ropetto
Feierabendrouleur
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https://dasfahrradblog.blogspot.de/2017/07/die-uneingeschrankte-macht-der-strae.html
Lesenswerte Bestandsaufnahme!
Lesenswert, aber auch mit Vorsicht zu genießen, finde ich.
Zitat aus dem verlinkten Beitrag:
"Es ist ein altbekanntes Phänomen der Psychologie, dass wir dazu neigen, nur das zu sehen, was wir sehen wollen. Unser Bild von der Welt vor unseren Augen ist nicht objektiv, sondern subjektiv."
Ich nehme stark an, dass das Zitat so auch in der Doktorarbeit, die dem Artikel zugrunde liegt, vorkommt und deren theoretischer Ausgangspunkt oder zumindest ein Teil davon ist. Dieses Motto hätte der Autor beim Schreiben seines Textes vielleicht selbst auch mal beherzigt. So lese ich recht viel Einbahnstraßendenken aus dem Beitrag heraus. Bei Gelegenheit werde ich mal die Doktorarbeit selbst lesen - hoffentlich ist die nicht so polemisch wie er selbst. Da werden Aussagen aus der Studie munter mit eigenen Beobachtungen vermischt und Urteile abgeleitet, deren Zustandekommen eben einer Art und Weise gleicht, wie es mit dem exzerpiertem Zitat im einleitenden Teil des Beitrag noch kritisiert wurde...
Die Analyse ist gefärbt mit eigenen Eindrücken ("Ich selber beobachte...", "Ich bin kürzlich die lange Neckarstraße langgeradelt..."), die Begriffe sind nicht nichtmal ansatzweise operationalisiert (permanente Verwendung von Begriffen, die selbst bereits urteilsbehaftet sind) und aus isolierten Beobachtungen werden voreilige Schlüsse gezogen ("Fahrer großer Autos halten seltenener am Zebrastreifen" = "Fahrer großer Autos fühlen sich mächtig"). Das alles mündet in einer Gesamtaussage, die der Forderung aus dem Eingangszitat komplett zuwiderläuft.
Das ist im Grunde kein Problem - ist ja jedem freigestellt, wie er sich zur Sache äußert. Hilfreich finde ich den Beitrag aber nicht.