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Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“

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Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“

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Manuel Karger war erfolgreicher Hobby-Triathlet und erhielt eine Long Covid-Diagnose. Was das bedeutet, will er mit anderen Sportlern teilen. Wir haben mit ihm gesprochen.

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Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“
 

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Re: Long Covid im Sport: „Gefahr keinesfalls unterschätzen!“
@dilettant

Und dann müsste gecheckt werden mit welchem Vakzin geimpft wurde, Kreuzimpfung, Abstand zw. 1. und 2. Impfung….Da könnte man noch ein Faß aufmachen ;)

Ich finde es erschreckend, wie Artikel lanciert werden, die jegliche Recherche (darunter zähle ich nicht, im Internet nachzulesen, wie viele in den Club passen oder was in der Pressemitteilung der Stadt steht) vermissen lassen.
Da gibt es wieder genügend Leute die lesen „26 Impfdurchbrüche in Club trotz 2G“ und sonst nichts mehr. Meinung gebildet, Impfung sinnlos.
 
Das wird interessant, wie es dazu kommen konnte. Also schlampige Kontrollen vs. die Impfung schützt eben doch nicht so gut vor Infektion. Hoffentlich liest man da noch mal was drüber, wenn mehr bekannt ist.
Was gibt es da zu rätseln? Vor Infektion schützt Impfung eben nur ein wenig, auch nicht davor über einen gewissen Zeitraum ansteckend zu sein. Etwas kürzer und wohl auch nicht so stark, aber mindestens so symptomarm wie damals als noch niemand geimpft war. Gerade deshalb ist es ja so wichtig die verbleibenden Leute zu impfen, und da sind 15% ungeimpfte Ü60 eine viel, viel größere Bedrohung für die Versorgungsqualität bei z.B. Schlüsselbein als 70% ungeimpfte U17 (auch immer noch größer als es 100% ungeimpfte U25 wären)

Grob vereinfachtes Denkmodell: unter geimpften verbreitet sich Delta ungefähr so gut wie Urtyp unter ungeimpften. Mag ein wenig daneben sein in die eine oder andere Richtung, aber wie das ausgehen wird ist so oder so klar: dieses mal ist überwältigende Mehrzahl der Hochrisikopatienten aus freien Stücken Hochrisikopatient.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor Infektion schützt Impfung eben nur ein wenig, auch nicht davor über einen gewissen Zeitraum ansteckend zu sein.
Das ist ungefähr das Narrativ der Impfgegner, dachte ich? Und als solchen habe ich Dich bisher eher nicht wahrgenommen?

Jedenfalls wäre es, wenn Du Recht hast, völlig unverständlich, warum eine vollständige Impfung sozusagen "besser" ist, als ein Test, wenn es darum geht, ins Restaurant oder in die Badminton-Halle zu gehen?

Das wäre ein schönes Beispiel für sich verselbständigende Corona-Regeln, also solche, die den Bezug zu realen Gefahren komplett verloren haben. Ein anderes Beispiel ist meine Vereinsversammlung vor einigen Wochen. Weil sie im Vereinsheim unzulässig gewesen wäre (oder jedenfalls nicht gewollt), haben wir sie draußen in einem rundrum geschlossenen Zelt gemacht. Das war ungefähr so "draußen", wie es das Vereinsheim bei offenen Fenstern gewesen wäre. Ein drittes Beispiel sind die immer noch überall rumstehenden Desinfektionsmittelspender, wo wir doch seit Beginn der Pandemie darüber reden, dass Schmierinfektionen bei der Übertragung keine Rolle spielen.
 
Ist es nicht etwas einseitig, sich nur auf die Frage zu konzentrieren, ob die Impfung nun tatsächlich vor Ansteckung schützt?

Erstes Ziel, insbesondere 2020 im ersten Lockdown war, die besonders vulnerablen Gruppen (Alte und Immungeschwächte) vor den gravierenden (teilweise tödlichen) Folgen der Infektion zu schützen.

Zweites, nicht minder wichtiges Ziel war, den Zusammenbruch des Gesundheitssystems durch zu viele Intensivpatienten zu vermeiden. Man konnte und wollte sich in Deutschland keine Zustände wie z.B. in Italien erlauben.

Beide Ziele werden doch durch eine Impfung erfüllt. Selbst wenn es zu Ansteckungen kommt, dann sind die Verläufe deutlich milder.
 
