• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Mit dem Argument dürften Raser auch nicht belangt werden
Willst Du einen Raser, der vorsätzlich jegliche Vorsicht fallenlässt, mit einem Brummifahrer vergleichen, der seinen Job macht und dem dabei Fehler, leider oft mit schwerem Ausgang, unterlaufen?

Wenn klar ist, dass wir gesetzgeberische Unzulänglichkeiten oder andere Unsicherheitsfaktoren haben, dann muss die Eigenverantwortung und damit hier ganz besondere Umsicht im Straßenverkehr greifen.*
Natürlich soll jeder verantwortlich handeln. Nur hat man es hinterher immer vorher gewusst, vor allem, wenn man an der Seitenlinie steht, statt am Quirl zu sitzen.
 
73720df9-d3f2-41f6-a221-44bc69b40322_w948_r1.778_fpx33.32_fpy49.98.jpg

ÖPNV ist Scheiße. Ohne ÖPNV wäre das nicht passiert. Ok, diese bescheuerte Aussage meine ich natürlich nicht ernst. Aber sie denkt die Argumentation von einigen mal konsequent zu Ende.
 
Moment, ich vergleiche nicht den LKW Fahrer mit dem Raser, also ob Vorsatz, Fahrlässigkeit oder sonst was - sondern das Argument bzw. Achselzucken, dass es für einige Dinge ja offensichtlich keine gesellschaftliche Lösung gibt im Moment. Das mag ich nicht akzeptieren.

Ich habe großen Respekt vor Brummi-Fahrern und glaube auch nicht, dass so etwas mit Absicht passiert bzw. der Arbeitsdruck tw. einfach auch zu hoch ist. Auch muss der Gesetzgeber endlich besser werden, was Verkehrssicherheit angeht - die (technischen) Möglichkeiten sind ja da.

Und ich bleibe dabei: wenn ich nicht aufgepasst habe oder nicht weiß, was vor mir passiert, dann darf ich nicht losfahren.
 
Und ich bleibe dabei: wenn ich nicht aufgepasst habe oder nicht weiß, was vor mir passiert, dann darf ich nicht losfahren.
Das funktioniert m.M.n. per Definition nicht. Damit würde man ja 100%ige Sicherheit erwarten, die sich praktisch aber nicht umsetzen lässt (wie 100%-Anforderungen generell).
Beispiel: Angenommen, der LKW-Fahrer muss in "nur" fünf Spiegel schauen und tut das auch gewissenhaft (sagen wir mal 0.5sec/Spiegel). Dann liegen zwei Sekunden zwischen dem ersten und dem letzten Spiegel. In zwei Sekunden kann problemlos einer in den Gefahrenbereich kommen, den ich dann immer noch nicht gesehen habe.
Das Beispiel wirkt vielleicht etwas konstruiert, aber es soll nur zeigen, dass wir 100% nie erreichen und daher alle im täglichen Leben eine Schwelle finden, die wir erfüllen und dann das Restrisiko akzeptieren. Wo diese Schwelle nun liegt, ist aber völlig willkürlich und hängt von den äußeren Umständen ab (habe ich Zeit dafür, bin ich fokussiert genug, etc.)
Unangenehm wird es immer dann, wenn ich ein Risiko akzeptieren muss, bei dem anderen Leuten Schaden zugefügt wird. Aber wir als Radfahrer tun das auch ständig. Wir könnten ja auch immer "noch lauter" klingeln, "noch heller" leuchten, mit "noch mehr" Seitenabstand Fußgänger überholen usw. Dementsprechend liegt das einfach in der Natur der Sache.

OT, aber interessant: Das gleiche gibt es ja in der Technik auch. Wir sagen ja nicht, ein Flugzeug darf nie abstürzen, ein AKW darf nie explodieren, sondern lediglich, dass es nur alle 10 hoch X Betriebsstunden passieren darf. Anders geht es auch gar nicht.
 
Wir sagen ja nicht, ein Flugzeug darf nie abstürzen, ein AKW darf nie explodieren, sondern lediglich, dass es nur alle 10 hoch X Betriebsstunden passieren darf. Anders geht es auch gar nicht.
Ja, aber deswegen gibt es beim AKW zum Beispiel keine Schaltpulte, wo ein versehentlich falsch gedrückter Knopf die Kernschmelze unwiderruflich auslöst. Unser Verkehrssytsem hat aber massenhaft solcher "Schaltpunkte mit Killknopf". Und ein paar davon werden aktiv von Autofahrer/LKWFahrern, aber auch Radfahrern neu drangesteckt.

Beispiele? Blind auf den Gehweg fahren, an Ampel zu dicht an Radfahrer ranfahren, so dass er nicht mehr im Sichtbereich ist, Radfahrer fährt aktiv in den nichtsichtbaren Bereich von LKW usw.

