Und nun rollt der Zug wieder zurück durch die Dunkelheit…und es fragt sich, was der ganze Trip an Erleuchtung gebracht hat. So richtig weiß ich es auch nicht.
Selten hat sich ein Arzt bislang so viel Zeit genommen wie heute, wenngleich die ersten 30 Minuten dafür benötigt wurden, die bisherigen Knie-OPs auf Kette zu bekommen. Als es dann ans Eingemachte ging, wurde es natürlich komplizierter…und im Sinne einer operativen Empfehlung geradezu haarig.
Meinen seltsamen Strang „würde man dort so nicht vermuten“ – etwas Ähnliches hätte er aber zuvor bei zwei anderen Patienten gesehen, einem ehemaligem Fußballprofi und einem anderen „Zivilisten“ wie mir.
Der Zweite hätte vor seinen Operationen hier in München bereits 8 Voroperationen gehabt, danach folgten noch einmal zwei eben hier in München für zehn in Gänze. Das Ergebnis der Resektion wäre beim ersten Versuch frustrierend und beim zweiten ein wenig besser gewesen – Operation 9 und 10 hätten den Zustand somit am Ende verbessert, aber das Knie wäre nach wie vor problematisch. Der Mist wäre in gleicher bzw. schwächerer Form stets wiedergekommen.
Die von mir beschriebenen Probleme würden jedoch dem, was er beschreibe, frappierend ähneln und der Arzt fragte mich, ob er mich mit dem Patienten ggf. in Kontakt bringen sollte, zumindest für einen Austausch. Der Patient würde in den kommenden Wochen erneut für einen Termin vorbeikommen und dann könnte er den Kontakt stricken – der Patient hätte immer von einem „Würmchen“ im Gelenk gesprochen. Beim Fußballprofi wäre die Operation wohl prinzipiell gut verlaufen, aber wirklich deckungsgleich wären die Fälle nicht, jedoch vergleichbar.
Dazu fiel im Ultraschall noch ein Osteopyth auf, der auch genau in meinem schmerzhaftem Strangareal ist. Der wäre zwar nicht riesig, aber schon auffällig.
Diesen hat auch zuvor noch niemand gesehen bzw. beschrieben – allerdings verheißt, wie ich jetzt nach etwas Google weiß, ein Osteopyth auch nicht gerade Gutes für das Gelenk – in Kürze sind das knöcherne Auswüchse, die sich bei degenerativen Gelenkerkrankungen ausbilden und selten den Pfad in eine goldene Zukunft weisen. Ein wenig Erguss im Kniegelenk konnte er auch im Ultraschall darstellen – ggf. muss ich mich auch von meiner Illusion verabschieden, dass im Gelenk alles absolut cool ist und es partout keine Erklärung für die Bakerzyste gibt. Richtig glauben will ich es immer noch nicht, aber wenn ich mit degenerativen Erkrankungen assoziierte Knochenanbauten habe, eine Bakerzyste und auch zumindest zwei beschriebene Knorpeldefekte…vielleicht ist da auch einfach etwas dran, auch wenn mir alle wieder sagen, dass die Knorpeldefekte nicht wild genug für massive Beschwerden sind. Somit: Diese Erkenntnis führt zumindest zu nix – und in solch einem Stadium natürlich auch nicht zu massiven Maßnahmen (Ersatz), insbesondere, da ich ja keine intraartikulären Probleme spüre.
Was meinen Strang angeht, gäbe es schlussendlich drei Optionen und basierend auf den beiden anderen Patienten zumindest keine realistische oder wahrscheinliche Heilungschance. Man könnte nix machen und es so lassen, aber es wäre sehr unwahrscheinlich, dass von alleine etwas anders oder besser würde. Das passt auch zum Eindruck der vergangenen drei Jahre. Man könnte den Bereich entfernen und wieder zunähen – dadurch würde man aber einen neuen Narbenwulst provozieren und es würde ggf. genau dasselbe wieder passieren – das war die OP#9 des anderen Patienten. Oder man könnte den Bereich herausschneiden und sich woanders am Bein an einer Sehne um ein Flickenstück bedienen, damit man den Ausschnitt nicht wieder so eng zusammennähen muss. Dann hätte man nicht so einen extremen Narbenwulst und müsste nicht so viel Spannung beim Nähen aufbauen, wüsste aber nicht, was an der Entnahmestelle passiert und zu welchem Grad der Körper das Transplantat doch wieder vernarbt. Wenn da mal keine bescheidenen Optionen sind.
Was bleibt? Ggf. habe ich doch einen chronischen Minierguss, der die Zyste am laufen hallt. Ganz unrealistisch scheint dies nicht. Meinen seltsamen Strang könnte man entfernen, aber wahrscheinlich wird es dann auch nix, ggf. nur etwas besser, ggf. beginnt aber nur eine neue Serie von OPs an deren Ende es vielleicht etwas besser ist, vielleicht auch nicht.
Richtig viel Erfahrung hat er damit nicht, was immerhin mehr ist als beim Knieexperten in Hamburg, der n=0 als Erfahrungswerte hatte. Der Patient, der bei ihm OP #9 und #10 hatte, war übrigens zuvor in Hannover von dem gleichen Arzt operiert worden, der mich vor einem Jahr operierte. Ich bin also schon auf den Pfaden der komplizierten Fälle unterwegs.
Er schlug auch noch erneute Infiltrationen vor, am besten zum Vergleich direkt hintereinander intra- und extraartikulär. Darauf habe ich verzichtet. Alles viel zu oft gehabt, nie einen Effekt verspürt, die letzte Infiltration ging auch übel nach hinten los und führte nur zu mehr Schmerzen.
