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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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JA!!! Dass ich oft fast platt gefahren werde, wenn ich nicht weitsichtig schaue oder fast jemand anfahre, ist wahrscheinlcih JEDES mal wenn ich unterwegs bin der Fall. Rechtsabbieger, die den Fuss garnicht vom Gas nehmen und mit 100 abbiegen ist standard, Autos, die mir die Vorfahrt nehmen ist selbstverständlich, Alltagsradfahrer, die aus einer Seitenstrasse kommen und ohne zu schauen vor mir einscheren normal und Fussgänger, die ohne zu schauen die Strasse überqueren Alltag. Hatte vorhin grün, bin extra in die Pedalen getreten um die Ampel noch zu bekommen. Links hielt die Strassenbahn, aber die Passagiere steigen links aus, also konnte ich ganz normal auf der Strasse fahren....auf einmal überkreuzt ein Mädel über die rote Fussgängerampel von hinter der Bahn die Strasse. Ich voll in die Bremsen und sie geht unbekümmert weiter:mad: .
Das ist aber normal und ich hake das nur als eine von einer Millarde Situationen. Ich rechne immer damit, dass ich eines Tages unter einem Rechtsabbieger liege, über eine aufgehende Tür fliege oder in jemand reinbretter. So viele Schutzengel wie ich bisher hatte, gibt es nicht mehr.
 
Das Zauberwort ist Gegenseitige Rücksichtnahme. Funktioniert mit den meissten Aurofahrern sehr gut.

Das funktioniert generell in allen Situationen des Lebens recht gut. Leider wird genau dieses Defizit im Straßenverkehr gerne ausgelebt, denn in 99% der Fälle ist mit Konsequenzen nicht zu rechnen...

Grüße
Tom
 
Moin,

ich kann GerdO und Phonosophie nur zu stimmen. Selber offensiv fahren, also nicht zu weit rechts, schlechte Radwege meiden, aber defensiv handeln. Gestern erst wieder mit dem Rad von der Arbeit gekommen, ein Geländewagen bleibt an einer Steigung brav hinter mir, an einer Möglichkeit rechts rein, etwas langsamer geworden, vorbei gewunken und gut ist. Der Kfz-Führer hat sich deutlich bedankt und wird auch den nächsten Radler, hoffe ich zu mindest, nicht auf die Grasnarbe zwingen. Die Gegenbeispiele, wie von Bremen1971 aufgezählt, sehe ich auch häufig genug. Ob auf dem RR oder sonst für ein Rad ist dabei egal. Gegenseitige Rücksichtnahme wäre das Beste. Ich versuche mit guten Beispiel als Radler und Kfz-Führer zu fahren, aber ehrlich, auch ich mache Fehler und bin dann froh wenn der/die Gegenüber meinen Fehler ausbügelt.

Auf meiner Hausrunde ist so wenig Verkehr, dass ich mich nur selten über andere Verkehrsteilnehmer aufregen muss. Gefühlt so jede 10te Runde.
 
Deutliche Handzeichen frühzeitig anwenden habe ich mir schon angeeignet. Die Idee mit dem Blickkontakt finde ich interessant. Hört sich auch ziemlich hilfreich an. Aber es ist doch schwierig mit jemandem Blickkontakt aufzunehmen, der auf der Landstraße mit seinem dicken SUV von hinten angekachelt kommt, oder? Lediglich an der Ampel leuchtet mir das ein.
 
Deutliche Handzeichen frühzeitig anwenden habe ich mir schon angeeignet. Die Idee mit dem Blickkontakt finde ich interessant. Hört sich auch ziemlich hilfreich an. Aber es ist doch schwierig mit jemandem Blickkontakt aufzunehmen, der auf der Landstraße mit seinem dicken SUV von hinten angekachelt kommt, oder? Lediglich an der Ampel leuchtet mir das ein.

Und an Stellen wo ein Radweg die Fahrbahn kreuzt oder bei einem Spurwechsel. Mir geben Autofahrer häufig durch betätigen des Scheinwerfers oder Handzeichen zu verstehen das ich links abbiegen oder auf dem Radweg die Fahrbahn überqueren kann.
Heute hatte ich allerdings mal wieder ne Situation in der ich Kalkweiß geworden bin. Auf ner Landstrasse überholt einer mit geschätzten 100km/h oder schneller einige PKW und fährt frontal auf mich zu.:eek:Erst in letzter Sekunde ist der wieder auf seine Spur zurück. So was musste ich leider schon öfter erleben. Hoffentlich wickelt der sich mal um nen Baum,bevor der nen Unbeteiligten platt fährt.
 
