Also ich finde den Ansatz sich die tödlichen Unfälle einmal genauer anzuschauen durchaus sinnvoll.
Was mir bei der Betrachtung aber komplett fehlt ist die Häufigkeit.
Beispiel:
Wir haben 100km ohne Schutzstreifen und 5km Schutzstreifen.
Jetzt passieren ohne 5 tödliche Unfälle und 0 mit Schutzstreifen. Da racer nur auf die Todeszahlen schaut wäre seine Schlussfolgerung Schutzstreifen sind sicher. Das ist aber nicht valide, da selbst bei keinem Schutzstreifen nur 1 Todesfall auf 20km kommt, bei 5km wäre der Erwartungswert unter der Annahme gleicher Gefährlichkeit also (gerundet, da es keine anteiligen Toten gibt) 0.
Das weitere Gegenargument wurde ja auch schon häufiger gebrachst lautet:
Todesfälle anzuschauen blenden einen Großteil der Realität aus, sind also nicht ausreichend um eine Gesamtbetrachtung zu gewährleisten.
Beispiel:
Ich habe zwei Wege zur Sporthalle zur Verfügung:
Weg 1: Einmal rechts abbiegen auf Ortsdurchgangsstraße mit Tempo 50, 100m Landstraße (Tempo 50), dann Feldweg, dann eine Kreuzung einer Landstraße an der dort Tempo 100 erlaubt ist, dann getrennter Radweg bis zur Halle mit Fahrt über einen Parkplatz.
Weg2: Einmal innerorts links abbiegen auf Durchgangsstraße (Tempo 50), dann rechts abbiegen und Tempo 30 Zone mit vielen parkenden Autos (also sehr enge Fahrbahn), viel rechts vor links und abschließend Kreuzung einer Ortsdurchgangsstraße mit Tempo 50 kurz hinterm Ortseingangsschild an dem viele noch mit 70 durchfahren, anschließend rechts abbiegen und den gleichen Parkplatz wie oben queren.
Welchen Weg würdet ihr als sicherer empfinden?
Weg 1 mit der extrem unwahrscheinlichen Gefahr von hinten abgeräumt und ggf. zu sterben, eine Querung mit 100km/h Autos, bei dem man auch tot ist, wenn man übersehen wird und selbst pennt aber ansonsten entspanntem Radeln ohne Kreuzungspunkte
oder
Weg 2 mit 2 Gefahrenzonen, an denen Tempo 50 gefahren werden kann, einmal häufiger auch noch schneller gefahren wird, dazwischen dann ca. 8 rvl Kreuzungen und die Gefahr in der Tempo 30 Zone zu eng überholt oder abgedrängt zu werden wegen zu enger Fahrbahn
Und jetzt bitte einmal für einen Rennradfahrer, ein 10jähriges Kind und einen 80 jährigen Rentner.
Für mich ist klar, ich nehme Weg 1. Für das Kind und den Rentner ist das schon schwieriger, gerade weil die Wahrscheinlichkeit an der Kreuzung mit den 100km/h höher ist, dass der kreuzende Verkehr falsch eingeschätzt wird oder ganz vergessen wird zu schauen - und dadurch ist die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls für diese auf Weg1 deutlich höher als für den aufmerksamen Rennradfahrer.
Also für die dann Weg2, wobei da die Wahrscheinlichkeit eines leichten bis schweren Unfalls deutlich erhöht ist wegen der vielen Kreuzungen?
Wenn ich jetzt in Heddesheim die Todeszahlen anschaue, dann gab es einen Todesfall eines älteren Rentners an einer Kreuzung, an der rechtsabbiegende Autofahrer und geradeausfahrende Radfahrer gleichzeitig eine grüne Ampel haben.
Ergo wären nach Racer Weg1 und Weg2 beide völlig ungefährlich.
Wenn ich jetzt noch aus eigener Betrachtung die Radfahrhäufigkeit einfließen lassen würde käme ich zum Schluss, dass man hier keine abschließende Aussage treffen kann.
Weg1 benutzt außer mir praktisch niemand
Weg2 wird häufiger benutzt
Daher wäre selbst wenn ich Daten zu leicht und Schwerverletzten hätte ein Vergleich nicht möglich ohne möglichst genau die gefahrenen Radfahr-km beider Strecken zu kennen.
