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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Zum Thema rechts vor links folgende Situation:
Radweg (mit blauem Schild) endet an einer Straße im Industriegebiet (es ergibt sich eine T-Kreuzung), allerdings ist der Bordstein nicht abgesenkt.
Gilt rechts vor links auch für den Radweg?

Ihr könnt euch denken was die Autofahrer denken, daher hier im "Konfliktsituationen" Thread
Endet der Radweg stumpf vor der Straße? Sprich man kommt auf die Straße zu und rechts und links davon geht die Straße in jeweilige Richtung?
 

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Ich kenne es nur so, dass sich jeder beim Discounter, Super- oder Baumarkt-Parkplatz defensiv verhält. Da laufen Leute rum, werden Kofferräume beladen, rollen manchmal auch Einkaufswagen einfach sodurch die Gegend.

Ich würde da niemals nie nicht auf meine rechts-vor-links Vorfahrt beharren.
 
Ich kenne es nur so, dass sich jeder beim Discounter, Super- oder Baumarkt-Parkplatz defensiv verhält. Da laufen Leute rum, werden Kofferräume beladen, rollen manchmal auch Einkaufswagen einfach sodurch die Gegend.

Ich würde da niemals nie nicht auf meine rechts-vor-links Vorfahrt beharren.
Es gibt einige Gerichtsurteile, die besagen, dass dort eine allgemeine Rücksichtsnahme zu gelten hat. Kein rechts vor links.
 
Dem Recht des Stärkeren wird mit dem BGH-Urteil einmal mehr Tür und Tor geöffnet, finde ich.

Wer schnell fährt und/oder den großen Macker gibt und/oder das fettere/teurere Auto fährt, der wird sich oft seinen Vorrang nehmen. Erlebe ich auch heute immer wieder. Doch bislang war für mich i.d.R. rechts vor links. Wenn kein anderes Verkehrsschild den Verkehr regelt, ist DAS die Verkehrsregel. Nun gilt das auch nicht mehr.

Rücksichtnahme ist eh klar, funktioniert aber selten. Was mir tierisch auf die Senkel geht, ist, dass man die Rücksichtnahme auf die Spitze treiben muss. Wenn ich z.B. rückwärts ausparke und schon ne Weile am Rollen bin, finden sich ach so oft noch Fußgänger, die direkt hinter meinem Kofferraum noch drüberscharwenzeln. Ich nenne das mal Merktbefreitheit und habe oft genug satt bis zu Stillstand abbremsen müssen. Ist ja nichts passiert, was aber wenn doch? Fehlt es dann an Rücksicht des Fußgängers oder von mir?

Oder aber ich fahre im Parkplatz aus der Lücke raus, von außerhalb düst jemand von der Straße in den Parkplatz und hält satt auf mich zu. Meistens die üblichen Typen von Verdächtigen (tiefer, breiter, lauter, schneller...). Es ist noch nichts passiert, aber ich bin da immer hin und hergerissen, ob ich jetzt meinen Ausparkvorgang abbrechen soll, oder aber dem Macho zu verstehen gebe, "hey, ich war zuerst da!".

So viel zur nicht anwendbaren StVO. Verkehrsregeln haben schon ihre Berechtigung.
 
Was das Rückwärtsfahren angeht ist die StVO doch erfreulich eindeutig:

§9 (5) Wer ein Fahrzeug führt, muss sich beim Abbiegen in ein Grundstück, beim Wenden und beim Rückwärtsfahren darüber hinaus so verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen.

Was allerdings auch gilt ist: Wenn du stehst, und der andere dann noch in dich reinfährt, ist er schuld, das müsstest du dann im Zweifel aber beweisen, wenn die Ausgangslage gegen dich spricht (z.B. rückwärts fahren).

Eine Dashcam hilft hier sehr.

Ansonsten kann ich die fehlende Rücksichtnahme nicht bestätigen, gerade in 30er Zonen bei mir in der Gegend wird auf Radfahrer gut Rücksicht genommen und die allermeisten Autofahrer warten, wenn das Hindernis auf ihrer Seite ist mittlerweile auch für Radfahrer. Allerdings fahre ich auch eher schnell und nach außen offensiv - sprich etwas mittiger, so dass ich schonmal breiter wirke, als wenn ich mich an den Straßenrand quetschen würde.

Und das BGH-Urteil klingt für mich auch nicht nach Recht des Stärkeren, sondern eher danach, dass in solchen Fällen alle eine Mitschuld bekommen und i.d.R. dann der mit dem "gefährlicheren" Fahrzeug eben prozentual mehr durch die Gefährdungshaftung (zumindest gegenüber Radfahrern und Fußgängern).
 
