83-Jähriger aus Dahme fährt aus Wut Radfahrer um
„Das hier ist kein Radweg!“ Mit so einem Satz zog ein Mann in Dahme den Zorn eines Autofahrers auf sich. Der Streit landete nun sogar vor Gericht.
Dahme. „Es tut mir sehr leid. Ich hatte da einen schlechten Tag.“ Die Begründung von Hubert Z., warum er vor gut einem halben Jahr einen Radfahrer in Dahme von der Straße abgedrängt hat und ihn dabei um Haaresbreite fast gefährlich verletzt hätte, ist immerhin ehrlich. Der 83 Jahre alte Witwer soll mit seinem Pkw Kia rücksichtslos im Straßenverkehr unterwegs gewesen sein und dabei Leib und Leben eines fremden Menschen gefährdet haben – so lautete der Vorwurf, gegen den er sich kürzlich vor dem Luckenwalder Amtsgericht wehren musste.
Es war ein Freitagnachmittag, als der ehemalige Berufskraftfahrer gegen 15.30 Uhr in der Tränkestraße nahe dem Friedhof in Dahme auf den Radfahrer traf. Straße und Radweg sind an dieser Stelle nicht durch besondere bauliche Vorkehrungen speziell voneinander getrennt. „Er kam aus der Bäckergasse von rechts angepfiffen“, erinnert sich der Autofahrer vor Gericht. „Am Friedhof waren lauter Autos geparkt, da bin ich ein bisschen auf den Radweg gekommen.“ Der Radfahrer nahm ihm das übel und soll ihm lautstark zugerufen haben, dass er dort nicht mit dem Auto fahren dürfe, weil es nun mal ein Radweg sei.
Autofahrer bedrängt Radfahrer in Dahme
„Ich habe mir da böse Worte von dem Radfahrer sagen lassen“, ergänzt der Mann aus Dahme, der zugibt: Daraufhin sei er wütend geworden. Er habe sein Auto umgedreht, um dem Fahrrad hinterherzufahren und den Radler zur Rede zu stellen. „Dann habe ich mein Auto vor ihm hingestellt“, sagt er.
Mehrere Zeuginnen, die gerade vom Friedhof kamen oder in direkter Nachbarschaft wohnen, haben den Fall beobachtet. „Er ist erst auf der Straße gefahren und dann aber regelrecht zum Radfahrer rüber, sodass wir noch dachten, dass es ihm vielleicht nicht gut geht“, berichtet eine Augenzeugin. Der Radfahrer sei umgefallen. „Zum Glück nur gegen die Mauer, die dort steht“, sagt die Zeugin. So habe er sich abstützen können.
Autofahrer zahlt 1000 Euro: Verhandlung wird eingestellt
Zu Schaden gekommen ist bei dem Vorfall, der wohl durchaus im Krankenhaus hätte enden können, letztendlich niemand. „Sowas darf ich nie wieder machen. Das weiß ich“, sagt der 83-Jährige. Auch weil er so einsichtig ist, sehen Richterin und Staatsanwaltschaft von einem Urteil gegen ihn ab. Er muss 1000 Euro als Auflage zahlen, damit das Verfahren gegen ihn eingestellt wird.
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