Mach ich gelegentlich auch, aber irgendwann will man ja auch mal ans Ziel kommen. Wenn ich Zeit verplempern wollte, könnte ich ja sonst gleich das Auto für den Weg zur Arbeit nehmen ;-)
Im Normalfall winke ich freundlich und das Hupen hört auf. Wenn es aber nicht aufhört, könnte ja doch mal was am Fahrrad sein.

Und dann habe ich die Zeit, mal etwas genauer nachzuschauen. Ich glaube auch, wenn man die freundlichen Dosenlenker nett anspricht, sind die Chancen weit höher, dass bei denen gedanklich etwas tut.
Gibt natürlich auch die Typen, denen dabei fast das Messer in der Tasche aufgeht. - Nur dann bisher eben nur fast.
Das mit dem Ignorieren bringt die harten Typen öfter noch mehr zum Kochen. Habe ich früher öfter mal so gemacht, bis mir mal so ein Ar*** langsam auf das Hinterrad fuhr. - Das war dann doch schon auf höherer Konfliktstufe. Und die will ich möglichst schon vorher unterbinden.
Auch, wenn ich hier so lese, dass einige von Euch zurückpöbeln, was ich durchaus nachvollziehen kann, so etwas birgt öfter das Potential von tätlicher Auseinandersetzung. Wenn ich hingegen einfach langsam absteige und auf die Typen freundlich lächelnd zugehe, ist mit dem Pöbeln schnell Schluß. Da wird meist die Scheibe hochgekurbelt, die Tür verriegelt und/oder schlicht abgehauen. - Denen ist nämlich bewußt, was sie da tun. Die kommen sich vorher ganz groß vor und suchen sich für ihre "Spielchen" den vermeintlich Schwächeren. Durchbricht man durch sein Handeln ihre Erwartungen, stellt sich dort schnell Ratlosigkeit oder gar Scheitern ein. - Ich finde, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Wie gesagt, bisher klappt das sowohl bei denen, die aus "Dummheit" rumhupen, weil sie sich in ihrem "Schnellfahrrecht" behindert fühlen, wie auch bei denen, die ihre Aggressionen ausleben wollen. - Und vielleicht(!) unterlassen die dann auch bei anderen Radlern solchen Mist. - Ich gebe die Hoffnung da nicht komplett auf.
Und DAFÜR nehme ich mir dann gerne mal die halbe Minute.
PS. Ich stelle hier allerdings zunehmend fest, dass die Aggressionen gegen Radfahrer doch etwas weniger werden.
Während mir gleichzeitig, beim Autofahren auffällt, dass die Autofahrer untereinander immer beschissener umgehen. Blinken scheint zu teuer zu sein, es wird riskanter überholt, Sicherheitsabstände sind um die 10 Meter - egal, wie schnell man unterwegs ist, ...
Alles wohl aus einer Mischung aus: Man fühlt sich dank ABS, ESP, Airbag, Sicherheitsgurt, immer größerem Blechmantel, ... zu sicher und vergißt physikalische Grundkenntnisse. Dann noch der Irrglaube, man wäre schneller am Ziel, wenn man um jeden Zentimeter kämpft. Und zum Schluß die Typen, die meinen, ihnen gehöre die Straße ganz allein. - Schwanzverlängerung, die auch Frauen leben.
PPS. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und blöde Begegnungen mit solcherart gepolten Radfahrern habe (Gibt ja auch bei denen genügend Idioten. Vermutlich sind das auch die Einkaufswagendrängler im Supermarkt, deren Autofahrten sehen wohl ähnlich aus.), rufe ich einfach "Scheiß Radfahrer". Da kommt dann Verwirrung auf. Kennen die das doch sonst nur von den Autofahrern.