Wenn ich z.B. rückwärts ausparke und schon ne Weile am Rollen bin, finden sich ach so oft noch Fußgänger, die direkt hinter meinem Kofferraum noch drüberscharwenzeln. I
Ja. Das ist das Phänomen, dass selbst Führerscheininhaber sofort nach Verlassen des Autos alle Regeln vergessen. Das kennen wir als Radfahrer, auf gemischt genutzten Fuß-/Wander-/Radwegen. Auf dem Supermarktparkplatz ist es nicht anders. Aber ja, mich nervt das auch. Irgendwie aus einer dynamischen Situation heraus 10 Sekunden weiterzuextrapolieren ist halt nicht jedem gegeben. Deal with it. Aufregen nutzt nix. Das ist m. E. kein böser Wille, die raffen es einfach nicht besser.

Meistens die üblichen Typen von Verdächtigen (tiefer, breiter, lauter, schneller...).
Ach komm, achte mal drauf. Genauso häufig wie das "Hey, jetzt komm ich" mit dem SUV, über das so viel geredet wird, ist doch das "Da pass ich noch schnell durch" mit dem schicken Kleinwagen, und auch Transporter glänzen nicht immer mit rücksichtsvollem Verhalten.

Check mal Deine Feindbilder, also Deine Wahrnehmung, wer das wirklich ist. Dass das Phänomen auftritt, und öfter, als einem lieb ist, d'accord. Ich finde es einfach nciht richtig, am Auto festzumachen, ob jemand rücksichtslos ist.

Wir wollen doch auch nicht in Mithaftung für Rad-Rambos genommen werden, nur weil wir Dropbars fahren?
 
Ansonsten kann ich die fehlende Rücksichtnahme nicht bestätigen
Also dass beim Ausparken auf einem Supermarkt-Parkplatz die Leute stur mit ihrem Einkaufswagen auf Dein Heck zufahren, statt mal kurz zu warten, scheint mir auch eher die Regel. Und wie wir gelernt haben, soll man dort einfach gegenseitig Rücksicht nehmen und nicht auf der StVO beharren. Ausparken dauert einfach einen Moment. Wenn da einer schon halb draußen ist und man kommt mit dem Einkaufswagen um die Ecke, kann man doch echt mal kurz warten, bis der Autofahrer weg ist?
 
Oder der Autofahrer wartet kurz bis der Einkaufende mit dem schweren und schlecht zu lenkenden Einkaufswagen am Auto angekommen ist. Das wäre dann auch Rücksichtnahme. Ist ja nicht mehr so, dass man heute nur Kurven fahren kann, wenn sich das Auto bewegt, weil keine Servo verbaut ist.
 
Ach komm, achte mal drauf. Genauso häufig wie das "Hey, jetzt komm ich" mit dem SUV, über das so viel geredet wird, ist doch das "Da pass ich noch schnell durch" mit dem schicken Kleinwagen, und auch Transporter glänzen nicht immer mit rücksichtsvollem Verhalten.
Stimmt, die SUV hatte ich nicht erwähnt. Ich meinte die aber auch nicht wirklich (also bei uns nicht).

Check mal Deine Feindbilder, also Deine Wahrnehmung, wer das wirklich ist. Dass das Phänomen auftritt, und öfter, als einem lieb ist, d'accord. Ich finde es einfach nciht richtig, am Auto festzumachen, ob jemand rücksichtslos ist.
Nix Feindbilder und auch nicht wirklich rücksichtslos. Da sind eher die Paketdienstleister ganz vorne. Gestern - DHL - extrem heftig (nicht Parkplatz sondern Schnellstraße). Aber bei den anderen (tiefer, schneller, lauter) mache ich mehr jugendliches Potenzgehabe aus im Sinne von "alle mal herhören und -gucken bitte, jetzt gibt's was zu sehen. Sprich: Druckvoll in den Parkplatz einscheren und etwas Krawall machen, damit auch viele gucken, was man da tolles unterm Popo hat (und sich 20 Jahre später drüber schämen).

Aber böse Situationen habe ich noch nie erlebt. Die Typen bremsen dann schon deftig und bleiben friedlich.
Wir wollen doch auch nicht in Mithaftung für Rad-Rambos genommen werden, nur weil wir Dropbars fahren?
Deshalb spreche ich die Radrambos an "Dein Verhalten fällt auf uns alle zurück, wir haben keinen guten Ruf/sind ziemlich unbeliebt". Hat bisher seltsamerweise noch niemand (!) negativ zurückgewiesen. Aber von den Kfzlern dagegen viele.
 
