faustregeln gleich sein.
Gehen wir der Einfachheit davon aus dass Armlänge, Torsolänge und Beweglichkeit grundsätzlich auch gleich sind!
Da nun bei Person A die Oberschenkel kürzer sind und damit die Knie näher beim
Sattel ( bzw. nicht so weit nach vorne reichen ) müsste Person A wesentlich weiter vorne sitzen für das Knielot als Person B mit langen Oberschenkeln.
Das größere Problem ist aber die Kurbellänge!
Bei Person A mit kürzeren Oberschenkeln beschreibt das Knie bei einer vollen Pedalumdrehung einen kürzeren Pendelausschlag als bei Person B mit langen Oberschenkeln.
Der untere Totpunkt und somit die maximale Sitzhöhe bleibt gleich!
Der obere Totpunkt sieht jedoch völlig anders aus! Bei Person A liegt das Knie bei gleicher Kurbellänge viiiiel weiter am Bauch an als bei Person B.
Die Kurbellänge sollte sich primär an der Oberschenkellänge orientieren anstatt an der absoluten Gesamtbeinlänge.
JAAAA ein längerer Hebel baut mehr Moment auf. Aber die Endbeschleunigung der Gelenke und der Arbeitsbereich der Muskeln ist begrenzt und fällt sehr rapide ab sobald man außerhalb seines optimalen Bereiches liegt.
Man muss daher sinnvollerweise die Sattelhöhe anhand des unteren Pedaltotpunktes messen und dort einen vernünftigen Kniewinkel einnehmen bei dem der Quabizepts genügen meschanischen Wirkungsgrad hat ein Durchklappen und Entschleunigen des Knies nach hinten zu verhindern. Dies ist aber je nach Kraft, Dehnung und Sehnenansatzposition bei jedem individuel.
Fore/Aft bestimmt hauptsächlich die Gewichtsverlagerung und sollte so gestellt werden dass bei mittleren Gegendruck vom Pedal die Hände nur sehr leicht belastet werden! Knielot kann man messen wenn man einmal herausgefunden hat wo genau dieses bei einem selber sein sollte damit die Hände dauerhaft passend belastet sind. Nicht als Optimum „wie es zu sein hat“.
Der obere Totpunkt bestimmt die Kurbellänge!
Hipimpingement oder Überstreckung der Gesäßmuskulatur, ungünstig spitzer Kniewinkel der es erschwert oben über den Gipfel wieder nach vorne->unten durchzudrücken… genau wie unten gibt es auch oben einen Bereich bis zu dem dein Bewegungsapparat gut arbeitet. Eine kürzere Kurbel öffnet die Kurbel und begrenzt den Arbeitsbereich - meistens verbessert sich dadurch mehr als sich verschlechtert! Auch verringert sich die Endbeschleunigung deiner Knie bei kürzerer Kurbel.
Cleats stellt man so ein dass links und recht der „Heeldrop“ gleich ausfällt!
Durch diese dynamische Positionierung gleicht man muskuläre und sehnenbedingte Hebeldiffefenzen beider Beine aus! Am Ende sollte das Drehmoment das vom Sprunggelenk aus auf das Kniegelenk und Oberschenkel als Hebel ausgeübt wird gleich sein da sich sonst bei gewissen Positionen bzw Pedalstellungen die Hüfte einseitig kurzzeitig verschiebt….
Es ist am Ende alles simpelste Mechanik.
Nur vergesst nicht dass Muskeln ihre maximale Leistung nur in einem recht kleinen Arbeitsbereich bringen können. In aller Regel ist daher kürzere Kurbel und niedrigere Sitzhöhe weniger schädlich als beides zu lang.
Es gibt sogar Studien die zeigen dass „zu kurz“ fast komplett kompensiert wird vom Körper und nur ca 1-2% Leistenbruch zu erwarten sind während die zu lang und zu hoch eingestellten richtig Probleme bekommen!