Hatte ich auch schon. Auf nem ziemlich schmalen Wirtschaftsweg kommt ein Geländewagen voller halbwüchsiger von vorn angebrettert. Aus Jux und Dollerei knallen die am Fahrbahnrand durch eine recht tiefe Pfütze . Das Ende dieser wurde dann zur Rampe und der Geländewagen wurde unkontrolliert und ziemlich schnell auf die Straße zurückgehoben. Das Problem: Ich war in dem Moment 30 meter entfernt, die bei einer Geschwindigkeit von geschätzten 60-70kmh nicht die Welt bedeuten.
Ich frage mich, wie man durch solche unnützen Situationen andere leute in Gefahr bringen kann?
 
Hoffentlich wickelt der sich mal um nen Baum,bevor der nen Unbeteiligten platt fährt.

Naja, der Baum ist in diesem Moment ja auch nicht unbeteiligt. Schon etliche Alleebäume sind solchen Unfällen zum Opfer gefallen und mussten gefällt werden.
Ich gönne es auch niemandem, dass er sich "um den Baum wickelt". Selbstmörder sollten sich halt eine solide Betonwand oder einen stabilen Steinbruch ohne Beteiligung anderer Lebewesen aussuchen, leider halten die sich in ihrer Verzweifling oft nicht mehr an gesellschaftliche Vorgaben.
Im übrigen gibt es nachher immer Leute, die wie ich damals im Zivildienst, die Sauerei aufräumen müssen.
 
Naja, der Baum ist in diesem Moment ja auch nicht unbeteiligt. Schon etliche Alleebäume sind solchen Unfällen zum Opfer gefallen und mussten gefällt werden.
Ich gönne es auch niemandem, dass er sich "um den Baum wickelt". Selbstmörder sollten sich halt eine solide Betonwand oder einen stabilen Steinbruch ohne Beteiligung anderer Lebewesen aussuchen, leider halten die sich in ihrer Verzweifling oft nicht mehr an gesellschaftliche Vorgaben.
Im übrigen gibt es nachher immer Leute, die wie ich damals im Zivildienst, die Sauerei aufräumen müssen.

In unserem Landkreis sind schon vor 50 Jahren die meissten Alleebäume gefällt worden damit die Autos sich nicht drum wickeln:mad: . Wir haben hier auch den Waldärmsten Landstrich in DE,leider. Mittlerweile werden die Alleen wieder angepflanzt. Ich werde da aber leider nichts mehr von haben. Wenn die Sonne knallt wird man hier auf dem Rad gegrillt weil es fast keine Bäume gibt.
 
Schön gesprochen, fragt sich nur wie man mit Halbbblinden Blickkontakt aufnehmen soll.
Es reicht auch einfach dahin zu gucken, wo ich die Augen vermute. Es geht ja nur darum, daß die Wissen, daß da ein Mensch fährt und ich derjenige bin, der jetzt mal kurz bestimmt was passiert und was nicht.

Hilft natürlich nicht immer, aber mein Eindruck ist, daß es seitdem besser geworden ist.
 
Deutliche Handzeichen frühzeitig anwenden habe ich mir schon angeeignet. Die Idee mit dem Blickkontakt finde ich interessant. Hört sich auch ziemlich hilfreich an. Aber es ist doch schwierig mit jemandem Blickkontakt aufzunehmen, der auf der Landstraße mit seinem dicken SUV von hinten angekachelt kommt, oder? Lediglich an der Ampel leuchtet mir das ein.

Naja, auf der verkehrsfreien Landstraße isses schwierig und nach meiner Erfahrung auch nicht nötig. Wenns wg. Engstelle oder viel Verkehr eng wird, fahren die auch meist keine Hundert mehr und man kann mal kurz rübergucken.

Ich starre denen auch nicht in die Augen bis sie hypnotisiert sind, sondern schaue kurz über die Schultern zum Fahrer. Das geht nicht nur an Ampeln, sondern z.b. auch im fließenden Stadtverkehr sehr gut.
 