Oder der Autofahrer wartet kurz bis der Einkaufende mit dem schweren und schlecht zu lenkenden Einkaufswagen am Auto angekommen ist. Das wäre dann auch Rücksichtnahme. Ist ja nicht mehr so, dass man heute nur Kurven fahren kann, wenn sich das Auto bewegt, weil keine Servo verbaut ist.
Mache ich immer. Ich fahre nur raus, wenn wirklich frei ist. Ziemlich oft kommt dann aber jemand um die Ecke oder aus dem Auto nebenan ausgestiegen und .... will halt noch vorbei, obwohl ich am Rangieren bin.

"Deal with it" ist ein guter Tipp, die Merkbefreitheit auszuhalten.
 
Ich nenne das mal Merktbefreitheit und habe oft genug satt bis zu Stillstand abbremsen müssen. ...

... Ich fahre nur raus, wenn wirklich frei ist. Ziemlich oft kommt dann aber jemand um die Ecke oder aus dem Auto nebenan ausgestiegen und .... will halt noch vorbei, obwohl ich am Rangieren bin.
Ich biege im Straßenverkehr nur rechts ab, wenn wirklich frei ist. Ziemlich oft kommt dann aber von hinten so ein Radler angeschossen oder ein Fußgäger um die Ecke, die noch über die Straße wollen, obwohl ich schon abbiege. Na ja, muss ich halt doch bis zum Stillstand abbremsen. ;)
 
Bleibt ja am Ende nix anderes übrig. Entweder man macht mit beim "Straßenkampf" um den letzten Zentimeter oder man lässt es ruhig angehen und gibt den Platz, der einem eigentlich "zusteht", bereitwillig ab. Manch einer nimmt halt leider mehr als er gibt. Aber so war es schon immer.
 
Zum Thema rechts vor links folgende Situation:
Radweg (mit blauem Schild) endet an einer Straße im Industriegebiet (es ergibt sich eine T-Kreuzung), allerdings ist der Bordstein nicht abgesenkt.
Gilt rechts vor links auch für den Radweg?

Nein. Selbst wenn dort ein abgesenkter Bordstein wäre, gälte dort nicht rechts-vor-links. Auch nicht für Autos.
 
Wenn es keinen Bordstein gäbe, dann gilt rechts-vor-links.
Sobald man über einen Bordstein fährt ist man ja eh wartepflichtig, also kann kein rechts-vor-links gelten.

Im § 10 der Straßenverkehrsordnung (StvO) ist die Sache mit dem abgesenkten Bordstein geregelt.
 
Hast du eine Quelle für die Aussage?
Die StVO schreibt: schrieb:

§ 10​

Einfahren und Anfahren​

1Wer aus einem Grundstück, aus einer Fußgängerzone (Zeichen 242.1 und 242.2), aus einem verkehrsberuhigten Bereich (Zeichen 325.1 und 325.2) auf die Straße oder von anderen Straßenteilen oder über einen abgesenkten Bordstein hinweg auf die Fahrbahn einfahren oder vom Fahrbahnrand anfahren will, hat sich dabei so zu verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen. 2Die Absicht einzufahren oder anzufahren ist rechtzeitig und deutlich anzukündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen. 3Dort, wo eine Klarstellung notwendig ist, kann Zeichen 205 stehen.
Quellen im Internet, einschließlich Fahrschulen, interpretieren das so, dass hier kein rechts vor links gilt, sondern man den fließenden Verkehr durchlassen muss.
 
Also ich bin heute einmal quer vom Nordwesten in den Südosten Berlins und zurück in den Nordwesten gefahren und nicht eine einzige Konfliktsituation. Keine Nebenstraßen, sondern Hauptverkehrswege und nur dort Radwege benutzt, wo sie vorgeschrieben sind, was auf der Länge erstaunlich wenige sind. Abgesehen von Neukölln am Rathaus, aber dort nimmt man den sowieso freiwillig, da perfekt asphaltiert und links neben einem stehen die Autos im Stau.

Wenn ich durch meinen Wald fahre, habe ich die Konflikte bei spätestens jedem 10. Auto. :crash:
 
Also ich bin heute einmal quer vom Nordwesten in den Südosten Berlins und zurück in den Nordwesten gefahren und nicht eine einzige Konfliktsituation. Keine Nebenstraßen, sondern Hauptverkehrswege und nur dort Radwege benutzt, wo sie vorgeschrieben sind, was auf der Länge erstaunlich wenige sind. Abgesehen von Neukölln am Rathaus, aber dort nimmt man den sowieso freiwillig, da perfekt asphaltiert und links neben einem stehen die Autos im Stau.

Wenn ich durch meinen Wald fahre, habe ich die Konflikte bei spätestens jedem 10. Auto. :crash:
Geht mir auch immer so. Wenn ich mal durch City fahre graut es mir vorher eigentlich immer und bin danach immer total überrascht, wie gut es funktioniert.
Ich habe eigentlich nur bei uns im Speckgürtel Probleme.
 
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