Hä? Es geht um die Konsequenzen daraus, nicht das Stattfinden. Was ist das denn für eine Argumentation?
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Hä? Es geht um die Konsequenzen daraus, nicht das Stattfinden. Was ist das denn für eine Argumentation?
Nochmal ausformuliert: In dem Beitrag, der hier angesprochen wurde, wurde nicht gesagt, dass niemand knapp überholt. Es ging darum, welche Konsequenzen Überholvorgänge haben - oder eben nicht.Wenn man den Titel betrachtet: es geht um Konfliktsituationen.
Woher hast du deine Meinung über das „wahre“ Unfallgeschen, wenn nicht auch aus der Zeitung (nur, dass du vermutlich nicht systematisch alles auswertest, sondern vorwiegend selektiv das zur Kenntnis nimmst, was ohnehin deinem Vorurteil entspricht).Aha:
'Die hier präsentierten Daten sind das Resultat einer ab Anfang 2013 laufenden deutschlandweiten Suchmaschinen-Recherche nach online-Pressemeldungen über Todesfälle mit Fahrrädern.'
Ich erlaube mir mal ein müdes Kichern. Das alles klingt mehr als nur leicht nach Irrsinn.
Da würde ich mir aufgrund der Gesetzeslage keine Gedanken mehr machen.Nochmal ausformuliert: In dem Beitrag, der hier angesprochen wurde, wurde nicht gesagt, dass niemand knapp überholt. Es ging darum, welche Konsequenzen Überholvorgänge haben - oder eben nicht.
Mag sein, weißt du aber ja nicht. Allerdings:Woher hast du deine Meinung über das „wahre“ Unfallgeschen, wenn nicht auch aus der Zeitung (nur, dass du vermutlich nicht systematisch alles auswertest, sondern vorwiegend selektiv das zur Kenntnis nimmst, was ohnehin deinem Vorurteil entspricht).
Man kommt nicht weiter, wenn man sich sehr einseitig immer nur eine ganz bestimmte Art von Konflikten herauspickt und sich daran abarbeitet. Das wäre nur dann sinnvoll, wenn aus dieser Gruppe an Konflikten auch proportional alles überragend viele Unfälle resultierten würden. Weiterhin kommt man erst recht nicht weiter, wenn man ignoriert, dass die wenigen konkret zu beobachtenden Unfälle in dem Szenario offensichtlich nicht auf dem Fehlverhalten basieren, das in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinhin als Ursache dafür gilt. Mit größeren Überholabständen kriegst du größere Überholabstände, aber nicht weniger Von-Hinten-Ramm-/Streifunfälle, weil Letztere ja in ihrer Entstehung auf Nicht-Ausscheren basieren. Will man die Wahrscheinlichkeit für Ramm-/Streifunfälle spürbar senken, sind ganz andere Maßnahmen erforderlich: in erster Linie langsamere KFZ-Geschwindigkeiten sowie energischere Bekämpfung von Alkohol/Drogen/Smartphone am Steuer, aber an diesen Problemen muss man ganz unabhängig vom Radverkehr ohnehin stetig arbeiten.Man kommt bei der Diskussion um Konflikte nicht weiter, wenn man nur Todesfälle betrachtet, was von einigen Usern hier versucht wird.
Es ist nachvollziehbar, dass dieser User hier seine Zahlen präsentiert, da es hier um Radfahrer geht.
Man kann der Diskussion hinzufügen, dass er sich mit seinen Untersuchungen nur auf Todesfälle konzentriert.
Verletzungen von Radfahrern beobachtet er nicht.
Das wären dann aber zigtausende Fälle mehr, die aus seiner Empfehlung "Radfahren ungefährlich" rausfallen.
Das kann man einfach in Polizei-Statistiken ablesen.
Mag sein, weißt du aber ja nicht. Allerdings:
10 Jahre lang in einer Suchmaschine nach Zeitungsberichten zu suchen, um seine eigene, selektiven Erkenntnisse zu untermauern, indem man den Beweis führt, dass man gar nicht so viel gefunden hat, hat was Manisches an sich. Und leider mit wissenschaftlicher Arbeit nicht viel zu tun.
Insofern kann man deinen Erkenntnissen folgen, wenn's ins eigene Narrativ passt. Man kann's aber auch lassen. Letztlich war die Mühe wohl umsonst.
Wieso man mit der Fixierung auf und alleinigen Betrachtung von Todesfällen keine gute Grundlage für verkehrspolitische Diskussionen hat?