Was mir bei der Betrachtung aber komplett fehlt ist die Häufigkeit.
Beispiel:
Wir haben 100km ohne Schutzstreifen und 5km Schutzstreifen.
Jetzt passieren ohne 5 tödliche Unfälle und 0 mit Schutzstreifen. Da racer nur auf die Todeszahlen schaut wäre seine Schlussfolgerung Schutzstreifen sind sicher. Das ist aber nicht valide, da selbst bei keinem Schutzstreifen nur 1 Todesfall auf 20km kommt, bei 5km wäre der Erwartungswert unter der Annahme gleicher Gefährlichkeit also (gerundet, da es keine anteiligen Toten gibt) 0.
Das weitere Gegenargument wurde ja auch schon häufiger gebrachst lautet:
Todesfälle anzuschauen blenden einen Großteil der Realität aus, sind also nicht ausreichend um eine Gesamtbetrachtung zu gewährleisten.
Beispiel:
Ich habe zwei Wege zur Sporthalle zur Verfügung:
Weg 1: Einmal rechts abbiegen auf Ortsdurchgangsstraße mit Tempo 50, 100m Landstraße (Tempo 50), dann Feldweg, dann eine Kreuzung einer Landstraße an der dort Tempo 100 erlaubt ist, dann getrennter Radweg bis zur Halle mit Fahrt über einen Parkplatz.
Weg2: Einmal innerorts links abbiegen auf Durchgangsstraße (Tempo 50), dann rechts abbiegen und Tempo 30 Zone mit vielen parkenden Autos (also sehr enge Fahrbahn), viel rechts vor links und abschließend Kreuzung einer Ortsdurchgangsstraße mit Tempo 50 kurz hinterm Ortseingangsschild an dem viele noch mit 70 durchfahren, anschließend rechts abbiegen und den gleichen Parkplatz wie oben queren.
Welchen Weg würdet ihr als sicherer empfinden?
Weg 1 mit der extrem unwahrscheinlichen Gefahr von hinten abgeräumt und ggf. zu sterben, eine Querung mit 100km/h Autos, bei dem man auch tot ist, wenn man übersehen wird und selbst pennt aber ansonsten entspanntem Radeln ohne Kreuzungspunkte
oder
Weg 2 mit 2 Gefahrenzonen, an denen Tempo 50 gefahren werden kann, einmal häufiger auch noch schneller gefahren wird, dazwischen dann ca. 8 rvl Kreuzungen und die Gefahr in der Tempo 30 Zone zu eng überholt oder abgedrängt zu werden wegen zu enger Fahrbahn
Und jetzt bitte einmal für einen Rennradfahrer, ein 10jähriges Kind und einen 80 jährigen Rentner.
Für mich ist klar, ich nehme Weg 1. Für das Kind und den Rentner ist das schon schwieriger, gerade weil die Wahrscheinlichkeit an der Kreuzung mit den 100km/h höher ist, dass der kreuzende Verkehr falsch eingeschätzt wird oder ganz vergessen wird zu schauen - und dadurch ist die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls für diese auf Weg1 deutlich höher als für den aufmerksamen Rennradfahrer.
Also für die dann Weg2, wobei da die Wahrscheinlichkeit eines leichten bis schweren Unfalls deutlich erhöht ist wegen der vielen Kreuzungen?
Wenn ich jetzt in Heddesheim die Todeszahlen anschaue, dann gab es einen Todesfall eines älteren Rentners an einer Kreuzung, an der rechtsabbiegende Autofahrer und geradeausfahrende Radfahrer gleichzeitig eine grüne Ampel haben.
Ergo wären nach Racer Weg1 und Weg2 beide völlig ungefährlich.
Wenn ich jetzt noch aus eigener Betrachtung die Radfahrhäufigkeit einfließen lassen würde käme ich zum Schluss, dass man hier keine abschließende Aussage treffen kann.
Weg1 benutzt außer mir praktisch niemand
Weg2 wird häufiger benutzt
Daher wäre selbst wenn ich Daten zu leicht und Schwerverletzten hätte ein Vergleich nicht möglich ohne möglichst genau die gefahrenen Radfahr-km beider Strecken zu kennen.