Bisher kannte ich persönlich ja "nur" Leute die zwar Covid hatten, aber recht gut durchgekommen sind. Selbst deren Erfahrungen fand ich schon gruselig genug. Gestern unterhielt ich mich dann mit einer Arbeitskollegin die ich eher selten sehe. Im Mai war die gesammte Familie krank. Sie konnte 3 Monate nicht arbeiten. Geschmacksempfinden ist immer noch reduziert. Momentan geht nur Teilzeitarbeit. Long-Covid wie im Lehrbuch. Aber ihren Mann hat es noch übler erwischt. Hat mit Glück überlebt. Lunge jetzt nur noch 60% leistungsfähig. Wenn er in den dritten Stock will heist das für ihn:
er quält sich in den ersten Stock
15 Minuten auf einen Stuhl setzten zum Erholen
er quält sich in den zweiten Stock
15 Minuten auf einen Stuhl setzten zum Erholen
er quält sich in den dritten Stock

Mehr als 2mal am Tag schafft er das nicht.
Arbeiten wird er wohl niemals wieder können. Sport ebenfalls eher nie wieder.
In den Wochen vor der Infektion hat er noch Überstunden geklopft als Schweißer und hat weil kein Fußballtraining stattfand 2x die Woche Lauftraining gemacht. Drei Jahre älter wie ich und vom Gesundheitszustand und der Fitness war er wohl auf einem ähnlichen Level wie ich. Das ist jetzt vorbei.
 
Vielleicht noch als kleine Anekdote zum Thema "Überlastung der Krankenhäuser":

Anfang des Jahres wurde festgestellt, dass sich mein Mann zwingend im HNO-Bereich operieren lassen muss, er hatte schon enorme Beschwerden und Einschränkungen. Den ersten Vorstellungstermin - um sich überhaupt mal ansehen zu lassen! - wollte ihm die zuständige Klinik aber erst im Juni geben. Daraufhin hat die behandelnde Ärztin ein ernstes Wort mit denen gesprochen und schwupps, konnte er sich die Woche drauf vorstellen. Ein OP-Termin wurde für April angesetzt, aber unter der Bedingung, dass ein Bett auf der Intensivstation frei wäre - was bei Operationen unter Vollnarkose zwingend ist. Wenige Tage davor wurde der erste OP-Termin aber abgesagt, da plötzlich ein Schwung Covid-Patienten die wenigen Intensivbetten belegten. Also warten auf den nächsten und hoffen, dass da nicht entweder wieder Covid-Patienten oder gar - das gibt es ja auch noch! - ein schwerer Unfall kommt. Ende der Geschichte: alles ist zum Glück gut verlaufen.

Was ich damit sagen will: die blanke Zahl, wie viele Betten noch frei sind, wird sehr schnell sehr klein, wenn man auf ein konkretes Krankenhaus blickt!
 
Sicher, nur ist der Punkt nichts desto trotz wichtig. Denn genau damit werden ja diverse Maßnahmen begründet.
Nicht ganz, er ist nur ein Baustein.

So z.B. in Bayern:

"Für die Senkung der Neuinfektionen, den Schutz der Risikogruppen und die Minimierung von schweren Erkrankungen und damit auch die Begrenzung der Belastung des Gesundheitssystems ist die Impfung der Bevölkerung von zentraler Bedeutung."

https://www.verkuendung-bayern.de/baymbl/2021-616/
 
Voab: Danke, dilettant, dass du die Diskussion immer wieder sehr sachlich einfängst!

Ich habe nur etwas zum Thema "Überlastund zu erwarten / zu befürchten" im Kopf:
Verschiedentlich findet man mal Zahlen zur Inzidenz unter den ungeimpften. Diese liegen (was ich in den letzten Tagen so gelesen habe) schon wieder im Bereich 150-250 und mehr. Also im Bereich der Gesamtbevölkerung des letzten Winters.
Die Anzahl der ungeimpften reicht aktuell nicht mehr aus, um die Zustände in den Krankenhäusern vom letzten Winter zu erreichen, auch wenn noch ein paar geimpfte dazu kommen (deren Inzidenz, wie sie berechnet wird ist natürlich nicht 1:1 vergleichbar, da weniger Testanlässe).
Daraus ziehe ich (für mich!) die Hoffnung, dass wir vielleicht mit einem (hell-?)blauen Auge durch den Winter kommen, aber es ist halt nur eine Hoffnung.