Münster, eine kleinere Hauptstadt in Deutschland. Mit vielen Radfahrern, hat einen hohen Unfallanteil mit Radfahrern, und die Polizei hat 2023 neunhundert Unfälle mit Radfahrern aufgezeichnet, davon zwei tödlich. (2 von 900 sind: 0,22222 %, gerundet: 0,22 %).
Hier aus der Verkehrsunfallstatistik 2023 des Polizeipräsidiums Münster für 2023:
"Viel Radverkehr – weniger verletzte Radfahrerinnen und -fahrer
Die Anzahl verunglückter Radfahrerinnen und Radfahrer (inklusive Pedelec) lag 2023 mit insgesamt 828 Personen weiter auf einem sehr hohen Niveau, jedoch deutlich unter den Vorjahreswerten. Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen schwer verletzten Radfahrerinnen und Radfahrer stieg von 95 im Jahr 2022 auf 100 im Jahr 2023. Ein Fahrradfahrer starb bei einem Alleinunfall.
Der negative Trend aus den vergangenen Jahren, bezogen auf die Zunahme verunglückter Pedelecfahrerinnen und -fahrer, wurde in 2023 gestoppt. 2023 verunglückten 180 Pedelecfahrerinnen und -fahrer und damit 37 weniger als in 2022 (217). Davon wurden 29 (Vorjahr: 33) schwer und 150 (Vorjahr: 184) leicht verletzt. Ein Pedelecfahrer verstarb nach einem Zusammenstoß mit einem Pkw."
Weiter:
"1.2 Verkehrsunfälle ausgewählter Beteiligungen/Zielgruppen
1.2.1 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrerinnen und -fahrern/Pedelecfahrerinnen und -fahrern
Radfahrerinnen und Radfahrer, einschließlich der Nutzerinnen und Nutzer von Pedelecs, waren 2023 an 900 meldepflichtigen Verkehrsunfällen beteiligt. Dies entspricht einer Abnahme von 106 Verkehrsunfällen gegenüber dem Vorjahr. Bei diesen Verkehrsunfällen verunglückten 650 Fahrradfahrerinnen und -fahrer sowie 180 Pedelecfahrerinnen und -fahrer. Das sind 106 Personen weniger als 2022.
Somit setzt sich der positive Trend bei der Entwicklung der Verunglücktenzahlen aus den Vorjahren nach der Unterbrechung in 2022 wieder fort. Während die Verunglücktenzahl im Bereich der Fahrradfahrerinnen und -fahrer 2023 erneut gesunken ist, sank auch erstmals die Anzahl der Verunglückten Pedelecfahrerinnen und -fahrer um 17,51 Prozent auf 180 (2022: 217).
Die Anzahl der schwer verletzten Fahrradnutzerinnen und -nutzer stieg 2023 um neun Verunglückte auf 71 an. Die Anzahl der Leichtverletzten sank jedoch deutlich auf 578 Verunglückte (2022: 655).
Ein Fahrradfahrer wurde bei einem Alleinunfall tödlich verletzt. Die Anzahl der verletzten Pedelecfahrerinnen und -fahrer verringerte sich erstmals seit der statistischen Erfassung um 38 Verletzte auf 179. Mit 29 Personen wurden auch vier Personen weniger schwer verletzt (2022: 33). 150 Personen wurden leicht verletzt (2022: 184).
Eine Pedelecfahrerin wurde bei einem Verkehrsunfall mit einem Pkw getötet. Insgesamt stellt die Gruppe der verletzten Radnutzerinnen und Radnutzer knapp 54 Prozent der Verunglückten in Münster dar. Dies sind dreieinhalb Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
Die häufigsten Ursachen bei Fahrrad-/Pedelec-Unfällen waren ungenügender Sicherheitsund Seitenabstand, Fehler beim Abbiegen sowie das Nichtbeachten der Vorfahrt/des Vorrangs. Bei 185 Verkehrsunfällen mit Verletzten waren Fehler beim Abbiegen hauptursächlich.
An 512 Verkehrsunfällen mit Verletzten unter Beteiligung von Fahrrad-/Pedelecfahrerinnen und Fahrrad-/Pedelecfahrern waren Kraftfahrzeuge beteiligt. 58 Prozent dieser Verkehrsunfälle wurde durch die Kraftfahrzeuge verursacht. Dabei verunglückten 498 Radfahrerinnnen und Radfahrer.
