Nach Jahren des Fahrens mit Freunden, die ihr Rad wirklich in Street, Dirt und Dual Slalom hervorragend beherrschten, halte ich gute Dosierbarkeit vor allem bei Radsport mit artistischen Anteilen für wichtig. Da waren aber schon in den 90ern und 00er Jahren ausschließlich Scheibenbremsen der Standard.
Nachdem ich mich in den 90ern lange genug mit Cantis herumgeschlagen habe -
Shimano, Suntour, Sachs, Kona - sehe ich selbst bei den billigsten V-Brakes mehr Vorteile als bei den meisten, noch so guten und gut eingestellten Cantis. Mehrstündige Einstellungsorgien waren üblich, bis das alles so funktioniert hat, dass man meinte, das Optimum sei nun erreicht. Ich gestehe, dass ich das Zeug dann einfach weggeschmissen habe, um zu vermeiden, dass ich nach Umbau auf V-Brake in einem Anfall von Nostalgie wieder Cantis montiere.
Ein Paar LX-Cantis ist dann am Cresta doch geblieben, die Verbindung mit RX100 Bremsschalthebeln ist ok.
Die Grenzen sind bei Schwarzwaldabfahrten erreicht, weil die Handkräfte dauerhaft so groß werden, dass man ermüden und verkrampfen kann.
Blockierungen des Vorderrads und Abstieg über den Lenker ist mit allen Bremssystemen zu erreichen.
Die Dosierbarkeit wird meiner Ansicht nach eher überschätzt, auch in technisch anspruchsvollem Gelände.
Entweder findet man eine Fahrlinie, die läuft, dann kann man an den richtigen Stellen mit Bremsimpulsen arbeiten, oder es ist eben ein unschönes Fahren. Da fehlt dann einfach der Flow. Hier hilft mehr als jede gute Bremse: üben, üben, üben. Es gibt aber auch einfach Strecken, die shyce sind ... und wenn man sie noch hundert mal fährt.
STI-Schalthebel für normale V-Brakes wären mal was richtig gutes.