Wenn diese nicht eintritt, dann bin ich voll bei dir, dann muss 2G gelten. Ich frage mich da leider nur nach der Durchsetzbarkeit und befürchte daher anderes...
Wer sich ernsthaft für die Perspektiven im nächsten Winter interessiert, möchte ich das angehängte DIVI-Papier sowie das DLF Interview von Christian Drosten von letzter Woche an Herz legen.

Im DVI-Papier sieht, man, dass es eine ICU-Belegung wie im Januar erst bei Inzidenz von 300 und mehr auftreten. Eine so hohe Inzidenz ist derzeit noch nicht absehbar, zumal sich das Wachstum der Inzidenz aktuell etwas verlangsamt hat. Die Lage-Bewertung ist trotzdem nicht rosig. C. Dorsten geht z.B. davon aus, man ohne weitere kontaktreduzierende Maßnahmen im Oktober und November nicht auskommt, wenn man eine Überlastung der Gesundheitsversorgung verhindern will. Er bezieht dabei auf eine Modellierung des RKI die das schon im Juni ausgesagt hat. Hinzu kommt, dass es einige Effekte gibt, die in der RKI-Simulation nicht richtig bzw. mit zu positiven Annahmen berücksichtigt sind.
  • Die Delta-Variante ist ansteckender als vom RKI angenommen
  • Delta führt zu mehr Hospitalisationen
  • Der Schutz der Impfungen vor Ansteckung nimmt schneller ab, als gedacht
  • Der Fortschritt bei den Impfungen geht zu langsam, als dass dieser Fortschritt noch einen nachhaltigen EInfluss auf den Pandemie-Verlauf hätte.
Das Dlf-Interview kann man hier nachlesen. https://www.deutschlandfunk.de/viro...mit-dieser.694.de.html?dram:article_id=502517


Auch wenn wir von Inzidenzen in der vom DIVI genannten Größenordnung jenseits der 300 noch weit entfernt, sieht es also nicht nach einem entspannten Winter aus, sondern eher danach, dass die Gruppe der Impfverweigerer den Rest der Gesellschaft in Geiselhaft nehmen wird, wie Markus Decker (ein Journalist vom RND) es so treffend ausgedrückt hat.
 

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Frankfurt: 156, Offenbach direkt neben mir 236. Weit von 300 entfernt sieht leider anders aus.
Stimmt natürlich, aber solange die Inzidenzen "nur" Regional so hoch sind, kann man intensivpflichtige Patienten noch in andere Regionen verlegen, wie das in der Vergangenheit bereits verschiedentlich auch gemacht wurde.
 
Sind die Kliniken denn voll?
Hier in der Schweiz ja - resp. die Intensivstationen. Und Ausbaden müssen das die anderen Patienten und das Pflegepersonal, da nun wieder reihenweise Operationen zurückgestellt werden. Was mir jedoch richtig Bauchweh macht, ist die Tatsache, dass hier 30 bis 40% der Spitaleintritte mit Covid auf der Intensivstation landen, dort überdurchschnittlich lange bleiben und die grösste Gruppe der Betroffenen 40 bis 60 Jahre alt ist…
 
Stimmt natürlich, aber solange die Inzidenzen "nur" Regional so hoch sind, kann man intensivpflichtige Patienten noch in andere Regionen verlegen, wie das in der Vergangenheit bereits verschiedentlich auch gemacht wurde.
Ja klar. Allgemein sehe ich das ganze auch noch recht entspannt, habe nur wenig Lust auf neue Einschränkungen.

Ich helfe seit März im Testcenter aus und mache im Moment auch die (natürlich anekdotische) Beobachtung, dass die wenigen positiven Fälle einen sehr milden Verlauf haben, höchstens mal eine Woche platt. Die meisten waren halt auch mindestens einmal geimpft. Im April kamen noch regelmäßig Leute vorbei, die Krankenhaus und alles mitgemacht hatten oder gerade Angehörige dort hatten. Die meisten Beobachtungen decken sich mit Inzidenz, Impfrate und sonstiger Entwicklung.
 