Beim Flugzeug hätte man da noch 3 Redundanzen, im normalen Straßenverkehr, wo das mittlerweile mit Elektronik auch zu einem Großteil möglich wäre, ist es nicht umgesetzt. Mit den bekannten Folgen für die schwächeren Verkehrsteilnehmer.
 
Wer sich im Verkehr immer auf fehlerfreies Verhalten anderer verlässst, sowie auf das Verkehrsrecht, und das ohne Knautschzone, geht ein sehr hohes Risiko ein. Hope the best expect the worst.
 
Auch nochmal für Dich: die Polizei hat die Fakten heute Mittag herausgegeben, daran kann man sich erstmal halten.
Das vorgeschriebene Abbiegen mit Schrittgeschwindigkeit kommt erschwerend dazu, dann hätte er die sicher schneller fahrende Radlerin gar nicht einholen können.

Hast du ne Quelle zu diesem, von dir beschriebenen, Hergang?

Nur weil etwas nicht im Polizeibericht steht, bedeutet das nicht, dass dem nicht so gewesen ist.
Schlussendlich wissen wir hier alle nicht, wie genau der Unfallhergang war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber deswegen gibt es beim AKW zum Beispiel keine Schaltpulte, wo ein versehentlich falsch gedrückter Knopf die Kernschmelze unwiderruflich auslöst. Unser Verkehrssytsem hat aber massenhaft solcher "Schaltpunkte mit Killknopf". Und ein paar davon werden aktiv von Autofahrer/LKWFahrern, aber auch Radfahrern neu drangesteckt.
Der 08/15-Straßenverkehr ist aber weder ein AKW noch ein Flugzeug, daher macht es keinen besonderen Sinn, dessen Anforderungen daran zu stellen...
 
Der 08/15-Straßenverkehr ist aber weder ein AKW noch ein Flugzeug, daher macht es keinen besonderen Sinn, dessen Anforderungen daran zu stellen...
Es hilft aber dabei zu verstehen, warum "Safety" im Straßenverkehr nicht einfach umsetzbar ist und der durchschnittliche Verkehrsteilnehmer eben nicht das Handwerkszeug hat, um sich gefährdungsfrei durch den Straßenverkehr zu bewegen und dementsprechend statistisch auch immer wieder Unfälle verursachen wird, die teils sehr schwerwiegend ausgehen. Wenn schwerwiegende Fehler zu leicht passieren, ist der Verursacher eben nicht immer zu 100% auch schuld.
 
5 Spiegel und 8 Kameras sind gut. Praktisch geht das so:
Der LKW-Fahrer checkt alles, sieht in einem der Spiegel einen Radfahrer rechts, rollt an, guckt nach vorn, wieder in alle Spiegel, und huch! wo ist denn jetzt dieser Radfahrer? Abgebogen? In irgend einem toten Winkel? Was nun? Außer Kontrolle? Vollbremsung?
Und ich bleibe dabei: wenn ich nicht aufgepasst habe oder nicht weiß, was vor mir passiert, dann darf ich nicht losfahren.
Dabei würde ein perfektioniertes autonomes Fahren helfen. Theoretisch müsste das irgendwann funktionieren. Es wird langsam gefahren, korrekt, niemand parkt in 2. Reihe, kein Dooring mehr, Überholabstände werden eingehalten, im Zweifel gibt es immer Stop oder Stehenbleiben und alle bleiben am Leben.

Man stelle sich so nun mal unseren Straßenverkehr in Städten vor. Es würde gar nicht mehr vorwärts gehen. Die Radfahrer könnten Slalom fahren, schön wärs, aber nichts würde mehr funktionieren.

Das Grundübel liegt am überbordenden Verkehr, wo viel zu viel Menschen im Sessel sitzend herumfahren und dabei mindestens 8 bis 12m² Fläche einnehmen plus Abstand rundherum. Man schaue auf die hier zuvor gezeigten Fotos. 80 oder 90 % der Verkehrsflächen geben wir dem Autoverkehr. Es ist halt so und bleibt auch so, oder wie?
 
... deshalb lassen wir es so, wie es ist. ???!!! :mad:
 
Oder man könnte Fahrräder verbieten. Es gäbe keine Fahrradunfälle mehr.
....Und die Straßen werden noch enger. Stoßverkehr :D.
 
Dabei würde ein perfektioniertes autonomes Fahren helfen. Theoretisch müsste das irgendwann funktionieren. Es wird langsam gefahren, korrekt, niemand parkt in 2. Reihe, kein Dooring mehr, Überholabstände werden eingehalten, im Zweifel gibt es immer Stop oder Stehenbleiben und alle bleiben am Leben.

Man stelle sich so nun mal unseren Straßenverkehr in Städten vor. Es würde gar nicht mehr vorwärts gehen. Die Radfahrer könnten Slalom fahren, schön wärs, aber nichts würde mehr funktionieren.
Das möchte ich bezweifeln. Stockender Verkehr und Staus kommen nicht vom gleichmäßigen Fahren, sondern vom ungleichmäßigen. Wenn viel zu schnell beschleunigt wird und dann wieder scharf gebremst werden muss, oder wenn Abstände nicht eingehalten werden. Das ist alles wissenschaftlich untersucht.
 