32,7 Prozent der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden waren Alleinunfälle bzw. Verkehrsunfälle unter Radfahrenden."
https://muenster.polizei.nrw/polizeiliche-verkehrsunfallstatistik-4
https://muenster.polizei.nrw/sites/default/files/2024-03/jahresbericht_2023.pdf
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Radverkehr_in_Münster
Vorsicht, da hat der Autor des Berichtes offensichtlich zwei Dinge vermengt, die im Schema der polizeilichen Unfallaufnahme gesondert geschlüsselt werden. Im amtlichen Unfallursachenkatalog hat der Tatbestand "ungenügender Sicherheitsabstand" die Schlüsselnummer 14 und bezieht sich eindeutig nur auf § 4 StVO (also den Längsabstand beim Kolonnenfahren). "Ungenügender Seitenabstand" fällt unter die Tatbestände 16-23 (Fehler beim Überholen). Das einfach kurzerhand zu einem erfundenen Gemeinschaftstatbestand zusammenzufassen ist mindestens ein schwerer handwerkliches Fehler. Abgesehen davon zeigt sich hier auch schön das gestern von mir angeführte Problem, das durch das Trennen der Unfallparameter seitens der Polizeistatistiker wesentliche Informationen verloren gehen. So wissen wir mit diesen Angaben noch nicht, zu welchem Anteil verschiedene Verkehrsarten als Gegner zu den Unfällen beigetragen haben. Beim Problemkreis "Längsverkehr" stellen neben KFZ auch Fußgänger und andere Radfahrer einen beträchtlichen Gegner-Anteil. Wie sich die Quoten in der OpenData-Bundesstatistik verteilen, könnt ihr in der Abbildung sehen, auf Wunsch mache ich die Abbildung aber auch gerne gefiltert auf Münster und unter Einschluss auch der "leichten" Unfälle nochmal neu.[Zitat aus Polizei Verkehrssicherheitsbericht]
"Die häufigsten Ursachen bei Fahrrad-/Pedelec-Unfällen waren ungenügender Sicherheits- und Seitenabstand".
Es geht nicht um die Frage, wie gefährlich Radfahren per se ist, sondern nur um die Frage, ob diese wie auch immer dimensionierte Gefahr aus Engüberholen resultiert.Alleine aus den seltenen Todesfällen zu schlussfolgern, Radfahren sei völlig ungefährlich, ist gänzlich an der Realität vorbei.
Kommt drauf an, was Zweck der Analyse ist. Durch die Art und Weise der gesetzlichen Vorgabe wird in der Polizeistatistik in Deutschland traditionell das Augenmerk der Bevölkerung stark auf den Aspekt "Schuld" gelenkt. Das wird im Ausland nie (durch die Polizei) thematisiert. Für die Auswertung der Schuldverteilung im Einzelfall sind die publizierten Unfallberichte trotzdem regelmäßig unbrauchbar. Was durchaus nahezu immer möglich ist, ist die Rekonstruktion des Hergangs über die Fahrlinien der Beteiligten bis zum Crash ("Wer kam wem von wo?"). Diese Information ist aber für die Analyse der Gründe, warum es wo kracht, viel nützlicher als die Kenntnis der konkreten Unfallschuld. Darüber hinaus kann man den Meldungen auch in aller Regel die Örtlichkeit des Unfalles sehr genau entnehmen und mit den heutzutage verfügbaren Luftbildern und Streetviewaufnahmen sowie von Bildmaterial der Reporter vor Ort die Verkehrsführung in die Analyse einbeziehen. Schon allein die Kenntnis der Unfallorte liefert wichtige Erkenntnisse, unter anderem die, dass Ramm-/Streifunfälle gerade nicht da passieren, wo die "Konflikte" häufig sind, weil hier besonders viele Rad- und Autofahrer aufeinandertreffen (also in der quirligen Stadt und in den stadtnahen Randbezirken), sondern dass diese Unfallart sich tatsächlich weitgehend wahllos auf verkehrsarme Landstraßen irgendwo in der Pampa verteilt.Insgesamt ist das m.E. sowieso eine schwierige Materie: Wer Polizeiberichte oder die daraus resultierenden Pressemitteilungen kennt, wird ahnen, dass darin Unfallgeschehen oft nur lücken- oder fehlerhaft dargestellt werden. "Autofahrer hat Radfahrer übersehen" kann alles mögliche an Szenarien bedeuten. Ich finde es schwierig, daraus eine Statistik zu erstellen, wo will man diese oft "WischiWaschi" Formulierungen einordnen und in die Statiskik einpflegen?