Das ist ungefähr das Narrativ der Impfgegner, dachte ich? Und als solchen habe ich Dich bisher eher nicht wahrgenommen?
Ja, Impfgegner verwenden das gerne als Nebelkerze. Lenkt eben super davon ab dass die Impfung gegen schwere Verläufe hochwirksam ist und das ist für Impfgegner eben eine sehr, sehr schlechte Nachricht von der sie ganz dringend ablenken wollen. Ein Grund mehr denen das Thema “stoppt Weitergabe leider nicht so gut“ nicht allein zu überlassen.

Und vor Delta war der Einfluss des geimpftseins auf die Weitergabe wahrscheinlich groß genug um zu Herdenimmunitätsszenarien führen zu können, nur ist “vor Delta“ eben leider Geschichte. Der Faktor um den die Impfung die Weitergabe reduziert ist durch Delta zum Glück nicht wesentlich gesunken (gibt kleine zahlen in die Richtung, aber die sind voll im Rahmen der Umgenauigkeit), aber, um es mal mit einfachen Beispielzahlen durchzuspielen: wenn die Impfung R halbiert, dann ist der Aspekt der Weitergabe bei einem R(ungeimpft) von 1,5 superspannend, aber bei einem R(ungeimpft) von 3 ziemlich uninteressant. Die Impfgegner wärmen eben alte Schlachten auf weil sie in den neuen kein Land sehen.


Jedenfalls wäre es, wenn Du Recht hast, völlig unverständlich, warum eine vollständige Impfung sozusagen "besser" ist, als ein Test, wenn es darum geht, ins Restaurant oder in die Badminton-Halle zu gehen?
Der Test verschiebt die Erstinfektion bestenfalls. Die Impfung sorgt dafür dass der Betroffene sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ohne Behandlungsbedarf durchläuft. Und der Test ist sowieso nicht sonderlich zuverlässig wenn ein Negativergebnis 24h gültig bleibt. Womöglich könnte ein 2G in der Zeit sogar eine vollständige infektiöse Phase durchmachen und wäre weder davor noch danach schnelltestpositiv.
 
In RLP gibt es keine Entschädigung mehr (Lohn), wenn man in eine behördlich angeordnete Quarantäne muss und (freiwillig) nicht geimpft ist.
Wenn ich es recht in Erinnerung habe, gilt das in BW ab dem 15.09.

Nachtrag: Gerade gegoogelt, ab 01.10. in RLP und ab 15.09. in BW
 
Ich fürchte ja, dass die Regelung dazu führt, dass einige Leute trotz Corona arbeiten gehen, sofern es irgendwie geht. Viele werden sich den Lohnausfall nicht leisten können oder jetzt erst recht auf Trotzmodus schalten. Wichtig sind daher begleitend engmaschige Tests in den Unternehmen.
 
Wenn die Quarantäne behördlich angeordnet ist, wird das auch überprüft und der Arbeitgeber vom Gesundheitsamt kontaktiert (Kontakte zu Kollegen, Kunden….). Stellt es der Hausarzt fest, muss er den Coronafall dem Gesundheitsamt melden…..
Einzige Möglichkeit, nicht zum Arzt gehen und auf der Arbeit erzählen, man hätte einen Schnupfen.
Also nicht so einfach, bis unmöglich, die Quarantäne zu umgehen (im Bezug auf die Arbeitsstelle).
 
Wenn die Quarantäne behördlich angeordnet ist, wird das auch überprüft und der Arbeitgeber vom Gesundheitsamt kontaktiert (Kontakte zu Kollegen, Kunden….). Stellt es der Hausarzt fest, muss er den Coronafall dem Gesundheitsamt melden…..
Einzige Möglichkeit, nicht zum Arzt gehen und auf der Arbeit erzählen, man hätte einen Schnupfen.
Also nicht so einfach, bis unmöglich, die Quarantäne zu umgehen (im Bezug auf die Arbeitsstelle).
Es gibt noch weitere Möglichkeiten. Z.B. kann ein Infizierter mögliche Kontaktpersonen nicht benennen, um denen ggf. Verdienstausfall zu ersparen, potenziell infizierte könnte Situationen vermeiden, in denen ihre Infektion durch Test offenbar werden könnte, Ungeimpfte könnten versucht sein, sich gefälschten Impfpass oder (einfacher) gefälschte Testnachweise zu besorgen. Zudem ist die Regelung sozial unausgewogen.
Ich bin daher für eine Impfpflicht und gegen diese Schikanierung.
 
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