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Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“

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Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“

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Manuel Karger war erfolgreicher Hobby-Triathlet und erhielt eine Long Covid-Diagnose. Was das bedeutet, will er mit anderen Sportlern teilen. Wir haben mit ihm gesprochen.

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Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“
 

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Re: Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“
Da sind doch 60% Füllwörter, Umschreibungen, …, das wirkt als würde ein kamerascheuer Hauptschüler zum ersten Mal ein Interview geben. Vielleicht hat Drosten den Stil aber auch bewusst gewählt, da man manche Bevölkerungsteile nur noch so erreicht.
Ich hab beruflich mit dem "Problem" zu tun. Du wärst überrascht, wie sehr die allermeisten Audios mit Füllseln, phatischen und paraverbalen Elementen durchzogen sind.
 
Naja, da überinterpretierst Du vielleicht doch etwas. Er wertet ja nicht, er stellt nur die These auf, dass der bisher glimpfliche Verlauf in unserem Land ein Grund ist, warum Menschen die Impfung nicht so dringend finden. Ich halte das für schlüssig.
Mag sein, möchte ich nicht ausschließen.
Es stünde vielen Protagonisten, gerade in der Politik, gut zu Gesicht, wenn sie etwas mehr solcher Psychologie und Soziologie in ihre Äußerungen und Handlungen einfließen lassen. Also sich dafür interessieren würden, wie die Menschen ticken, die sie erreichen wollen, anstatt vermeintlich rational zu argumentieren (was letztlich immer als paternalistisch-belehrendes Erziehen empfunden wird und zwangsläufig Widerstand generiert). Man weiß doch heutzutage, dass die Menschen längst nicht so rational sind, wie sie selber immer glauben, sondern sich für ihre Bauchgefühle nur pseudo-rationale Erklärungen zurechtlegen.
Die Frage ist, ob die Agierenden letztlich tatsächlich so rational handeln wie sie meinen. Diese Stellungnahme einer CDU-Abgeordneten lässt mich daran durchaus zweifeln.
Edit: Die Dame selbst erscheint mir recht rational, aber wenn sie schreibt:
Die Hektik, mit der wir in nahezu jeder Sitzungswoche das Infektionsschutzgesetz weiter ausweiten, um vermeintlich Schlimmeres zu verhindern, kann ich immer weniger nachvollziehen. Die scheinbare Panik, mit der wir in immer kürzer werdenden Abständen das Infektionsschutzgesetz ändern, ist außerhalb des Berliner Regierungsviertels kaum zu spüren. Zum Glück.
dann lässt mich das nicht unbedingt auf rationales Handeln der Regierenden schließen.
 
Naja, Drosten redet, wie er redet. Er ist ja auch kein Radio-Mann, und ich glaube, die Idee ist auch, wenig Aufwand in die Podcasts zu stecken. Es ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Plauderei, die linear fortschreitet im Gegensatz zu einem wissenschaftlichen Aufsatz.

Ich finde das eigentlich gut (habe ihn aber auch lange nicht mehr gehört, weil ich eben Podcasts so unpraktisch finde). Es ist recht authentisch, unterhaltsam und trotzdem informativ. Als Transkript finde ich es hingegen ziemlich unverdaulich.

Ich glaube, ohne den Podcast würden wir von Drosten einfach weniger hören. Das würden manche sicher gut finden. Ich nicht. Sein Podcast ist einer der wenigen Podcasts, die ich mir gelegentlich und mit Interess angehört habe.
 
Die Frage ist, ob die Agierenden letztlich tatsächlich so rational handeln wie sie meinen. Diese Stellungnahme einer CDU-Abgeordneten lässt mich daran durchaus zweifeln.
Nein, tun sie nicht. Sie bilden sich ein, selber rational zu handeln.

