AW: Medikamentenkühltransport
Auf dem Bild sieht man das wahre Ausmaß des Elends (eiernde Räder, schiefe Kurbel und verrosteter Lenker) auch nicht.
Aber das beste ist, dass beim Aufpumpen des Vorderrads der
Schlauch die morsche Seitenwand des Reifens durchdrang, so dass eine Blase herausstand
Aber bis jetzt brauchte ich das Ding auch noch nicht. Schnee ist wenn überhaupt erst über 1000m zu finden und selbst dort ziemlich rar (siehe Foto).
Des Skifahrers Leid ist des Radfahrers Freud
Am Samstag war übrigens das Wettrennen. Am Vorabend fand eine Feier statt, auf der ordentlich gegessen und getrunken wurde. Mein mitfeiernder und ebenfalls zum Rennen angemeldeter Kumpel, der mich zur Teilnahme an beidem angestiftet hatte, schloss deshalb aus, am nächsten morgen früh genug aufzustehen und zu laufen.
Ganz ohne Verbündete musste ich das Rennen doch nicht bestreiten, da ich mit Kollegen meines Comité d'Entreprise antrat.
Der Start mit über 1000 Läufern war wie erwartet ein furchtbares Gedrängel, so dass ich auf dem ersten Kilometer eine gefühlt noch größere Strecke in transversaler Richtung zurückzulegen hatte. Der zweite Kilometer lief über einen unbefestigten Weg, wo die Überholvorgänge durch den Matsch doch schon einiges an Kraft kosteten. Ich versuchte mich an einen Läufer zu heften, der einen Tick schneller als ich zu sein schien, auf dass er mir den Weg bahnen würde, aber ich erkannte sehr schnell, dass ich meinen eigenen Rhythmus laufen musste. Ab dem dritten Kilometer, war es nur noch der eigene Körper, der das Vorankommen limitierte. Ich beneidete meinen Kumpel, der jetzt wahrscheinlich noch schön in seinem Bett lag. "Was ? diese Froschfresser überholen mich ? Jetzt muss ich mich mal zusammenreißen !" Und so wand sich der Tausendfüßler das Flussufer entlang, von Spaziergängern bestaunt und von Clochards lässig zur Kenntnis genommen. Endlich kam die letze Brücke in Sichtweite und ich schaffte es auch den Kerl im grellen grünen T-shirt zu überholen, den ich schon so lange verfolgt hatte. Dann die Brücke hinauf bloß nicht langsamer werden, wozu hab ich denn den Gewichtsvorteil ? Auf den letzten paar hundert Metern werden die Zuschauer immer zahlreicher und die Anfeuerungsrufe immer lauter, aber es reicht nur noch für eine marginale Beschleunigung - wenn überhaupt. Die letzte Kurve - da sprintet doch dieses grüne T-shirt an mir vorbei ! Dem habe ich nichts mehr entgegenzusetzen und bin froh als ich im Ziel bin. Dort gratuliere ich dem grünen zu seinem Endspurt und geselle mich zu meinen Kollegen. Wie was es ist noch keine halbe Stunde seit dem Start vorbei ? Dies war mein Ziel gewesen aber durch die beschränkte Vorbereitung und den ungünstigen Termin der Party hatte ich daran gezweifelt. Dafür war meine Renneinteilung nahezu perfekt, weil ich die Strecke ganz gut kannte. Die 28min31sec bedeuteten letztlich Platz 134 von 1361 Finishern sowie einen Punkt für den Winterpokal. Meinem Kumpel hab ich dann noch n T-shirt mitgenommen, er hat's zwar nicht verdient aber immerhin hat er dafür bezahlt.
Viel Erfolg beim Studium Vela, aber denk dran, fitter körper fitter geist und so