Wieso man mit der Fixierung auf und alleinigen Betrachtung von Todesfällen keine gute Grundlage für verkehrspolitische Diskussionen hat?
Münster, eine kleinere Hauptstadt in Deutschland. Mit vielen Radfahrern, hat einen hohen Unfallanteil mit Radfahrern, und die Polizei hat 2023 neunhundert Unfälle mit Radfahrern aufgezeichnet, davon zwei tödlich. (2 von 900 sind: 0,22222 %, gerundet: 0,22 %).
Hier aus der Verkehrsunfallstatistik 2023 des Polizeipräsidiums Münster für 2023:
"Viel Radverkehr – weniger verletzte Radfahrerinnen und -fahrer
Die Anzahl verunglückter Radfahrerinnen und Radfahrer (inklusive Pedelec) lag 2023 mit insgesamt 828 Personen weiter auf einem sehr hohen Niveau, jedoch deutlich unter den Vorjahreswerten. Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen schwer verletzten Radfahrerinnen und Radfahrer stieg von 95 im Jahr 2022 auf 100 im Jahr 2023. Ein Fahrradfahrer starb bei einem Alleinunfall.
Der negative Trend aus den vergangenen Jahren, bezogen auf die Zunahme verunglückter Pedelecfahrerinnen und -fahrer, wurde in 2023 gestoppt. 2023 verunglückten 180 Pedelecfahrerinnen und -fahrer und damit 37 weniger als in 2022 (217). Davon wurden 29 (Vorjahr: 33) schwer und 150 (Vorjahr: 184) leicht verletzt. Ein Pedelecfahrer verstarb nach einem Zusammenstoß mit einem Pkw."
Weiter:
"1.2 Verkehrsunfälle ausgewählter Beteiligungen/Zielgruppen
1.2.1 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrerinnen und -fahrern/Pedelecfahrerinnen und -fahrern
Radfahrerinnen und Radfahrer, einschließlich der Nutzerinnen und Nutzer von Pedelecs, waren 2023 an 900 meldepflichtigen Verkehrsunfällen beteiligt. Dies entspricht einer Abnahme von 106 Verkehrsunfällen gegenüber dem Vorjahr. Bei diesen Verkehrsunfällen verunglückten 650 Fahrradfahrerinnen und -fahrer sowie 180 Pedelecfahrerinnen und -fahrer. Das sind 106 Personen weniger als 2022.
Somit setzt sich der positive Trend bei der Entwicklung der Verunglücktenzahlen aus den Vorjahren nach der Unterbrechung in 2022 wieder fort. Während die Verunglücktenzahl im Bereich der Fahrradfahrerinnen und -fahrer 2023 erneut gesunken ist, sank auch erstmals die Anzahl der Verunglückten Pedelecfahrerinnen und -fahrer um 17,51 Prozent auf 180 (2022: 217).
Die Anzahl der schwer verletzten Fahrradnutzerinnen und -nutzer stieg 2023 um neun Verunglückte auf 71 an. Die Anzahl der Leichtverletzten sank jedoch deutlich auf 578 Verunglückte (2022: 655).
Ein Fahrradfahrer wurde bei einem Alleinunfall tödlich verletzt. Die Anzahl der verletzten Pedelecfahrerinnen und -fahrer verringerte sich erstmals seit der statistischen Erfassung um 38 Verletzte auf 179. Mit 29 Personen wurden auch vier Personen weniger schwer verletzt (2022: 33). 150 Personen wurden leicht verletzt (2022: 184).
Eine Pedelecfahrerin wurde bei einem Verkehrsunfall mit einem Pkw getötet. Insgesamt stellt die Gruppe der verletzten Radnutzerinnen und Radnutzer knapp 54 Prozent der Verunglückten in Münster dar. Dies sind dreieinhalb Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Die häufigsten Ursachen bei Fahrrad-/Pedelec-Unfällen waren ungenügender Sicherheitsund Seitenabstand, Fehler beim Abbiegen sowie das Nichtbeachten der Vorfahrt/des Vorrangs. Bei 185 Verkehrsunfällen mit Verletzten waren Fehler beim Abbiegen hauptursächlich.
An 512 Verkehrsunfällen mit Verletzten unter Beteiligung von Fahrrad-/Pedelecfahrerinnen und Fahrrad-/Pedelecfahrern waren Kraftfahrzeuge beteiligt. 58 Prozent dieser Verkehrsunfälle wurde durch die Kraftfahrzeuge verursacht. Dabei verunglückten 498 Radfahrerinnnen und Radfahrer.
32,7 Prozent der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden waren Alleinunfälle bzw. Verkehrsunfälle unter Radfahrenden."
https://muenster.polizei.nrw/polizeiliche-verkehrsunfallstatistik-4
https://muenster.polizei.nrw/sites/default/files/2024-03/jahresbericht_2023.pdf
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Radverkehr_in_Münster