In Wahrheit, so behaupte ich, handeln sie noch nicht mal intuitiv. Vieles, was rund um Corona passiert, entspringt dem Gefühl, man könne ja nicht nichts tun. Mangels wirklich überzeugender Ideen, oder mangels Motivation, sinnvolle Maßnahmen durchzusetzen, oder aus Frust über bürokratische Hürden (oder meinetwegen auch über "die Menschen da draußen", vulgo "das blöde Stimmvieh") wird dann irgendwas getan. Irgendwas, das oberflächlich so aussieht, als hülfe es, was auf jeden Fall aber viel Geräusch macht. Bazooka und so.

Und dann versuchen sie, es uns mit rationalen Argumenten als richtig oder gar alternativlos zu verkaufen. Das muss ja schiefgehen. :D

Geiles Statement der CDU-Dame, übrigens. Vermutlich eine direkt Gewählte und keine Listenplatz-Nomenklatura?

Edit: Nein, nicht direkt gewählt. Aber Ost-sozialisiert und Unternehmerin. Das erklärt die klaren Worte. Sie kann selber denken und sie ist auf das Mandat nicht angewiesen. 😍
 
Wieso leider?
Das klingt ja so als wäre die Erfahrung eines "Total"-Lockdowns was erstrebenswertes.

Nein, ein kompletter Lockdown ist natürlich nicht erstrebenswert. Sehr viele Tote - eventuell sogar in der eigenen Familie - erst recht nicht.
Aber leider müssen wahrscheinlich erst viele Menschen solche Erfahrungen machen, um vernünftig zu werden. Das meinte ich mit "leider".

und das kam in diesem Interview so für mich rüber. Siehe hier:

"Hennig: Es gibt ja auch oft: Ich bin noch nicht dazu gekommen und ich fand das bisher nicht so dringend.

Drosten: Genau, das ist manchmal vielleicht auch so eine gewisse Gleichgültigkeit.
 
Warum? Wenn jemand das Virus nachweislich nicht hat, kann er auch niemanden infizieren und der kann auch keinen schweren Verlauf haben.
Die Frage die sich hier stellt ist doch eher, wie viel Restrisiko man bereit ist zu akzeptieren.
Denn NoCovid werden wir nicht erreichen. Dazu müsste schon alleine die Impfungen eine sterile Immunität liefern, was sie nicht tut.
Genau das erklärt doch warum die Impfung so wahnsinnig viel besser gegen Überlastung hilft als Tests: Impfung ist aufgehoben (annäherungsweise, ein paar erwischt's natürlich trotzdem), Test ist lediglich aufgeschoben.

Die einzigen die ein Interesse daran haben könnten Leute vom impfen abzubringen wären Leute die lockdown so richtig geil finden
 
Ich hab beruflich mit dem "Problem" zu tun. Du wärst überrascht, wie sehr die allermeisten Audios mit Füllseln, phatischen und paraverbalen Elementen durchzogen sind.
Wahrscheinlich so ziemlich genau alle die nicht entweder abgelesen sind oder auswendig gelernt...
 
Wenn es hauptsächlich um schwere Verläufe ginge, dann wäre die Entscheidung für oder gegen eine Impfung eben doch wieder eine persönliche, wenn man mal von der Belastung des Gesundheitssystems absieht, die man auch anders lösen könnte.
Ach ja? Wie denn? Wenn's eng wird für Kassenpatienten nur noch ein paar Paracetamol in den Briefkasten damit das ersticken nicht so weh tut? “Könnte man“, absoluter Bullshit! Das einzige was man alternativ vielleicht könnte wäre lockdown forever, aber selbst das würde nicht klappen, weil im Gegensatz zu 2020 einfach niemand mehr mitmachen würde. Unter anderem 72% geimpfte Ü18.
 
Wahrscheinlich so ziemlich genau alle die nicht entweder abgelesen sind oder auswendig gelernt...
Tendenziell ja. Aber nicht immer. Und "abgelesen" hört man bei den allermeisten auch raus.