Das möchte ich bezweifeln. Stockender Verkehr und Staus kommen nicht vom gleichmäßigen Fahren, sondern vom ungleichmäßigen. Wenn viel zu schnell beschleunigt wird und dann wieder scharf gebremst werden muss, oder wenn Abstände nicht eingehalten werden. Das ist alles wissenschaftlich untersucht.
Das ist richtig. Verkehrsfluss würde bei langsamem Verkehr besser funktionieren. Das damit könnten wir durchaus jetzt schon anfangen.

Bei wirklich autonomen Fahren würde, wenn es voll ist, jeder Hallodri auf Rad oder zu Fuß, den Verkehrsfluss zum Stoppen bringen. Denkt an die Bahn, dort geht Sicherheit vor Verspätung. Im Straßenverkehr nicht so, oder?
 
Man stelle sich so nun mal unseren Straßenverkehr in Städten vor. Es würde gar nicht mehr vorwärts gehen. Die Radfahrer könnten Slalom fahren, schön wärs, aber nichts würde mehr funktionieren
Darüber hatte ich schon hitzige Diskussionen mit einem meiner besten Freunde, der in der Entwicklung dieser Systeme involviert ist. Mein Argument: „ein taumelradelnder Opa bringt jedes System zum Erliegen.“
Wir bräuchten eine komplette andere Infrastruktur.
 
Wir bräuchten eine komplette andere Infrastruktur.
Aber damit wird es durchaus schwierig. Man muß realisieren, dass die Anforderungen an- und Voraussetzungen sämtlicher Verkehrsteilnehmer unterschiedlicher nicht sein können- vom Eigengewicht/Gesamtgewicht her, von der Wahrnehmnug, Geschwindigkeit, Platzbedarf
Es sind Kinder, Erwachsene (zu Fuß), etwas schneller die Scooter, Radfahrer, Mopeds, Motorräder, Autos, LKW, Fahrzeuge im Rettungseinsatz (und sonstige Einsatzfzg.) mit deren Sonderrechten, alle in ein und demselben Raum unterwegs. Theoretisch müßten all diese "Klassen" je einen eigenen Verkehrsraum haben, nur dann könnten alle wirklich gleichberechtigt unterwegs sein. Geht aber wohl nicht so muß es leider schon zwangsläufig immer mal weider zu, hm, Problemen und Unfällen kommen. Leider- natürlich.
Da geht es aber auch nicht anders, dass die schwächsten dort Abstand halten (im Sinne von sich möglichst nicht hinbewegen, von großen Fahrzeugen wegbleiben- sie erstmal fahen zu lassen, wo sie Gefahr laufen, wie auch immer beeinträchtigt zu werden. Rein aus Selbstschutz, man ist einfach nicht gleichberechtigt-aufgrund der jeweiligen Voraussetzugen, trotz aller gesetzlichen Regelungen
Man geht ja auch nicht mit Badeschlappen ins Gebirge, zum klettern nicht ohne Seile, Haken usw, ins Kalte nicht ohne entsprechende Kleidung. Da trifft man ganz selbstveständlich vorbeugende Maßnahmen. Aus Selbstschutz. Wie sieht dies im Straßenverkehr aus?
 
Niemals wieder schreibe ich auf Instagram dass das Fahrrad eine Alternative wäre um in die Stadt und wieder raus zu kommen! 😫 Ging um eine saftige Erhöhung der Parkplätze in meiner Stadt. Was die Leute für Ansichten haben: Auto, Auto, Auto, Stadt und Staat MÜSSEN alles bezahlbar halten, es gibt KEINE ALTERNATIVEN!
Krasser Shitstorm eines klassischen "Wolfgangs" Berufskraftfahrer, stark übergewichtig und schon mehrfach in der Klinik gewesen wegen Herzinfarkten (alles öffentlich auf seinem Instagram Profil einsehbar),.... muss man nichts mehr zu sagen.
 
Sterben die Innenstädte nicht eh grade aus, was das Konsumzeugs angeht? Also, selbst wenn es Manfred und Gisela betrifft. Bin grad umgezogen, hier gibt's im Stadtzentrum an richtigen Geschäften noch 1x Buchhandlung, 1x Blumenladen, 1x Schreibwarenladen, paar Optiker und Hörgeräteleute und sonst irgendwelche langweiligen Ketten, die restlichen realen Geschäfte sind wohl über Corona verstorben. Da wo ich vorher gewohnt hab, war's irgendwie nicht anders. Wozu baut man da noch Parkplätze irgendwo hin? Reicht doch der Supermarkt auf der grünen Wiese, Innenstädte kann man zum Wohnen und für Gastro nehmen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück