Mei, bei den 1x.. Antrieben muß man einen Tod sterben. Entweder will man etwas das sich auf der Strasse anfühlt wie ein Rennrad, aber auch mal Abstecher in die ungepflasterte Welt verträgt, dann ist die Ekar geeignet, oder man will ein Offroad-Vehikel mit Strassentauglichkeit, dann nicht und man ist mit GRX oder im
SRAM Sortiment besser aufgehoben
Was davon jetzt das richtige ist oder was "Lifestyle", das kann man glaube ich so absolut nicht sagen.
Du kommst, interpretiere ich, vom Rennsport her und da kann ich die Argumentation nachvollziehen. Für andere (->mich
) ist das Gravel die Option, wenn ich mich auf 1 Rad beschränken muss und möglichst viele Optionen haben will, zb im Urlaub.
Im Gegenteil:
Ich bin Wiedereinsteiger nach einer Radpause zwischen 1985 (da wurde ich per Florett 80 zum "Rocker" mit Steigerung bis LeMans III) und 2022. Und ich fahr in der Abenddämmerung 15 bis 90 Minuten, um mich auszupowern und Landschaft um mich zu haben - was ich durchaus auch mit Einkäufen (aber nicht Kiste Bier) kombiniere. Viele Höhenmeter immer automatisch dabei. (Aktuell habe ich Covid und beschränke mich auf täglich eine Runde von 6 km und 80 Höhenmetern mit max. 5 %.)
Das Cx ist das ehemalige Winterbike eines Freundes, das er mir zu einem Freundschaftspreis überlassen hatte. Und ich habe sofort Vollausstattung drangebaut, obwohl sich das ja "nicht gehört" und mit dem Antrieb experimentiert.
Und mit diesem einen Bike möchte ich genau alles machen, was man damit machen kann. Wo immer möglich Feld und Wald, Hauptstraßen nur zur Not.
Daß ich gerne Gangsprünge zwischen 10 und 12 % habe, ist ein Erfahrungswert des letzten halben Jahres.
Und Abfahrten mit 60 und mehr Sachen führe ich lieber mit Moppettkombi.
Die beschriebene 13-40 wäre genau richtig für mich, meine aktuelle 11-36 ist aber auch schon nah dran - während in der 11-42 mich die Sprünge 21-24-28 nervten, wie mich bei
SRAM auch 19-22 nerven würde.
Für mich persönlich, and your mileage may vary, ist der Unterschied von einem Hardtail MTB zu einem OR-getrimmten Gravelbike "etwas angenehmer auf der Strasse und OR bergauf 10m früher absteigen" und damit nicht groß genug, dass ich beides bräuchte, andererseits ist der Unterschied von einem reinen Strassenrenner zu einem Rennrad-Gravelbike "kann interessante Strasse fahren oder nicht" und damit groß genug, dass es sinnvoll ist, beides zu nutzen. Und die EKAR erlaubt es leichter, auch mal auf der Strasse in einer Gruppe mitzuschwimmen. ein paar Stunden in einer schnellen Gruppe, da können große Gangsprünge enorm nerven.
Ich schwimme gar nicht in Gruppen mit, aber will schon immer den passenden Gang haben (bzw. es nervt mich mehr als ich vermutet hätte, wenn ich am Berg große Sprünge habe). Und habe eben viel Berg zu fahren bzw. suche auch gerne Aussichtspunkte auf.
48/30 mit 11-36 oder 13-40 sind real 16 Gänge, die ich alle fahre und ungern durch 13 Gänge ersetzt hätte. Und der Umwerfer steht in meinen üblichen Fahrten nie im Weg.
Da ist aber jeder Jeck anders. Der Sohn des genannten Freundes mußte sich nach Diebstahl ein neues Rad kaufen und wollte unbedingt wieder Nexus 8-fach - obwohl er zu dem Preis beim gleichen Rad auch 3*9 bekommen hätte, was mit 44/32/22 und 11-28 oder 11-30 meiner Traumübersetzung recht nahe käme.
Ich bin in meiner Jugend im Ruhrgebiet allerdings auch mit der Sachs-Dreigang klargekommen - da sind die Gangsprünge 36 %! Und ich versuchte jeden Morgen erfolgreich auf dem Schulweg, im Gefälleradweg die 60 zu knacken. Wobei man die Bremspunkte genau setzen mußte, um bis zur Straße wieder auf 0 zu kommen - vorne bremste fast nicht und Rücktritt ist irgendwie schlechter als 2 Scheiben.