Bevor das jetzt zu OT wird: Drosten plaudert meiner Meinung nach recht locker über teils komplexe Sachen. Wenn da lauter "Ä" und "Ö" drin sind: geschenkt. Machen wir alle. Darauf wollte ich hinaus. Auffällig wird das halt in aller Regel erst am Transkript.
 
absoluter Bullshit!
Reg Dich mal ein bisschen ab, ok?

Wir können gerne eine Diskussion über die erforderlichen Kapazitäten des Gesundheitswesens führen, aber nicht in diesem Ton.

Ganz grundsätzlich glaube nicht, dass es Aufgabe der Bürger ist, das Gesundheitswesen möglichst nicht in Anspruch zu nehmen. Vielmehr ist es Aufgabe des Staates, es im Rahmen der Daseinsvorsorge am Laufen zu halten. Deshalb gibt es Kampagnen gegen Alkohol und Rauchen, aber es ist eben nicht verboten, so wie Risikosportarten nicht verboten sind. Und deshalb soll es bitte auch Impfkampagnen geben, aber keine Pflicht. In Bereichen wie der Pflege oder Betreuung ist es evtl. angemessen, davon abzuweichen, da bin ich unentschlossen.

Parallel müsste der Staat allerdings mal die Missstände im Gesundheitswesen angehen. Da ist meiner Wahrnehmung nach in all dem Krisenmodus genau nichts passiert. Immer, wenn der Staat selbst was tun muss, versagt er kläglich und versucht es dann hinterher, auf Bürger und Wirtschaft abzuwälzen. Man darf die Exekutive damit nicht länger durchkommen lassen. Die haben's auch hier wieder versaut, und mit ihrer Untätigkeit rechtfertigen sie jetzt, wieder mal, den Druck auf andere.

Im akuten Pandemiefall ist alles anders, das ist mir schon auch klar. Eine plötzlich zunehmende Belastung kann das Gesundheitssystem evtl. nicht stemmen, und es ist weder möglich noch sinnvoll, kurzfristig Kapazitäten aufzubauen. Das war im letzten Frühjahr und über den Jahreswechsel der Fall. Da war das alles richtig. Und wenn es sich wieder abzeichnet, wird man in Sachen Kontaktbeschränkungen die Ungeimpften mehr in die Pflicht nehmen müssen, als die Geimpften.

Das ändert nichts daran, dass man das mit Augenmaß machen muss. Eine Pflicht der Bürger, Erkrankungen zu vermeiden, sehe ich nicht, und es würde mich interessieren, woraus Du das ableitest.

* * * * *​

Aber die ganze Impfdiskussion ist ja nur eine Facette der allgemeinen Frage: Wie viel Freiheit, die natürlich mit Verantwortung einhergeht, gewähren wir dem Einzelnen, und wie paternalistisch soll der Staat sein. Und dahinter steht: Was für ein Menschenbild haben wir? Betrachten wir die Bürger primär als dumm, gierig, faul, und sie müssen an die Hand genommen bzw. in den Hintern getreten werden? Ist das unser Menschenbild? Oder trauen wir ihnen zu und ermutigen sie auch, ihr Leben selbst zu gestalten, nehmen sie aber auch in die Pflicht, die Folgen davon zu tragen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder trauen wir ihnen zu und ermutigen sie auch, ihr Leben selbst zu gestalten, nehmen sie aber auch in die Pflicht, die Folgen davon zu tragen?
Grundsätzlich stimme ich mit dir überein. Aber wie soll das "Folgen tragen" im Fall der Impfverweigerer aussehen? Keine Klinikbehandlung? Keine Intensivstation? Oder müssen das letztendlich dann doch die Patienten ausbaden, deren (covidunabhängige) Behandlung aufgeschoben werden muss, weil die Kliniken voll sind?
 
