Letzte Woche noch 2x Spätschicht mitgenommen also 3 von 6 Tage (Sonntag bis Freitag...) mit dem Rennrad absolviert. Komme langsam wieder richtig in Fahrt. Greife immer öfters zum Rennrad und nicht zum Fitness-Bike und fahre damit auch ein gutes Eck schneller was mich echt freut.
Mir ist dann nur wieder aufgefallen, das ich wohl noch immer ein kleines 'Sattelproblem' habe. Gleich nach dem Kauf beider Räder ist mir aufgefallen das die Standart-Sättel nichts für mich sind. Es wird schnell taub unten rum, tut weh oder die Taubheit geht sogar in den Fuß über. Am Rennrad hatte ich auch oft mit der Haltung zu kämpfen -> Arm-/Hand-Probleme. Hatte auf Grund des langen Reach (jaja, eigentlich kauft man eine passende Geometrie und sollte nicht im Nachinein basteln, aber das war ja mein Erstkauf
). den Vorbau verkürzt was etwas Abhilfe schuff.
Letztes Jahr hatte ich mich dann auch durch die verschiedenen
Sattel-Konfiguratoren geklickt. Als Anfänger hat man ja eigentlich keine Ahnung und ich hatte das Gefühl die Hersteller auch nicht. Der eine will nur den "An die Zehen fassen"-Trick, der andere misst Körperlänge, der nächste Sitzknochen-Abstand...
Da ich auch sonst nicht so beweglich bin, hatte ich dann laut Fizik wohl einen Cameleon-Körper und wählte den dazu passenden
Sattel (Hinten nach oben gebogen) in der Active Ausführung (Polser nur links und rechts mit Entlasstung in der Mitte). Das war auch wesentlich besser und ich fuhr das Jahr über meine 3k damit. Nur ist mir die letzten 2 Wochen bei der Fahrt zur Arbeit aufgefallen, dass das irgendwie immernoch nicht
100%-tig ist. Ich rutsche viel umher, immernoch Probleme mit der lockeren Haltung und irgendwann kommt die Taubheit.
Also wieder durch die Konfiguratoren geklickt... Und irgendwann mal verstanden warum die Hersteller das machen und ein wenig mehr um die Ecke gedacht und auf mein Fahrverhalten geschaut. Ich bin zwar schlecht beim 'Zehen greifen' aber auf Fotos habe ich gesehen das meine Hüfte eigentlich doch ganz gut kippt. Ich vermutete daher einfach meine kurzen Bänder in den Beinen als "Stopper" (ich bin in der Jugend mal sehr schnell in die Höhe gewachsen...). Selle und Fizik wollen einem auch Large-Sättel verkaufen, wenn man 1,90m ist. Dabei sind meine Sitzknochen eigentlich relativ schmal (11cm Abstand). Die ganzen Unterlenker-Sättel und 'Racing-Sättel' hatte ich auch immer nicht angesehen, da ich dachte das ich eher der gemütliche Fahrer bin. Bei einer Nachtfahrt ist mir dann aber aufgefallen, wenn ich eine vernünftige Haltung einnehme (Hüfte kippen, Arme leicht gebeugt und nicht durchgestreckt, Schultern anziehen und nicht nach Vorne hängen lassen, Rumpf halten) fühlt sich der Oberkörper eigentlich ziemlich wohl, ich sitze wesentlich aggressiver aber eben auch auf meinen weicheren Teilen. Was schnell zu der Taubheit führt. Das angehobene Heck mein bisherigen Sattels hat mich zudem nach vorne geschoben und die Aussparung in der Mitte war sehr schmall...
Ich habe mich auf jeden Fall schlauer gefühlt und anschließend einen geraden, schmalen und kurzen
Sattel mit SEHR viel Aussparung bestellt (Selle SP-01 Boost), da ich keinen Händler in der Nähe finden konnte, der ihn führt.
Und nun kommen wir zum Ende der Geschichte, die eigentlich wenig mit mdRzA zu tun hat, mich aber so sehr freut und mich sicher auch auf dem Arbeitsweg erfreuen wird: Am Sonntag hatte ich spontan doch Zeit für mein erstes RTF. Der
Sattel war noch nichtmal montiert, das hatte ich fix erledigt und bin aufgestiegen um sehr spät zum Start radeln. Fühlte sich auf den ersten 15km (hatte unterschätzt wie weit ich vom Start entfernt bin) eigentlich schonmal ganz gut. Könnte etwas mehr Flex haben und härter sein aber war in Ordnung. Mal sehen wie es beim RTF aussieht... Eigentlich ja ziemlich dumme Idee gleich mit neuem
Sattel an ein RTF ranzugehen... Die Fahrt zeigte aber: Ich sitze zwar etwas mir unbekannt stark auf den Sitzknochen, aber das ist ja genau was ich wollte. Nichts schläft ein und ich sitze wesentlich stabiler im
Sattel. Ich war so angetrieben von diesem neuen Fahrerlebnis, das ich mich spontan zur 122km Tour entschied... Die letzten Kilometer waren trotzdem ein Kampf. 3x von Hagel überrascht, kämpfte ich mich solo durch die Tour. Ich konnte einfach keine Gruppe finden. Nur mein neuer
Sattel war mir treu!
7 Stunden später war ich wieder daheim. Habe einen neuen persönlichen Rekord mit 150km Solo hingelegt, und könnte nicht glücklicher sein
Heute tun mir zwar meine Sitzknochen doch etwas weh, aber ich glaube das ist mein
Sattel. Und ich kanns kaum erwarten, damit auch auf Arbeit zu fahren!
Wünsche euch eine schöne Woche!