Mir schwant, dies alles hilft mir nur bedingt weiter.
Selten hat sich ein Arzt bislang so viel Zeit genommen wie heute, wenngleich die ersten 30 Minuten dafür benötigt wurden, die bisherigen Knie-OPs auf Kette zu bekommen. Als es dann ans Eingemachte ging, wurde es natürlich komplizierter…und im Sinne einer operativen Empfehlung geradezu haarig.
Meinen seltsamen Strang „würde man dort so nicht vermuten“ – etwas Ähnliches hätte er aber zuvor bei zwei anderen Patienten gesehen, einem ehemaligem Fußballprofi und einem anderen „Zivilisten“ wie mir.
Der Zweite hätte vor seinen Operationen hier in München bereits 8 Voroperationen gehabt, danach folgten noch einmal zwei eben hier in München für zehn in Gänze. Das Ergebnis der Resektion wäre beim ersten Versuch frustrierend und beim zweiten ein wenig besser gewesen – Operation 9 und 10 hätten den Zustand somit am Ende verbessert, aber das Knie wäre nach wie vor problematisch. Der Mist wäre in gleicher bzw. schwächerer Form stets wiedergekommen.
Die von mir beschriebenen Probleme würden jedoch dem, was er beschreibe, frappierend ähneln und der Arzt fragte mich, ob er mich mit dem Patienten ggf. in Kontakt bringen sollte, zumindest für einen Austausch. Der Patient würde in den kommenden Wochen erneut für einen Termin vorbeikommen und dann könnte er den Kontakt stricken – der Patient hätte immer von einem „Würmchen“ im Gelenk gesprochen. Beim Fußballprofi wäre die Operation wohl prinzipiell gut verlaufen, aber wirklich deckungsgleich wären die Fälle nicht, jedoch vergleichbar.
Dazu fiel im Ultraschall noch ein Osteopyth auf, der auch genau in meinem schmerzhaftem Strangareal ist. Der wäre zwar nicht riesig, aber schon auffällig.
Diesen hat auch zuvor noch niemand gesehen bzw. beschrieben – allerdings verheißt, wie ich jetzt nach etwas Google weiß, ein Osteopyth auch nicht gerade Gutes für das Gelenk – in Kürze sind das knöcherne Auswüchse, die sich bei degenerativen Gelenkerkrankungen ausbilden und selten den Pfad in eine goldene Zukunft weisen. Ein wenig Erguss im Kniegelenk konnte er auch im Ultraschall darstellen – ggf. muss ich mich auch von meiner Illusion verabschieden, dass im Gelenk alles absolut cool ist und es partout keine Erklärung für die Bakerzyste gibt. Richtig glauben will ich es immer noch nicht, aber wenn ich mit degenerativen Erkrankungen assoziierte Knochenanbauten habe, eine Bakerzyste und auch zumindest zwei beschriebene Knorpeldefekte…vielleicht ist da auch einfach etwas dran, auch wenn mir alle wieder sagen, dass die Knorpeldefekte nicht wild genug für massive Beschwerden sind. Somit: Diese Erkenntnis führt zumindest zu nix – und in solch einem Stadium natürlich auch nicht zu massiven Maßnahmen (Ersatz), insbesondere, da ich ja keine intraartikulären Probleme spüre.
Was meinen Strang angeht, gäbe es schlussendlich drei Optionen und basierend auf den beiden anderen Patienten zumindest keine realistische oder wahrscheinliche Heilungschance. Man könnte nix machen und es so lassen, aber es wäre sehr unwahrscheinlich, dass von alleine etwas anders oder besser würde. Das passt auch zum Eindruck der vergangenen drei Jahre. Man könnte den Bereich entfernen und wieder zunähen – dadurch würde man aber einen neuen Narbenwulst provozieren und es würde ggf. genau dasselbe wieder passieren – das war die OP#9 des anderen Patienten. Oder man könnte den Bereich herausschneiden und sich woanders am Bein an einer Sehne um ein Flickenstück bedienen, damit man den Ausschnitt nicht wieder so eng zusammennähen muss. Dann hätte man nicht so einen extremen Narbenwulst und müsste nicht so viel Spannung beim Nähen aufbauen, wüsste aber nicht, was an der Entnahmestelle passiert und zu welchem Grad der Körper das Transplantat doch wieder vernarbt. Wenn da mal keine bescheidenen Optionen sind.
Was bleibt? Ggf. habe ich doch einen chronischen Minierguss, der die Zyste am laufen hallt. Ganz unrealistisch scheint dies nicht. Meinen seltsamen Strang könnte man entfernen, aber wahrscheinlich wird es dann auch nix, ggf. nur etwas besser, ggf. beginnt aber nur eine neue Serie von OPs an deren Ende es vielleicht etwas besser ist, vielleicht auch nicht.
Richtig viel Erfahrung hat er damit nicht, was immerhin mehr ist als beim Knieexperten in Hamburg, der n=0 als Erfahrungswerte hatte. Der Patient, der bei ihm OP #9 und #10 hatte, war übrigens zuvor in Hannover von dem gleichen Arzt operiert worden, der mich vor einem Jahr operierte. Ich bin also schon auf den Pfaden der komplizierten Fälle unterwegs.
Er schlug auch noch erneute Infiltrationen vor, am besten zum Vergleich direkt hintereinander intra- und extraartikulär. Darauf habe ich verzichtet. Alles viel zu oft gehabt, nie einen Effekt verspürt, die letzte Infiltration ging auch übel nach hinten los und führte nur zu mehr Schmerzen.
Mir schwant, dies alles hilft mir nur bedingt weiter.