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Laufrad-Leichtbau?

dcbike

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Hallo Rennrad-Community,
Nach einigen durchwachsenen Erfahrungen mit verschiedenen Leichtbau-Komponenten am Rennrad wollte ich Erfahrungen im Bezug auf Leichtbau-Laufräder bei euch einsammeln.

Konkret ist mir kürzlich bei einer Bergfahrt an einer Leichtbaunabe der Nabenflansch abgrissen. Während der Ausfahrt bei ca. 30 km/h (keine Kurve, kein Antritt, kein anderweitiger Lastwechsel) hörte ich einen lauten Knall und spürte sofort eine Art sehr starke "Stotterbremse" am Vorderrad mit dem Gefühl gleich über den Lenker zu fliegen, konnte aber dennoch das Rennrad ohne Sturz zum Stehen bringen. Nach dem Anhalten sah ich, dass der Nabenflansch mitsamt zwei eingehängten Speichen ausgerissen war (siehe Foto). Die Folge war ein starker Seitenschlag, so dass das Vorderrad dermassen in der Gabel verklemmt war, dass es sich auch mit Kraftanwendung nicht mehr drehen liess. Nach dem Ausbau des Vorderrads zeigte sich, dass an der Innenseite der Gabel die Carbonschichten derselben regelrecht "abgeraspelt" waren.

Es handelt sich um ein radiär gespeichtes Vorderrad mit 20 Speichen, das in kleiner Serie hergestellt wird. Ich weiss, dass einige Laufradbauer (wie z.B. whizz wheels) von dieser Bauart abraten, weil die Zugbelastung auf jedem Speichenloch des Nabenflansches sehr hoch ist. Andererseits habe ich noch radiär gespeichte Laufräder anderer (Grossserien-) Hersteller mit nur 16 bzw. 18 Speichen, die laufen seit vielen Jahren problemlos und auch ohne nennswerten Seiten- oder Höhenschlag.

Jetzt stehe ich vor der Frage, ob für mich ein Wiederaufbau des Vorderrades in Frage kommt - daher wäre ich für eure Meinungen bzw. Erfahrungen dankbar.
Sonnige Grüsse aus dem Schwarzwald,
DC
 

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Bursar

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Die Tune Mig sind berühmt berüchtigt für solche Schadensbilder.

Ich empfehle Dir ne solide Taiwan Nabe von Powerway, Bitex oder Novatech. Solche habe ich vielfach in Gebrauch, immer 20 L radial. Bekommt man so um 45 €, ist ein nobrainer. Es gibt da Versionen mit Breitflansch und Normalflansch. Bei Normal-Flansch kann man dann mit Kopf innen einspeichen um breiter abzustützen.

Höhere Speichenspannnugen braucht es da nicht, am VR reichen so 800-900 N (am besten mit montiertem Reifen und Luftdruck messen)

Edit: Willkommen im Forum🖐
 
1. Zum Glück ist nichts weiter passiert.

2. 20 Speichen sind zuviel am felgengebremsten VR :), vorallem wenn es leicht sein soll

3. Ursache ist Spekulation. Überlast am felgengebremsten VR bekommt man eigentlich nicht auf die Speichen, wie auch. Und dann so abweichende Speichenspannungen, dass es den Flansch zerlegt? 🤔 Daher eher ein Fehler an der Nabe

4.straight pull mag ich persönlich auch lieber. Aber das ist eine emotionale Frage, so wie TL oder Disc :)
 
Da es ja noch eine HR Nabe hat mit normalem Flansch, würde ich da keine SP Nabe vorne verbauen sonder eine die optisch zur hinteren Nabe passt. Und die von mir genannten Firmen bieten alle leichte bezahlbare VR Naben deren Flansche halten.
 
Manchmal ist's auch einfach nur Pech. Mir ist eine Dura Ace FH-7403 Hinterradnabe mit 36 Speichen mal kapital am Flansch ausgebrochen, 3 Speichen gleichzeitig rausgebrochen.
War ne teure Taxifahrt damals im französischen Hinterland, 80 km entfernt vom Zeltplatz passiert. Zum Glück ohne Sturz.
 
Mir ist vor ca 2 Jahren an einer 16/8 Tune Mag 170 der Flansch links ausgerissen. Tune hatte diese Nabe links für radiale Einspeichnung freigegeben, das ist wohl jetzt nicht mehr so. Tune war sehr kulant, ich habe die Nabe eingeschickt und sie haben den Nabenkörper kostenlos ausgetauscht. Das Umspeichen habe ich gemacht, sie hätten aber sogar das gemacht.
Wenn die Mag70 von Tune für radiale Einspeichung freigegeben war (wovon ich ausgehe), sollte der TE sich an Tune wenden. Der Kundenservice ist super.
 
Vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten und Tipps - hilft mir auf jeden Fall weiter! Mich beruhigt in erster Linie, dass prinzipell nichts gegen dies Bauweise (20 Speichen oder weniger und radiäre Einspeichung) spricht.

Habe gestern (d.h. 10 Tage ab Anfrage) noch vom Laufrad-/Nabenhersteller die Mitteilung bekommen, dass man den Schaden prüfen möchte und ggf. auch den Nabenflansch ersetzen würde. Dieses Angebot möchte ich zunächst annehmen.

Prinzipiell stehe ich dem Leichtbau nach nicht nur guten Erfahrungen mit u.a. Carbon-Bremskörpern, kompletten Carbon-Laufrädern (d.h. Nabenkörper, Speichen und Felge komplett aus Carbon), Kurbeln, Sätteln, Flaschenhaltern, Steuerrohr-Expandern und Brems-/Schaltzügen mittlerweile etwas kritisch gegenüber...
 
Der Alpintechnikspezialist sollte halt die passende Gabel dazu liefern !
Anhang anzeigen 1109549
Diese Gabel hätte mir echt geholfen, da durch den starken Seitenschlag auch die Gabel-Innenseite beschädigt wurde. In erster Linie wurden die Lackierung und Carbon-Deckschicht in Mitleidenschaft gezogen, die lastaufnehmenden Carbonschichten sollten OK sein.
Tut trotzdem bisschen weh, da es kein RR "von der Stange" ist (Sarto Dinamica mit Sonderlackierung)...
 
Schlauer wäre es die Gabel außen farbig zu lackieren und innen nur mit Klarlack. So hab ich es auch gemacht.
 
Prinzipiell stehe ich dem Leichtbau nach nicht nur guten Erfahrungen mit u.a. Carbon-Bremskörpern, kompletten Carbon-Laufrädern (d.h. Nabenkörper, Speichen und Felge komplett aus Carbon), Kurbeln, Sätteln, Flaschenhaltern, Steuerrohr-Expandern und Brems-/Schaltzügen mittlerweile etwas kritisch gegenüber...
Leichtbau ist m.E. kein Selbstzweck. Mir macht ein stabiles Rad mehr Spaß, als eines das 500gr leichter ist.

Die Kompromisse für leichte Schalt-/Bremszüge und leichte Mini-Expander wären mir persönlich die gesparten 30gr nicht wert. So kann und muss jeder seinen Kompromiss finden.

Ich wüsste nicht, ob ich dieser Nabe nochmal vertrauen würde... Hätte sehr blöd enden können
 
Im Bild sieht man m.E. an den Speichenlöchern, dass das schwarze Eloxal weg ist, dort grinst das helle Alu durch. Wenn da Wasser u. ggf. Streusalz hin kommt, dann kann das Unheil nach einiger Zeit seinen Lauf nehmen - unabhängig vom Fabrikat.
 
Leichtbau ist m.E. kein Selbstzweck. Mir macht ein stabiles Rad mehr Spaß, als eines das 500gr leichter ist.

Die Kompromisse für leichte Schalt-/Bremszüge und leichte Mini-Expander wären mir persönlich die gesparten 30gr nicht wert. So kann und muss jeder seinen Kompromiss finden.

Ich wüsste nicht, ob ich dieser Nabe nochmal vertrauen würde... Hätte sehr blöd enden können
Leichtbau-Tuning ist halt für manche Teil des Hobbys...
Auch ich bin mittlerweile ein gutes Stück davon weggekommen, so faszinierend das 6 kg-RR auch ist.
 
Leichtbau-Tuning ist halt für manche Teil des Hobbys...
Auch ich bin mittlerweile ein gutes Stück davon weggekommen, so faszinierend das 6 kg-RR auch ist.
Das kann ich voll verstehen.
Wobei, ich würde mich mit meinem Ansatz nicht als Leichtbauer bezeichnen: Ich feile weder an Speichen noch bohre ich zusätzlich Löcher in irgendwelche Teile :)

Aber selbst in XXL und mit 1500gr Hochprofil LRS, schwereren TL Reifen und Aerocockpit komme ich an meinem Scott Addict auf ca 6,3kg ohne Pedale. Und alles ist sehr stabil :) (bislang). Also vor 6kg hätte ich keine Bedenken.
 
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