pjotr
Radprofi, gefangen im Körper einer Hobbylusche
Du gibst die die Antwort auf deine Frage doch im Grunde selbst, nämlich in deinem Begriff "Wehwechen". Die meisten Probleme mit denen Hobbysportler wie wir beim Arzt erscheinen sind eben gemessen an der Krankheitslast, die das Gesundheitswesen insgesamt zu bewältigen hat, einfach nur petitessen. Wenn das Wartezimmer voll ist mit Menschen, die chronischen Arthrose haben, bald künstliche Hüft- oder Kniegelenke brauchen, chronische Rückenschmerzen haben, nur noch am Rollator fortbewegen können usw. usw. erscheinen Knieschmerzen beim Radfahren irgendwie nicht mehr so wichtig. Dass diese Knieschmerzen durchaus für jemand der Sport treibt, eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeuten liegt auf der Hand. Trotzdem erscheinen solche Probleme im Lichte der Versorgung einer alternden Bevölkerung als weniger bedeutsam. Dementsprechend sind im übrigen auch die Vergütungssstrukturen, so daß auch von dieser Seite kein Anreiz für Ärzte da ist, sich intensiv mit den "Wehwechen" zu befassen.Ich weiß auch nicht wie das bei Euch ist? Mir als Kassenpatient hat noch nie ein Arzt wirklich bei einem "Wehwehchen" geholfen. Da schickt man Dich halt mit 'nem Rezept für Ibu und evtl. Physio/Ergo wieder weg. Das habe ich schon vor langer Zeit aufgegeben. Selbst mit Bänderriss versuchte mich eigentlich nur jeder so schnell wie möglich wieder los zu werden ohne wirklich was nützliches beizutragen.
Ich glaube auch, dass man bei einem kompetenten Physio, als Selbstzahler, die besten Erfolgsaussichten hat mit solchen Anliegen.
Es ist allerdings ein Irrtum zu glauben, dass man diese Probleme mit dem Gang zur Physiotherapie umgeht. Physiotherapie sind Therapeuten und keine Diagnostiker, die haben weder die Ausbildung noch die Mittel und Methoden, die Ärzte zur Diagnose haben (bildgebende Verfahren z.B.)
Wem als Kassenpatient bei Wehwechen nicht geholfen wird, der muss ggf. als Selbstzahler zum Privatarzt gehen.