Grundsätzlich stimme ich mit dir überein. Aber wie soll das "Folgen tragen" im Fall der Impfverweigerer aussehen? Keine Klinikbehandlung? Keine Intensivstation? Oder müssen das letztendlich dann doch die Patienten ausbaden, deren (covidunabhängige) Behandlung aufgeschoben werden muss, weil die Kliniken voll sind?
Sind die Kliniken denn voll?
 
Oder trauen wir ihnen zu und ermutigen sie auch, ihr Leben selbst zu gestalten, nehmen sie aber auch in die Pflicht, die Folgen davon zu tragen?
Blöd nur, wenn sie nicht allein die Folgen tragen. Daraus könnte man die Verantwortung, nicht (unnötig) zu erkranken, ableiten.

Ich finde das alles selbst sehr heikel und komme zu keinem klaren Schluss. Solidarität an Bedingungen zu knüpfen widerspricht meiner Meinung nach prinzipiell unseren Werten.
 
Aber wie soll das "Folgen tragen" im Fall der Impfverweigerer aussehen?
Zuerst heißt "Folgen tragen" mal, dass man evtl. krank wird, evtl. auf ITS kommt, evtl. Langzeitfolgen erleidet, evtl. stirbt. Und das soll bitte jeder mit sich ausmachen.

Wenn das Mengenproblem so groß wird, dass die Kapazitäten im Gesundheitswesen nicht ausreichen oder andere Behandlungen verdrängt werden, ist das natürlich keine persönliche Angelegenheit mehr. Deshalb schrieb ich ja, wenn diese Situation eintritt, sind Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte wohl angemessen, auch wenn es letztlich den Impfdruck erhöht. Das ist ein Dilemma, das sich kaum auflösen lässt, d.h. ich sehe für 2G als Ultima Ratio durchaus eine Rechtfertigung.

Zuvor ist diese Situation aber zu vermeiden. Etwa durch Schaffung bzw. angemessene personelle Ausstattung von Kapazitäten, und natürlich auch z. B. durch Impfkampagnen (wobei ich Diffamierung von Impfverweigerern nicht als angemessene Kampagne betrachte). Oder eben auch durch Kontaktverfolgung. Und hier sieht man es wieder: Die Kontaktverfolgung ist schon wieder zusammengebrochen. Nicht, weil das Pandemiegeschehen so dramatisch ist, sondern weil wir weder eine vernünftige App hinkriegen, noch die Akzeptanz für eine solche App, noch die Gesundheitsämter nach 18 Monaten endlich vernünftig digital arbeiten. Und weil der Staat hier überall 18 Monate lang in seinen Kernaufgaben komplett versagt hat, sollen die Bürger, und vor allem die Kinder, es jetzt richten, indem sie sich auch gegen ihre Überzeugung impfen lassen. Auch wenn die Impfung eine tolle Sache ist, hier läuft gewaltig was schief!

Ich bin auch gar nicht sicher, dass eine Überlastungssituation angesichts der doch signifikanten Durchimpfung wirklich zu erwarten ist. Auch in den bisherigen Hochzeiten war das nach heutigem Kenntnisstand nicht der Fall. Wird es jetzt trotz Impfungen wirklich noch mal so schlimm, wie letzten Winter?
 
Die Kontaktverfolgung ist schon wieder zusammengebrochen. Nicht, weil das Pandemiegeschehen so dramatisch ist, sondern weil wir weder eine vernünftige App hinkriegen, noch die Akzeptanz für eine solche App, noch die Gesundheitsämter nach 18 Monaten endlich vernünftig digital arbeiten.

Ich bin auch gar nicht sicher, dass eine Überlastungssituation angesichts der doch signifikanten Durchimpfung wirklich zu erwarten ist. Auch in den bisherigen Hochzeiten war das nach heutigem Kenntnisstand nicht der Fall. Wird es jetzt trotz Impfungen wirklich noch mal so schlimm, wie letzten Winter?
Bei beiden Punkten bitte nicht vergessen, dass, wie Drosten es sagen würde, die Deltavariante die Karten neu gemischt hat.
 
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