Gerade hatte ich eine "Konfliktsituation" mit Sturzfolge für mich in Zusammenhang mit verpflichtender Radwegbenutzung in der Innenstadt: Ich fuhr über den Radweg, vor mir auf dem Gehweg neben dem Radweg 3 Städtische Arbeiter (oder zwangsverpflichtete Hartzer?) mit Warnwesten nebeneinander gehend ins Gespräch vertieft. Plötzlich, kurz bevor ich an ihnen vorbeifahren wollte, macht einer einen Schlanker auf den Radweg, merkt aber in dem Moment, dass da irgendwas von hinten kommt und will ausweichen. Aber nicht wieder zurück auf den Bürgersteig, da laufen nämlich direkt neben ihm seine Kollegen, sondern in Richtung Straße, wo neben dem Radweg noch ein schmaler Streifen gepflastert ist. Also genau uin die Richtung, in die auch auch ausweichen wollte. Leider war der Kerl so ein richtiger Trumm von Schwermalocher, sodass es ihm kaum was ausmachte, dass ich ihm hineingefahren bin, mir jedoch der Lenker so herumgerissen wurde, dass ich auf die Straße stürzte. Zum Glück kam gerade kein Auto, sodass es nur bei einem aufgescheurtem Ellbogen und irgendwas mit dem Knie (ist inzwischen steif, geschwolen und tut weh) geblieben ist. Die drei Typen motzten noch prollig herum, ich sei schuld, weil ich keine Klingel am Rad hätte. Weil der Penner meinte, der wäre nicht verletzt und ich selber einfach nur weg wollte (Konfliktvermeidung???) und mich in dem Moment wieder halbwegs fit fühlte, bin ich weitergefahren. Jetzt bereue ich es (womöglich Knie kaputt, 6 Monate Reha, Verdienstausfall da selbständig, danach Rollstuhl, Treppenlift, ewiges Elend...).

Fazit: Entweder gleich auf der Straße fahren oder nur noch mit Teleskoptotschläger! :mad:
 
Das mit "in die Augen sehen" ist eine gute Sache und hilft tatsächlich. Vermutlich bewirkt das, dass man nicht mehr als anonymes Radfahrerobjekt, sondern real existierender Mitmensch angesehen wird. Ist ein Blickkontakt nicht möglich, erfüllen eindeutige Handzeichen eine ähnliche Funktion. Hauptsache es erfolgt irgendeine Art der Kommunikation und der Autofahrer fühlt sich angesprochen und schon ändert sich (in den meisten Fällen) seine Sichtweise.

Noch was nebenbei: Je ambitionierter man aussieht (durch Kleidung, Tempo, definierte Muskulatur, usw....), desto größer die Akzeptanz !!
 
Man kann noch so viele Handzeichen machen, "ambitioniert" aussehen oder Blickkontakt suchen: Wen man es mit geborenen Blindfischen zu tun hat, ist es vergebens!
 
Man kann noch so viele Handzeichen machen, "ambitioniert" aussehen oder Blickkontakt suchen: Wen man es mit geborenen Blindfischen zu tun hat, ist es vergebens!

Leider. Man muss immer für die anderen mitdenken. :(

Gestern durfte ich mir nach nem Beinaheunfall (ich leicht bergab ~40 km/h auf großer Vorfahrtsstraße, Audi zieht vor mir aus Seitenstraße raus und hupt noch) an der Ampel noch anhören, dass die Vorfahrtsbeschilderung auf so ner Straße sich natürlich nur auf den Autoverkehr beziehe. Und zwei Stunden später auf der Arbeit (im Auto) hätte ich fast ne Radfahrerin überfahren, die ohne auch nur zu schauen, zu hören oder irgendein Zeichen zu geben an ner stark befahrenen Straße mit ner schwungvollen Schlenkerbewegung auf die Fahrbahn hüpfte... nicht "hilflose Oma", sondern dem Augenschein nach "Studentin mit Kopfhörern". Zum Glück hab ichs schon kommen sehen und bin auf Verdacht halb auf der freien Gegenfahrbahn gefahren ...

Ich würde sagen, über alle Fortbewegungsarten (Fuß, Rennrad, Arbeitsauto) hab' ich ne Konfliktsituation alle 30 Minuten.


edit: Soll nicht heißen: "Ich klasse, alle anderen doof." Man hat im Verkehr einfach mit so vielen Leuten zu tun, dass ne Unaufmerksamkeits- oder Doofheits- oder Niesquote von 0,1% schon reicht. Und die würde ich mir auch selber zurechnen, dann muss ein anderer für mich mitdenken. ;)
 
Als Autofahrer nerven einen Radfahrer und Fußgänger,
als Radfahrer nerven einen Autofahrer und Fußgänger,
als Füßgänger nerven einen Autofahrer und Radfahrer...

Man wird immer genervt und in Gefahr gebracht und immer - ja wirklich immer sind die anderen Schuld!
 
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